Kann man gebrochenes Kolofonium weiterverwenden?

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Bernhard Hiller
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Im Kolophonium zeigte sich eine Verfärbung, die etwas später aufriß:
IMG_20200823_100918.jpg

Wie gefährlich ist diese Situation? Kann man damit den Bogen schädigen?
Oder ist die Angelegenheit komplett harmlos?
 
Eigenschaft
 
Lösung
GeiGit
Du kannst es einzel benutzen, oder auch so lassen und im 90° Winkel verwenden.
Kolophonium ist vorallem bei Abstürzen (herunterfallen) bruchgefährdet. Mit der Verfärbung hat das vielleicht gar nicht so viel zu tun, wer weiß?
Vielleicht gab es beim Trocken jetzt auch Spannungen, auch sowas wäre möglich.
Erhitzt habe ich es bisher noch nie, es sollte aber auf jedenfall gleichmäßig erfolgen, sonst könnte es komplett zersplittern (klick)
Hier wird sogar ein "Tuning" mit Balistol beschrieben (klick)
Ich hätte es mir neu gekauft, zumal ich mein Kolophonium kreuzweise benutze.
Die Gefahr, dass sich ein Büschel darin verklemmt, wäre mir dabei zu groß.
 
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Evtl. kann man es erhitzen, zum Schmelzen bringen und wieder abkühlen lassen?
Klar kostet es nicht viel neu, aber zum Wegschmeißen auch irgendwie schade ...
Nur sollte der Aufwand des Erhitzens natürlich auch nicht zu hoch sein. ;)
 
Entweder du benutzt die Einzelstücke wie gewohnt oder fügst beide Teile wieder zusammen.
Dafür würde ich einen Lötkolben nehmen. Achte darauf, dass das Kolophonium in der Schachtel ist, sonst zerläuft es in alle Himmelsrichtungen.
 
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Du kannst es einzel benutzen, oder auch so lassen und im 90° Winkel verwenden.
Kolophonium ist vorallem bei Abstürzen (herunterfallen) bruchgefährdet. Mit der Verfärbung hat das vielleicht gar nicht so viel zu tun, wer weiß?
Vielleicht gab es beim Trocken jetzt auch Spannungen, auch sowas wäre möglich.
Erhitzt habe ich es bisher noch nie, es sollte aber auf jedenfall gleichmäßig erfolgen, sonst könnte es komplett zersplittern (klick)
Hier wird sogar ein "Tuning" mit Balistol beschrieben (klick)
 
Lösung
Ich glaube nicht, dass man damit den Bogen schädigt, aber es könnte sein, dass das Kolophonium ausgetrocknet ist und sich damit andere Spieleigenschaften ergeben.
Wird denn noch genügend Kolophonium auf den Bogen aufgetragen?
 
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Ganz sicher schädigt man den Bogen nicht mit einem zerbrochenen Kolophonium. Ich benutze ein Kolophonium höchstens zwei Jahre lang. Irgendwann wird es zu trocken, man muss den Bogen dann intensiver damit behandeln, man bekommt auch mehr Staub auf die Geige und es klingt eventuell etwas kratzig. Die Qualität eines Kolophoniums hängt nicht unbedingt vom Preis ab. Die teuersten sind nicht besser als die in mittlerer Preislage.
 
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Es sei gedankt für all die Hinweise hier.
Man kann es also weiter benutzen, wenn man ordentlich aufpaßt.
Aber bei Gelegenheit werde ich beim Geigenbauer vorbeifahren und mit frisches besorgen.
 
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Ich glaube nicht, dass man damit den Bogen schädigt, aber es könnte sein, dass das Kolophonium ausgetrocknet ist und sich damit andere Spieleigenschaften ergeben.
Wird denn noch genügend Kolophonium auf den Bogen aufgetragen?
Ich hatte schon den Eindruck, daß noch genügend aufegtragen würde: schließlich zeigte sich das Kolophonium auch auf den Saiten, und bei der Reinigung des Bogens nach dem Spiel staubte es ab.
Aber mit dem frischen Kolophonium spricht der Ton erheblich besser an: da tut sich was (das alte war inzwischen 2 Jahre alt).
 
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Das ist interessant:
mein Kolo ist auch schon 3 Jahre alt, und ich habe das Gefühl, daß das Spielen zunehmend kratziger, spröder wird, habe auch schon überlegt, mal anderes zu kaufen (aber welches), weil ich dachte, das ist vielleicht nicht besonders gut und ich brauche mal besseres / anderes.

Daß es aber auch altert, war mir bisher noch nicht so bewußt.
Also mal neues mitbestellen, gute Idee: nur, woher weiß ich, daß es beim Versender nicht schon lange im Regal liegt? Gibts da ein Datum drauf, bei mir steht nichts? Gängige statt abseitige Artikel kaufen, weil größerer Durchlauf?
 
Ich wechsle mein Kolophonium sehr selten und meine beiden aktuellen sind nun auch schon wieder 7 Jahre bei mir.
Die Wahl des "richtigen" Kolophoniums ist auf jeden Fall eine Wissenschaft für sich.
Ich hatte es mir damals aber einfach gemacht und einfach das "passende" von Pirastro für meine "Violino"-Saiten bei Thomann bestellt:


Das nutze ich heute noch und bin sehr zufrieden damit. Es ist immer im Geigenkasten meiner akustischen Geige und funktioniert noch einwandfrei.

Für die E-Geige kaufte ich damals dieses hier:

Auch damit bin ich zufrieden und es funktioniert noch einwandfrei.

Gibt es bessere? Sicherlich! Da könnte man sich tiefgehender beschäftigen - dazu habe ich aber keine Lust. Ich nehme was ich hab, spiele und wenn ich ein neues brauche, suche ich mir einfach wieder eines aus :)
 
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Mir ist ebenfalls diese Woche mein gutes Melos-Kolophonium runtergefallen und in viele Stücke zerbrochen. Ich habe dann folgendes gemacht:

Den Alubecher eines Teelichts gut ausgewaschen und gereinigt. Dann das Kolophonium reingebröselt und das ganze vorsichtig mit der Heißluftpistole erwärmt, bis alles geschmolzen war.
Bevor das Kolophonium hart wurde schnell noch das Tuch reingedrückt. Nach dem Erhärten habe ich den Becher einfach aufgeschnitten und entfernt. Da das Kolophonium mit Tuch nicht gut in der Hand lag ( Kraterbildung durch Erhärten), habe ich dann die Unterseite mittels Ziehklinge und Heißluft nochmal plattgedrückt damit alles gut am Tuch haftete. Die etwas bröselige und ungleichmäßige Oberseite habe ich dann nochmal kurz angeföhnt bis sie schön verschmolzen war und etwa so aussah wie ein neu gekauftes.

Ich habe das Gefühl, das Melos ist steinhart geworden durch die Aktion. Es lässt sich zwar auftragen, aber recht schwer, der Bogen staubt auch nicht mehr so wie vorher und greift auch weniger, obwohl eindeutig Kolophon am Bogen und den Saiten haftet. Habe dann mal ein anderes Kolophon aufgetragen, dann ging es wieder.

Ist mir auch noch nicht passiert. Ich habe meine einseitig augenutzeten Kolophonien (?) sonst immer mal mittels Ziehklinge und Wärme wieder glatt geschmolzen, da habe ich noch nie gemerkt das etwas anders war.

Es kann also sein, das Kolophonium durch komplett erhitzen und schmelzen seine Eigenschaft ändert.
 
Es kann also sein, das Kolophonium durch komplett erhitzen und schmelzen seine Eigenschaft ändert.
Das würde ich erwarten. Es ist schließlich ein Substanzgemisch. Beim Erhitzen verflüchtigen sich kleine Moleküle schnell, und so wird das ganze härter. Auch könnten Bestandteile weiter polymerisieren.
Falls der Geigenbauer um die Ecke erreichbar ist, empfiehlt sich ein Neukauf - der Aufwand, den du betreibst, ist allzu hoch. Aber im Lockdown kann es anders sein.
 
Beim Kolophonium für die Geige habe ich es zwar noch nicht probiert, aber beim Weichlöten verwende ich auch Kolophonium als Flussmittel. Wenn mir das zerbröselt, dann kippe ich einen Schuss Spiritus in die Dose. Das löst das Kolophonium auf. Über Nacht oder so trocknet das Lösungsmittel dann wieder weg und das Kolophonium härtet wieder aus.
Vermutlich könnte man so zerbrochene Kolophoniumteile auch wieder zusammenkleben.
Bevor man es wegschmeißt kann man das ja nochmal probieren.
 

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