Funk/Jazz Posaune - wie schwierig?

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Moin,

ich spiele in letzter Zeit immer wieder mit dem Gedanken neben Gitarre&Bass noch ein völlig anderes Instrument zu lernen. Im speziellen Posaune weil sie mir durch die fehlenden Tasten/Fingersätze sehr "natürlich" erscheint (wie Slidegitarre oder bundloser Bass).

Habe allerdings keine Vorstellung davon wie schwierig es ist die Töne durch Lippenspannung zu erzeugen (und 26Jahre sind wohl schon eher fortgeschrittenes Alter zum Anfangen) :gruebel:


Außerdem interessiert mich typische Blasmusik nicht besonders. Eher die Richtung Jazz/Funk, sowas z.B.:



Mir ist schon klar das man für schnelle Soloimpros laaange üben muss aber so Stellen wie 1:10-2:00 oder 6:50-7:13?
Nehmen wir mal an ich übe ca 3Std/Woche, nach wieviel Jahren hat man sowas etwa drauf?

Achja, und schadet es wenn man als Einsteiger immer mit Schalldämpfer spielt (Mietwohnung :evil: )?


Gruß, Felix
 
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Bevor man Autorennen fahren will, muss man erst mal den Führerschein machen. Das gleiche gilt für die Posaune. Ich bezweifle dass dir irgendwer hier eine genaue zeitliche Abschätzung geben kann.

Mit 26 anfangen ist durchaus möglich, ich kenn Leute die haben mit doppeltem Alter angefangen.

Ich würde einfach mal Unterricht nehmen und anfangen.
Den Abschnitt mit der typischen Blasmusik ignorier ich mal, vermutlich müssten da erstmal diverse Klischees aus der Welt geräumt werden, das is mir jetzt zu mühsam.

In deinem Profil steht Bayern, zufällig nähe Nürnberg? Blaeserbands.de hat gerade eine neue Anfänger-Bläserband für Erwachsene gestartet, da kann man noch einsteigen. Dürfte musikalisch deinen Interessen recht nahe stehen.
 
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Das es keine genaue Abschätzung geben kann ist schon klar. Ich habe halt wirklich 0 Erfahrung mit (Blech)blasinstrumenten und kann nicht mal annähernd einschätzen ob sowas eher einfach oder total virtuos gespielt ist ;)
Auch hatte ich nicht geplant Posaune zum neuen Hauptinstrument zu machen sondern eher als Abwechslung von Saiteninstrumenten nebenbei. k.A. ob sowas realistisch ist?

Lehrer wirds wohl genug geben im Münchner Raum, die Frage ist nur welche Richtung. In Bayern versteht man unter Blasmusik... auf jeden Fall nicht Trombone Shorty^^
 
... k.A. ob sowas realistisch ist?
Da hilft nur Ausprobieren, denn Blechblasinstrumente lernen sich sehr abhängig von der speziellen Eignung dafür. Es ist m.E. nichts, wo man als "Autodidakt" wirklich Spaß hat. Als Minimum finde ich gerade am Anfang die begleitenden Tips von fortgeschrittenen "Kollegen", die sich richtig gut anhören und möglichst auch etwas erklären können.

Ein Block von 3h/Woche Übungszeit wäre ungünstig, aber 30 Minuten pro Wochentag üben wäre ein guter Anfang. Wenn man sich an das Instrument gewöhnt hat und Ehrgeiz entwickelt, kann sich das allerdings leicht verdoppeln.
Aus meinen Erfahrungen mit einigen Instrumenten würde ich sagen, dass Blechblasinstrumente vergleichweise übungsintensiv sind und man selbst bei einfachen Stücken als Zuhörer typische Schwächen von Amateurspielern recht leicht erkennt (Mängel an Klang & Intonation).

Das hat seinen Grund, denn ein Blechblasinstrument ist lediglich der Verstärker des Tons, den der Spieler bereits erzeugt hat. Das geschieht durch Schwingen der Lippen und Energie der Ausatmung. Damit Du dir das besser vorstellen kannst, findest Du es im folgenden Clip vorgemacht, von einem Weltstar der klassischen Trompete (Trompete = kleiner gebaute Verwandschaft der Posaune):
http://www.youtube.com/watch?v=IH9PyK3bVr4#t=50s

Du benötigst eine Räumlichkeit, wo Du ungestört auch einmal richtig laut spielen und alles Mögliche ausprobieren kannst, ohne dass es dir wegen möglicher Mithörer peinlich wird.
Immer nur mit Dämpfer oder Spielen auf Sparflammer kann man das Instrument m.E. nicht erlernen.

Die erste Stelle deines T.S. Clips finde ich einfach, das Lick im zweiten Ausschnitt für den von dir genannten Teil auch. Es bietet aber gleich nach 7:13 die Raffinesse einer besonderen Anstosstechnik, die sicher nicht jeder Amateur beherrscht.
Die eigentliche Professionalität liegt hier im Sound und der energiereichen Performance. Der Klang ist für viele Spieler von Blechblasinstrumenten eine regelrechte Baustelle und ein hörenswertes Ergebnis erfordert oft eine Menge geduldiges Üben.

Wikipedia hat einen umfangreichen Artikel zu Troy Andrews, darin ist auch ein Bild von ihm am Anfang seiner Karriere: :)
http://en.wikipedia.org/wiki/Trombone_Shorty

200px-TromboneShortyCarlsbergFest.jpg
Bildquelle:
http://en.wikipedia.org/wiki/File:TromboneShortyCarlsbergFest.jpg
http://en.wikipedia.org/wiki/Trombone_Shorty
 
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Da hilft nur Ausprobieren, denn Blechblasinstrumente lernen sich sehr abhängig von der speziellen Eignung dafür. Es ist m.E. nichts, wo man als "Autodidakt" wirklich Spaß hat. Als Minimum finde ich gerade am Anfang die begleitenden Tips von fortgeschrittenen "Kollegen", die sich richtig gut anhören und möglichst auch etwas erklären können.

Ein Block von 3h/Woche Übungszeit wäre ungünstig, aber 30 Minuten pro Wochentag üben wäre ein guter Anfang. Wenn man sich an das Instrument gewöhnt hat und Ehrgeiz entwickelt, kann sich das allerdings leicht verdoppeln.
Aus meinen Erfahrungen mit einigen Instrumenten würde ich sagen, dass Blechblasinstrumente vergleichweise übungsintensiv sind und man selbst bei einfachen Stücken als Zuhörer typische Schwächen von Amateurspielern recht leicht erkennt (Mängel an Klang & Intonation).
Ne halbe Stunde pro Tag wäre Zuhause (und dann zwangsweise mit Dämpfer) kein Problem. Aber wenn ich für so ne kurze Übungssession zu ner Musikschule/Lehrer fahren müsste wäre problematisch (auch weil ich wegen Schichtarbeit nicht jede Woche zu bestimmten Zeiten frei haben kann)...

Das hat seinen Grund, denn ein Blechblasinstrument ist lediglich der Verstärker des Tons, den der Spieler bereits erzeugt hat. Das geschieht durch Schwingen der Lippen und Energie der Ausatmung. Damit Du dir das besser vorstellen kannst, findest Du es im folgenden Clip vorgemacht, von einem Weltstar der klassischen Trompete (Trompete = kleiner gebaute Verwandschaft der Posaune):
http://www.youtube.com/watch?v=IH9PyK3bVr4#t=50s

Du benötigst eine Räumlichkeit, wo Du ungestört auch einmal richtig laut spielen und alles Mögliche ausprobieren kannst, ohne dass es dir wegen möglicher Mithörer peinlich wird.
Immer nur mit Dämpfer oder Spielen auf Sparflammer kann man das Instrument m.E. nicht erlernen.
Ist es denn empfehlenswert das "buzzen" erstmal trocken zu üben, also ganz ohne Gerät oder nur mit Mundstück?
Weil im Moment klingt das bei mir eher wie Fürze mit geringem Tonumfang, die bräuchte man nicht unbedingt noch verstärken :ugly:
 
Hi, also ich hab 2009 angefangen Posaune zu spielen. Ich würde sagen ich könnte evtl sowas wie in deinen Abschnitten spielen. Wobei ich sagen muss das ab dieser 7min, es für mich schon nach höhere Töne anhört und ich diese evtl nicht so schön artikulieren könnte wie er. Was danach kommt würde ich für mich als momentan unmöglich einstufen. Was ich damit sagen will es ist nicht leicht und erfordert regelmäßiges Üben. Anfangs habe ich immer so 30min/Werktag gespielt und jetzt spiel ich mal gerne 1-2h. Nebenbei Posaune spielen könnte ich mir nicht vorstellen, weil der Ton dann auch bei unregelmäßigen Üben sich nicht wirklich schön anhört.

Und über diese einfachen "langweiligen" Lieder wirst du nicht drumherum kommen(aber keine Angst: du wirst nicht daurend nur Polka spielen^^), sowie nicht ohne Lehrer. Es ist kein leichtes Eisen in meinen Augen. Aber es lohnt sich! Falls du auch irgendwann nen Solo spielen willst hilft dir dabei auch keine Pentatoniktabelle, wie bei Gitarre, weiter. Du musst diese Noten dann alle irgendwie im Kopf haben und kannst die Zugpositionen nicht so pauschalisieren wie die Gitarrenbünde auf ner Pentatoniktabelle.
 
Ist es denn empfehlenswert das "buzzen" erstmal trocken zu üben, also ganz ohne Gerät oder nur mit Mundstück?
Weil im Moment klingt das bei mir eher wie Fürze mit geringem Tonumfang, die bräuchte man nicht unbedingt noch verstärken :ugly:
Na klar kannst und solltest das "Buzzen" erst einmal trocken üben.

Beispiel: Ton auf dem Instrument spielen und aushalten, Ton merken und mit oder ohne Mundstück "buzzen", das Mundstück würde ich dabei auf den flachen Handrücken legen um den Anpressdruck minimal zu halten. Nach einiger Zeit kannst Du umgekehrt auch erst einen bestimmten Ton, den Du Dir vorgestellt hast, "buzzen" und dann mit dem Instrument überprüfen. Das schult nicht nur den Ansatz, sondern auch die Tonvorstellung, die m.M. nach mit das Wichtigste beim Spielen eines Blechblasinstruments ist. Ich mache die Übungen nach 25 Jahren immer noch regelmäßig.

Ein bekannter Anfängerfehler ist, die Lippen einfach gerade aufeinander zu pressen. Damit klingt der Ton immer nach Furz, weil die Lippen nicht frei schwingen können und die Luft nicht fließen kann. Wichtig ist, beim Ansatz in der Mitte des Mundes immer eine Öffnung zu haben, mit der beides (Lippenschwingung, Luftfluß) möglich wird. Ich habe das meinen Schülern immer so erklärt, dass sie die Lippen erst wie beim Pfeifen spitzen und dann, unter Beibehaltung der Öffnung in der Mitte, die Mundwinkel zu einem Lächeln zurück ziehen sollen. Wenn man den Ansatz so fixiert und Luft durchströmen lässt, kommt der Ton ganz von selbst, ohne die Lippen aufeinander zu pressen. Und der Ton klingt dann auch nach Ton. Am Anfang sollte man das vor dem Spiegel üben und stetig überprüfen.

Erst, wenn der eine Ton wirklich gerade steht und klingt (den Ton mit der Luft zu führen ist hier extrem wichtig!), würde ich empfehlen beim Buzzing weiter zu machen und den Tonraum langsam zu erweitern, indem in einem Atemzug mehrere Töne hintereinander folgen: Tonleitern, gebrochene Dreiklänge, einfache Kinder- und Volkslieder usw. (nachatmen ist natürlich erlaubt :))

Das alles kann parallel zum Üben auf dem Instrument erfolgen, ich würde es immer als warm-up betreiben, weil man dann den guten Ansatz und die Atmung direkt auf das Instrument überträgt. Du wirst überrascht sein, wie schnell sich durch diese Übungen der Klang auch auf dem Instrument verbessert.

Zu dem anderen:
Ein Lehrer wäre nicht schlecht, der zumindest mal alle 14 Tage den Fortschritt überwacht und handwerkliche Fehler, die sich zwangsläufig einschleichen, im Entstehen erkennt und gegensteuert. Einmal gefestigte Fehler sind später nur sehr mühsam wieder abzustellen.
Ich habe auch einige Jahre nur mit dem Übungsdämpfer zu Hause geübt. Es geht, aber rücklblickend habe ich mich in dieser Phase meines 25-jährigen Posaunistenlebens nicht wirklich weiterentwickelt. Als Notlösung zum Halten des Niveaus reicht es, aber auch nicht mehr. Ich übe jetzt einfach im Keller und das auch nicht zu unmöglichen Zeiten, dass es andere stören würde.
 
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...Weil im Moment klingt das bei mir eher wie...
Der Klang und Tonumfang des Lip Buzz werden sich durch Üben verbessern.
Natürlich fehlt den Lippen eines Newbies in den meisten Fällen die Flexibilität und (unbewusste) Kontrolle der Lippen eines erfahreneren Blechbläsers.

... Ich habe das meinen Schülern immer so erklärt...

Das "Lächeln" ist als Ausgangspunkt für eine gute Ansatzmaske ungeeignet. Die Mundwinkel bleiben in der Senkrechten weitgehend dort, wo sie natürlichweise sind. Bei der größeren Lippenspannung für hohe Lagen ergibt sich ganz natürlich eine Kontraktionsbewegung zur bzw. um die Lippenöffnung.

Fornjotr kann sich an guten Clips orientieren und sich ansonsten nach dem Sound richten. Detaillierte Formulierungen zur Lippenstellung und -öffnung sind für Anfänger nur irreführend.
Ich habe mal eine Mini-Demo ins Smartphone gebuzzt, um zu zeigen, wie ich das meine: locker losbuzzen und "sauberer" Ton, ohne Lächeln oder bewusster Kontrolle der Lippenspannung und Lippenöffnung (Aperture).

 
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Das "Lächeln" ist als Ausgangspunkt für eine gute Ansatzmaske ungeeignet. Die Mundwinkel bleiben in der Senkrechten weitgehend dort, wo sie natürlichweise sind.
Oh, da ist aber einer wieder sehr restriktiv und akzeptiert nur DEN einen (seinen) Weg, etwas zu erklären... ;)

Beim Lächeln allein bewegen sich die Mundwinkel in der Regel ja nur minimal zur Seite, sollten sie es stärker tun, würde ich es dann persönlich als Grinsen bezeichnen - und das ist falsch. In meiner Beschreibung hat der Schüler aber vorher den Mund zum Pfeifmund gespitzt. In dieser Stellung werden die Mundwinkel nach innen verschoben, das "Lächeln" bringt die Mundwinkel lediglich in die korrekte Normalposition zurück.

Aber man sieht ganz klar, dass das Internet mit dem geschriebenen Wort nicht die gleiche Leistung erbringen kann wie der persönliche Unterricht zwischen Lehrer und Schüler. Bei meinen Schülern hat die o.g. Beschreibung im Zusammenspiel mit der Vorführung, wie es geht, jedenfalls immer zum gewünschten Ergebnis geführt. DEN Weg sowas zu beschreiben gibt es ohnehin nicht...

EDIT: Obwohl der Ton offen klingt, sieht man im obigen kurzen Video leider die Öffnung in der Mitte nicht...
 
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Obwohl der Ton offen klingt, sieht man im obigen kurzen Video leider die Öffnung in der Mitte nicht...
Wozu auch?
Ich halte mich bei meinen Übungsstrategien gerne an Musiker mit überzeugender Performance sowie viel Unterrichtserfahrung, z.B. den großen Reinhold Friedrich und sehe da weder Mund spitzen noch Lächeln noch eine sichtbare Lippenöffnung in der Mitte.
http://www.youtube.com/watch?v=IH9PyK3bVr4#t=50

Wenn Du Quellenangaben zu Unterrichtsliteratur deiner Ausführung der Buzzing-Übung kennst, wären entsprechende Hinweise sicher interessant für uns.

Ich teile deine Aussage zu 100%, dass rein schriftliche Anweisungen an ihre Grenzen stoßen und nicht mit persönlichem Unterricht vergleichbar sind.
In der Instrumentalausbildung sind Imitation und Ausprobieren sind oft bessere Mittel zum Zweck als rein schriftlich formulierte Anweisungen/Vorschläge.

Über Nachmachen lernen bekanntlich schon die Kleinsten und erreichen in kurzer Zeit immer wieder Erstaunliches.
http://www.youtube.com/watch?v=WOahdokrg5c

Über ein Video Clip-Beispiel für den "Posaunisten Lip Buzz" nach deinen Vorgaben würde ich mich freuen.
 
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Hmm, ok, auch wenn Blechblasinstrumente wohl schwieriger zu spielen sind als ich es mir vorgestellt hatte werde ich es mal angehen, schauen wohin das führt :)

Was haltet ihr von einer Startone (https://www.thomann.de/de/startone_ssl45_tenorposaune.htm)? Die Bewertungen bei Thomann sind ja recht gut...
 
Hi Claus
Ich halte mich bei meinen Übungsstrategien gerne an Musiker mit überzeugender Performance sowie viel Unterrichtserfahrung, z.B. den großen Reinhold Friedrich und sehe da weder Mund spitzen noch Lächeln noch eine sichtbare Lippenöffnung in der Mitte.
http://www.youtube.com/watch?v=IH9PyK3bVr4#t=50
Korrekt. Allerdings halte ich mich bei Ansatzfragen der Posaune auch lieber an Profi-Posaunisten anstatt Trompeter zu fragen... :rolleyes:

In Deinem obigen Beispiel ist in etwa ein d' zu hören. Das ist schön für einen Trompeter, aber für einen blutigen Anfänger auf der Posaune schlichtweg zu hoch zum nachmachen. :gruebel:
Anfänger auf der Posaune starten üblicherweise im Bereich f bis B und man tut gut daran, erst einmal den Ansatz und die Atmung zu stabilisieren, bevor man über das b hinaus geht...

Fornjotr sprach davon, dass bei ihm das Buzzen nach "Fürzen mit geringem Tonumfang" klängen. Wie bereits beschrieben, ist es ein beliebter Anfängerfehler, beim Posaunespielen die Lippen über die komplette Breite des Mundes zusammenzupressen. Der Ton klingt dann genau so: gepresst und eben nach "Furz". Kein Wunder, denn die Luft entweicht dabei ungerichtet ins Mundstück und wird so nicht effizient genutzt.

Um diesem möglichen Fehler entgegen zu wirken habe ich die Lippenöffnung ins Spiel gebracht, sowie (m)eine Methodik, wie man bewusst darauf achten kann, dass das nicht passiert.
Ziel sollte in jedem Fall sein, möglichst den Bereich in der Mitte der Lippen frei schwingen zu lassen. Nur so kann die Luft gezielt Richtung Mundstückmitte und durch das Instrument strömen und in letzter Konsequenz einen guten vollen Klang erzeugen.

Wenn Du Quellenangaben zu Unterrichtsliteratur deiner Ausführung der Buzzing-Übung kennst, wären entsprechende Hinweise sicher interessant für uns.
Noch einmal ganz klar: Das von mir benutzte Bild mit dem Pfeifmund und dem darauf folgenden Zurückziehen der Mundwinkel (Lächeln) ist aus Problemsituationen entstanden, bei denen Schüler die Lippen nur zusammengepresst haben. Meine Anleitung hat diesen Schülern geholfen und es sind z.T. gute Amateurbläser aus ihnen geworden. Ich werde mir ganz bestimmt nicht anmaßen, daraus eine Methodik zu stilisieren. Allerdings mache ich das Buzzing auch schon lange genug (ca. 20 Jahre), um aus einem gewissen eigenen Erfahrungsschatz schöpfen zu können...

Wenn Du mir allerdings nur eine einzige Posaunenschule nennen könntest in der Lip-Buzzing ausführlich erklärt wird, wäre ich Dir sehr dankbar. Mehr als ein "und dann spielst Du das auf dem Mundstück oder auch den Lippen" steht da nämlich meist nicht drin - wenn überhaupt. Dieser Part obliegt meist dem jeweiligen Lehrer.

Anbei noch der Link zu meinem Buzz-Video: http://youtu.be/W_6vGJZa64o
Absichtlich ein tieferer Ton, damit die Lippenöffnung gut zu sehen ist - beim d' sieht man die auch bei mir nicht.
Sorry, der Ton wackelt ein wenig, das Video ist aber eben nur auf die Schnelle entstanden. Bin ja auch Amateur, da darf der Ton auch mal wackeln :p
 
Allerdings halte ich mich bei Ansatzfragen der Posaune auch lieber an Profi-Posaunisten anstatt Trompeter zu fragen... :rolleyes:

Wenn ich dann mal ein Wort als musikschulischer Posaunenlehrer einwerfen darf: das Zurückziehen der Mundwinkel halte ich nicht für optimal. Da werden Muskeln bewegt, die meiner Meinung nach überflüssig für einen guten Ansatz sind. Da man aus Gründen der Ökonomie so wenig Muskeln wie nötig anspannen sollte, rate ich meinen Schülern grundsätzlich davon ab.

Ich habe in den letzten 20 Jahren Posaunenunterricht aber auch immer wieder Schüler gehabt, die davon nicht lassen konnten oder wollten. Ich selbst habe im Alter von ~15 eine ähnliche Ansatzstellung gehabt. Ich mache aber immer wieder die Erfahrung, dass Posaunisten, die die Mundwinkel nicht zurückziehen, freiere und bessere Töne produzieren.

In Deinem obigen Beispiel ist in etwa ein d' zu hören. Das ist schön für einen Trompeter, aber für einen blutigen Anfänger auf der Posaune schlichtweg zu hoch zum nachmachen. :gruebel:
Anfänger auf der Posaune starten üblicherweise im Bereich f bis B und man tut gut daran, erst einmal den Ansatz und die Atmung zu stabilisieren, bevor man über das b hinaus geht...

Ich denke auch, dass hier ein Punkt erreicht ist, an dem man den Trompeten- vom Posaunenansatz unterscheiden muss.

Wie bereits beschrieben, ist es ein beliebter Anfängerfehler, beim Posaunespielen die Lippen über die komplette Breite des Mundes zusammenzupressen.

Das sollte man natürlich auf alle Fälle vermeiden. Ich habe aber keinen Anfänger bisher gehabt, der das ernsthaft durchgezogen hat. Kurz drüber gesprochen, und weiter geht's.

Das von mir benutzte Bild mit dem Pfeifmund und dem darauf folgenden Zurückziehen der Mundwinkel (Lächeln) ist aus Problemsituationen entstanden, bei denen Schüler die Lippen nur zusammengepresst haben.

Dann hast du ein Problem auf einem Umweg behoben, denn du hast ja nicht direkt am Lippen-Zusammenpressen gearbeitet, sondern an der Stellung der Mundwinkel. Das kann natürlich klappen, aber ich selbst bevorzuge direkte Wege: wenn ich ein Problem erkannt habe, versuche ich es direkt zu lösen, nicht über Umwege. Es kann aber Gründe geben, das anders zu sehen.

Meine Anleitung hat diesen Schülern geholfen und es sind z.T. gute Amateurbläser aus ihnen geworden.

Man könnte jetzt natürlich spekulieren, ob mit anderem Ansatz fähigere oder schlechtere Bläser aus ihnen geworden wären. Lassen wir aber mal ;)

Anbei noch der Link zu meinem Buzz-Video: http://youtu.be/W_6vGJZa64o

Ich würde das anders machen, eben ohne Mundwinkel-zurückziehen. Aber wenn es bei dir funktioniert und erwiesenermaßen andere Methoden bei dir schlechter funktionieren, ist das wohl die beste Lösung.

Harald
 
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@HaraldS

Dann hast du ein Problem auf einem Umweg behoben, denn du hast ja nicht direkt am Lippen-Zusammenpressen gearbeitet, sondern an der Stellung der Mundwinkel.
Nein, das hast Du sicherlich falsch verstanden: Zielstellung war, durch den Pfeifmund die Mitte der Lippenstellung zu öffnen. Als Nebeneffekt wurden die Mundwinkel nach innen verschoben. Durch das Zurückziehen der Mundwinkel in die Ausgangsstellung wurde dieser Nebeneffekt lediglich korrigiert, die offene Lippenstellung aber bewusst beibehalten.

Bitte nicht das "Zurückziehen der Mundwinkel" überbewerten. Die Mundwinkel befinden sich auch im Video genau in Ausgangsstellung, sie sind also ganz explizit nicht zurückgezogen. Das Zurückziehen gilt nur im Kontext mit dieser einen Übung. Ansonsten bin ich ja eher der Verfechter, den Ansatz an den Mundwinkeln zu fixieren, gerade in der Ventil- und Kontralage.

Letztlich ist der Ansatz immer etwas sehr individuelles und ich habe nie gesagt, dass meine Herangehensweise die einzig richtige ist - es ist ein gangbarer Weg, nicht mehr und nicht weniger.
 
... Wenn Du mir allerdings nur eine einzige Posaunenschule nennen könntest in der Lip-Buzzing ausführlich erklärt wird, wäre ich Dir sehr dankbar.

Gerhard Wolf, Pustus lernt Posaune.
http://www.polymnia-press.de/epages...ps/61199807/Categories/Polymnia_Press/Schulen
Das Heft enthält am Anfang u.a. einige Seiten mit Übungen und Bildern zum Thema Atmung und Tonerzeugung (Lippen, Mundstück), bevor es ans Instrument geht. Insgesamt eine für Kinder ab 8 Jahre geschriebene Einführung ins Posaune spielen nach dem Song & Wind Konzept.

"Ausführlich erklären" finde ich für den Lip Buzz aber eigentlich überflüssig, weil den (vermutlich) jedes Kind schon einmal spontan für sich entdeckt hat. Im Unterricht funktionieren m.E. das Vormachen-Nachmachen sowie bildhafte Aufforderungen am besten, so in der Art: "mach' einmal mit den Lippen, wie eine große Biene summt".
 
Was haltet ihr von einer Startone (https://www.thomann.de/de/startone_ssl45_tenorposaune.htm)? Die Bewertungen bei Thomann sind ja recht gut...

Ich kenne einen der ne Startone Trompete hat, und da sind die Ventile absolut schrecklich.

Allerdings sollte die erstmal zum Töne produzieren reichen. Oder du schaust mal nach gebrauchten und holst dir noch ein günstiges Mundstück dazu(evtl ein 12C). Die sind oft besser. Wenn du dir dann sicher bist, du hast weiterhin bock drauf, kannst du dir ja nochmal was besseres holen.
 
Wenn ich die Bewertungen lese, bleiben bei mir folgende Stichworte hängen: Guggenmusik, Verarbeitungsmängel, schleifender Zug, Straßenkarneval.
Wenn Du das willst, könnte das Angebot passen, es genügt anscheinend einfachen Ansprüchen.

Meine günstigste Posaune war eine gebrauchte Olds Ambassador, ca. 80 EUR, aus einer Online-Auktion. Der Zug läuft nicht ganz so leicht wie auf meiner King, aber immer noch ohne Einschränkungen brauchbar.
Das Instrument war insgesamt in sehr gutem Zustand samt Top-Koffer und ist bis heute tadelos spielbar, auch in "seriösen" Zusammenhängen.

Ich denke, bei einem Neuinstrument bildet Thomanns Eigenmarke den Einstieg, mit Carol Brass und der Yamaha geht es dann weiter.
https://www.thomann.de/de/cat.html?gf=tenorposaunen&oa=pra
 
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Die nächst teurere (abgesehen von dem pBone Plastikteil) wäre diese hier: https://www.thomann.de/de/thomann_sl_35_compact_kinderposaune.htm
Aber warum heist die Compact/Kinderposaune? Scheint genauso groß zu sein wie die Startone :gruebel:

Gebrauchtkauf ist sicher gut wenn man Ahnung von nem Instrument hat und weiß auf welche Details man schauen muss. Das ist bei mir und Blasinstrumenten leider nicht der Fall ;)
 
...Aber warum heist die Compact/Kinderposaune?
Das liegt nur am falschen Link (Thomann SL-35) bzw. der falsch zugeordneten Seite.
Die Seiten und Modellbezeichungen wurden genau vertauscht:
https://www.thomann.de/de/thomann_sl_39_ebaltposaune.htm
https://www.thomann.de/de/thomann_sl_35_compact_kinderposaune.htm

Die aus dem Link (oder in der Suche von Thomann) aufgerufene Thomann SL-39 ist offenbar eine Tenorposaune in üblicher Bauform, wie aus dem Beschreibungstext und dem Produktbild hervorgehen.
 

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