Fragen zu Multicore

rz259
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Hallo,

für unsere gelegentliche Auftritte und für unseren Proberaum suche ich ein Multicore. Ich habe mich bisher noch nie damit beschäftigt und habe daher einige Fragen:

1. Unser Mixer hat 16 XLR-Eingänge, 4 x Stereo Line-In-Eingänge, zwei Ausgänge für die Boxen und zwei Monitor-Ausgänge. Wieviele Kanäle brauche ich da?
16 (XLR) + 4 x 2 (Stereo) + 2 (Main) + 2 (Aux) = 28? Oder gibt es die Möglichkeit, die Stereo-Kanäle auf jeweils einen XLR-Kanal zu legen und hinterher wieder aufzutrennen? Dann würden auch 24 Kanäle reichen.

2. Von der räumlichen Aufteilung her könnte ich mir vorstellen, dass es besser wäre, die Kanäle auf 2 Multicores aufzuteilen. Was meint ihr dazu?

3. Ist es besser, ein Multicore mit Kabeltrommel zu nehmen oder reicht auch eine Stagebox? Ich könnte mir vorstellen, dass für die Festinstallation eine Stagebox besser wäre, zum Transport wäre natürlich eine Kabeltrommel besser. Wie macht ihr das mit der Kabeltrommel beim Auftritt? Steht die nicht im Weg rum? Oder habt ihr die immer schön versteckt?

4. Speziell im Proberaum brauche ich nur ein kurzes Multicore (so ca. 5 m). So ein kurzes Multicore gibt es meines Wissens gar nicht. Für die gelegentlichen Auftritte brauchen wir 10 - höchstens 15 m. Wenn ich nun so ein 15 m-Kabel nehme und das übrige Kabel zusammenrolle, hat das irgendwelche Nachteile? Vermutlich nicht, sonst gäbe es ja auch bei den Kabeltrommeln Probleme, nehme ich mal an. Oder würde es sich lohnen, für die Festinstallation im Proberaum evtl. das Multicore selbst anzufertigen?

Ich hoffe, dass meine Fragen nicht zu trivial sind;-)

Danke schon mal für alle Antworten,

Rudi
 
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1. Unser Mixer hat 16 XLR-Eingänge, 4 x Stereo Line-In-Eingänge, zwei Ausgänge für die Boxen und zwei Monitor-Ausgänge. Wieviele Kanäle brauche ich da?
16 (XLR) + 4 x 2 (Stereo) + 2 (Main) + 2 (Aux) = 28? Oder gibt es die Möglichkeit, die Stereo-Kanäle auf jeweils einen XLR-Kanal zu legen und hinterher wieder aufzutrennen? Dann würden auch 24 Kanäle reichen.

Das kommt auf's Pult an. Wenn alle Ausgänge und die Stereokanal-Eingänge symmetrisch sind, braucht man in der Tat (mindestens) ein 28er Core. Bei unsymmetrischen Anschlüssen kann man theoretisch zwei Signale über ein adernpaar schicken, aber es ist aufgrund der höheren Störanfälligkeit an sich nicht sinnvoll unsymmetrisch über lange Kabelwege zu gehen.

2. Von der räumlichen Aufteilung her könnte ich mir vorstellen, dass es besser wäre, die Kanäle auf 2 Multicores aufzuteilen. Was meint ihr dazu?
Kann Sinn machen in speziellen Fällen. Allerdings kommen zwei kleine Cores teurer als ein großes und man muß zwei Strippen ziehen und trittsicher verstauen. Wenn es darum geht, auf beiden Seiten der Bühne eine Stagebox vorzusehen, würde ich ein Sub-Core nehmen, das mit einer Länge von 5-10m eben von der einen Bühneseite bis zur "Haupt-Stagebox" auf der anderen Bühnenseite reicht.

3. Ist es besser, ein Multicore mit Kabeltrommel zu nehmen oder reicht auch eine Stagebox? Ich könnte mir vorstellen, dass für die Festinstallation eine Stagebox besser wäre, zum Transport wäre natürlich eine Kabeltrommel besser. Wie macht ihr das mit der Kabeltrommel beim Auftritt? Steht die nicht im Weg rum? Oder habt ihr die immer schön versteckt?
In der Praxis ist's ja meist so, daß Örtlichkeiten, die einen FoH überhaupt erfordern/zulassen, nicht gerade mit drei Quadratmetern Bühne aufwarten. Also findet sich i.d.R ein Weg, Stagebox oder Kabeltrommel dezent am hinteren Bühnenrand, hinter einem Backdrop oder unter einem Riser für Drums oder Keyboard verschwinden zu lassen.
Wenn Dich die Trommel mit integrierten XLR-Anschlüssen stört: Es gibt auch MuCos mit Stagebox, die via Multipinstecker abnehmbar ist.

4. Speziell im Proberaum brauche ich nur ein kurzes Multicore (so ca. 5 m). So ein kurzes Multicore gibt es meines Wissens gar nicht. Für die gelegentlichen Auftritte brauchen wir 10 - höchstens 15 m. Wenn ich nun so ein 15 m-Kabel nehme und das übrige Kabel zusammenrolle, hat das irgendwelche Nachteile? Vermutlich nicht, sonst gäbe es ja auch bei den Kabeltrommeln Probleme, nehme ich mal an. Oder würde es sich lohnen, für die Festinstallation im Proberaum evtl. das Multicore selbst anzufertigen?

Fünf Meter Core? Und das macht echt Sinn? Da würde ich nochmal drüber nachdenken. ;-)
Da über das Core nur minimale Leistung läuft, braucht man eine Trommel nicht (wie bei Stromtrommeln) komplett abrollen. Es hat auch keine Nachteile, wenn einige Meter Core irgendwo zusammengeroll rumliegen.

Selbstanfertigung von Cores mag Sinn machen, wenn man gut löten kann und das auch gerne macht. Insbesondere für Geschichten, die's eben nicht von der Stange gibt.


domg
 
Hallo,

vielen Dank für die Antworten, da habe ich wieder einiges zum Überlegen!

Ob das mit den 5 m Multicore wirklich Sinn hat? Tja, kommt darauf an, es liegen einfach viele Kabel rum, die man durch ein einziges ersetzen könnte;-) Momentan ist es halt wirklich eine Bastellösung, alle Kabel werden durch einige Klettbänder zusammengehalten, aber schön ist was anderes;-)

Danke nochmal,

Rudi
 
Naja... das muß man hinsichtlich der Örtlichkeiten individuell entscheiden. Da i.d.R. ja einige Musikanten so nahe am Pult stehen, daß sie direkt anstöpseln können und andere so weit weg, daß sich ein Core rechnet, könnte man die Sache ja eh verbinden und beim Proben ein kleines Core verwenden, welches bei Gigs als Sub-Core fungiert. Alles kein Ding.

Loom wäre auch eine Möglichkeit, oder ein Core ohne Peitsche, um z.B. x Kanäle Keys oder E-Drums abzuholen. Kenne ja Eure Besetzung nicht...


domg
 
Ja, das geht so in die Richtung, die ich mir vorgestellt habe... wie darf ich mir denn ein Sub-Core vorstellen? Ist das einfach ein ganz normales (eher kleineres) Multicore, welches dann - wie du oben schon geschrieben hast - in das Haupt-Multicore reingeht? Oder ist das was Spezielles?

Einfaches Googeln nach Loom hatte nichts geholfen, aber eine Suche bei Thomann hat die Sache mit dem Loom gleich aufgeklärt;-)
Das wäre zwar auch eine Möglichkeit, aber da frage ich mich, ob das Dingens denn stabil genug ist, evtl. wird ja schon an den Kabeln gezogen. Von daher wäre mir natürlich eine Stage-Box lieber.
Aber vielleicht wäre es doch eine Überlegung wert, so ein Loom mit 5 m zu kaufen und daran dann noch die Stagebox - nee, das lohnt sich wahrscheinlich nicht, entweder Loom oder gleich Stagebox.

Zu unserer Besatzung:

1 x Gitarre (geplant: Abnahme per Mikro)
1 x Gitarre (via POD 400 direkt ins Pult)
1 x Akustik-Gitarre (via Effektgerät direkt ins Pult)
1 x Bass (via DI vom Verstärker ins Pult - falls überhaupt notwendig, so große Bühnen haben wir nicht;-))
1 x Keyboard-Submixer
1 x Mandoline (direkt ins Pult)
4 x Gesang
Schlagzeug (Abnahme Bassdrum, evtl. noch zwei Overheads dazu)
Zukünftig auch noch 1 x Querflöte per Mic

Entstanden ist die Idee neulich bei einem Auftritt, wo wieder furchtbar viele Kabel rumlagen, alles erst mal wieder entsprechend zeitaufwendig verkabelt werden musste - als wir überlegten, ob's da nicht eine einfachere Lösung gäbe, kam die Idee mit dem Multicore mit dem Hintergrund, Zeit bei der Verkabelung zu sparen und das Kabelgewirr zu entflechten;-)

Rudi
 
Zuletzt bearbeitet:
OK... das bringt Licht in's Dunkel. ;-)

Da ihr viele Musikanten/Quellen habt und eigentlich keine Einzelinstrumente, die viele Kanäle benötigen (Drums maximal mit drei Mikros, Tastendrücker hat eigenen Submixer...) kann man Looms schon mal vergessen. Allerdings bezweifle ich großen nutzen eines Multicores im Proberaum, denn die Unzähligen Strippen von den quellen zur Stagebox bleiben ja. Liegt der Kabelhaufen halt dort anstatt beim Pult... lol

Installations-Lösung mit kleinem (vielleicht in der Wand installierten) MuCo mit Stagebox pro Musikanten könnte man schon bauen, aber für die Bühne... ich weiß nicht... da lege ich lieber die Strippen sauber und tape an gefährdeten Stellen.

Soooo riesig ist das Setup ja mit 16 Kanälen nicht gerade. Da würde ich dann doch maximal zu einem vielleicht 10 plus x Monitorwege Subcore tendieren. Das ist - wie Du schon vermutet hast - nichts anderes, als ein kurzes MuCo, das an die Haupt-Stagebox gestöpselt wird. In der gehobenen Variante natürlich nicht mit Spleiß, sondern Multipinstecker.

Geld kosten solche Geschichten natürlich ordentlich. Mir ist auch noch nicht ganz klar, ob Du in erster Linie was zum ordnen des Proberaumes suchst oder der Kram dann doch alle Paar Wochen einen Gig absolvieren darf...


domg
 
Hallo domg,

vielen Dank für deine ausführlichen Antworten! Das hilft mir sehr, ein gewisses Grundverständnis für die Materie zu entwickeln.
Eigentlich geht es mir um zwei Dinge: einerseits soll der Proberaum ein bisschen ordentlicher und aufgeräumter werden, andererseits will ich aber auch eine Lösung für gelegentliche Gigs haben - allerdings muss das nicht unbedingt die gleiche Lösung sein.

Ich könnte mir für den Proberaum durchaus ein Loom vorstellen - da gibt es sowieso einen zentralen Punkt von dem aus viele Kabel um Mischpult laufen. Diesen neuralgischen Punkt könnte man schon mal entschärfen. Evtl. noch ein zweites für die "hintere Fraktion", das müsste dann aber wahrscheinlich schon länger sein, da wären dann schon 10 m angebracht. Aber das Zeugs ist ja nicht so teuer (eine ganz coole Lösung wäre natürlich eine Installationslösung - beim nächsten Hausbau werde ich gewiss darauf achten;-))

Gigs haben wir eher selten, sagen wir mal so drei bis vier im Jahr. Dafür könnte ich mir dann ein separates System mit einer oder zwei Stageboxen gut vorstellen.
Das mag sich vielleicht finanziell nicht lohnen, aber wenn wir dadurch schneller und besser aufbauen, dann wäre das schon toll.

Was macht man dann mit den Mikro- bzw. Instrumentalkabeln? Kürzer machen oder aufrollen?

Eine Frage habe ich noch bzgl. der Multipin-Lösung: wie funktioniert das denn eigentlich? Der Spleiß teilt ja das MuCo in einzelne Adernpaare auf. Wie funktioniert das mit Multipinstecker?
 
Loom macht nur Sinn, wenn man entweder ein Anschlußpanel hat (Rack), ein Gerät mit vielen Audioausgängen (z.B. E-Drum-Modul), oder evtl. als Loom mit langem Spleiß (abgelängt) zum immergleichen Verkabeln eines Drumkits (bevorzugt mit Rack statt Einzelständern). Für Deine Anwendung würde ich kleine Stageboxen bevorzugen.

Dennoch verspreche ich mir keine große Zunahme an Ordnung im Proberaum, wenn ich ehrlich sein soll. Um den Haufen Kabel von der Quelle zur Stagbox kommt man ja nicht herum und extra mit kurzen Kabeln ankommen (die dann beim Gig wieder zu kurz sein könnten) halte ich auch für wenig sinnvoll. Ich denke, da könnte man schon mit etwas Disziplin viel reissen (Kabel an der Wand lang legen, statt quer durch den Raum zu ziehen), als gleich die "große MuCo Aktion" zu starten. Billig ist der Spaß nämlich nicht. Laß Dich nicht von thomanns Snake low budget Cores blenden - gute Cores kosten Geld, weil da Neutrik dranhängt und nicht irgendein chinesischer Billig-Stecker. Im Kombination mit Multipinsteckern hat man da schnell mal deutlich vierstellige Beträge in die Kabellage investiert.

Multipinstecker:
Hier gibt's zum einen den abnehmbaren Spleiß, wobei selbiger i.d.R. im sogenannten doghouse (einem aufklappbaren Fach hinter dem Pult im Mischer-Case) untergebracht wird. Das Pult sitzt also fest verkabelt im Case und die Verbindung zur Stagebox erfolgt durch Anstecken eines einzigen Steckers. Wer schon mal unter Zeitdruck einen verwurstelten 28er Spleiß stecken musste, weiß um die Erleichterung, die ein Multipinstecker an der Stelle bringen kann. ;-)

Zudem macht man auch gerne mal Multipinstecker an die Stageboxen. Sei's zum Abnehmen des Cores (weil sich das ohne Stagebox schöner aufrollen lässt), oder zum Anbringen eines Sub-Cores oder zum platzsparenden Splitten der Signale.


domg
 
[...]
Dennoch verspreche ich mir keine große Zunahme an Ordnung im Proberaum, wenn ich ehrlich sein soll. Um den Haufen Kabel von der Quelle zur Stagbox kommt man ja nicht herum und extra mit kurzen Kabeln ankommen (die dann beim Gig wieder zu kurz sein könnten) halte ich auch für wenig sinnvoll. Ich denke, da könnte man schon mit etwas Disziplin viel reissen (Kabel an der Wand lang legen, statt quer durch den Raum zu ziehen), als gleich die "große MuCo Aktion" zu starten. Billig ist der Spaß nämlich nicht. Laß Dich nicht von thomanns Snake low budget Cores blenden - gute Cores kosten Geld, weil da Neutrik dranhängt und nicht irgendein chinesischer Billig-Stecker. Im Kombination mit Multipinsteckern hat man da schnell mal deutlich vierstellige Beträge in die Kabellage investiert.
[...]
domg

Ja, da könntest du schon Recht haben - das muss ich mir nochmal genau überlegen. An der Wand entlang ist halt so eine Sache - auf der rechten Seite steht ein Schreibtisch im Weg, dahinter kann man zwar gut die Kabel verbergen, aber dafür braucht man halt wieder länger zum Ab- und AUfbauen, da kommt man nicht so leicht hin. Auf der linken Seite ist die Tür in der Mitte der Wand, da kann man sie auch nicht entlang legen.

Aber Bass und Drums sowie die zweite Gitarre laufen im Proberaum sowieso über nicht den Mixer und für das Keyboard sind die Kabel schon an der Wand verlegt, das sind schon mal ein paar Kabel weniger. Im Endeffekt handelt es sich um die Kabel, die wirklich stören, um die 5 Mikros + 2 Kabel für die Akustikgitarre und ein Kabel für meinen POD und meine Mandoline. Die Kabel für meinen POD, die Mandoline sowie für mein Mikro könnte ich nun auch noch an der Wand entlang führen. Damit blieben dann nur noch 4 Mikros + 2 Kabel für die Akustikgitarre.

Hm, da muss ich mir noch mal überlegen, wie ich das entzerren kann. Die Kabel, die an der Wand entlang laufen, würde ich am liebsten fest installieren. Was gibt's denn ja für Möglichkeiten? Was mir spontan einfällt, ist die Kabel in einem Kabelkanal an der Wand entlang führen und dann feste Buchsen installieren. Muss ich noch mal genauer überdenken.

Danke fürs Zuhören;-)

Rudi
 
Ich würd ja in Richtung von 3 kleinen 6er Subcoren tendieren. Die verlinkte Variante ist sicherlich die billgste und für mehr Geld bekommt man auch mehr Qualität ;)
Live packt Ihr dann eins davon an's Schlagzeug und je eins an die linke und rechte Bühnenseite ... und schon ist der Kabelwust aus der Bühnenmitte verschwunden.
Im Proberaum findet Ihr dann je nach Aufstellung auch eine geschickte Verteilung. In die Wand würde ich hier nix verbasteln kostet nur unsinnig Geld und wenn mal wieder mit der Aufstellung im Proberaum experimentiert wird, ist die ganze Installation für die Katz.
 
Hallo Humi,

danke für den Rat. Ich habe mich entschlossen, nur für den Proberaum erst mal ein kleines 8er-Subcore (https://www.thomann.de/de/the_sssnake_mc_8_multicore.htm) zu nehmen. Damit kriegen wir schon mal auf der rechten Seite einen guten Teil des Kabelwustes weg. Wenn sich das bewährt, dann überlege ich, nochmals das gleiche für die Proberaummitte zu nehmen. Das bleibt dann im Raum, sozusagen als Festinstallation.
Für die Bühne müssen wir uns dann halt nochmal erneut Gedanken machen, aber da sind die Anforderungen wahrscheinlich auch anders.

Eine Wandinstallation für den Proberaum wäre zwar elegant, aber wenn man dann Änderungswünsche hat, dann passt es wieder nicht - da hast du schon recht.

Rudi
 

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