Furnier beizen

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FerdinandB
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Hallo zusammen,

ich möchte ein früheres Projekt von mir mit einem Vogelaugenahornfurnier etwas aufmöbeln. Außerdem möchte ich die Gitarre blau beizen. Ist es sinnvoll das Furnier vor dem aufleimen zu beizen? Ich könnte mir vorstellen, dass das Furnier eventuell schlecht Farbe annimmt wenn der Leim durch das Furnier an die Oberfläche durchschlägt.

Wie wird das normalerweise gemacht?

Außerdem wüsste ich gerne, ob es bei Vogelaugenahorn (ähnlich wie bei Muschelahorn) möglich ist, vorher schwarz zu beizen, dann leicht drüber zu schleifen und dann mit einer anderen Farbe zu beizen um einen zweifarbigen Effekt zu erzielen? Bei Furnier wird das ja vermutlich schlecht gehen oder?

Beste Grüße

Ferdinand
 
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...wenn du das Furnier vor dem aufleimen beizen würdest, würde es wellig- es hat schon seine Gründe, warum das NIEMALS so gemacht wird. Furnier wird immer nach dem aufleimen gebeizt, und wenn man den Leim nicht viel zu dick aufträgt, gibts auch keine Probleme mit dem beizen.
Du machst dir da zu viele Gedanken- mach es einfach so, wie es immer beschrieben wird, das paßt schon.

Den Effekt, den du ansprichst, erzielt man normalerweise durch das anflämmen des Holzes mit einer Gasflamme oder einem Heißluftgebläse, aber...das ist recht schwierig, wenns gleichmäßig werden soll.
Mit zwei Beizen funktioniert das nicht, da würden sich die Farben einfach mischen.
 
Und wenn man mit tierischem Leim leimt, dann kann man da auch noch (in Maßen) drüberbeizen.

@Dalek Caan:
Wie willst du eine beispielsweise grün/gelbe Färbung mit Hitze herstellen?
Das geht schon mit "dunklere Farbe, dann schleifen, dann hellere Farbe/transparenter Farblack".
Die Mischfarben muss man halt einplanen.

Und da die "Vogelaugen" die Beize schwerer/langsamer annehmen dürften, könnte es sogar funktionieren,
mit feinem Schleifpapier, Feinmotorik und Geduld ein passendes Ergebnis zu bekommen
("könnte": Tests, Experimente, Probestücke, Erfahrung, Einwirkzeit/Konzentration der Beize in Relation zur Furnierstärke,...).

Natürlich nur meine Meinung und Gedankengänge.

MfG
 
TheByte,
die Fragestellung war ja:

"Außerdem wüsste ich gerne, ob es bei Vogelaugenahorn (ähnlich wie bei Muschelahorn) möglich ist, vorher schwarz zu beizen, dann leicht drüber zu schleifen und dann mit einer anderen Farbe zu beizen um einen zweifarbigen Effekt zu erzielen."

Die Methode mit der Gasflamme funktioniert natürlich nur, wenns schwarz werden soll. Und das soll es ja.
Ich wüßte jetzt auch keine andere Methode, um einen zweifarbigen Effekt zu erzielen (ich bin Tischler).

http://www.baumarkt.de/nxs/425///baumarkt/schablone1/Arbeitsanleitung-Flaemmen-von-Holzoberflaechen
 
Schwarz soll es werden, ja. Aber wo genau?
Ich hatte es so interpretiert wie "schwarz mit bunten Vogelaugen".
Und dass eine Hitzebehandlung schwärzt, ist natürlich unbestreitbar ;)
 
Zum zweifarbigen beizen möchte ich gerne auf diesen Beitrag (leider der falsche - siehe unten) verweisen. Hier wurde die Technik ähnlich angewendet auf die ich mich bezog. So oder so ähnlich soll es dann farblich aussehen. Sollte hierfür die Begrifflichkeit "zweifarbig" nicht treffend sein, dann entschuldige ich mich hierfür schon mal.

Die eine oder andere Gitarre habe ich auch schon mit einem Furnier versehen (Walnuss Wurzelholz), allerdings eben noch nie danach gebeizt. Daher kam meine Frage. Ich hab gerade mal ein Probestück angefertigt. Hat zwar zur Folge, dass ich nochmal Furnier kaufen muss weil ich nur noch sehr knapp von dem Vogelaugenahorn da hatte aber bevor ich mich dann ärgere, probier ich vorher etwas an Teststücken herum.

Edit: Ach hab den Falschen Threat erwischt - ich such den, den ich meinte mal noch raus ...
 
Gut...wenn du wirklich die klassische Sunburst-Lackierung meinst:
Sunburst funktioniert andersrum als im Eröffnungspost angedacht.
Erst beizen, dann mit deckender Farbe aus der Farbpistole den Sunburst-Effekt herstellen.
Da muß man aber schon relativ gut mit der Farbpistole umgehen können, damit der Bursteffekt hinterher auch zu den Konturen paßt.
 
Moin,

du kannst den "burst" auch beizen. Dazu kannst du außen dunkler beizen als innen und mit der nass in nass Technik die Verläufe machen (wie früher beim Aquarell malen in der Schule).
Da das schwarz vorbeizen und anschließend rausschleifen beim Furnier nur bedingt möglich ist, kannst du auch verdünnt schwarz auftragen (z.B. 10% angemischte Beize, Rest Wasser) und dann z.B. blau drüberbeizen. Dann kommt auch die Maserung besser raus. Oder nur außen schwarz verdünnt und in der Mitte nur Blau. Dann kriegst du dein "Burst". Da musst du vorher viel probieren. Mach mal Bilder von deinen Versuchen...:)

LG

Sigi

- - - Aktualisiert - - -

...auf jeden Fall immer vorher aufleimen und dann beizen! Sonst wird es so wellig, dass du das ohne Blasen nicht mehr aufgeleimt kriegst...
 
Hier der erste Versuch:

IMG_4577.JPG

Links wurde vorher schwarz gebeizt und dann etwas angeschliffen. Könnte man mehr anschleifen würde es vermutlich funktionieren die Augen bzw. Muschelung besser hervorzuheben. Bei dem dünnen Furnier scheints aber nur bedingt zu gehen. Ich werde wohl nur einfarbig beizen - so wie rechts.
 
Moin!

Versuchs vielleicht auch mal ohne Zwischenschliff und anders herum. Du kannst vorher rot beizen und danach ein wenig schwarz. Anders kann es auch gut aussehen, wenn man das Schwarz nicht ganz so extrem verwendet, sondern eher ein dunkleren grau- oder braunton. Experimentieren lohnt sich da oft. PRS verwendet auch mehrere Schritte nass in nass. Vielleicht ist das ein Ansatz.

Gruß,
Etna
 
Ich finde, dass das doch gar nicht so schlecht aussieht - muss ja nicht voll krass schwarz sein - für meinen Geschmack jedenfalls. Auf jeden Fall solltest du DEINEN Geschmack entscheiden lassen, was dir besser gefällt.

Rudi
 
Frohes Neus Jahr!

versuch mal verdünntes Schwarz zu beizen (10% schwarze Beize und 90% Wasser - evtl. auch nur mal 5 % Mischung versuchen). Wenn das getrocknet ist rot hinterher. Dann kommt die Maserung auch besser durch.

LG

Sigi
 
Man kann auch schwarz (bzw. dunkel) vorbeizen und statt schleifen die Farbe kurz nach dem Auftrag mit dem Schwamm wieder abwischen. Funktioniert auch gut und hat einen sehr ähnlichen Effekt wie schleifen.

Wichtig ist: vor dem Beizen das Holz anzufeuchten. Dadurch kann die Farbe besser eindringen. Auch bei weiteren Beizdurchgängen immer vorher (leicht) anfeuchten.

Das als Vorbereitung die Fasern im Holz mehrmals glattgeschliffen werden müssen, wollte ich auch noch erwähnt haben.
 
Ich bin endlich dazu gekommen an der Gitarre weiterzubasteln.

Das Furnier ist drauf und hat sich sehr schön beizen lassen. Der Sunburst ist auch lackiert und jetzt stehen jede Menge Klarlackschichten und Zwischenschleifen an :)

Hier das Ergebnis bis jetzt:
IMG_4610 klein.jpg
 
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Das sieht doch richtig toll aus, ordentliche Arbeit! klatschen2.gif
 
Hammer! Echt gut geworden!
Bin sehr gespannt, wie die axt dann komplett aussieht... ich hoffe du hast ein (gaaaanz ganz) dunkles griffbrett aufm hals!? :D

Wie hastn das jetzt gemacht? Erst gebeizt und dann mit Farbpistole schwarz lackiert?
 
Zur Vorgehensweise:

Zuerst hab ich das Furnier aufgeleimt und anschließend blau gebeizt. Außen schon etwas dunkler als in der Mitte. Anschließend wurde in der Mitte auch wieder etwas angeschliffen. Dann kam eine Schicht Nitroklarlack drauf, dann hab ich mit Epoxidharz gefüllt. Den Nitrolack hab ich aufgesprüht, weil ich schon Gitarren damit bearbeitet habe, bei denen das Holz so sehr gesaugt hat, dass quasi chromatographisch Härter von Harz getrennt wurde. Das Epoxidharz wurde dann geschliffen und wieder eine Schicht Nitroklarlack drauf.

Als nächstes kam der schwarze Burst. Hierfür wurden zunächst die Decke und die Rückseite komplett abgeklebt und die Zargen schwarz lackiert. Danach hab ich eine Schablone gemacht die ich in ca. 10 cm Abstand über der Decke bzw. Rückseite platziert habe und den Burst gesprüht (von Innen nach Außen).

@Sveenie.c: Gefüllt wurde ja mit Epoxidharz. Die Kanten und Vertiefungen kommen vom Blitz und wirken auf dem Bild wirklich deutlich größer als sie sind.
 

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