Frequenzpegel dynamisch angleichen, aber wie ?

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Ex-The Maniac
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Hey,

ich habe folgendes problem, in meinen Aufnahmen schwanken die Frequenzpegel ziemlich stark, dass heißt urplötzlich schießt z.B. eine schmalbandige Frequenz empor (z.B. 3 Khz) und fällt dann wieder ab (dann ist plötzlich manchmal an der selben Stelle ein Frequenzloch), da diese unregelmäßigen Frequenzspitzen und -löcher extrem unangenehm für das Ohr sind, möchte ich das Frequenzspektrum angleichen, so dass es nicht mehr zu diesen Pegelspitzen kommt und das Gesamtklangbild ausgewogen und rund klingt und einem nicht mehr diese Spitzen ins Ohr schießen. Wie mache ich das ? Mit dem EQ kann ich ja nur statisch die Frequenzen hervorheben oder absenken, aber das schwanken der Pegel kann ich damit ja nicht beeinflussen, also wie mache ich das ?
 
Eigenschaft
 
Das würde mit einem Multiband Kompresor gehen. Ich denke, Du weißt was ein Kompressor ist? (er macht laute Stellen leiser, leiese bleiben gleich->es gibt weniger Lautstärkespitzen) Ein normaler Kompressor macht das für das gesamte Signal. Bei einem Multibandkompressor kannst Du unterschiedliche Frequenzbänder getrennt komprimieren.
 
Jau ich weiß, ich habe etliche Multiband Comp's, aber wieso sagst du, dass ein Kompressor laute Stellen leise macht und leise nicht bearbeitet ? Ich kenne es nur, dass ein Kompressor leise Stellen lauter macht und laute leiser und dadurch entsteht ein einheitlicher Lautstärkepegel. Liege ich da falsch ?

Kannst du mir sonst mal ein paar Tips geben wie ich den Comp einstellen soll ? Egal ob jetzt Multiband oder Normal, besser niedriger Treshold (-30 ..... etc.) oder besser hoher TH (-5 .... etc), bessere hohe Ratio, welche Attack und Release Zeiten und Peak oder RMS ?
Wie gesagt es geht nicht darum das Instrument lauter zu machen, ich will nur die Frequenzunebenheiten beseitigen
 
Ex-The Maniac schrieb:
Ich kenne es nur, dass ein Kompressor leise Stellen lauter macht und laute leiser und dadurch entsteht ein einheitlicher Lautstärkepegel. Liege ich da falsch ?
Ja, Du liegst falsch! Die grossen Signalanteile werden bedämpft und mit dem Aufholgain wird der Gesamtpegel wieder erhöht. Damit wird subjektiv erreicht, dass kliene Signalanteile subjektiv grösser werden, wobei es genau umgekehrt ist!
 
Ok das lässt sich nachvollziehen.
Wie erreiche ich denn nun, dass nicht einfach nur bei einer Pegelspitze einer einzelnen Frequenz das gesamte Signal oder der Pegel gedämpft wird, sondern dass alle Pegel, die eine bestimmte Höhe überschreiten gedämpft werden ? Also als Beispiel, ich will, dass wenn bei 100 Hz der Pegel -10 db überschreitet, dieser dort sozusagen abgeschnitten wird, jedoch soll in dem Moment nur diese Frequenz komprimiert werden, wenn nun als nächstes bei 1Khz der Pegel -10 db überschreitet soll das selbe passieren, aber eben nur für diese Frequenz in dem Moment. Der Kompressor soll also nicht nur auf die höchste Pegelspitze des gesamten Spektrums reagieren und dann "alles" leiser machen, sondern nur auf einzelne Pegel reagieren und diese dann auch einzeln komprimieren, geht das ???

Praktisch wie ein Equalizer, nur dass der statisch arbeitet. Es soll so sein, dass der Pegel der Frequenzen automatisch immer eine bestimmte Lautstärke hat, das soll für jede Frequenz gelten, also 100Hz, 150 Hz, 20 hz, 250Hz usw usw. Aber es gibt warscheinlich keinen Kompressor bei dem man jede einzelne Frequenz komprimieren kann, leider.
 
Wie wärs mit nem Limiter?
Der schneidet doch alles ab was über einem gewissen Pegel liegt.
 
Ein Limiter ist ein Kompressor mit unendlicher hoher Ratio. Wie er den Kompresor einsetzt, muss er dann probieren. Allerdings verstehe ich das Problem mit den Frequenzen noch nicht ganz. Was genau hast Du vor?
1. Im Signal sind einige Pegelspitzen die dich stören. Wenn das der Fall ist, nimm einen normalen Kompressor/Limiter und setzte den Threshold auf den gewünschten maximal Pegel, also z.B. -10db. dann werden alle Signale, die lauter als -10db sind leiser gemacht/abgeschnitten. Der Rest bleibt unberührt.
2. Die pegelspitzten sind nicht grundsätzlich störend. Nur z.B. im Bereich von 100Hz und 5000Hz sollen kein Pegel über -10db gehen, bei andere Frequenzen dürfen solche Spitzen ruhig vorkommen. Dann nimm einen Multibandkpompressor.

Oder hast Du noch was ganz anderes vor?
 
Mmmmhhh und wenn du von hinten durch die brust in's Auge gehst!? Also, eine EQ einfach VOR den Kompressor schalten und dann wieder in den Mix rein? (Und vorher die Frequenzen ebenfalls mit'nem EQ "rausoperiert"...)
Wenn natürlich die Frequenzen auch variabel sind, könntest du noch ein Feedbackkiller probieren... der macht ja nichts anderes, als das Frequenzsektrum nach genau sowas abzusuchen und dann die Spitzen schmalbandig abzusenken.... Oder is' sowas zu träge???
 
Die einzigste Möglichkeit hat ars beschrieben mit dem Multibandcompressor.
Satan schrieb:
....noch ein Feedbackkiller probieren... die Spitzen schmalbandig abzusenken.... Oder is' sowas zu träge???
Ein FBQ ist wesentlich zu langsam um dei Frequenz zu finden und zudem haut er mit recht steilen Filtern da rein, was ja quasi einer Auslöschung des Signals gleichkommt. Zudem ist ein FBQ nicht dynamisch genug, d.h. dass kein FBQ nach vllt. 20ms das Filter wieder löst.

Der EQ scheidet genauso aus, da hier eine Forderung nach hohem dynamischem Verhalten gefordert ist, ein EQ aber statisch arbeitet.
 
ars ultima schrieb:
Nur z.B. im Bereich von 100Hz und 5000Hz sollen kein Pegel über -10db gehen, bei andere Frequenzen dürfen solche Spitzen ruhig vorkommen.

Wiso das denn ?
 
Andere Frage: Woher kommen denn diese "Ausraster" ? Mir scheint das etwas ungewöhnlich, und vielleicht ist es besser, die Ursache zu beseitigen, als hinterher stundenlang an der Nachbearbeitung zu sitzen....;)

Edit: Ergänzung: Vielleicht irgendwo in der Signalkette eine Resonanz?
 
Ich denke dass mein Signal völlig normal aussieht, so sieht jedes unbearbeitete Audiomaterial aus, es sind eben unterschiedliche Frequenzspektren vorhanden, damit meine ich nicht das im Bereich von 100 - 500 Hz höhere Frequenzpegel vorhanden sind als im bereich von meinetwegen 1Khz-10 Khz. Das wäre dann einfach nur so etwas wie : zuviel bässe oder zu viel Mitten usw. Ich rede hingegen von schmalen Frequenzen, die unterschiedlich stark vorhanden sind, also z.B. ist zwischen dem Frequenzpegel von 1Khz und dem von 1,5 Khz ein Unterschied von 10 db oder mehr in der Lautstärke. Insgesamt sind alle Frequenzen vorhanden, nur die Lautstärke-Unterschiede der einzelnen Frequenzen zu einander ist zu groß. Wie gesagt z.B. ist 1 Khz um 10db lauter vertreten als 1,5 khz (als Beispiel), während schon 2 sekunden später es vielleicht genau umgekehrt ist, plötzlich ist der Pegel der Frequenz 1,5 Khz um 13 db höher als der von 1khz usw. Wenn ich mir hingegen eine Profi-CD in den Analyzer lade ist das Bild ganz anders, alle Frequenzen sind die ganze Zeit auf einem nahezu gleichen Level und es ragt nie eine einzelne Frequenz heraus oder ist vertieft. Wenn dann fallen oder steigen die Pegel alle gleichzeitig. So, "das" möchte ich gerne erreichen!!! Wer weiß wie ?
 
Vielleicht wäre es ja auch hilfreich, preis zu geben, welche Art von Instrumenten usw das sind?? Da lässt sich dann bestimmt sicher besser was sagen...

Wenn's zum Beispiel Saitengeräusch (StringNoise) von Gitarren o.ä. sind hilft: Neu aufnehmen!!! (*g* sorry... aber ich glaube nicht, dass da noch Rumbasteln hilft... wird höchstens "verschlimmbessert"... :()
 
Wenn ich mir hingegen eine Profi-CD in den Analyzer lade ist das Bild ganz anders, alle Frequenzen sind die ganze Zeit auf einem nahezu gleichen Level und es ragt nie eine einzelne Frequenz heraus oder ist vertieft. Wenn dann fallen oder steigen die Pegel alle gleichzeitig.
Da würde ich mal sagen: totkomprimiert und völlig unnatürlich. Wie hört sich denn dein Song an? Schalte doch mal den Analyzer aus und dein Gehör ein ;-) Es geht hier ja um Musik, Messgeräte sind zwar oft praktisch und manchmal auch nötig, aber der Song soll sich doch gut anhören. Wenn ich mir die Waveformen von en meisten Profi CDs ansehe (zumindest bei mordenren Pop oder NewMetal Songs) dann ist das fast ein Klotz, ohne Dynamik. Das nehme ich mir aber nicht zum Ziel, dass es nachher so aussieht.
 
Ex-The Maniac schrieb:
[...] Wie gesagt z.B. ist 1 Khz um 10db lauter vertreten als 1,5 khz (als Beispiel), während schon 2 sekunden später es vielleicht genau umgekehrt ist, plötzlich ist der Pegel der Frequenz 1,5 Khz um 13 db höher als der von 1khz usw. Wenn ich mir hingegen eine Profi-CD in den Analyzer lade ist das Bild ganz anders, alle Frequenzen sind die ganze Zeit auf einem nahezu gleichen Level und es ragt nie eine einzelne Frequenz heraus oder ist vertieft. Wenn dann fallen oder steigen die Pegel alle gleichzeitig. So, "das" möchte ich gerne erreichen!!! Wer weiß wie ?

Wie: Multiband EQ
so wie die "profi CDs" wirst du's aber glaub ich nicht hinbekommen.

aber ich stimme Ars Ultima zu vergess die analyzer und vertraue deinem gehoer (manche Profi-Cds sind naehmlich oft wirklich totkompriemiert wie ein klotz sehn in der wave form dann auch so aus wie ein klotz :D hamm also auch dementsprechend dynamic usw.. )

Aber es ist deine Entscheidung.
 
Ja gut das ist aber eine alte Weisheit :)
Das ist mir durchaus bewusst, dass ich mit meinen Ohren agieren sollte. Das faszinierende ist nur, wenn ich mir die Produktion anhöre hört man absolut nicht die geringste Kompression und dennoch ist jeder Frequenzpegel auf der gleichen Höhe und ein Klotz ist es auch nicht in der Waveform. Wie lässt sich das nun erklären ?
 
Ex-The Maniac schrieb:
...... Wenn ich mir hingegen eine Profi-CD in den Analyzer lade ist das Bild ganz anders, alle Frequenzen sind die ganze Zeit auf einem nahezu gleichen Level und es ragt nie eine einzelne Frequenz heraus oder ist vertieft. Wenn dann fallen oder steigen die Pegel alle gleichzeitig. So, "das" möchte ich gerne erreichen!!! Wer weiß wie ?

Jau, dann also ganz krass kompressieren, und noch einen derben Exiter drüber und Du kriegst einen linearen Frequenzgang auf Deinen Aufnahmen :D
Ob Dir der Sound zusagt, ist eine andere Frage....
So, wie Du es in Deinem letzten Post beschreibst, klingt es nach einer ganz normalen Aussteuerung. Vielleicht postest Du mal 2...3 screen-shots und eine Hörprobe dazu?
 
Kann eigentlich der Klang (also nicht der musikalische sondern der Frequenzabhängige Sound, also Mitten, Bässe usw.) bei zwei Aufnhamen völlig verschieden sein obwohl die Frequenzkurve gleich ist, oder müsste der Sound also wie die Bässe, Höhen und Mitten rüberkommen gleich sein?
 

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