Fragen zu meiner Hohner Morino VM 120

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Hohner Morino VM 120​

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Liebe Hohner Morino Freunde,

da ich neu hier in diesem Forum bin möchte ich erst einmal alle begrüßen. Ich freue mich auf viele spannende Diskussionen und Danke bereits vorab für eure Hilfe und Hinweise.

Ich darf mich seit einigen Wochen auch Besitzer einer Hohner Morino VM 120 nennen. Habe hier bereits viel gelesen und interessiert die Diskussionen zu den Hohner Morinos verfolgt (natürlich insbesondere die vielen ungeklärten Fragen die mit der M-Serie einhergehen).

Meine Morino VM scheint auch einige Fragen aufzuwerfen, zu denen ich gerne eure Meinung wissen würde. Anbei auch einige Bilder zur Veranschaulichung. Ich habe auch bereits den Herrn Tritschler bei Hohner angeschrieben. Die Info zum Baujahr liegt mir aber noch nicht vor. Ich hoffe, er kann mir weiterhelfen, da die Seriennummer nur noch sehr schwer zu entziffern ist.
  • Obwohl es sich bei dem Instrument um eine Morino VM 120 handelt, hat diese abgerundete etwas längere schwarze Halbtontasten. Ich habe hier gelesen und auch im Internet recherchiert, dass dies eigentlich nur bei den 127 Bass-Modellen der Fall war (die etwas früher gebaut wurden). Weiß vielleicht jemand was es damit auf sich haben könnte? Ansonsten hat das Instrument alle Merkmale der klassischen VM 120 (drei silberne Zierstreifen in der Mitte des Diskantverdecks). Keinen weißen umlaufenden Streifen wie bei den Modellen aus den früheren 50ern. Auch der Verschluss ist innen verbaut und die Mechanik auf der Diskantabdeckung aufliegend. Also auch nicht wie beiden den M-Morinos Ende der 60er Jahre mit ausschließlich schwarzen Registern.
  • Ich gehe davon aus, dass in dem instrument Bugari Stimmplatten verbaut wurden. Es sind zumindest diese pyramidenförmigen Nieten zu sehen, die bei genauerer Betrachtung auch sehr unregelmäßig verarbeitet sind (deutet also nicht auf maschinelle Fertigung hin). Auch sind die Stimmenplatten nicht Gold eloxiert oder haben irgendeine Kennzeichnung. Ist daher meine Annahme richtig/wahrscheinlich?
  • Gerne würde ich auch wissen, was für ein Bass in der Morino verbaut wurde. Damit kenne ich mich aber überhaupt nicht aus. Habe hier einiges über Winkelbass usw. gelesen. Kann mir jemand sagen was für eine Basstechnik hier verbaut ist?
Für Hinweise/Aufklärung bin ich sehr dankbar.
Grüsse
 
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Gerne würde ich auch wissen, was für ein Bass in der Morino verbaut wurde.

das ist eindeutig ein Umlenkstimmstock - also im Prinzip ein Winkelstockbass, der noch weiter "ums Eck" rumgeklappt wurde.


Ich gehe davon aus, dass in dem instrument Bugari Stimmplatten verbaut wurden. Es sind zumindest diese pyramidenförmigen Nieten zu sehen, die bei genauerer Betrachtung auch sehr unregelmäßig verarbeitet sind

auch wenn diese Nieten so pyramidenförmig (von Hand) geklopft wurden, sind das dennoch Stimmplatten der Qualität "Tipo a mano" - vielleicht auch von Bugari hergestellt, aber nicht die "berühmten" Bugaristimmplatten von denen immer die Rede ist. Aber die Stimmplatten machen auch schon richtig satt Sound. Und ich würde die von der Qualität schon eine gute Stufe höher einsortieren als die Artiste Gold Stimmplatten, die in den früheren Serien häufig verbaut wurden.
 
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Hallo, ich spiele auch die VM. Besitze eine seit 1995. jetzt generalüberholt.
Meine ist mit deiner relativ baugleich, außer den eckigen schwarzen Tasten.
Stimmzungen sehen bei mir auch etwas anders aus, sind aber definitiv Tipo a Mano. Meine ist BJ 1961.

Bei diesem Instrument finde ich den Klang des Einchörigen Im Diskant und den des Tiefbasses interessant. Da gibt’s wohl Unterschiede.

Ansonsten ist die Tastatur Geschmacksache. Bei den runden rutscht es wohl besser, dafür bieten die eckigen ein sattes Gefühl und sind auch insgesamt stabiler in der Aufhängung.

Wie ist denn die Bassmechanik bei deiner?
Mit Filzmantel um jedes Loch oder noch „nackt“? Dementsprechend „Sound“ macht es.
Und ist der Bass leichtgängig oder eher zäh im Druckgefühl?

Jedenfalls herzlich Willkommen hier und viel Spaß mit der VM !
 
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Lieber Maxito, lieber Malineck,

vielen Dank für eure Antworten und Hinweise.

Ansonsten ist die Tastatur Geschmacksache. Bei den runden rutscht es wohl besser, dafür bieten die eckigen ein sattes Gefühl und sind auch insgesamt stabiler in der Aufhängung.

Hinsichtlich der schwarzen abgerundeten Tasten bei meiner Morino bedeutet das dann folgendes: es hat nichts mit dem Baujahr zu tun ob eckig oder rund? Handelt es sich dabei vielleicht um einen Sonderwunsch des damaligen Käufers oder wurden zufällig einfach während einer bestimmten Phase runde Tasten verbaut oder diese vielleicht sogar nachträglich bei mir eingebaut?

Stimmzungen sehen bei mir auch etwas anders aus, sind aber definitiv Tipo a Mano. Meine ist BJ 1961.

Bezieht sich das Tipo a Mano jetzt auf Deine Stimmzungen oder auf die von meiner Morino? Wenn es sich nicht um die „berühmten“ Bugari-Stimmplatten bei mir handelt, woran erkennt ihr dann diese Platten bzw. was sind Anzeichen dafür bzw. was deutet für euch darauf hin, dass es in meinem Fall keine A mano Platten sind? Bin mir bewusst, dass es schwer ist sowas zu erkennen aber vielleicht gibt es ja weitere Anhaltspunkte von denen ich noch nicht gelesen /gehört habe...

Wie ist denn die Bassmechanik bei deiner?
Mit Filzmantel um jedes Loch oder noch „nackt“? Dementsprechend „Sound“ macht es.
Und ist der Bass leichtgängig oder eher zäh im Druckgefühl?

Bei meiner sind die Löcher ummantelt - ich glaube aber eher mit Stoff (vielleicht ist es auch Filz). Jedenfalls macht die Mechanik kaum Geräusche (vielleicht wurde das auch nachträglich gemacht?). Der Bass ist leicht und fließt gut. Es reicht geringer Druck und der Ton spricht sehr genau an. Im 5chörigen ist der Bass sehr präsent und macht richtig „Rumms“. Gefällt mir persönlich wirklich gut!

Im Diskant bin ich mir hinsichtlich des Tremolos noch nicht ganz sicher. Es wirkt aktuell etwas zu flach für meinen Geschmack. Eventuell werde ich hier nachjustieren lassen. Muss das aber noch etwas beobachten...
 
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oder wurden zufällig einfach während einer bestimmten Phase runde Tasten verbaut

die eckigen (schmalen) Tasten sind eigentlich die ältere Bauweise. Später wurden die Halbtontasten dann durchweg verrundeter und breiter ausgeführt. Und natürlich gab es hier auch eine Übergangszeit, wo alle verschiedenen Formen gleichzeitig vorkamen. Man kann hier nur eine ganz grobe zeitliche Einteilung vornehmen, sobald man hier versucht, das genau einzugrenzen, wirds schon so ungenau, dass es eigentlich nicht mehr aussagekräftig ist.

woran erkennt ihr dann diese Platten bzw. was sind Anzeichen dafür bzw. was deutet für euch darauf hin, dass es in meinem Fall keine A mano Platten sind?

Ob die Platten von Bugari sind, ist oft gar nicht vom Aussehen her zu sagen. Manchmal hat man Glück und ab und an ist ein Herstelelrname eingestempelt. Es gibt Stimmpattensätzer von Bugari, wo ab und zu der Name Bugari eingestempelt ist. Es gibt aber jede Menge Stimmplattensätze, von Bugari, wo gar nix draufsteht. Da muss man das ganz einfach wissen!

Es war seinerzeit z.B. bei Hohner üblich, das man bei der Morino der M Reihen auf Wunsch bessere Stimmplatten bekommen konnte - da wurden dann "A mano" von Bugari verbaut. Wurde aber auf dem Instrument nirgends vermerkt - der Käufer wusste das und der Spieler merkte das.
Bei den früheren Golas wurden grundsätzlich (solange erhältlich) Bugari Stimmplatten der besten Qualität verbaut, da die damals im Ruf standen die besten zu sein, die man kaufen kann. Aber auch hier wurden die dann nicht unbedingt extra mit Stempel gekennzeichnet. Früher hat man um die Hersteller der Stimmplatten keinen so großen Hype gemacht, wie heute - man vertraute dem Akkohersteller, dass er das alles richtig macht und man sehr gute Qualität erhält.


woran erkennt ihr dann diese Platten bzw. was sind Anzeichen dafür bzw. was deutet für euch darauf hin, dass es in meinem Fall keine A mano Platten sind?

Das wird jetzt schon schwieriger... Es gibt einige Details die darauf hinweisen, das es sich um beste Qualität , also "Handarbeitsklasse 1" bzw. "a Mano" handelt. Dazu brauchts aber meist auch schon etwas Erfahrung und ist nicht so einfach zu erklären.

Für die allermeisten A Mano Stimmplatten gilt aber (gibt nur ganz wenige Ausnahmen), dass die der Länge nach aus einem schmalen Federstahlband ausgestanzt werden. Somit bleiben am Zungenfuß die gebläuten Ränder erhalten. Bei Tipo A mano und den anderen Sorten , werden die aus einem breiteren Federstahlband quer ausgestanzt und haben damit entsprechend helle Schnittkanten.

und auf den Bildern deirn Morino kann man die hellen Schnittkanten erkennen - somit ist es keine "A Mano" Zunge, sondern eine "Tipo a mano". Für die weiteren Merkmale sollte man dann die Stimmplatte besser in natura vor sich haben.

"A Mano" Stimmplatte:
A Mano.jpg
In dem Fall sogar von einer Gola, aber keine Bugari!


keine "A Mano" Stimmplatte:
Noname-no a mano.JPG

No Name Platte , um den Unterschied der hellen Schnittkante zu zeigen. (Tipo A Manostimmplatten hab ich grad keine so rumliegen.)


Aber wie schon gesagt:
mit den Tipo A Mano läuft die Morino auch schon recht gut - da kann man auch schon recht zufrieden sein damit! Wenn die sauber hergerichtet ist, läuft die richtig gut!
 
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gibt es nicht auch A-Mano-Platten ohne die blaue Kante (ich meine, so etwas mal gehört zu haben)? Dann kann man sagen: blaue Kante -> auf jeden Fall A Mano; keine blaue Kante -> höchstwahrscheinlich (aber nicht sicher) keine A Mano
 
gibt es nicht auch A-Mano-Platten ohne die blaue Kante (ich meine, so etwas mal gehört zu haben)

doch klar - ich sagte ja auch dass es ein paar andere gibt - Harmonicas stellt z.B. die A mano anders her und hat helle Schnittkanten. In "früheren Zeiten" wurden aber alle A Mano aus schmalen Bändern gestanzt.
 
Nochmals zu den Tasten:

Die an deinem Instrument sind die gleichen, die auch an den (älteren) Modellen mit 127, 123 Bässen dran sind.
Die breiten eckigen sind in den neueren VM dran.

Dein Instrument könnte ein Übergangsmodell sein. Was dann auf Ende 50er schließen ließe.

(TipoAMano bezog ich auf meine.)
 
Und dann gabs auch noch die schmalen eckigen Halbtontasten - das müssten die ganz frühen Modelle sein.

Oh echt?
Solche an Morinos? Kenne das von vielen anderen Modellen und dann auch aus Kunststoff
 
Hallo zusammen,

vielen Dank an alle für die wertvollen Hinweise. Insbesondere auch an Maxito für den kleine Exkurs zur „Stimmplattenkunde“ in Hohner Morinos. Ich hatte schon einmal etwas von dieser blauen Schnittkanten gelesen, aber nie richtig verstanden was damit gemeint war. Durch die Bilder bin ich jetzt „im Bilde“.

Ich werde meinen nächsten Besuch beim Handzuginstrumentenbaumeister nutzen, um eine Inventur meiner Stimmzungen zu machen und auch an der Bassseite nachsehen lassen, was dort verbaut wurde. Vielleicht findet sich irgendwo an einer Stimmzungen noch eine Prägung oder weitere Hinweise.

Mittlerweile kenne ich auch das Baujahr meiner VM: 1959!

Die Sache mit den Halbtontasten entwickelt sich sehr interessant wie mir scheint. Eigentlich hätte ich jetzt auch gedacht, dass ich ein Übergangsmodell von den abgerundeten kurzenzu den eckigen kurzen Halbtontasten besitze (Malineck hat ja sehr präzise und richtig geschätzt - Ende der 50er Jahre).

Ich habe dann aber noch etwas recherchiert und bin jetzt wieder unschlüssig. Daher teile ich gerne meinen aktuellen Informationsstand zur weiteren Verdeutlichung und Diskussion.

Hier zunächst nochmal ein Verweis auf meine Morino VM mit kurzen abgerundeten Halbtontasten:
https://www.musiker-board.de/attachments/f90aa6b3-65ac-404a-bab8-4d5dd1504c85-jpeg.701064/

Im Gegenzug dazu die Morino mit eckigen Halbtontasten wie auf der Seite des Akkordeon-Museums zu finden mit der Angabe Baujahr 1965:
http://www.akkordeon-museum.de/index.php?p=akkordeons&cat=1&id=69

Hier dann eine Hohner Morino I aus dem Jahr 1940 mit kurzen eckigen Tasten:http://www.akkordeon-museum.de/index.php?p=akkordeons&cat=1&id=103

Und hier dann eine VM mit den gleichen abgerundeten Tasten wie bei meiner und dem Hinweis es handele sich um ein Baujahr ca. 1964
https://www.kleinanzeigen-suedtirol...trumente-equipment-nals.d.103683.html#picture

Hier ganz neue eine VM mit ebenfalls abgerundeten Tasten und der Baujahrangebe 1962:
https://www.facebook.com/groups/945762842110004/permalink/2623987940954144?sfns=mo

Es scheint mir, als ob die abgerundeten Halbtontasten doch zu jeder Zeit verbaut wurden. Vielleicht handelte es sich ursprünglich um das Format, welches serienmäßig bis ca 1960 verbaut wurden. Danach dann die eckigen und auf besonderen Wunsch aber auch nach 1960 mit abgerundeten Tasten?
 
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Soo, jetzt bin ich allerdings doch irritiert:
Einer meiner ersten (naiven) Beiträge hier im Board (2007 rum) handelte u.a. darum, dass M Morinos Elfenbeintasten hätten.
Daraufhin wurde ich aufgeklärt, das sei natürlich bloß Holz mit Plastik in Elfenbeinoptik.

Doch nun: (aus obigem Beitrag)
http://www.akkordeon-museum.de/index.php?p=akkordeons&cat=1&id=103

Material Tastatur: Elfenbein
An der ganz alten Morino

Das ist krass … Elfenbein am Akkordeon?
Jedenfalls hatte mein Papa damals (RIP seit über 20 Jahren) doch nicht ganz unrecht :)
 

auch da wär ich vorsichtig. Zelluloid sieht Elfenbein mitunter sehr ähnlich und kann auch eine sehr ähnliche Haptik aufweisen. Da täuscht man sich doch gerne! Außerdem ist zu berücksichtigen, dass dieses "Museum" eine rein private Sammlung ist, ohne angegliederte wissenschaftliche Abteilung oder so. Und es gibt im Spachjargon viele Begriffe, die sich eingebürgert haben, die sich dann mitunter verselbstständigen.

Ganz ausgeschlossen ist es natürlich nicht, dass bei Hohner damals ein Sonderexemplar mit echten Elfenbeinbelägen gebaut wurde... aber wenn ich mir anschaue wie groß so eine Bassplatte ist, dann müste hierfür ein recht stattlicher Elefantenzahn aufgeschnitten werden...und Fügelininen sieht man nicht.

Drum bin ich auch hier nach wie vor der Meinung, dass es sich um einen Zelluloidüberzug handeln dürfe, der aber von der Optik her Elfenbein sehr ähnelt.
 
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