Fragen zur umfangreichen Restaurierung eines Klaviers

... und Mäuse waren auch drinnen (wegen Mäusekot den ich dort gefunden habe)
... nur am Rande, zumal ich auch irgendwo von "Schimmel" gelesen habe und auch nach den Bildern zu urteilen, würde ich empfehlen, bei den Arbeiten einen Mundschutz (FFP2 oder 3) zu tragen. Jedenfalls, bis alles gründlich gereinigt und ggf. ´entschimmelt´ wurde.
 
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würde ich empfehlen, bei den Arbeiten einen Mundschutz (FFP2 oder 3) zu tragen.
Würde ich zusätzlich auch wegen des Mäusekots, Hantavirus ist wirklich nichts, was man haben möchte. Je nach Art ist die Letalität bis zu 30%.
 
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Hallo,
Nach langer zeit mache ich jetzt wieder am klavier weiter.
Und ja die Stoßzunge fällt auf die schraube, da bin ich mir ziemlich sicher.
Kann mir jemand sagen, wie dick der Filz dort sein muss? Und kann ich jeden beliebigen Filz nutzen?
Beste Grüße, und danke schon mal im Voraus! :)
 
Da gehört Hammernusspolsterfilz hin. Interessanterweise hat Meyne den nur in 3 oder 5 mm. Ich würde eher 5 mm nehmen, aber sinnvollerweise sollte der so dick sein wie der alte. An irgendeiner Taste dürfte ja noch einer vorhanden sein zum messen?
 
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Schön wäre wenn, da ist nämlich keiner...ich hab es einmal mit 2 und einmal mit 3 mm Filz. Ich hab mich dann für den 3 mm Filz entschieden. Mal sehen wie es dann laufen wird...
 
Das Klavier hat einige Baustellen. Die Fotos sind leider so schlecht, dass man mehr vermuten muss. Lass mal ein paar Schüler mit Ihrem iPhone ein paar aussagekräftige Fotos machen.

Die Mäuse waren drin und haben alles mögliche angenagt. Kot und Urin hinterlassen. Saubermachen vor allem.

Die Motten waren auch drin und haben die Filze (Hammernußeinlegetuch und Hammernußunterlage) unter dem Hammernußfilz angefressen. Beide Filze und das Hammernußpolster müssen ersetzt werden. Wahrscheinlich sind das nicht die einzigen Filze, die ersetzt werden müssen wegen Mottenbefall.

Die nächste größere Baustelle ist das Erneuern der Plaste-Hammernuß- UND Hebegliedkapseln. Der Kunststoff schrumpft in den 40 Jahren Lebensdauer. Dadurch laufen die Achsen alle schwerer als üblich, was in einem unangenehm schweren, zähen Spielgefühl endet. Jetzt könnte man alles ausachsen, die Tuchführungen etwas aufreiben und neue Achsstifte einsetzen. Ich rege einen Austausch der Kapseln an.

Und da haben wir das nächste Problem. So einfach mal die Kapseln tauschen geht nicht. Achsdurchmesser müssen für alle Bauteile passen und da es keine 100% passenden Teile gibt, muß man ziemlich herumregulieren, bis die Mechanik wieder korrekt arbeitet. Das fordert auch schon mal einen erfahrenen Techniker heraus. Für einen Laien ist das durchaus schwierig, zumal die entsprechenden Werkzeuge, wie eine Achszange, Reibahlen, Mikrometer, Achsen, Achszwickzange, sonstiges Regulierwerkzeug fehlen. Es fehlt auch das Gefühl für die Bewertung korrekt sitzender Achsen nach dem Motto: passt, sitzt, wackelt und hat Luft.

Michael
 
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Wie müsste man die Kosten beziffern?

Ein Digitalpiano gäbe es für um die 500 €.
 
Die Kosten übersteigen die Anschaffung eines Digitalpianos bei weitem. Aber ein Digitalpiano ist halt kein mechanisches Klavier. Alleine für die neuen Kapseln müsste man betimmt 300€ ausgeben. Arbeitszeit sicher 2 Tage. Das wird niedrig 4-stellig.

Michael
 
Heißt ab zum Schrott oder bleibst du dran?
 
Ich befürchte, dass der Wert eines funktionsfähigen Förster DDR Klavieres unter 500€ liegt. Der Wert dieses Klavieres liegt bei Minus 3-400€ für die Entsorgung.

Warum oder warum nicht?

Es handelt sich um ein DDR Klavier. Immerhin ein Förster. Das war von Grund auf schon mal nicht so schlecht.

Die damals verbaute Klaviermechanik kam und kommt an das Speilgefühl einer Renner Mechanik nicht heran. Aber die Mechanik ist an sich auch nicht so schlecht für eine DDR Mechanik.

Gehen wir von den reinen Teilekosten aus, kann man den Stunt "ich repariere mein Klavier" vielleicht gerade noch machen. Wir lassen die Anschaffung von Werkzeugen (siehe Post #46) aussen vor.
Ein Klavierbauer, der von seiner Arbeit die Brötchen auf dem Essenstisch bezahlen muss, darf nur am absoluten Rand hinzugezogen werden, weil sonst der wirtschaftliche Totalschaden eintritt, der eigentlich schon eingetreten ist.

Das Problem für den ambitionierten Themenstarter wird sein: Kein Werkzeug, keine Teile, kein Klaviermechanik-spezifisches Wissen, mottenzerfressene Mechanik und Plastekapseln.

Michael
 
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In diesem Thread geht es immer noch um ein altes Klavier, bei dem ein junger Mensch sich einfach mal ausprobieren will, um zu sehen, wie weit er kommt. Wenn er nichts an dem Instrument macht, macht niemand etwas, und wahrscheinlich wird es ersatzlos(!) entsorgt.

Das erste Klavier, das ich jemals gestimmt habe, war ein Oberdämpfer mit gebrochenem Rahmen, ich war ca. 17 Jahre alt, und es stand bei einem Schulkameraden unterm dach. Das Ding war natürlich unstimmbar und ich habe das auch so kommuniziert. Ich habe es trotzdem versucht und da meine Erfahrungen gemacht. Ich habe sogar DM 50,- bekommen, obwohl das Unterfangen komplett unsinnig war. Mir wurde das geradezu aufgedrängt.

So ungefähr muss man das bei diesem Klavier auch sehen, um irgendeinen Geldwert geht es dabei nicht. Zudem war der TE seit über 8 Monaten nicht online.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Zudem war der TE seit über 8 Monaten nicht online.
Oh, dabei sehe ich den TE mit zuletzt zwei Beiträgen von Anfang Juni 25. :gruebel:

Mir scheinen die notwendigen Arbeiten über das erste Ausprobieren des "technisch unmöglichen" Stimmens noch um Einiges hinauszugehen und ohne Fachwissen (nebst Werkzeugen) auch nicht zu leisten. Es sind halt hunderte von Teilen, um die es hier geht und die sind offenbar ziemlich weitgehend überarbeitungsreif oder gar zu ersetzen.
Ich denke, in die Beschaffung eines günstigen oder gar gespendeten Ersatzes wären Zeit und Arbeit besser investiert.
Wenn aber das wenig aussichtsreiche Vorhaben das eigentliche Hobby ist, nur zu. :cool:

Gruß Claus
 
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