FX Reihenfolge - angezerrte Rockabilly Vox

jay-X
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Liebe Forumsgemeinde,
ich benötige einmal euren Input zum Thema Reihenfolge in der Effektkette - ich möchte eine Vocalspur eines Sängers vom Stil her wie diese hier klingen lassen:


Mein Problem liegt darin diese leichte Zerre bei Anstieg der Lautstärke bzw mittleren Frequenzen hinzubekommen. Meine Standardreihenfolge ist EQ-Comp-(ggf EQ)-Delay. Wo an dieser Stelle setze ich eine Röhrenzerre, bzw welches Plugin ist dafür gut? Bandsättigung?, ein ohne das das ganze Signal gezerrt ist (nach Comp) oder aber die Höhen und die Transparenz verloren gehen (vor Comp)?
 
Eigenschaft
 
Wenn du lediglich etwas Verzerrung hinzugügen willst, ohne das Signal zu beeinflussen, gibts eigentlich nur 1 Möglichkeit: paralell.

Signal kopieren. Eine Spur belässt du unverändert. Die Kopie verzerrst du, und mischst ein wenig davon der Originalspur hinzu.
 
Mach eine zweite Spur auf mit einem Gitarrenamp-Plugin, oder manche der mitgelieferten Zerre-Plugins in diversen DAWs machen auch einen coolen Job. Wenn du das einer einzigen Spur anvertrauen willst, hast du etwas wenig Kontrolle (kann ja auch mal klappen) aber du brauchst zumindest einen Wet/Dry Regler. Für umsonstige Zerre wäre z.B. http://www.pluginarena.com/camel-crusher/ eine nette Sache, der klingt nicht wirklich "überzeugend" wie ein Gitarrenamp, aber das soll/muß er nicht. Ich find ihn auch nett, um z.B. Tomspuren etwas (wet/dry Regler zart einstellen) aufzupolstern. Schau was du hast, probier aus. Die Königsdisziplin ist halt, die Gesangsspur in einem guten Röhrenpreamp zu haben und dann je nach Bedarf die Kompression und Zerre (vorrangig geradzahlige Obertöne) zu genießen. Ich gestehe, ich hab schon ein paar dutzend Platten dieser Musikrichtung aufgenommen.
Wahlweise kannst du auch deine bereits aufgenommene Spur durch einen richtigen Amp "re-ampen" und dann live am Gain-Regler drehen, je nachdem wieviel Gain welche Stelle braucht. Da solltest du dann den Trick kennen, wie du die Latenz ausgleichst, die dadurch entsteht, daß das Mikrofon vorm Amp das Signal (je nach Abstand zum Lautsprecher) etwas später bekommt, sonst hast du vielleicht Ärger mit Kammfilter Effekten. Und Federhall auf der Zerre ist übrigens auch ne schöne Sache für diesen Stil.
Was du in dem Stil vermeiden solltest, wäre eine Zerre, die zu statisch ist, d.h. die nicht mehr auf eingehende Lautstärkeunterschiede reagieren kann, sondern alles in eine Kreissäge verwandelt, da bist du dann flott versehentlich im Industrial. Wenn du Gitarre spielst, kennst du z.B. den BigMuff, das wäre so ein Negativbeispiel - der BigMuff macht aus so gut wie allem, was reingeht, ein Rasenmähergeräusch. Du brauchst eher was, was dynamisch auf das Signal reagiert, eben Gitarrenamp oder .. nen TubeScreamer. Hat dir das geholfen?
 
Wenn Du eine ausreichend dynamische Gesangsaufnahme hast, geht das auch innerhalb einer einzigen Spur.
Jede Preamp- und/oder Kompressoremulation mit Sättigung fängt ab einem bestimmten Pegel an hörbar zu verzerren. Wenn Du diesen Punkt in den lautesten Passagen so gerade eben triffst, bleiben die leiseren Passagen unverzerrt.
 
Danke, das sind Herangehensweisen die ich mal testen werde. Bin gespannt ob ich tatsächlich mi einer parallelen Spur den Sound so hinbekomme wie ich mir das erhoffe.

Mein Signal ist vor Comp recht dynamisch - Signalchain ist: BPM CR-10 -> SPL MikeMan -> Yamaha 01v96 -> RME Adat -> Samplitude 11 mit 44.1 auf 24bit
 

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