Frauenpower mit Fäkalsprache? (Liedtexte)

Warum sollte man(n) einen Unterschied bei Frauen und Männern machen, wenn es um die Fäkalsprache geht? Es gibt Frauen die wunderbar mit dieser umgehen können (kenne ich aber eigentlich vor allem aus der der englischsprachigen Szene (Peaches um nur eine zu nennen). Wenn man fäkalisiert nur um der Fäkalien willen, ist das eher Kinder-Gangsta-Rap ohne Message - aber das betrifft Männchen, Weibchen und dazwischen.
 
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Ich glaube, dass ich verstanden hab, dass es da irgendwie um die Deutungshoheit geht.

Ja, das halte ich für möglich. Eine ähnliche Motivation, das Wort F**e in ihre Liedtexte einzubauen, habe ich in einem Interview mit Mariybu gehört.

Genau dieses Denken ist das Gegenteil von Feminismus*. Wenn Frauen „brav“ bleiben sollen, während Männer weiter F*ck & Co. rufen dürfen, dann zeigt das eher, dass wir sprachlich noch ein Stück Weg vor uns haben

Das weiß ich nicht. Feministische Frauen wollen nicht wie Männer sein. Sie wollen nicht brav sein, da hast Du recht, aber sie wollen sie selbst sein und die gleichen Rechte und den gleichen Zugang zu Ressourcen haben.

Sprache ändert sich ständig.

Ja, das ist nicht zu übersehen, aber nicht jede "provokative Welle" hat sich in der Sprache dauerhaft durchgesetzt. Deshalb bin ich am Überlegen, ob es eine vorübergehende "Aufrüttelung" der Gesellschaft ist, die nach dem entsprechenden Erfolg wieder abebbt. Oder ob es sich um eine radikale Wende der Sprache handelt.

Gruß, Bjoern
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Warum sollte man(n) einen Unterschied bei Frauen und Männern machen

Weil das Thema Frauenpower-Musik behandelt. Und bei Frauenpower meine ich ausschließlich Liedtexte von Frauen.

Gruß, Bjoern
 
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Exakt die ist mir auch sofort eingefallen. Hatte mir den Bereicht vor ein paar Tagen angesehen, Jahre davor aber auch schon mal woanders im TV gesehen. Da war ich wirklich beindruckt das es sowas gibt!

Diese Künstlerin ist Programm. Ihre Texte passen ideal zu ihrer Performance: Dick in the Air, Fxck the Pain Away usw.
Als Fäkalsprache oder Gewaltsprache kann man das nicht bezeichnen, eher als "Grobe Sprache". Ist für mich okay. Denn es passt zur Künstlerin.
Würde Helene Fischer solche Texte singen und ähnlich performen, das würde wohl zu einem Skandal führen :biggrinB:

Zu Peaches: Das ist nun ganz und gar nicht meine Musikrichtung, bin auch kein Fan oder Anhänger von Künstlern oder Künstlerinnen dieser Art. Aber es ist Ausruck ihres Lebens, ihrer Erfahrungen (vielleicht).
Das passt schon alles ganz gut in unsere modere Zeit. Nennt sich übrigens "Künstlerische Freiheit". Früher war eben nicht alles besser :p
 
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Mir persönlich ist "Fäkalsprache" zum Teil, gepaart mit gewaltverherrlichenden Texten, eher zuwider.

Der Grund ist, dass es für mich zu oft infantil und simpel daher kommt. Ich mag es schon deftig, aber entweder mit hintergründigem Humor oder sprachlich "elegant" verpackt/verklausuliert.

Beim Punk bin ich etwas gnädiger. Dabei ist es egal, ob es ein Mann oder eine Frau singt.

Nina Hagen mochte ich schon immer. Die darf das, weil das Gesamtpaket stimmig ist.

So finde ich es auch gut:

The Beautiful South - Dont Marry Her (Explicit Version)


Wenn es zu platt ist oder es handelt sich um einen Gewaltporno, dann geht es an mir komplett vorbei...

Viele Grüße

Ray

 
Wenn wir wirklich über Sprache diskutieren wollen, sollten wir uns fragen, warum wir bei Männern andere Maßstäbe anlegen als bei Frauen. Denn echte Gleichberechtigung bedeutet auch sprachliche Freiheit – unabhängig vom Geschlecht.

"... ein Film über den Siegeszug des Feminismus und befreiter Sexualität in der Musik und der zeitgenössischen Kunst."


mit Tic Tac Toe (dem Lied Ich find’ dich schei...) brachen wohl alle Dämme der kulturell-/öffentlichkeitstauglichen Sprache.
grönemeyer, lindenberg, westernhagen etc. haben das alles schon vor Jahrzehnten brechen lassen
 
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Erstens: Sprache ändert sich ständig.

Wobei die hier diskutierte Sprache und die beispielhaft genannten Begriffe ja nun wirklich von anno Tobak sind und nichts Neues, Jugendliches. Es war halt nur nicht schon immer Teil von Texten der Popularnusik. Diesbezüglich finde ich es eine sehr normale Entwicklung. In den 50jahren landete ein Song wie "Louie Louie" auf den Index, weil die Leute das Genuschel gar nicht verstanden haben und glaubten, daraus was Anstößiges zu hören. Und was Frank Zappa später so alles ausgereitz hat, davon wollen wir gar nicht anfangen. Du miserabler Hurensohn ;)

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@Bjoerni Marybu und Finna sind da nochmal anders zu betrachten, glaub ich. Die finden in ihrer Blase mit queerem Hintergrund statt und stehen, zumindest in meiner Wahrnehmung, nicht auf der selben Bühne wie ihre männlichen Kollegen. SXTN hab ich anders wahrgenommen, leider sind die ja schon länger Geschichte, aber auch Leute wie Ikkimel oder Katja Krasavice machen ihr Ding in diesem "Männer"-Business und rappen eben nicht für den Deutsch-LK und die Erstsemester-Party. Die einen nehmen Rap und nutzen den als Vehikel für ihre Message, ich würde sogar sagen, sie versuchen, die Kultur teilweise umzudeuten. Die anderen rappen einfach über Ficken und Pillen schmeißen, wie das die Typen halt auch machen.
Das soll keine Aussage darüber sein, was besser oder richtiger ist, aber Zeigefinger-Rap mit bösen Worten ist schon was anderes, als einfach nur Rap. Glaub ich jedenfalls.
 
Wenn wir wirklich über Sprache diskutieren wollen, sollten wir uns fragen, warum wir bei Männern andere Maßstäbe anlegen als bei Frauen.

Wer ist wir? Ich lege keine Maßstäbe an, aber ich will keinen Mann/Frau-Vergleich. Das Thema sind Frauenpower-Liedtexte, und deshalb können/sollen wir hier Liedtexte von Frauen (geschrieben u/o gesungen) diskutieren.
Meine Frau (und die die Tochter auch) wundern sich immer wieder, wie selbst die Frauenthemen von Männern besetzt werden und in einen Raum für Männerthemen umwandelt wird. Jetzt verstehe ich, was sie damit meinen.

Würde Helene Fischer solche Texte singen und ähnlich performen, das würde wohl zu einem Skandal führen

Leider kenne ich Helene Fischer nur aus kurzen Erwähnungen in TV-Kulturdokus, der (Kultur)Radiosender, den ich höre, spielt ihre Lieder nicht. Ich kenne weder ihre Lieder noch das Publikum, das in ihre Konzerte geht. Auf mich machte sie den Eindruck, daß sie zu ihrem gefälligen Gesang auch eine große Show bietet und sehr breites Publikum positiv-stimmend unterhält.

Edit: @Der gute Fee
Danke für Dein Kommentar. Dein Hinweis mit dem Vehikel füllt einige Lücken in meinen Überlegungen. :great:

Gruß, Bjoern
 
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Das Thema, genauer gesagt DEIN Thema, ist, dass Frauen Männersprache benutzen

Nein, mein Thema sind Frauenpower-Liedtexte, und die bei manchen verwendete Fäkalsprache. Das ist keine Männersprache. In meinem täglichen Umgang wird diese Sprache nicht gesprochen - weder von Frauen noch von Männern.

Gruß, Bjoern
 
Nein, mein Thema sind Frauenpower-Liedtexte
Aha, also lebst Du sozusagen den Feminismus?😉
Frauenpower, Männerpower, Diverspower oder wasweißich-Power, warum willst Du das unbedingt trennen?
Ich verstehe den Sinn dieser Diskussion nicht.
 
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Exakt die ist mir auch sofort eingefallen. ...

Diese Künstlerin ist Programm. Ihre Texte passen ideal zu ihrer Performance: Dick in the Air, Fxck the Pain Away usw.
Als Fäkalsprache oder Gewaltsprache kann man das nicht bezeichnen, eher als "Grobe Sprache". Ist für mich okay. Denn es passt zur Künstlerin.
Würde Helene Fischer solche Texte singen und ähnlich performen, das würde wohl zu einem Skandal führen :biggrinB:

Zu Peaches: Das ist nun ganz und gar nicht meine Musikrichtung, bin auch kein Fan oder Anhänger von Künstlern oder Künstlerinnen dieser Art. Aber es ist Ausruck ihres Lebens, ihrer Erfahrungen (vielleicht). ...:p
Sie scheint mir authentisch. Ihre explizite Sprache geht nicht nur mit "Feminismus" einher sondern vor allem mit ihren eigenen Erfahrungen. Dabei macht sie auch noch interessante Musik, auch wenn diese ebenfalls nicht ganz meins ist 😉

Da "explizit" oft auch drastisch bedeutet und gelegentlich auch Beschimpfungen enthält, passt es eigentlich ganz gut hierher in diesen Thread, obwohl diese Sprache nicht "fäkal" ist aber Trennschärfe ist im Alltag nicht immer einfach.
 
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die bei manchen verwendete Fäkalsprache. Das ist keine Männersprache.
Bevor wir uns wieder verzetteln: bist du der Meinung, dass es die Texte von Frauen, die du ansprichst, in der Form nicht auch von Männern gibt?
 
Ja, und Nina "Godmother of Punk" Hagen wurde schon genannt. Auch sie ist, für meine Augen&Ohren, absolut authentisch.

Erinnere mich noch gut an eine Talkshow im TV, wo sie mit ihrem damaligen Partner auftrat und gezeigt hat, wo und wie es Frau "am liebsten" hat 😄
Für mich war das eine Sternstunde des deutschen TV's, muss heute noch herzhaft darüber lachen:


View: https://youtu.be/mqfKHSxmu-E?t=19

Was für mich am Ende des Feminismus, also zum Ende hin, noch unbedingt von Frauen nachgeholt werden muss: Besoffene Männer pinkeln an jeder Ecke und bei jeder Gelegenheit irgendwo hin. Egal ob Leute da entlang gehen 😋

Leider kenne ich Helene Fischer nur aus kurzen Erwähnungen in TV-Kulturdokus, der (Kultur)Radiosender, den ich höre, spielt ihre Lieder nicht. Ich kenne weder ihre Lieder noch das Publikum, das in ihre Konzerte geht. Auf mich machte sie den Eindruck, daß sie zu ihrem gefälligen Gesang auch eine große Show bietet und sehr breites Publikum positiv-stimmend unterhält.
Ich kenne deren Anhängerschaft auch nicht, ist auch nicht mein Geschmack. Helene war als Platzhalter gedacht, da kann man genau so gut Nicole oder eine andere "anständige" Frau/Künstlerin für einsetzen.
 
Irgendwie war für mich "Gleichberechtigung" (bei der es in Wirklichkeit ohnehin um was ganz anderes geht) nicht unbedingt dafür gedacht, dass Frauen den gleichen Scheiß machen wie Männer, bzw. möglichst noch zu übertrumpfen versuchen ... ;)
 
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Wenn Gleichberechtigung irgendwas bedeutet, dann, dass Frauen sich genauso daneben benehmen dürfen wie Männer.
 
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Mmmmh. Vielleicht muss das so, so lang Männer sowas schreiben ;)
 

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