geklebte Stimmstöcke b.Hohner HA114?

bluesy
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Als ich mein Hohner HA114 Cajun-Akkordeon wegen eines Problems mit einem A-Ton im 8 Fuß Register von unserem Stimmer im Akkordeon-Orchester zurück bekam,da meinte er,das die Reparatur schwierig gewesen ist,da die Stimmstöcke fest angeklebt seien.Einfach herausnehmen ginge also nicht.
Daher kam man nicht so leicht an die Stimmzunge,und das Resultat der Reparratur war dieses hier:

Der A-Ton tönte zwar auf Zug vorher gar nicht mehr,aber jetzt ist es immer noch nicht vin Ordnung.
Auf Druck funktioniert es normal.
So macht das Spielen damit keine Freude mehr.
Ist es wirklich so,dass bei den in China gebauten HA114-Modellen die Stimmblöcke nicht herausnehmbar sind?

mit Gruß bluesy
 
Eigenschaft
 
bluesy, hier mein gefährliches Halbwissen:
so weit ich weiss sind die Stimmstöcke bei diesen Modellen immer eingeleimt, ganz egal wo sie hergestellt wurden. Auf melodeon.net sagte auch Lester Bailey immer wieder, dass Arbeiten an den Stimmplatten nicht so einfach seien, weil schwer zugänglich.
Bei meiner Weltmeister sprach ein Ton des 4-Fuß-Chores nach dem Stimmen auch nicht mehr an. Das klang genauso wie bei deiner Hohner. Problem war bei mir, dass die betreffende Stimmzunge zu wenig Lösabstand hatte. Wegen der herausnehmbaren Stimmblöcke und weil der Ton auf Druck war konnte ich die Stimmzunge schließlich mit einem Zahnstocher aufbiegen. Jetzt ist alles ok.
Das wird wahrscheinlich bei deiner Hohner auch erforderlich sein. Wenn man an die Stimmzunge nicht hinkommt müsste man diese aus dem Wachs herausschneiden und dann wieder einwachsen.
 
danke Tom,das war mir nicht bekannt.Aber bei Dir kannst Du die Stimmstöcke heraus nehmen?
Na ja,werde ich eben noch einmal unseren Stimmer vom Orchester nerven müssen.....

Übrigens freue ich mich ,das Du die Organetto-Musik auch so gut findest..... alles was Mario Carbone in seinen Videos spielt,klingt immer in D-dur,die Noten aber stehen in C-Dur.
Das finde ich wunderbar hilfreich,nur schade das ich kein italienisch verstehe,denn einige Zeichen und Abkürzungen in den Noten sind mir noch rätselhaft.
In den etwas anspruchsvolleren Stücken kommen auch Harmonien in Fa vor.Diese Stücke probiere ich dann auch mit meiner alten Hohner 1040.



mit Gruß bluesy
 
Ja, beim Weltmeister sind die Stimmstöcke herausnehmbar.

Übrigens freue ich mich ,das Du die Organetto-Musik auch so gut findest..... alles was Mario Carbone in seinen Videos spielt,klingt immer in D-dur,die Noten aber stehen in C-Dur.
Mir wäre es recht, wenn die Noten in D-Dur stünden. Wenn ich während des Spielens von C-Dur nach D-Dur transponiere bin ich unglaublich langsam. Vielleicht schaffe ich es endlich statt Tönen Notenstufen zu lesen, also etwa in C-Dur Stufe 5 statt G. Dann kann ich das schneller auf der diatonischen in D umsetzten.

Das finde ich wunderbar hilfreich,nur schade das ich kein italienisch verstehe,denn einige Zeichen und Abkürzungen in den Noten sind mir noch rätselhaft.
Was meinst du denn? Und in welchem Heft? Er hat eigentlich alles ganz gut erklärt. Wir könnten dazu ein neues Thema aufmachen und Mario Carbones Noten diskutieren. Da sind ja aucht ganz tolle Rhythmus-Übungen drin.
 
Ist es wirklich so,dass bei den in China gebauten HA114-Modellen die Stimmblöcke nicht herausnehmbar sind?

Das würde ich nicht auf China beziehen wollen. Es gibt wohl einfach ein paar Modelle, wo das so gemacht wird.

Das hat auch nichts mit Kosteneinsparung zu tun, denn das ist es ganz sicher nicht. Im Gegenteil: zum Stimmplatten einwachsen ist das ein ziemlicher Sch*** . Aber es gibt für den Bass einfach das stabilste Fundament für die Stimmplatten und damit erreicht man auch einen kräftigen Bass bei kleinen (einfachen) Stimmplatten und kompakten Dimensionen.

Ich hab grad eine Hohner Serena "in der Mache" - da ist der Stimmstock für den Grundbass und Beibass auch fest mit der Planfüllung verleimt... und das Instrument wurde so Ende der 40-er bis anfangs der 50-er gebaut. Und wenn das Instrument damals im "Osten " gebaut worden ist, dann meinte man damit vielleicht Spaichingen, aber sicher nicht China.
 
Die werden wohl schon zuerst die platten aufwachsen, dann stimmen, die stimmstöcke einkleben, fertig.

Besondere Qualitätsansprüche darf man da nicht haben.

Billiger ist das bestimmt...
 
Hallo,
es ist zwar so, das bei diatonischen Harmonikas die Stimmstöcke oft geklebt sind (der große Bassstimmstock fast immer), es kann aber auch sein das sie von der Klappenseite her verschraubt sind und das sieht man von der Stimmstockseite aus nicht. Das habe ich z.B. bei Bandoneons mit stehenden Stimmstöcken so gesehen.
Gruß, Didilu
 
Der A-Ton tönte zwar auf Zug vorher gar nicht mehr,aber jetzt ist es immer noch nicht vin Ordnung.
Auf Druck funktioniert es normal.
So macht das Spielen damit keine Freude mehr.

Um nochmals auf das Eingangsproblem wegen der eingeklebten Stimmstöcke zurück zu kommen:

Dass der Ton jetzt auf Zug sehr zögerlich anspricht, hat nichts mit eingeklebtem oder nicht eingeklebtem Stimmstock zu tun, sondern lediglich, wie man an die Stimmzunge ran kommt.

So wie sich das anhört, stimmt der Lösabstand der Zunge nicht mehr, oder die ist in sich von der Biegekurve verbogen. Der Ton geht auf Zug nicht -> d.h. die betreffende Stimmzunge liegt innen im Stimmstock und ist sowieso nicht gut zugänglich. Und wenn jetzt an solchen Zungen die Ansprache nicht stimmt, wird üblicherweise versucht, die Stimmzunge nachzubiegen, ohne die Stimmplatte auszubauen, indem man von außen her die Zunge entsprechend biegt. Das klappt bei Zungen, die noch die grundsätzliche Biegekurve aufweisen, recht passabel.

Allerdings passiert es gerne, dass die innenliegenden Zungen beim Stimmen verbogen werden und dann haben die Aufgrund des Vorgangs, wie das passiert eine andere Biegekurve ... und die kann man dann nicht mehr einfach durch einfaches Nachbiegen wieder in Form bringen, weil die Biegelienie eine falsche Form angenommen hat. Das geht dann nur noch, in dem man die Platte ausbaut, und die Stimmzunge an erstmal wieder in die alte Form zurückbiegt, die sie haben sollte und dann erst kann man wieder eine vernüünftige Ansprache einstellen.

Und weil das aber ein ziemlicher Aufwand ist - da geht leicht mal eine viertel- bis halbe Stunde für eine Stimmzunge drauf - drum mag das keiner bei Instrumenten im Niedrigpreissegment machen.... und schiebt dann die Schuld auf Unzugänglichkeit durch feststehende Stimmstöcke etc... Und obendrein mag das auch so gut wie keiner machen, weil es ein ziemliches Fummelgeschäft ist.

Bluesy´s Problem ist m.E. ,so wie s sich anhört, nur zu lösen, wenn man die Stimmplatte ausbaut , die Zunge wieder richtig in Form bringt, oder eine neue Stimmplatte einbauen (dürfte die preiswertere Variante sein)


Wen dass bildlich interessiert, wie sowas aussieht - hier kann man das auch anschauen, wie das dann konkret aussieht - da wird auch schnell klar, warum man hier mit "nur kurz mal den Lösabstand der Zungenspitze einstellen" nicht weiter kommt:
https://www.musiker-board.de/threads/stimmplatteneffekte-stimmplattendefekte.566694/#post-6882848
 
Grund: ... wo se bloß immer herkommen, die Tippfehler!...
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da wird auch schnell klar, warum man hier mit "nur kurz mal den Lösabstand der Zungenspitze einstellen" nicht weiter kommt:

danke,und ich habe eben mit den Stimmer von unserem Akko-Club gesprochen.
Maxito,Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen,nur erwähnte er noch,das kommt eben bei solchen uralten Akkordeons gelegentlich vor.....:)
Na ja,nach den Ferien wird er noch einmal das Teil aufmachen und dann evtl. eine andere Stimmplatte einbauen.
Also habe ich ja noch Hoffnung....

mit Gruß bluesy
 
Und weil das aber ein ziemlicher Aufwand ist - da geht leicht mal eine viertel- bis halbe Stunde für eine Stimmzunge drauf - drum mag das keiner bei Instrumenten im Niedrigpreissegment machen.... und schiebt dann die Schuld auf Unzugänglichkeit durch feststehende Stimmstöcke etc... Und obendrein mag das auch so gut wie keiner machen, weil es ein ziemliches Fummelgeschäft ist.
Ach so, für solche Fälle ist es dann doch mal ganz gut, wenn man einen Handzuginstrumentenmeister/-macher kennt, der eine Vorliebe für die kleinen diatonischen Kistchen hat.

(Hier bei mir in der Gegend kenne ich inzwischen zwei davon, sodass ich die Kisten nicht mehr nach Engelland schicken muss.)
 
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das kommt eben bei solchen uralten Akkordeons gelegentlich vor...

Das ist letztenendes nur logisch: Je älter die Kiste, desto öfter wurde schon mal nachgestimmt und desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass Stimmzungen irregulär verbogen wurden. Das sollte aber trotzdem nicht als Ausrede dienen - denn wenn man will, kann man das ja beheben! Solange die Stimmzunge nicht abgebrochen ist, kann der Zustand der Biegung korrigiert werden. Will nur niemand machen, weils halt ein mühsehliges Geschäft ist. Gegen Facharbeiterstunden gerechnet ist eine neue Stimmplatte viel preiswerter.

-> Also sprich nochmal mit dem Fachmann deines Vertrauens, bezüglich Austausch der Stimmplatte.
 
für solche Fälle ist es dann doch mal ganz gut, wenn man einen Handzuginstrumentenmeister/-macher kennt, der eine Vorliebe für die kleinen diatonischen Kistchen hat.

eher bräuchte man einen, der von Haus aus schon sehr vorsichtig mit den Stimmzungen umgeht. Mit der Größe des Instruments hat das erstmal nichts zu tunt, sondern eher mit den handwerklichen Qualitäten und dem Anspruch an die eigene Arbeit des Fachmanns - da gibt s auch große Unterschiede. Indirekt zeigt sich das dann natürlich auch im Umgang mit den "kleinen" Instrumenten, ob der Fachmann die mit der gleichen Sorgfalt behandelt wie die teuren "großen".
 
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Mit der Größe des Instruments hat das erstmal nichts zu tunt, sondern eher mit den handwerklichen Qualitäten und dem Anspruch an die eigene Arbeit des Fachmann
Das ist wohl wahr.
Ich habe jetzt zweimal die Erfahrung gemacht, dass es schwierig sein kann dass der HZIM aus einem einfachen oder kleinen Instrument das Optimale herausholt. Klar erfordet das einen höheren Aufwand, der natürlich auch bezahlt werden muss. Etwas anderes ist natürlich, wenn man um eine möglichst einfache und kostensparende Reparatur bittet.
 

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