Geeignetes Klimagerät für Gitarren

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Hey,
Das Zimmer, in dem meine Gitarren sind (und in dem ich auch schlafe) ist sehr klein, dazu kommt, dass es auf der Sonnenseite gelegen ist. Dadurch wird es im Sommer immer unerträglich warm.
Ich brauch wirklich eine Klimaanlage, sonst kann man es da drinnen nicht aushalten.
Ich wollte aber wissen, wie das genau ist:
Wirkt sich die Hitze sehr auf die Gitarren aus? (Ja, Palisander trocknet evtl aus, aber verzieht zB der Hals?)
Klimaanlagen haben Entfeuchtung, ist kalte, trockene Luft auch schlecht, oder nur warme, trockene?

Habt ihr tipps, welche Klimaanlage gut wäre? Sie sollte möglichst klein und leise sein - alles in dem Zimmer ist mit Amps und Gitarren voll gestopft, viel Platz ist da nicht :D

Vielen Dank,
Joe
 
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Wie groß ist das Zimmer denn? Ich hatte mal so eine Aufstellklimaanlage für ~300€ mit Luftschlauch nach außen, die war ziemlich unnütz. Solange die lief kühlte sie etwas, mit sehr hoher Lautstärke (an Spielen war da nicht zu denken) und hohem Stromverbrauch, aber sobald sie aus war war die Temperatur sehr schnell wieder wie vorher. Wenn man sich mal überlegt wie sie funktioniert ist da auch kein Wunder: Sie saugt Luft im Raum an, kühlt sie und bläst im Gegenzug heiße Luft nach draußen, logischerweise muss dann aber auch wieder von irgendwo neu Luft in den Raum nachströmen, und das ist normalerweise die ebenso heiße von Draußen. Wirklich gut funktioniert nur ein fest installiertes Splitt-Gerät: Wärmetauscher und Motor draußen (Achtung was die Nachbarn & der Vermieter davon halten), durch ein kleines Rohr wird dann nur die Kühlflüssigkeit nach innen gepumpt und dort verwendet. Allerdings muss man so ein Gerät eben draußen montieren und ein Loch in die Wand bohren, schlecht wenn man zur Miete lebt.

Besser geholfen hat mir übrigens bei Hochsommerhitze die Fenster möglichst von Außen mit Schutzfolie oder zur Not einfach Alufolie (die geht auch ganz gut von innen) zu bekleben, dann ists drinnen zwar sehr dunkel, aber doch merklich kühler. Das könnte man ja auch zusätzlich zu einer Klimaanlage tun.

Generell sollte man Gitarren langfristig im auch für Menschen angenehmen Luftfeuchtigkeits- (~40% bis ~70%) und Temperaturbereich lassen, aber was die Temperatur betrifft schaden eigentlich nur schnelle Wechsel, ob die Gitarre nun bei 20 Grad oder 35 Grad steht und gespielt wird sollte eher egal sein, aber man muss das Setup dann eben öfters prüfen und evtl. nachstellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wurde von Xanadu schon richtig geschrieben. Wichtig ist das Sonnenlicht schon vor dem Fenster zu reflektieren so gut es geht und wenn der Reste der Wohnung kühler ist, die Tür offen lassen oder auch mal die Eingangstür zum Treppenhaus.

Nasse Klamotten oder Handtücher aufhängen hilft auch.
 
Hast du dich vertippt oder findest du 50qm wirklich klein?!? 50qm zu kühlen ist schon eine aufwändigere Angelegenheit, da wäre schon die Frage wieviel du investieren möchtest. Was Alufolie wirklich bewirkt hängt sehr vom Raum an, also ob wirklich der Lichteinfall durchs Fenster die meiste Wärme in den Raum bringt. Ja, in meiner alten Wohnung mit zwei riesigen Fenstern und Balkon nach Süden hat das -auch nur teilweise- Abkleben deutlich geholfen, auf jeden Fall führte es dazu, dass die Temperatur langsamer Anstieg. Vorher war die Temperatur im Hochsommer spätestens nach zwei Tagen drinnen dauerhaft genauso hoch wie draußen am Nachmittag, aber zum Glück konnte ich Nachts zumindest mit Durchzug lüften. Das ist aber auch schon eine "Maximallösung", schön siehts natürlich nicht aus.

Du kannst du ja erst mal diese preiswerten Möglichkeiten ausprobieren, also Alufolie und falls möglich Lüften solange es noch kühler ist. Falls das nichts bringt oder nicht gefällt würde ich auf jeden Fall etwas mehr Geld in die Hand nehmen und nicht so eine 200€ / 300€ Aufstell-Klimaanlage kaufen sondern direkt ein Splitt-Gerät kaufen und montieren lassen, falls das denn möglich ist.
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Nasse Klamotten oder Handtücher aufhängen hilft auch.

Ja, da gibts ja sogar ziemlich preiswert kombinierte Ventilatoren, die auch Wasser verdunsten und damit kühlen. Dafür muss man aber zwangsläufig lüften können sonst sitzt man schnell in einem Gewächshaus. So etwas wäre somit auch eher etwas für Abends: Fenster auf, lüften und damit gleichzeitig etwas erfrischen. Wirklich nennenswert kühlen sie zwar auch nicht, aber sie machen den Aufenthalt um einiges angenehmer, so wie auch schon ein Ventilator.

Mach ich gerade übrigens auch: Aus ner alten, leeren Harley Benton Guitar Care Sprühflasche etwas Wasser ins Gesicht, aufs Shirt und die Arme sprühen, etwas leichte Luftbewegung und schon ists zumindest für ein paar Minuten kühler. Hm, ich hoffe nur, dass das wirklich die leere, nun wassergefüllte Flasche war... ;)

Ich wohne mittlerweile nicht mehr in der Innenstadt, hier ist die Hitze nicht mehr ganz so ein großes Problem und es wird auch nachts kühler, nun reichen mir große Bodenventilatoren, die sind recht leise und wirbeln trotzfdem ziemlich viel Luft um, so dass man schon indirekt etwas Luftbewegung abbekommt.
 
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Moin,

Mal meine Erfahrung dazu...

Habe ein ähnliches Problem. In meinem Musikzimmer/Büro welches sich direkt unter dem Dach befindet wird es auch immer wieder unerträglich heiß. Wenn ich zu Hause bin habe ich dort meist die Fenster auf was das Ganze schon deutlich lindert. Abends wir auf jeden Fall immer ordentlich durchgelüftet. In diesem Raum stehen nun seit mehr als 3 Jahren 28 hochwertige Gitarren. Bisher hat keine Schäden genommen.

Was allerdings Pflicht ist: jeden Sommer und Winter ALLE Hälse ein wenig nachstellen (Viertel Umdrehung langt eigentlich bei allen).

Grüße
Sven
 
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Ob die Schwankung in Temperatur und/oder Luftfeuchte schädlich ist, hängt in der Kombination aus Amplitude, Frequenz und Gradient ab.

Ist das tagesabhängige Delta groß, ist das u.U. schädlich, da der Wechsel in 12h Rhythmus erfolgt. Wenn du heiße Sommer und frostige Winter hast, juckt das die Klampfe wenig.

Viel schädlicher ist eher der Gradient. Schwankt die Temperatur sinusförmig (freies Feld, keine äußeren Einflüsse), dann ist das nicht so schädlich, als wenn man in der Wohnung durch Stoßlüften, Heizen oder Klimatechnik Sprünge im Klima erzeugt.

Man muss am Ende die richtige Balance finden, die Umweltbedingung in einem bestimmten Band zu halten und Änderungen durch Einflussnahme gering zu halten.

Klingt im ersten Moment kompliziert, ist jedoch am Ende ganz einfach, da unsere Schätzchen sich in den gleichen klimatischen Umgebungen wohl fühlen wie wir. Faustregel: ist der Mensch zufrieden, ist es das Holz auch.

Was ich nur nicht verstehe: wie kann man in einem 50qm Raum Probleme haben? Da steckt soviel Wärmevolumen und Trägheit hinter, dass das Ganze mit Hausmitteln in den Griff zu kriegen ist.
Da du den Raum klein nennst, bist du dir Sicher, dass du dich nicht verrechnet hast? Das wären 7x7 oder 6x8 Meter. Sowas gilt allgemein als groß. Ich habe in Wohnungen gelebt, die kleiner waren und das kleinste Zimmer was ich je hatte, maß gerade mal 12qm
 
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Anstat Alufolie die billigen Rettugsfolien aus dem Sonderpostenmarkt - Gold nach außen. Hilft super und kostet Pfennigbeträge.
 
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Hey, gute Idee! Alufolie reißt so schnell ein, da muss man beim Anbringen sehr vorsichtig sein, gerade wenn sie auf die Außenseite kommt.
 
Vor allem sind die Dinger Quadratmetergroß....
 

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