Framus, Classic Nylon umgetunt auf Stahl?

[funstrumentalist]

Ich halte gerade Eine Framus Classic Handmade in der Hand, die mich erstaunt und wollte fragen,
ob ihr meine Einschätzung teilt.

Ich tippe, so verrückt wie es mir vorkommt, auf eine sehr gut umlackierte Nylon mit Stahlsaiten drauf.
Mit dem Foto habe ich nun die Seriennummer entziffern können:
01210

Die Suche bei Framus Vintage direkt ergab nichts, erst der Umweg über Google brachte mich denn hierher:

Modell 5/22 Ideal

ab 1972 hatte sie anscheinend die Nummer 01210

Nun denn, die Optik ist folgende, hier im Vergleich zu meiner Framus 12 Strings:

Hier sind "Lackschäden" zu sehen, die mir absolut nicht nach Originallack aussehen:

Hier noch ein Blick ins innere

Alles in allem eine super Klampfe, perfekte Bundlage und -reinheit und selbst mit Stahl butterweicher Andruck....

Ich bekam sie gestern und wollte sie neu besaiten für eine liebe Freundin, die sich nach Jahren entschlossen hat,Gitarre zu lernen.
Sie war jahrelang in der Gruft gestanden und die Saiten sind einfach schrecklich.

Nun würde ich vom Gefühl her eigentlich lieber Nylons darauf ziehen...

 

[GEH]

Vielleicht kannst du noch den Steg vergrößern, sieht aber klar nach Nylon aus.

Allerdings gibt es spezielle Stahlsaiten für Konzertgitarren - vielleicht sind solche drauf?
Die sind halt so dünn (vielleicht auch anderer Stahl?) damit der Zug für eine solche Gitarre nicht zu hoch wird.
Das klingt dann bei fetter Akkordbegleitung nicht wie eine richtige Western, kann aber für Pickings ganz nett sein.
Ich finde bei dem Satz hat der Hersteller mit Name und Abbildung die Klangrichtung gut umrissen:

Gewa Stahlsaiten für Konzertgitarre​

​

 

[funstrumentalist]

Danke für die flotte Antwort. Die Silberfee kannte ich noch nicht

Hier mal der Steg:

 

[GEH]

Hätte natürlich auch ein anderen Hersteller nehmen können, du kannst ja mal in der Liste gucken:
https://www.thomann.de/de/sonstige_konzertgitarren_saiten.html
Da gibt es einige "Stahl für Konzert", wir hatten das hier auch schon ab und zu diskutiert.
Ist mMn fast eine ganz eigene Klangrichtung, aus einer Konzert wird halt keine echte Western.
Für Stubenmusi könnte das aber ganz nett sein, deshalb fand ich die Bergfee so lustig, greift sich sicher auch etwas leichter.

Zum Steg:
Aus was ist denn die Stegeinlage?

 

[funstrumentalist]

Das muss auch nicht unbedingt eine Western werden. Ich finde, sie klingt wie eine Nylon mit zwei Stahlsaiten bei H und E drauf, dezent schräg, obwohl sauber gestimmt... irgendie schön und doch nicht

Der Steg scheint Messing oder eine Legierung zu sein:

Ich würde meiner Bekannten lieber wie oben erwähnt lieber Nylons empfehlen.
Nach deinen Aussagen ist es wohl auch die bessere Wahl nehme ich an.

 

[GEH]

OK, ein Metall, dann nehme ich an, das ist Eigenbau.
Selbst Western haben an der Stelle meist Kunststoff oder Knochen.

Ich kann nur spekulieren, vielleicht hatte der Besitzer die Befürchtung, dass Stahl den Steg zu sehr einkerbt oder er wollte den Klangcharakter härter haben.
U.U. wollte er sowieso die Seitenlage mit einer neuen Stegeinlage optimieren.

Wenn ihr auf Nylon wechseln wollt, sollte auf jeden Fall wieder Kunststoff oder Knochen rein.
Das Metall ist für Nylons sicher nicht optimal.
Kosten tun die Dinger ja nicht viel, da bekommst du für ein paar Euro sogar Knochen.

 

[funstrumentalist]

Ey Klasse, da hast du mir mal "flott" geholfen mich zu entschieden. Der Tip mit dem Steg ist prima. Da habe ich eventuell sogar noch was im gutes Fundus Daher kann auch der seltsame Sound kommen, der für mich klingt, als hätte ich zwei Gitarren gleichzeitig in der Hand.

Ich glaube, da brauche ich meine Bekannte nicht lang überzeugen. Ihr gefiel der Klang auch nicht so, sie führte es auf die alten Saiten zurück, was ja auch schon stimmt bei den Sägeblättern die da drauf sind Aber scheinbar nicht nur.

Dankeschön für freundliche, prompte und kompetende Beratung

 

[hatschipu]

Moin,
die heißt ja schon Classic, selbstverständlich ist das eine Konzertgitarre. Auch die Mechaniken lassen auf Klassik schließen.

Die Saiten sind entweder Bergfee (von Optima/Maxima, wie bereits genannt) oder die leichten von Pyramid:
https://schneidermusik.de/shop1/pro...s/1/sort/products_sort_order/products_id/2149

Allerdings war das nie eine wirklich hochwertige Gitarre, die Rosette ist nur aufgeklebt. Das machte man nur bei der Einsteigerklasse. Zieh einen ordentlichen Satz Nylons auf, und schau was passiert. Eine neue Stegeinlage ist Pflicht, Metallstegeinlagen versauen den Klang im Diskant.

 

[funstrumentalist]

Die Rosette wurde im Nachhinein aufgeklebt, wenn man kratzt kommt darunter das Original zum Vorschein. Wie oben erwähnt wurde sie nachträglich lackiert.

Dankeschön auch für deine flotte Antwort. Ich werde mich nochmal melden wenn ich sie zusammengebastelt habe habe

 

[hatschipu]

Die Rosette wurde im Nachhinein aufgeklebt

Ah, das konnte ich nicht erkennen. Dann könnte die Gitarre auch ein höherwertiges Modell sein.

 

[funstrumentalist]

@hatschipu

Das schrub ich doch schon im ersten Post, dass es dieses Modell sein müßte

Die Suche bei Framus Vintage direkt ergab nichts, erst der Umweg über Google brachte mich denn hierher:

Modell 5/22 Ideal

ab 1972 hatte sie anscheinend die Nummer 01210

 

[funstrumentalist]

Wenn ihr auf Nylon wechseln wollt, sollte auf jeden Fall wieder Kunststoff oder Knochen rein.
Das Metall ist für Nylons sicher nicht optimal.
Kosten tun die Dinger ja nicht viel, da bekommst du für ein paar Euro sogar Knochen.

@GEH

Manoman, da hast du mir nen guten Kick gegeben mit Knochensteg
Was ich im Netz so fand hat mich zwar nicht übermässig angetörnt, aber von da an ratterten die Rädchen

Lange Rede kurzer Sinn.... Ich hab mir ein Hundeleckerli stibitzt, das gehört jetzt mir:

und da übe ich gerade damit und bestelle mir meine Rohlinge für einen neuen Steg im Hundeleckerlibedarf

Zur Gitarre noch ein Update. Habe den Steg mal angeschaut und mich gewundert, wie der optimal für diese
Gitarre eingestellt, sprich: sauber und exakt runtergefeilt war. Das erklärt mir auch nun diese optimale Saitenlage. Da war schon einer am Werk, der sein Handwerk verstand. Okey, der Lack blättert, aber ich habe mich gewundert, wie man überhaupt so eine super Umlackierung zustande bringt.

Und genau da musste ich mal dezent schlucken und ich dachte:

"Franzwasschaffstduda Der neue Steg muss genau so gut sein wie der "alte", dass ist die Kiste echt Wert und...
...sonst bekomm ich von dem Handwerker in mir auffe Ohren...

Tscha, deswegen muss ich nun mal so ein Teilchen angehen, der "Kick"..... echt super

 

[GEH]

Zur Gitarre noch ein Update. Habe den Steg mal angeschaut und mich gewundert, wie der optimal für diese
Gitarre eingestellt, sprich: sauber und exakt runtergefeilt war. Das erklärt mir auch nun diese optimale Saitenlage. Da war schon einer am Werk, der sein Handwerk verstand.

Wobei du das Metallteil wohl auch nicht 1:1 nachbilden kannst, denn bei dir sollen ja wieder Nylons drauf, die sind gerade im Bereich der hohen Saiten deutlich dicker.

Damit ich Laberkopp jetzt nicht ins OTTO abwandere werde ich die Experimente die mir im Sinn schweben im
"Selbstbau- Saiteninstrumentestrang" posten und wenn ich einen passablen Steg gebastelt habe, der auch
klanglich gut kommt werde ich mich hier wieder melden.

Nein, du hast hier einen extra Thread für die Gitarre eröffnet und schließe ruhig die Modifikation an. Das Sub hier ist auch für Basteln und Umbauten.
Der Selbstbau-Saiteneninstrumente war zum Vorstellen von eher exotischen Teilen gedacht, weniger für Bastelvorgänge und schon gar nicht für Gitarren (die Rubrik heißt ja Harfen, Zithern ...)

 

[Disgracer]

Hm, ich sehe ehrlich gesagt gar kein Problem mit ner Metallstegeinlage..
Hab schon ein paar Nylonstrings mit sowas in der Hand gehabt. Metall ist halt härter.. na und..?

 

[funstrumentalist]

Ui bist du flott
Danke für den Tip

Ich werde mich sowieso langsam vorarbeiten. So was macht man nicht mal flott nebenbei.
Und zwischendurch immer mal wieder die Saiten spannen und lauschen, soll ja klingen
und nich nur dudeln.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---

Hm, ich sehe ehrlich gesagt gar kein Problem mit ner Metallstegeinlage..
Hab schon ein paar Nylonstrings mit sowas in der Hand gehabt. Metall ist halt härter.. na und..?

Hähä, jetzt wirds lustig

Ne, im Ernst, find ich gut wenn andere Aspekte reinrollen. Ich experimentiere eh gerne und werde sowieso mir beides anhören. Wenn die Saiten drauf sind, kann mann ja den Steg einfach wechseln, neu tunen und...hören.
Immerhin funzen meine Ohren noch gut und da finde ich bestimmt nen guten Sound fürs Brettchen
Und vor allem finde ich solche Diskussionen hilfreich, da jeder der mag sein "spezielles" dazu mal ansagen kann
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---

du hast hier einen extra Thread für die Gitarre eröffnet und schließe ruhig die Modifikation an. Das Sub hier ist auch für Basteln und Umbauten.

Alles klar

 

[GEH]

Hm, ich sehe ehrlich gesagt gar kein Problem mit ner Metallstegeinlage..
Hab schon ein paar Nylonstrings mit sowas in der Hand gehabt. Metall ist halt härter.. na und..?

Hmm, offenbar klang aber der Metallsteg mit den Stahlsaiten komisch, siehe #7
Er könnte allerdings erstmal probieren, ob es mit Nylon besser ist, bevor er den Steg wechselt, klar, der Versuch kostet ja nichts ...

Und vor allem finde ich solche Diskussionen hilfreich, da jeder der mag sein "spezielles" dazu mal ansagen kann

2 Ärzte, 3 Meinungen

 

[funstrumentalist]

Hmm, offenbar klang aber der Metallsteg mit den Stahlsaiten komisch, siehe #7

Ja, schon... Ich denke, ich hab ein recht gutes Ohr und tune meine Teilchen ohne Elektrolurch. War schon irgendwie, zumindest für mein Ohr, nicht so stimmig...

Ähnlich wie wenn man ne 12er exakt nach Stimmgerät stimmt
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---

2 Ärzte, 3 Meinungen

Klaro, die dritte gehört mir

*schnapp*

@Disgracer; @GEH

Dann bin ich mal nochn kleines bischen OTTO und lass ich mal noch nen Whiskey springen,
damits nicht zu trocken wird

Sláinte

 

[Disgracer]

Ich würde davon ausgehen, wenn da wirklich normale Stahlsaiten aufgezogen sind, dass der Hals sich nicht in der Position befindet, in der er sein sollte und folglich die Bundreinheit da sowieso nicht mehr gegeben ist.

Ganz generell würde ich erstmal einfach Nylons aufziehen und danach weiterschauen.

 

[funstrumentalist]

@Disgracer

Ähh, jo Moin abba auch. Klitzekleines bisschen kenn ich mich auch aus, aber Quatsch auch gerne noch mit dir hier
Stimmig, knapp fünf mm am 12. Bund, absooluut Bundrein. Mein "spanisches Schätzchen" ist da leider nicht ganz soo tralala
Yo...

Alles in allem eine super Klampfe, perfekte Bundlage und -reinheit und selbst mit Stahl butterweicher Andruck....

Uff pälzisch:

aaschzaadi Gidda

 

[hatschipu]

Ich habe mir mal eine Stegeinlage aus Silber gemacht bzw. machen lassen. Für die Bässe war das gar nicht schlecht, die bekamen mehr "Knack". Aber der Diskant wurde eine Katastrophe, plärrig, billig, das klang nach Plastik. Furchtbar. Daher befürchte ich, dass das bei dieser Framus niocht besser sein wird.

Ein Saitenabtand von 5 mm im 12. Bund ist nicht wenig, das ist nicht sehr kommod zu spielen, aber gerade noch im Rahmen, denke ich.