[Gitarre] Squier Deluxe Stratocaster Daphne Blue

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Und wieder einmal ein grosses Hallo zu einem meiner Reviews!

Wie kam es denn eigentlich zu dieser Gitarre?
Ich hatte vor, mir eine Gitarre für die etwas "heavigeren" Sounds zuzulegen. Ich wusste aber erst nicht, was ich genau wollte: Da gab's Squier VM Modelle, die mir sehr interessant erschienen, eine LTD ST203 oder 213, Cort, Ibanez, etc. Dann fiel mir die Deluxe Series Strat auf und ich hatte sie mir auch blind gekauft (an späterer Stelle mehr dazu), die "eigentlich" genau das hatte, was ich wollte: Maplefretboard, 22 Bünde, Jumbobünde, ein anderes, wärmer klingendes Holz für den Body... "Eigentlich" deshalb, weil es eine SSS Gitarre ist und keine SSH Gitarre. ;) Einen Humbucker wollte ich doch und das werde ich auch noch nachrüsten! Dazu aber auch später mehr...
Die Gitarre besitzt (wie von mir gewünscht :D) einen Body aus Linde, einen Hals aus Ahorn mit Ahorngriffbrett, auf dem 22 Jumbobünde eingesetzt wurden. Der Hals besitzt eine C-Form und lässt sich meiner Meinung nach super(!) bespielen. Im Gegensatz zu den Classic Vibe Gitarren ist der Hals nicht hochglanz-lackiert, sondern satiniert, was dafür sorgt, dass man nicht so schnell in Lagen kleben bleibt. :great: Der Griffbrettradius ist 9,5", der Sattel 42mm breit. Die Gitarre selbst, also der Body ist in einem makellosen "Daphne Blue" lackiert. Eine Alternative wäre noch das "Pearl White Metallic" gewesen. Zweifellos eine schöne Lackierung in Reinweiss, aber weisse Strats sieht man so oft und da ich Knallfarben - wie auch Daphne Blue - mag, hat sich die Frage nach der Lackierung eigentlich schnell erledigt! Das Vibrato ist ein 2-Punkt System, kein klassisches Strat Vibrato befestigt mit 6 Schrauben. Es tut einen ähnlichen Dienst wie ein Floyd Rose. Wenn auch weniger verstimmungsfrei... Die Pickups kommen aus dem Hause Duncan Designed (SC101) und sind alles andere als schlechtklingend...
Ich habe die Gitarre blind bestellt, da mir die Specs zusagten und da ich sehr gute Erfahrungen mit meiner Classic Vibe Tele machen durfte. :great: Da ich einen Classic 30 übrig hatte und dieser auch noch umgebaut war und somit recht schwer an den Mann zu bringen gewesen wäre, kam mir die Idee für einen 1:1 Handel. Die Gitarre habe ich seit Mittwoch.

Nun zum Eingemachten:
Eingestellt war sie ab Werk schon recht gut, da habe Glück gehabt. Aber nichts ist unmöglich - beinahe nichts. :) Ich habe direkt einen Tag später neue Saiten aufgezogen; die Saiten, die draufwaren wirkten auf mich schon alt und irgendwie "benutzt". Leicht angerostet waren sie in jedem Fall! Seltsam für eine Gitarre aus dem Karton, aber vielleicht lag sie schon lange auf Lager irgendwo im Hafen? ;) Was ich auch gemacht habe, ist mit "Lemon-Oil" einmal das Griffbrett und vor allen Dingen die Bünde sauber gemacht... DAS war wirklich nötig: Ich hatte direkt den Eindruck, dass das Griffbrett an gewissen Stellen dunkler, wie schon "gespielt"... Ich meine, ich hab's wegbekommen und die Bünde sind auch sauberer und glatter geworden. (Ich werde aber nochmal mit Sonax Chrom Politur die Bünde behanden; das soll gute Werke verrichten.)
Trocken angespielt klingt die Squier nicht so laut wie meine CV 50s Tele und schwingt auch nicht so heftig mit - ok, da hat die Tele die Messlatte schon sehr hoch gelegt ;) - , aber das muss nichts schlechtes heissen...! In jedem Fall klingt sie wärmer. Am Amp wird dies noch deutlich verstärkt; im wahrsten Sinne
Clean habe ich erst einmal was anderes von den Singlecoils erwartet, aber ich wurde trotzdem nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil: In jeder einzelnen Position erwarten mich druckvolle Singlecoil-Sounds, die nichts wirklich mit dem typischen Stratsound zu tun haben. Wer also hier eine "Ersatz-Strat" sucht, wird hier nicht fündig. Die Gitarre ist von der Substanz her schon ganz anders ausgerichtet. Singend, warm, voll, voluminös... Das sind Wörter, mit denen ich den Klang dieser Gitarre beschreiben würde. Ganz anders, als in meiner 50s Classic Strat kommt auch Position 4 (Middle+Bridge) daher: Ein druckvoller Sound zweier Singlecoils, ideal für eventuelle Heavysounds! Ich kenne nicht die Ausgangsleistung dieser Pickups, aber diese sind meiners Erachtens nach nciht die schwächesten... Der Halspickup liefert einen seidigen (wenn verzerrt) Leadsound bzw. einen ebenfalls warmen, süssen Clean-Klang. Der Hals-PU, kombiniert mit dem in der Mitte ähnelt nicht wirklich dem Sound der Dire Straits. Ein ausgeprägtes Mittenbild präsentiert sich und je mehr man die Pickups in Richtung Hals wählt, desto nasaler - jedoch nie dumpf - wird der Sound. Mit den Tone-Reglern muss man meiner Meinung nach auch nie aufpassen. Damit lassen sich ganz zärtlich-warme Sounds aus der Gitarre entlocken. Der Bridge-PU klingt schon sehr fett für einen Singlecoil! Darauf war ich nicht eingestellt und das freut mich auch, aber dieses "bisschen" zum Humbucker fehlt da verständlicherweise auch eben. Ich hatte sowieso den Kauf eines Bridge PUs eingeplant für die absehbare Zukunft und da kommt dann schon noch ein Humbucker rein. Es soll sowieso eine "Heavy-Strat" werden...

Verzerrt hat man, je nach Verstärker-Typ eine Strat mit ordentlich Pfund! Schön bissig und alles andere als dünn kingend. Für Classic-Rock-Strat-Sounds reicht die Gitarre locker aus. Auch im Hardrock kommt sie so gut zurecht. Für druckvolle und noch wärmere Sounds müssten halt Humbucker her. Der Steg-PU liefert einem amtliche und definierte, harmonische Heavysounds. Matschen tun die Pickups nicht. Ein ordentliches Punch bekommt man schnell zurück und die Pickups besitzen eine gute Anschlagsdynamik. Auch hier in den Zwischenpositionen wieder fette Sounds, stets brummfrei, da sicherlich der Middle-PU reversed ist. Trotzdem hält sich das Brummen der jeweiligen Singlecoils stark in Grenzen. Das kenne ich von meiner 50s Strat GANZ anders. Sehr schön! An Sustain mangelt's der Gitarre ebenfalls nicht, aber das wird sicherlich an der jeweiligen Gitarre liegen. ;) :D

Wa auch zu bemerken wäre, ist dass die Potis sauber und sahnig laufen, sowie dass der Switch ohne Knacken und Aussetzer fest in den jeweiligen Positionen ein"rastet". Hat man nicht immer!

Auf das Tremolo wollte ich auch noch zu sprechen kommen..., bevor wir es vergessen:
Töne lassen sich geschmeidig runtersausen und etwas Platz zum Hochziehen ist auch noch da. Tonal im bewegt man sich im Raum einer grossen Sekunde bis kleiner Terz. Ganz verstimmungsfrei arbeitet das System natürlich nicht, aber austauschen braucht man es auch nicht! Natürlich ist immer Raum nach oben zum Verbessern. Auch bei anderen Dingen wie den Mechaniken. DA habe ich ehrlich gesagt mit solchen, wie auf den CVs gerechnet. Schlecht arbeiten sie nicht, aber auf meiner CV Tele kommt es mir vor, als ob sie nicht zu leichtgängig laufen, sehr gleichmäßig und extrem genau. Das Gefühl bekomme ich hier nicht, aber da kann man Abhilfe schaffen. Die Schrauben an den Wirbeln konnte man noch etwas anziehen, aber für den Anfang reichen sie vollkommen aus. Der Bequemlichkeit halber kann man natürlich Locking-Mechaniken draufsetzen, mal schauen... :) :cool:

Fazit:

Für 380,- Neupreis finde ich die Gitarre etwas zu teuer; für um die 320,- maximal wäre sie preislich etwas fairer... :) Trotzdem ist es eine gute Gitarre an der man laaaaaange Zeit seinen Spass haben kann. Was ich nicht so prickelnd fand, war der Zustand, in dem sie aus dem Karton kam. Komisch, aber okay, das ist schnell erledigt.
Wer eine klassische beziehungsweise Allround-Strat sucht, sollte sich lieber anderswo im Fender-/Squier Sortiment umschauen.

+ Pickups (Es müssen nicht immer die "orig." Seymour-Duncans sein!)
+ Bespielbarkeit (In dem Fall auch schon ab Werk.)
+ Tremolo-Einheit
+ Lackierung
+ Verarbeitung

- Neupreis etwas hoch angesetzt
- kein Gigbag dabei
- Mechaniken könnten präziser und fester laufen


Hier noch ein paar Bilder der Gitarre:
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So, habe heute mal die Schrauben an den Mechaniken nachgezogen und die Sattelkerben mit Bleistift durchfahren. Auch habe ich die Muttern an den Schäften etwas anziehen können. Jetzt klappt es eigentlich ganz gut mit der Stimmstabilität... Trotzdem empfinde ich die der CV wesentlich besser. :great:
 
Die Classic Vibes sind mittlerweile quasi das Maß aller Dinge bei den aktuellen Squiers. Bei den günstigeren Modellen gibt es immer wieder mal ein paar negative Aussetzer, die ich bei den von mir gespielten CVs bis jetzt nicht bemerkt habe. Vielleicht hast Du auch einfach nur ein Montagsmodell erwischt, preislich bewegt sich die Gitarre ja im Bereich der CVs.

Die PUs in der Squier Deluxe sind "Duncan Designed SC-101", die lt. Seymour Duncan-Produktbeschreibung eine Mischung aus SSL-2 und SSL-6 sein sollen (bzw. deren Staggered-Versionen SSL-1 und SSL-5). Also eine Mischung aus einem Vintage-PU und einer etwas "heißeren" Version.
Wenn es Richtung "klassischem" Stratsound gehen soll, habe ich in meiner Linde-Strat gute Erfahrungen mit dem SSL-1 bzw. SSL-2 gemacht.
 
Nööö, für den klassischen Stratsound habe ich meine 50s Classic. ;) Diese Gitarre hier darf ruhig ein heisseres Modell werden.
 
Schöne Strat. Die Duncan Designed Pickups finde ich auch sehr gut. Ich höre da eigentlich keinen Unterschied zu "richtigen" Duncans. Interessant, dass sie nicht gestaggert sind.
Bei meiner Am Standard sind die Polepieces auch gerade, was sich positiv bemerkbar macht, da die G-Saite nicht so "vorlaut" ist.
Ein Stahlblock für's Tremolo könnte die Strat noch ein bisschen nach vorne bringen, klanglich.
Der 20$ Block von GFS müsste reichen.
 
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Cool, danke für den Tipp, Soulagent79! :great:

Ich müsste sie beim nächsten Saitenwechsel mal richtig gut einstellen und dann schauen wir mal deswegen...
 

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