Fragen zu Zoll & Im-/Export (auch Porto, CE-Kennzeichen, RoHS-Konformität, CITES)

  • Ersteller Bierschinken
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Hallo,

Ich verkaufe aktuell eine Gitarre in der "Online Bucht" als Auktion. Diese erregt viel Aufmerksamkeit - Auch international. Ich suchte hier schon im Forum nach dem Thema, allerdings fand ich nur Versand nach Frankreich und Spanien, nicht aber Langstrecken.
Ich wurde nun von zwei Interessenten angeschrieben, ob ich die Gitarre auch international (Japan & Thailand) verschicken könne. Ich habe mit sowas null Erfahrung, deshalb wollte ich nach eurer Hilfe fragen.


Vorab: Es handelt sich um eine Lakewood M32cp, aus dem Jahr 2010. Benötigt es hierfür ein CITES Antrag, um diese außerhalb der EU zu verschicken?

Was sind die zu erwartenden Kosten? National habe ich die besten Versanderfahrungen mit DHL gemacht, international sind diese anscheinend auch gut. Kommen zusätzlich noch Kosten für den Zoll und Ähnliches mit dazu?

Wie sieht es mit den Risiken aus? Ich will das Paket allemal versichern, ob national oder international. Falls die Gitarre auf dem Weg nach Japan bzw. Thailand verloren geht bzw defekte aufweist - Wie sieht es mit der Haftung aus?
Ich mache jedes mal, kurz bevor ich ein kostspieliges Instrument losschicke, einige Fotos um den Ist Zustand zu dokumentieren - Nur für den Fall der Fälle.

Hättet ihr noch anderweitige Tipps für mich? Ich würde mich sehr über Antworten und Tipps freuen. Die Auktion endet am Sonntag Abend, deshalb erhoffe ich mir schnelle Informationen. Dies wäre super super lieb von euch :) Besten Dank!

LG Marlon
 
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Hallo,

Grundsätzlich natürlich möglich,auf der DHL bzw Postwebseite sollten sich auch Preise für den Versand nach Japan finden lassen.
Inkl Versicherung wird das aber mit bestimmter Sicherheit nicht günstig ausfallen, aber wenn der Interessant das bereit ist zu bezahlen, gut
Zollgebühren muß ebenfalls der Käufer bezahlen, nicht du

Ob du ein Cities Dokument brauchst, hängt von den verbauten Hölzern der Gitarre ab, dadurch das deine Gitarre ja Palisander enthält, würde ich mal sagen: JA

Die Fotodokumention ist auf alle Fälle sehr gut, weiters würde ich noch mehrmals ausdrückklich vorarb vermerken das kein Garantieanspruch und Möglichkeit zur Rücksendung besteht.

Du schreibst ja das deine Anzeige schon einige Aufmerksamkeit erregt hat, in diesem Fall würde ich ehrlichgesagt von einem Versand in ein nicht EU Land absehen, und innerhalb der EU bevorzugt verkaufen

lg
chris
 
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Hallo @Marlon1999, ich hab deine Frage hier in den Sammelthread verschoben, da findest du vielleicht auch schon passende Antworten.
 
Hi zusammen,
wie verhält es sich denn beim Import eines Effektgerätebausatzes, der für den US Markt hergestellt wird und keine CE oder RHOS Kennzeichnung besitzt?
Darf das importiert werden oder muss das wieder zurück?
 
Bausätze benötigen keine CE - Kennzeichnung. Du bist durch den Aufbau der Schaltung selbst verantworktlich und schaffst damit erst das Produkt, das bei einem Verkauf die CE-Kennzeichnung bräuchte.
 
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Einfach nicht so ins Hemd machen. Ich kenn mehrere Fälle, wo das ohne Probleme geklappt hat. Ich bin zuletzt auch einfach mit meiner Gitarre zurück eingereist ohne irgendwas vorher zu deklarieren und die Zollfritzen haben mich keines Blickes gewürdigt. Alter Koffer (gibt genug Pawnshops und kleine Musikergebrauchtmärkte da drüben) drum rum, ein zwei Saiten runter und fertig ist der Lack.

ja; nur ist das nun ja nicht der Sinn des Thread hier; sondern es geht darum, sachliche Informationen auszutauschen.

und wenn man mit der eigenen Gitarre „zurück einreist“, ist es natürlich ok, durch das grüne Gate zu gehen wenn man sie schon bei der Ausreise dabei hatte, aber man sollte sich eben auch darauf gefasst machen, angehalten und befragt zu werden, und dann ist es sicher gut, wenn man nachweisen kann dass man das Instrument auch schon bei der Ausreise mit sich hatte.
Wenn die „eigene Gitarre“ im nicht-EU-Ausland erworben wurde, ist sie eben zu verzollen. Wenn Du das nicht machst, ist es Dein eigenes Risiko; siehe oben. Wer sich wann ins Hemd macht oder nicht, ist sicherlich individuell unterschiedlich.

klar gibt es immer wieder - ich nenn es mal „Konstellationen“, in denen fleißig Zoll- und (Einfuhr-)Umsatzsteuerfrei importiert wird/wurde, und man sich entsprechend über das Schnäppchen freuen kann wie ein Schnitzel bzw. einen netten Nebenerwerbszweig unterhalten kann/konnte (ich nenn jetzt mal zB manche amerikanische GIs und Angehörige). Geben tuts da gar vieles, nur sollte hier schon klar bleiben, dass das „ich kenne mehrere Fälle, wo das geklappt hat“ illegal ist; ohne wenn und aber.


Bisher kam immer die Antwort, dass sie die Produkte von den Herstellern, die mich interessieren (Boss, Ibanez, Dunlop, ...), nicht nach Europa schicken dürfen. :(
Ja klar; dafür haben diese Brands ja ihre Distributoren, weil sie eben dieses Exportgeschäft geregelt und effizient abwickeln wollen. Weder für einen Hersteller noch einen Händler ist es wirtschaftlich darstellbar, Einzelexporte mit Zollprozedur abzuwickeln; jedenfalls nicht zu Konditionen, die es für den einzelnen Kunden noch interessant machen.
Denk doch mal von der Seite aus drüber nach. Leben und leben lassen.
 
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Ja klar; dafür haben diese Brands ja ihre Distributoren, weil sie eben dieses Exportgeschäft geregelt und effizient abwickeln wollen. Weder für einen Hersteller noch einen Händler ist es wirtschaftlich darstellbar, Einzelexporte mit Zollprozedur abzuwickeln; jedenfalls nicht zu Konditionen, die es für den einzelnen Kunden noch interessant machen.
Denk doch mal von der Seite aus drüber nach. Leben und leben lassen.[/QUOTE]

Gilt u.a. anderem auch für einige deutsche Premium Gitarrenbauer. Da läuft es auch nur noch über die Händler die entsprechende Slots bekommen was den Fertigstellungszeitraum anbelangt. Nur so ist ein geregelter Betrieb möglich.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Bausätze benötigen keine CE - Kennzeichnung. Du bist durch den Aufbau der Schaltung selbst verantworktlich und schaffst damit erst das Produkt, das bei einem Verkauf die CE-Kennzeichnung bräuchte.

Wobei RoHS nichts mit der Schaltung sondern mit der Umweltverträglichkeit der Komponenten zu tun hat.
 
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@drul der user schmunda ist seit 12 Jahren nicht mehr hier gewesen.

@mr.coleslaw @netstalker
danke für die info!
 
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der user schmunda ist seit 12 Jahren nicht mehr hier gewesen.
;) Oh sorry da war ich am Smartphone auf die Seite 1 des thread gelangt ohne es zu merken.
Womöglich sitzt er eine Haftstrafe wegen Zollvergehen ab :D
 
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;) Oh sorry da war ich am Smartphone auf die Seite 1 des thread gelangt ohne es zu merken.
Womöglich sitzt er eine Haftstrafe wegen Zollvergehen ab :D

war übrigens in den 60/70ern gängige Praxis bei einigen deutschen Musikgeschäften um den Zoll zu umgehen. Amps und Gitarren kamen in Einzelteilen nach D und wurden da wieder zusammengebaut.
 
Ich möchte meinem besten Freund, der mittlerweile in Neuseeland lebt eine meiner E-Gitarren schenken.

Es ist eine Fender American Stratocaster FSR Vib (die Thomann-Sonderedition - hier im Forum gibt's nen Thread dazu).

Damaliger Kaufpreis waren 750 EUR. Originalrechnung habe ich noch. Meinem Kumpel will ich natürlich keine Rechnung schreiben - ist ja ein Geschenk.

Wie kriege ich die Gitarre am sichersten und günstigsten nach Neuseeland?
Was gibt's alles zu beachten? Zoll?! Die Gitarre hat ein Palisander Griffbrett... Also möglicherweise muss man wegen dem Cites-Abkommen aufpassen (Zertifikat hab ich natürlich keins).
Sonst noch irgendwas wichtiges vergessen?
 
Ohne Rechnung wird es nichts - ich würde eine "Pro-Forma-Rechnung" über einen "vernünftigen" Gebrauchtpreis erstellen, der Einfuhrzoll richtet sich nach dem Type des einzuführenden Gutes, die Einfuhrumsatzsteuer (die vor Ort zu entrichten ist) nach dem in der Pro-Forma-Rechnung angegebenen Wert.
Zum Thema CITES würde ich meinen lokalen Zoll mal fragen, die geben da normalerweise Auskunft.
 
Es wäre wahrscheinlicher einfacher, die Gitarre hier zu verkaufen und ihm den Erlös zukommen zu lassen. Alleine die Transportkosten sind (versichert) locker dreistellig, dazu die CITES-Ungewissheit und mögliche Zoll-/Steuerabgaben..........wenns nicht ganz um jeden Preis sein muss, rate ich davon ab, auch wenn Geld völlig unpersönlich ist.
 
Ist mir persönlich schon wichtig, dass es diese Gitarre ist....glaube auch nicht, dass man soviel spart, wenn man ihm das Geld schickt und er selbst im Laden eine Strat kauft (die Preise scheinen in Neuseeland deutlich über den Preisen in Deutschland zu liegen >150%).

Importzoll fällt wohl in Neuseeland für Waren mit Wert unter 1000 NZD (ca. 550 EUR) wohl nicht an.
Wenn ich also 'ne Rechnung für eine gebrauchte Strat mit ein paar Ding und Dongs über 500 EUR schreibe sollte das doch eigentlich in Ordnung gehen?

Versand könnte ich in einem SKB-Hardcase mit TSA-Schloss machen. Wäre also gut geschützt.

Denke die größte Hürde ist dieser CITES-Kram...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Versand mit DHL nach Neuseeland würde versichert (bis 1.000,- EUR) 75,99 EUR kosten. Finde ich akzeptabel.

Wäre bis zu einem Gewicht von 10kg und Maßen 120 x 60 x 60 cm...Das passt gut für den Gitarrenkoffer...brauche dann halt noch einen passenden Um-Karton.
 
Betrifft das laut der Seite nicht erst Händler ab 60.000 EUR Umsatz?

Und gerade gelesen: Das Cites-Abkommen wurde im August 2019 noch mal überarbeitet und betrifft nur noch unbearbeitet Rohstoffe. Also ist der Palisanderhals jetzt auch unkritisch?
 
Das ist richtig, das Problem liegt aber darin, dass bei einer gebrauchten Gitarre trotz o.g. Erleichterung der Nachweis durch Exporteur/Importeur erbracht werden muss, dass es sich um Dalbergia latifolia pp. (indischer Palisander etc.) und nicht um den weiterhin streng geschützten Rio-Palisander aus der CITES-I-Gruppe handelt.
 

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