Frage zum Tempo, Angabe bpm bei punktierter halber Note

TE335
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Also ich weiß was die Angabe in bpm bedeutet, meist werden die 4tel Noten als Schlag angegeben, und somit die zeitliche Länge einer 4tel Note.

Nun sitze ich vor dem Stück "Bunte Drachen schaukeln im Wind" von Manfred Schmitz und sehe diese Tempoangabe. -siehe Bild-

Meine Interpretation:
im 3/4 Takt steht eine punktierte halbe Note für den ganzen Takt.

Das heißt also, ich spiele eine punktierte halbe Note im Tempo von 60 bpm (beats per minute), also 60 punktierte halbe Noten pro Minute - und habe somit pro Takt eine Sekunde Zeit.

Das heißt wiederum, in eine Sekunde müssen 3 Viertelnoten passen oder wie hier im Bild 6 Achtelnoten. Das wäre ein Tempo von 6 Tönen pro Sekunde in diesem Stück.

Sehe ich das richtig? Das Stück besteht zwar 'nur' aus Arpeggien und Diatonischen Läufen, aber ist das wirklich so schnell angedacht? Vor allem in einem Anfängerbuch? Oder ist die Tempoangabe ein Druckfehler?

1647851069771.png


Vielen Dank schon mal für die Aufklärung. Ich habe das mal versucht im Metronom zu spielen, aber das ist schnellllllllllllllllllll.
 
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Das ist alles korrekt so wie Du es geschrieben hast und ja das Stück ist nicht so langsam......
 
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... und ja das Stück ist nicht so langsam......

'nicht so langsam' ist schon eine Untertreibung :D.

Ich übersetze mal die Tempoangabe in 180pbm (Viertel) und hier sollen Achtel gespielt werden, das sind 360 Beats/Töne pro Minute. Mein Metronom rattert ganz schön.
 
Jetzt hast Du eine Denkfehler.
Wenn Du die 60 bpm der punktierten halben auf 8tel Noten überträgst hast Du 120 bpm.
 
Jetzt hast Du eine Denkfehler.
Wenn Du die 60 bpm der viertelnoten auf 8tel Noten überträgst hast Du 120 bpm.

Die 60 bpm liegen auf einer punktierten Halben, das sind schon mal 3 Viertelnoten pro beat.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Jetzt hast Du eine Denkfehler.
Wenn Du die 60 bpm der punktierten halben auf 8tel Noten überträgst hast Du 120 bpm.

Neues Zitat nach Änderung:

eine punktierte Halbe Note besteht aus 3 Vierteln und somit aus 6 Achtelnoten. Wenn eine punktierte Halbe den Wert 60 hat, dann nehme ich 60x6 und bin bei 360 für die Achtel. Oder nicht?
 
Ja, schon.
Aber wenn Du Dein Metronom auf 360 Schläge und 3/4tel takt einstellst passt das imho nicht.
für 8tel würde ich es in dem Fall auf 6 Schläge / min bei 120 bpm einstellen.

Vor deiner Antwort war ich mir zu 100 % sicher. Aber vielleicht habe ich jetzt auch einen Denkfehler.
 
Das Metronom geht ja - im Normalzustand - von Viertelnoten aus, also ein ganzer Takt hat 4 Schläge bei 4/4.

Bei dem obigen Bild hat man nun 3/4 mit der Angabe 1 Schlag pro Takt (die punktierte Halbe) bei 60 bpm. Das wären dann 180 bpm bei Viertelnoten.

Und glaub mir, ich habe das gesamte Wochenende damit verbracht, meinen Denkfehler zu finden oder mich zu fragen, ob ich richtig liege :D


Zum spielen und üben würde ich das Metronom auch nicht auf 360 stellen, aber ich frage mich, soll ich wirklich 6 Töne pro Sekunde das gesamte Stück durchspielen oder ist das 'im Original' langsamer.

Wie schnell würdet ihr es spielen?
 
...
Da gibt es ein Hörbeispiel, wenn Du etwas nach unten scrollst. ...

Vielen Dank. Ja, dieses Tempo ist schon besser und auch die anderen Titel sind nicht in den Geschwindigkeiten, wie sie im Buch stehen. Dort (im Buch) sind eh komische bpm-Angaben enthalten, viele mit halber Note und wenn man das auf Viertel bringt, dann geht die Hektik los, dann sind das plötzlich 204 bpm
 
Dort (im Buch) sind eh komische bpm-Angaben enthalten, viele mit halber Note und wenn man das auf Viertel bringt, dann geht die Hektik los, dann sind das plötzlich 204 bpm

Genau deshalb sind die Angaben dann mit halber Note - damit man nicht so hektisch zählen muss.
Man denkt dann einfach in Halben.
 
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Genau deshalb sind die Angaben dann mit halber Note - damit man nicht so hektisch zählen muss.
Man denkt dann einfach in Halben.

Das macht das Stück aber nicht langsamer und gerade Anfänger (das Buch richtet sich an Solche) zählen in Viertel (falls sie zählen :D ). Und nun soll man Halbe zählen oder sogar punktierte Halbe :fear:

Danke schon mal für eine tolle Runde hier.
 
Das macht das Stück aber nicht langsamer

Natürlich nicht, aber wenn es langsamer sein sollte, wäre ein anderes Tempo angegeben.

Es ist jedoch immens wichtig, dass man zu Anfang beim Üben nicht zu schnell spielt, denn sonst übt man die Fehler, die man bei Überforderung zwangsläufig macht, mit ein und spielt schludrig.
Also lieber zunächst betont langsam, dafür exakt und sauber spielen.
Dann kann man auch problemlos in Vierteln oder gar Achteln zählen.

Das "Denken in Halben" ist erst die Endausbaustufe, wenn alles besser sitzt und läuft.

Viele Grüße
Torsten
 
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Wie schnell würdet ihr es spielen?
Du hast richtig gerechnet und das Stück wäre bei vorgegebenem Tempo sehr flott gespielt.

Punktierte Halbe eines 3/4 Takts würde ich nicht in Halben zählen, das passt nicht zur Taktart. Beim Lernen bietet sich dem Grundschlag entsprechend das Zählen in Vierteln an, bei rhythmisch komplexeren Anforderungen auch das Zählen in Achteln - ganz, wie es eben gebraucht wird.

Ist das Stück gelernt und wird durch Üben nur noch auf das individuelle Vorspieltempo beschleunigt, sollte ein "Auszählen" nicht mehr nötig sein. Da das Stück so flott und dabei so einfach ist, genügt m.E. der Schlag auf die punktierte Halbe, also nur auf die "1" jeden Taktes.
Vorher sollte gerade dieses Stück aber schon sicher gespielt werden können. Statt punkt. Halbe sind auch Viertel auf 120 zu zählen und schneller möglich.
Das Stück bietet übrigens eine gute Gelegenheit, mit gleichmäßigen linken Fußschlägen für die Viertel zu beginnen und die später auf die punkt. Viertel Halbe mitlaufen zu lassen.

"Anfänger" kann viel bedeuten, meist mindestens das erste Ausbildiungsjahr.
Niemand kann verlangen, das Stück in einem für dich zu hohem Tempo zu spielen, generell sind Tempi eine Frage der Interpretation.
Das schaffen u.a. ein und derselbe Pianist auch bei ein und demselben Werk:
youtube.com/watch?v=Ah392lnFHxM
youtube.com/watch?v=qo6VfM0PSlQ

Kindliche Klavierschüler entwickeln bei gewisser Begeisterung oft eine erstaunlich schnelle Spielmechanik, so ein Stück wie "Bunte Drachen..." geht darauf ein und motiviert.
Wie man auf YT bei ungefähr halben Tempo statt der "Vorgabe" hören kann, klingt es auch langsam gespielt noch schön, ich finde es bei aller Schlichtheit gut geschrieben.
youtube.com/watch?v=pDjXSX6Fscc
Langsamer gespielt lässt sich allerdings viel besser an der Qualität der Töne arbeiten (Anschlag, Artikulation, Dynamik), darin sehe ich den eigentlichen Gewinn.

Gruß Claus
 
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Das Tempo passt.
Mehr spielen, weniger theoretisieren :)
 
...
Mehr spielen, weniger theoretisieren :)

Pff, Tempoanalyse ist doch kein theorisieren :p

Der Titel liegt bereits ohne Probleme unter den Fingern und ich bin tatsächlich über dieses Video (im Thread 'wenn einem die Motivation packt') zu Manfred Schmitz und dem Titel gekommen. Jetzt heißt es das Tempo hochzuschrauben.
 
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Ich finde es gut und auch einen der Zwecke unseres Forums, Alles zur Musik und zum Musizieren diskutieren zu können.
Über "Tempo" theoretisieren statt über die Praxis zu sprechen kann ich mir auch vorstellen, darunter stelle ich mir aber eher so etwas vor, wie es z.B. auf dem YT-Kanal AuthenticSound angesprochen wird..

Gruß Claus
 
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Das Stück bietet übrigens eine gute Gelegenheit, mit gleichmäßigen linken Fußschlägen für die Viertel zu beginnen und die später auf die punkt. Viertel mitlaufen zu lassen
Aber dann würde das Stück doch im 6/8-Takt stehen. :gruebel:

Generell sind die im Heft angegebenen Tempi als Ziel zu verstehen. Wenn man so ein Stück langsam mit sauberer Technik und absolut fehlerfrei beherrscht, kommt die Geschwindigkeit von ganz alleine.

Viele Grüße,
McCoy
 
Ein Tempo wählen, das die Stimmung zum Ausdruck bringt: "Bunte Drachen schaukeln im Wind".

Eher langsam, denn es ist ein gleitendes schaukeln, ein 3/4 Takt würde ein beschwingteres Schaukeln ausdrücken.

Ich sag meinen Schülern oft: Schließ die Augen und stell dir beim Spielen genau das vor: bunte Drachen schaukeln im Wind.

Klavier spielen mit der Maus Band 3 enthält eine Etüde von Ludvig Schytte, die würde ich gleich anschließen zum Üben.
 
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Aber dann würde das Stück doch im 6/8-Takt stehen.
Danke, ist klar, ich habe die richtige Angabe eingefügt.
Es sollte an der Stelle natürlich ebenfalls "punktierte Halbe" heißen, wie das sonst auch bei den Erläuterungen steht.

Gruß Claus
 
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