Frage zum Leslie Mikrofonieren

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kreacher
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Hi,
bisher hab ich Gigs mit meinem Korg Triton bestritten, mit Orgelsounds und ohne Leslie.
Hab seit nem halben Jahr ne Crumar Organizer 2 + Solton Twinjet Leslie. Jetzt rückt in etwa 2 1/2 Wochen der erste größere Livegig MIT Mikrofonierung (wird gestellt) näher. Ich besitze selbst keine Mikrofone und habe noch keine Erfahrung mit Mikrofonierung von Leslies gesammelt. Unser Klangbild geht von ruhigeren Blues-stücken bis zu relativ lauten Orgel&E-gitarren-lastigen Blues(rock)nummern im Stil des Chicago-Blues. Wir sind eine junge Band (Durchschnittsalter ist so 18-20 Jahre) und ich weiß dass mein Equipment im Vergleich zu "Hammond B3 + Leslie 122" ziehmlich armselig ist (wenngleich ich mit der Crumar schon einigen Spaß haben konnte!), allerdings fehlt es mir natürlich zum jetzigen Zeitpunkt (leider) noch an Kapital. Soll heißen, es wäre perfekt, wenn ihr mich im Folgenden so beratet, dass ich am "meisten" mit meinem Equipment auf der Bühne rausholen kann...:

Bei diesem doch schon etwas älteren Set treten ein paar Sachen auf, die mir im Hinblick auf Livegigs ein wenig Sorgen bereiten...
1. Wie laut dreht man die Orgel bei einem mikrofonierten Live-gig auf? [Ich stelle mir jetzt einen relativ fetzigen, lauten Song vor, bei dem Schlagzeug und E-gitarre ziemlich laut aufspielen - Bei Proben würde ich jetzt auch soweit mit gehen, bis die Orgel im Gesamtgeschehen gut durch kommt, d.h. auf deutsch ich muss manchmal verdammt laut aufdrehen - und mir persönlich gefällt der Sound so laut nicht ganz so gut!].
Frage: Muss ich auf der Bühne auch so weit aufdrehen oder reicht es, dass ICH mich vernünftig höre (das leslie steht ja bei mir) und der Mischer mich dann schön lauter macht? (wie stark leidet dabei die Soundqualität?)

2. Je nach dem wie laut ich es aufdrehe (audrehen muss..:mad:) brummt das Leslie (ich glaub damit bin ich nicht ganz allein auf der Welt...:nix:) etwas (unangenehm). [fällt natürlich hauptsächlich nur auf wenn Songpausen sind. Wenn ich allein in Zimmerlautstärke spiele ist es vernachlässigbar leise. Muss ich aber richtig laut aufdrehen, ist es schon unangenehm laut in Songpausen]
Frage: a) Ist dieses Brummen ein großes Problem wenn das Leslie mikrofoniert verstärkt wird?
b) Kommt das auch bei "guten" Leslies vor oder ist das eher ein Zeichenfür Bühnenuntauglichkeit?(Bei Gitarrenamps brummt es ja eigentlich auch ziemlich, da gehts ja auch irgendwie, oder?)
c) Bei Songpausen sollte ich dann wohl zurückdrehen, richtig?

3. Ich hab gelesen Leslie 122&Co haben nur so 40 Watt, die dürften ja dann im Eifer des Gefechts auf der Bühne auch im Verhältnis zu leise sein (kommt natürlich auf die Musik an!) - Werden die dann live auch kräftig verstärkt?


Also im Klartext, mir wäre es lieber, wenn ich das Leslie nicht so weit aufdrehen müsste, weil mir dann der Sound dann besser gefällt, (die Zerre kommt am natürlichsten rüber und es ist halt ein schönerer weicherer und kontrollierterer Sound!).
- Ist das machbar (verstärkbar?)?

Ich hoffe man versteht irgendwie was ich meine, denn ihr habt bestimmt schon bemerkt, dass das ganze für mich etwas schwierig zum beschreiben ist...! (Sorry für den langen Text...)

Grüßle, Hiero
 
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Hallo Hiero,
ich würde dir raten, das Leslie so aufzudrehen, dass du dich gut hörst und der Klang gut ist. Da sowieso mikrofoniert wird, sollte es kein Problem sein, den Mitmusikern bei Bedarf die Orgel auf den Monitor zu schicken. Mit den alten 122ern wurde/wird das auch gemacht, wenn die 40W nicht reichen, bzw. viele Modifikationen oder Produktentwicklungen wie die Pro-Serie haben sich ja damit beschäftigt, das Leslie lauter zu bekommen.
Ich glaube übrigens, dass dir der Tontechniker eher dankbar sein wird, wenn du nicht bis zum Anschlag aufdrehst, denn umso weniger überspricht dein Leslie in alle anderen Mikros auf der Bühne.
Ohne zu wissen, wie laut das Brummen ist, ist es schwer, darüber eine Aussage zu treffen. Ich würde es einfach brummen lassen.
Einen schönen Gig wünsch ich euch!
 
Wir sind eine junge Band (Durchschnittsalter ist so 18-20 Jahre) und ich weiß dass mein Equipment im Vergleich zu "Hammond B3 + Leslie 122" ziehmlich armselig ist [...]
"It ain't the equipment, it's the driver!" :D

1. Wie laut dreht man die Orgel bei einem mikrofonierten Live-gig auf?
Wie Andi schon geschrieben hat - dreh so weit auf, daß der Sound Dir gefällt.
Man benutzt ja (auch bei Gitarren) Verstärker vor allem ihrer klangformenden Eigenschaften wegen, was an Lautstärke fehlt, wird eben per Mikro abgenommen und verstärkt.

Frage: a) Ist dieses Brummen ein großes Problem wenn das Leslie mikrofoniert verstärkt wird?
b) Kommt das auch bei "guten" Leslies vor oder ist das eher ein Zeichenfür Bühnenuntauglichkeit?(Bei Gitarrenamps brummt es ja eigentlich auch ziemlich, da gehts ja auch irgendwie, oder?)
c) Bei Songpausen sollte ich dann wohl zurückdrehen, richtig?
zu b) ich habe ein 122er (ich glaube, das geht als "gut" durch), und kriege manchmal auch ein Brummen durch Kühlschränke oder Beleuchtung (ausschalten...) im selben Stromkreis. Außerdem ist "vintage equipment" nicht immer rauscharm. Gehört auch ein Stück weit zum Flair ;)
zu c) in Pausen zurückdrehen hilft ("manuelles Noise Gate"). Du solltest nur darauf achten, nachher wieder auf den alten Level zurückzuregeln, sonst wird der Kollege am Mischpult wahnsinnig.

3. Ich hab gelesen Leslie 122&Co haben nur so 40 Watt, die dürften ja dann im Eifer des Gefechts auf der Bühne auch im Verhältnis zu leise sein (kommt natürlich auf die Musik an!) - Werden die dann live auch kräftig verstärkt?
Natürlich. Es ist Standard, bei größeren Anlässen ein Leslie zu mikrofonieren.
Andererseits muß man bedenken, daß ein 122er oder 147er einen Röhrenverstärker hat, den man voll ausfahren kann, weil er im Gegensatz zu einem Transistorverstärker dann angenehm anzerrt.
Ein Transistorverstärker muß eine deutlich höhere Leistung als ein Röhrenverstärker haben, um die gleiche (anhörbare) Lautstärke zu erreichen.
Ich habe mit meinem 40-Watt-Verstärkerlein schon eine 30-Mann-Bigband zusammengekrischen :p

Viele Grüße und viel Erfolg
Torsten
 
Vielen Dank für die Antworten, bin so gespannt, wie die Orgel auf der Bühne rüberkommt.
Freu mich schon auf die Premiere.
Bis die Tage;)
 
Du solltest im übrigen drauf achten, dass du genügend mikros zum abnehmen bekommst. d.h. zwei fürs horn und, wenn möglich zwei für den bassrotor.
gruss
doctorb33
 
mein bandkollege hat da angefragt und die haben anscheinend schon erfahrung mit mikrofonierung, bin gespannt wie die das lösen (veranstalten öfters blues und rock konzerte). hoffentlich machen die das ordentlich!
 
Du solltest im übrigen drauf achten, dass du genügend mikros zum abnehmen bekommst. d.h. zwei fürs horn und, wenn möglich zwei für den bassrotor.
gruss
doctorb33

Na ja, so viel braucht´s auf der Bühne aber nicht. Im Studio ja. ich nehme mein 122er mit einem SM 57 oben und einem Shure D 112 unten ab. Reicht völlig aus. Auf jeden Fall sind zwei Mics am Bassrotor live völlig überdimensioniert. Möglicherweise reicht´s bei Mikrophon- oder Kanal-Knappheit sogar nur das Horn mit einem Mic abzunehmen.

LG,

Markus
 
Ich mag Markus ja nur ungern berichtigen, aber das D112 ist von AKG ;)

Ansonsten ist meine Leslie Standartmikrofonierung für live:
2 Mics am Toprotor in ORTF-Anordnung (meistens sind das Shure SM57 oder Sennheiser MD421) und eines am Bassrotor (auch D112 oder Shure Beta52)

Grüsse vom HammondToby
 

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