Ich hatte ja vor kurzem zwei Geräte zum Testen da. Dabei ist mir etwas interessantes aufgefallen.
Zuerst hatte ich verschiedene Klaviersounds ausprobiert. Bei dem einen Gerät schien mir der "Aufprall" der Tasten ziemlich hart, sogar unangenehm, so dass ich nach 10 min das Gefühl hatte, mir tun die Fingergelenke etwas weh.
Später hatte ich einen anderen Sound - ich weiß nicht mehr genau, was, anderes Klavier oder Vibraphon oder E-Piano - und lauter gedreht, und irgendwann dachte ich, dass sich die Tastatur angenehm spielte und dieser harte Eindruck völlig weg war.
Ich weiß nicht, wie "sauber" meine Technik ist. Aber ich merke, dass ich mich an das Instrument anpasse, und mit den Einstellmöglichkeiten der heutigen E-Pianos sollte sich etwas finden, was mit geringer Belastung der Fingergelenke spielbar ist. Ich würde dazu auch wirklich empfehlen, mal eine Klavierlehrer/-in aufzusuchen und ggf hast Du ja auch Physio- oder Ergotherapie oder einen Handarzt, die Du dazu nochmal befragen kannst.
Überlegen würde ich wie gesagt mit etwas längeren Fingern zu spielen, so dass man mehr mit dem Finger"polster" und weniger mit der Fingerspitze spielt. Dabei geht vielleicht minimal etwas Kontrolle verloren, aber es ist deutlich weicher. Chopin spielt man auch ganz gerne so. Denk zB an eine Katze, die mit ihren Pfoten vorsichtig über eine nasse Wiese läuft.
Dazu ein weiches Handgelenk und insgesamt eine mobile und gut bewegliche Muskelkette von der Schulter übers Ellenbogen- und Handgelenk - auch da unbedingte Empfehlung Klavierpädagoge/Handarzt. Weniger zum Zeigen (das kann man sich ggf. auch bei youtube anschauen) als zur Kontrolle.
Auch die Stückauswahl ist ein Riesenfaktor. Beispiel Schumann: Die Träumerei oder Von fremden Ländern und Menschen sind wunderschöne eher zarte Stücke, die gehen bestimmt. Perkussivere Stücke wie Ritter vom Steckenpferd oder Faschingsschwank oder die Novelletten würde ich dann eher meiden oder vorsichtig angehen, bzw einfach leiser spielen.
Debussy, auch vieles von Bach oder generell Barock geht sicherlich, da hat man Freiheiten. Sämtliche langsame Beethovenstücke. Eigentlich alles von Mozart. Schöne Lieder gibt es ohne Ende, muss ja nicht der Erlkönig sein, sondern vielleicht lieber die Lotosblume oder die Mondnacht. Bei Chopin die Walzer oder vorsichtig die Mazurken, dagegen Polonaisen eher weniger. Usw.
Einfach vorsichtig herangehen und sich nicht überlasten.
Schön ist es auch, mit anderen zusammen zu spielen, da kann man tolle Musik machen, muss aber nicht alle Töne selbst liefern, sondern kann zB mit Akkorden begleiten.