Gebrauchte Akustiks: warum wird so oft erwähnt, dass die Gitarre beim Setup war?

TE335
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Ich stöbere viel in den Kleinanzeigen bei den Akustikgitarren, um ein Gefühl für die nächste Investition zu bekommen. Taylor, Martin, Lakewood, ... und gerade bei den Gitarren in dieser Preislage (1.500-2.200) lese ich oft, dass die "Gitarre gerade erst aus dem Setup bei Gitarrenbauer gekommen" ist. Oftmals auch bei halbwegs neuen Teilen nach dem Motto "nur 2 Jahre alt und perfektes Setup - sofort kaufen".

Mit ist dieser Sachverhalt bei E-Gitarren nicht so oft untergekommen, daher wundere ich mich, wieso das so oft bei Akustischen erwähnt (und auch gemacht?) wird.

Ist das wirklich so üblich und häufig, vor allem vor einem Verkauf? Selbst Großfuss in Paderborn bietet eine Taylor an, die unter der Plekmaschine nun noch besser geworden ist, aber die pleken auch alles.
 
Eigenschaft
 
Das dürfte seinen Grund darin haben, dass man das Setup bei einer E-Gitarre selbst viel leichter durchführen kann als bei einer Akustik.

Bei der E-Gitarre gibt es für nahezu alle Einstellungen Schrauben.
Eine Akustik hat zwar meist einen verstellbaren Halsstab, aber zum optimieren von Steg und/oder Stegeinlage muss man mit Werkzeug ran, das "abtragend" ist (Feile, Stechbeitel u.ä.).
Das können und machen die wenigsten A-Gitarristen selbst.
 
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Na, weil sich das Ding dann besser verkauft?
Saitenlage, neue Saiten, neuer Sattel, veränderter Sattel, Steg, gefeilter Steg ... was Setup bedeutet kann sich jeder selbst ausdenken. Im Zweifel nur ein paar neue Saiten^^.
Bei Musikhäusern ist das oft eh mit drin, hört sich aber gut an, ähnlich wie "generalüberholt" oder "scheckheftgepflegt".
 
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.. würde ich auch mal sagen. Zumal Maßnahmen wie eine Anpassungen etwa der Saitenlage (die von @peter55 geschilderten eher komplexeren Optimierungs-Eingriffe ...) so individuell sind, dass es doch wenig hilft, wenn das für den Vorbesitzer alles schön gemacht wurde.
 
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Darf man hier die Namen von Firmen und Händlern nennen? Mir war so, als ob das nicht erwünscht ist.

Das mit den Setups verstehe ich trotzdem nicht. Klar kann man Saitenlage und anderes anpassen, aber bei jungen Martin und Taylor ist doch sowas nicht notwendig, oder? Mich schreckt das regelmäßig ab, warum sollte das teure Instrument nach 2-3 Jahren ein Setup benötigen und das als Verkaufsargument? Ich habe eine 15jährige Akustik hier, die muss meiner Mahnung nicht zur Werkstatt und gefühlt jede zweite Gitarre bei Ebay Klein war soweit, eingestellt zu werden, eventuelle mit spanendem Werkzeug wie Feilen und Co?
 
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Das mit den Setups verstehe ich trotzdem nicht. Klar kann man Saitenlage und anderes anpassen, aber bei jungen Martin und Taylor ist doch sowas nicht notwendig, oder?

Das hängt von deiner Spielweise ab. Mit zartem Zupfen kann die Saitenlage durchaus tiefer eingestellt werden, als beim Bluegrassspieler, der mit einem fetten Plektrum ans Werk geht. Normalerweise werden die Instrumente so ausgeliefert, dass man auch beherzter zu Werke gehen kann. Das bedeutet auf der anderen Seite, "da geht noch was". Und, nein, ich selbst habe meine akustischen noch nicht mit Inbus (mit einer Ausnahme) und Feile (ohne Ausnahme) bearbeitet.
 
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Mit ist dieser Sachverhalt bei E-Gitarren nicht so oft untergekommen, daher wundere ich mich, wieso das so oft bei Akustischen erwähnt (und auch gemacht?) wird.

Ist das wirklich so üblich und häufig, vor allem vor einem Verkauf? .

Ich bringe in vielen Fällen, bevor ich eine Gitarre verkaufe, diese auch nochmal zu meinem Gitarrenbaumeister, damit er diese Tip Top einstellen, neue Saiten, etc. kostet nicht viel und sorgt für einen super ersten Eindruck beim neuen Besitzer.

Wenn der dann die Gitarre bekommt, sauber geputzt, neue Saiten drauf und tolle Saitenlage, was will man mehr?
negativbeispiel, eine staubige oder versiffte Gitarre, alte, rostige Saiten, Saitenlage entweder fast einen cm hoch, oder so niedrig das alles schnarrt, ne.. wo man sich schon ekelt die nur anzufassen, ob es da wirklich "klick" machen kann? uind selbst eine junge Gitarre kann, wenn sie nicht pfeglich behandelt wurde, selbst nach kurzer Zeit schon recht unappetitlich aussehen.

Das man das "Setup" aber auch negativbehaftet sehen kann, war mir bis jetzt gar nicht klar, daher danke für deinen Beitrag. :great: und den Meinungsaustausch hier im Forum.

Aber ich sag mal so, gerade wenn eine Gitarre neu ist, ist eine regelmässige Nachkontrolle und Nachbesserung erst recht notwendig, gerade bei A-Gitarren ohne Griffbrett-Binding ist es sehr häufig der Fall das in den ersten Jahren die Bundenenden seitlich etwas rauskommen und scharfkantig sind, sowas kann der Gitarrenbauer passend nacharbeiten, und das ist keineswegs ein Mangel, das ist gehört einfach dazu zu einem Produkt das aus dem Naturwerkstoff Holz gefertig ist und sich mit der Zeit und den Umgebungseinflüssen (Luftfeuchtigkeit, Saisonalbedingte Veränderungen) arbeitet, das Griffbrett zieht sich etwas zusammen und die Bundenden kommen seitlich raus.

Wenn sich dann das Holz nach vielen vielen Jahren gesetzt , den örtlichen Klimaverhältnissen angepasst hat, ggf zb die Bünde seitlich schonmal abgerichtet wurden und da alles im Grünen Bereich ist, werden solche Arbeiten dann zunehmend weniger, das ist zumindest meine langjährige persönliche Erfahrung mit meiner Instrumentensammlung

Gerade bei Gitarren aus Massenfertigung ist sehr häufig etwas Spielraum zur Verbesserung gegeben , gerade beim Sattel, die oft nicht optimal gekerbt sind
Spielen kann man trotzdem drauf, aber wenn man weiss und es erkennt das es noch besser sein könnte, warum also nicht?

Und was noch dazukommt ist jeder anders heikel, manche mehr, manche weniger.
 
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gerade bei A-Gitarren ohne Griffbrett-Binding ist es sehr häufig der Fall das in den ersten Jahren die Bundenenden seitlich etwas rauskommen und scharfkantig sind, sowas kann der Gitarrenbauer passend nacharbeiten, und das ist keineswegs ein Mangel, das ist gehört einfach dazu zu einem Produkt das aus dem Naturwerkstoff Holz gefertig ist und sich mit der Zeit und den Umgebungseinflüssen (Luftfeuchtigkeit, Saisonalbedingte Veränderungen) arbeitet, das Griffbrett zieht sich etwas zusammen und die Bundenden kommen seitlich raus.

Na ja, es hängt schon etwas davon ab, wie alt das verbaute Holz ist; altes, abgelagertes Holz arbeitet da auch weniger, als recht frisches.
 
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Darf man hier die Namen von Firmen und Händlern nennen? Mir war so, als ob das nicht erwünscht ist.
Bis auf wenige Ausnahmen, die quasi darum gebeten haben, nicht genannt zu werden ( https://www.musiker-board.de/threads/verbotene-diskussionen.297405/ ), ist das eigentlich kein Problem, solange man nicht gerade unsachliches Bashing betreibt.

Ansonsten sehe ich das mit dem Service auch eher als "wurde nochmal drüber geguckt, dass auch alles passt" als als "die war so schrottig, dass sie nochmal gerichtet werden musste, damit die Mängel nicht auffallen". Will zwar nicht ausschließen, dass Nr. 2 auch zutreffen könnte, aber gerade in der Preisklasse fände ich es schön, wenn vor dem Verkauf schon alles passt und nicht danach möglicherweise noch was korrigiert werden muss.
 
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Na ja, es hängt schon etwas davon ab, wie alt das verbaute Holz ist; altes, abgelagertes Holz arbeitet da auch weniger, als recht frisches.
ganz genau, auf alle Fälle hängt das davon ab!
und ob und wie die Hölzer vor dem Bau thermisch vearbeitet wurden um auch dem entgegenzuwirken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Seh ich auch so :)
Grundsätzlich würde ich als Käufer sowieso ein bereits spielbares Instrument erwarten, es sei denn, der Verkäufer weist auf entsprechende Mängel hin. Ansonsten tun Fotos der Anzeige ihr Übriges. Ob das beworbene Setup nun meinen ganz persönlichen Vorstellungen entspricht (hohe/niedrige Saitenlage z.B. oder eine frische Politur oder oder...) weiß ich, ausgehend vom Beispiel des TE, ja nicht. Ich könnte ja auch eine andere Saitenstärke bevorzugen usw.
Kurz: Mehr (Be-)Werbung als alles andere. Die Anpassung auf meine persönlichen Bedürfnisse muss ich im Zweifel selbst vornehmen.
 
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Bevor ich eine Gitarre verkaufe, richte ich sie komplett her - allerdings E nicht A. Das gehört für mich als Selbstverständlichkeit dazu, wenn ich einen Käufer finden möchte. Der soll begeistert sein. Dazu gehört mindestens eine sehr sehr gründliche Reinigung und Politur aller Oberflächen, das Polieren der Bünde, wenn sie noch gut sind (anderenfalls richte ich die Bünde komplett ab, also level, dress, crown, polish), checke die Elektronik komplett, reinige oder setze instand wenn es sein muss, prüfe natürlich, ob der Hals auch gerade ist und keinen Hump oder Twist aufweist, mache neue Saiten drauf, stelle Intonation ein und setze die Saitenlage so, dass ich damit gern spielen würde - also so flach wie möglich.

Wenn ich das nicht alles schon 30 Jahre selber machen würde, wäre es für mich auf jeden Fall auch der Gang zum Gitarrenbauer, um genau so ein Setup zu bekommen. Da ich von A-Gitarren ungefähr so viel verstehe, dass ich weiß das sie auch ohne Verstärker klingen (wesentlich mehr auch nicht, sorry), würde ich eine Akustik vor dem Verkauf auf jeden Fall auch zum Gitarrenbauer bringen.


Allerdings: Ich freue mich am allermeisten, wenn ich ein Schnäppchen mit einer total eingesifften Gitarre mache, weil ich weiß dass ich dort einen Schatz heben kann.

Deshalb sind mir als KÄUFER VERKÄUFER wie ich einer bin, ein Graus - die wollen immer mehr Geld, weil sie sich um ihren Kram genau so kümmern wie ich:D.
 
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Hi zusamm,

Tatsache ist doch, dass ein gewisser Teil der Akustikgitarren verzogen und unbespielbar, teilweise kaputt ein tristes Dasein hat bevor sie verkauft werden...und das relativ unabhängig von deren Qualität.

Die Käufer und Verkäufer wissen das...was liegt also näher die Klampfe nochmal von nem Gitarrenbauer etwas überarbeiten zu lassen-selbst wenn sie vorher gut behandelt wurde, als vertrauensbildende Massnahme sozusagen...
Zumal das bei Akustiks, wie Peter sofort einwarf, nicht so einfach ist und auch viele potenzielle Käufer sich damit überfordert fühlten.

Oder würdet ihr eine Gitarre mit zB folgender Beschreibung kaufen: "12saitige Aria, wurde die letzten 4 Jahre nicht bespielt und lag nur rum. Nun ist die Saitenlage etwas hoch geworden...verkauf ich sie halt...":D....doch wohl kaum...zumindest nicht für über 30.-

"Setup vom Fachmann" dagegen liest sich fast wie "Tüv neu ohne Mängel"...

Gruss,
Bernie
 
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..."Setup vom Fachmann" dagegen liest sich fast wie "Tüv neu ohne Mängel"...

Bei einer billigen alten ja, aber der TE schrieb, dass ihm das immer wieder bei neuwertigen Martin und Taylor über den Weg läuft. Teure junge Gitarre musste zum TÜV - vertrauenserweckend?
 
Wohl eher nicht. Außerdem: Was ist ein Setup, was ist ein Fachmann? Kann auch beliebig ausgelegt werden. Ich persönlich wäre jedenfalls nicht bereit, hierfür einen Mehrpreis zu zahlen.
 
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Hm, es ist durchaus auch nicht unüblich, dass schon beim Kauf einer Gitarre im Bereich 1500€ und aufwärts vom Händler (bzw angeschlossener Werkstatt) ein Setup durchgeführt wird.
Jeder Gitarrenbaumeister wird dir deine Gitarre, die du bei ihm kaufst individuell einstellen.

Beim Gebrauchtkauf von akustischen Gitarren sind wirklich die einzig größeren "Gefahren", dass die Saitenlage unbespielbar hoch ist, oder dass es irgendwelche Kanten an Steg und Sattel gibt.
Wenn jemand also dranschreibt, dass ein Setup gemacht wurde, kann man davon ausgehen, dass die Gitarre in einem gut bespielbaren Zustand ist, was beileibe keine Selbstverständlichkeit ist. Auch nicht bei Gitarren im Bereich 2000€+, auch nicht ab Werk.
Bei älteren Gitarren kann man dann erwarten, dass auch Mechaniken leichtgängig drehen und alles blitzblank sauber ist, keine versteckten Risse o.ä. etc.
Wenn man eine Gitarre für einen Gebrauchtpreis von über 1000€ verscherbelt, fallen die 50€ für ein Setup nicht so wirklich ins Gewicht und es erhöht einfach die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Käufer findet, der auch einen etwas höheren Preis zahlt.
So wie man ein Auto vor dem Verkauf auch nochmal durch die Waschanlage fährt und durchsaugt, bevor man Bilder davon macht, ist "Setup wurde gemacht" bei hochwertigen Gitarren immer ein Pluspunkt für den Verkäufer.
Menschen wie Atomfried, der dafür keinen Mehrpreis zahlen möchte sind mMn in der Unterzahl und dem Verkäufer ist es egal, ob nun von hundert Interessenten zehn abspringen, weil sie das Setup nicht zahlen wollen. Er muss nur einen Einzigen finden, der seinen Preis zahlt.
 
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...zumal es ja ein offenes Geheimnis ist-Vertrauen hin oder her-dass kaum eine Gitarre ab Werk wirklich gut eingestellt ist.
Hab schon massig neue Gitarren einstellen müssen-egal in welcher Qualität...

Die sind ja auch oft durch die lange Reise nicht mehr optimal.

Ausnahmen bestätigen allerdings die Regel: Lakewood, Godin (Seagull, A&L, S&P) und Eastmans hatten immer ein gutes-optimales Setup, wobei bei neuen Eastman`s oft die Saiten hinüber sind-was definitiv an den Cleartones liegt...
 
fallen die 50€ für ein Setup nicht so wirklich ins Gewicht und es erhöht einfach die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Käufer findet, der auch einen etwas höheren Preis zahlt.
.... rein rechnerisch ist das eher wenig logisch. :D (das muss ich nicht vorrechnen, oder? ;) ) Und meine Erfahrung mit "Fachmännern" lässt da nicht wirklich den Schluss zu, dass jeder, der ein Setup macht, sein Geld dafür auch ehrlich verdient ... zudem zahle ich da ja den Anteil, den dieser Fachmann draufschlagen muss, um zu existieren, auch noch mit, wenn der Verkäufer kein Eigentorkönig ist. Das ist so, wie ich bei einem Kommisionskauf den zwischenhändler und seine Leistung mit vergüte, da hält einfach noch jemand dazwischen seine Hand auf, legitim, aber für mich als Käufer selten vorteilhaft.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Menschen wie Atomfried, der dafür keinen Mehrpreis zahlen möchte sind mMn in der Unterzahl und dem Verkäufer ist es egal, ob nun von hundert Interessenten zehn abspringen, weil sie das Setup nicht zahlen wollen. Er muss nur einen Einzigen finden, der seinen Preis zahlt.
.. gehe ich mal davon aus, dass höherpreisige GItarren einen eher kundigeren Kreis ansprechen, könnte diese Rechnung etwas sehr optimistisch sein. Der Gebrauchtmarkt ist bei Waren, deren Verkäufer das Optimum an Wiederverkaufspreis herauskitzeln möchten, nun nicht von langen Kundenschlangen geprägt ... ich denke, zumindest private Anbieter werden bei solchen Anpreisungen schon genau auf die Skepsis treffen, die hier in vielen Beiträgen zum Ausdruck kommt.
 

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