Gesang im Bandkontext richtig pegeln: Tiefen gehen unter, Höhe zu laut - was tun?

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Nuria_
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Hallo!

Langsam bin ich ratlos - ich versuche verzweifelt, im Bandkontext halbwegs anständig zu klingen - aber das Ergebnis im Proberaum ist für die Tonne. Singe ich in meiner Bruststimme, ist von mir rein gar nichts zu hören. Drehe ich mich entsprechend laut, fange ich an einzupfeifen. Wenn ich dagegen in meine Randstimme wechsel, wo ich als klassischer Sopran ja meine tragfähigsten Frequenzen und entsprechend Durchschlag habe, singe ich den Rest der Band, wenn ich Gas gebe, in Grund und Boden. Ich habe nun schon versucht, meine Höhen allesamt diszipliniert leiser zu singen und in der Tiefe mehr Gas zu geben - abgesehen davon, dass das für den musikalischen Ausdruck nicht so dolle ist, ist der Lautstärkenunterschied aber dennoch enorm. Ich benutze für unsere Stücke mit fast 2,5 Oktaven auch einen recht großen Stimmumfang. Offensichtlich sind die Frequenzen, die ich mit der Randstimme hinzubekomme, derart tragfähig und durchdringend, dass sie selbst leise gesungen sich wesentlich stärker durchsetzen als ein laut gesungenes Brustregister. Ohne Mikro klingt das vollkommen fließend und harmonisch bzw. wenn ich z. B. nur zu einem Klavier singe, fällt da auch kein ungewöhnlich krasser Lautstärkeunterschied auf. Was tun sprach Zeus? Ich möchte natürlich bei tiefen Passagen ganz gerne auch zu hören sein bzw. nicht für den Preis, dass ich einpfeife bzw. bei anderen Passagen den Rest der Band völlig übertöne.

Wir machen Opera Metal und ich habe als "Konkurrenz" im Proberaum Schlagzeug, Cello, Klavier, E-Gitarren und perspektivisch auch mal nen E-Bass.
Als Mikro nutze ich ein Sennheiser HSP 4, dahinter hängt ein Mixer mit Phantomspeisung, der wiederum in unseren Powermixer geht (der hatte sowas nämlich nicht), 2 Monitore als Ausgang. Über den Mixer läuft das Cello, Klavier und das Mikro des 2. Sängers, der ein Shure SM 58 benutzt, gehen direkt in den Powermixer. Sänger Nr 2 ist gut zu hören, hat aber auch das Problem mit der riesigen Spanne nicht, da er nur mit ca 1 Oktave Umfang in der Bruststimme singt.

Liegt es am Pegel der verschiedenen Instrumente? Muss ich die Höhen aus der Stimme schrauben? Aber dann verfälsche ich die doch wieder und klinge unnatürlich? Ich habe auch keinen krassen Bruch oder derartiges in der Stimme, man hört vielmehr einen krassen Lautstärkeunterschied mit jedem Müh Randstimme, dass ich mehr einmische pro Ton nach oben hin ausschließlich bei dieser technischen Konstruktion - ohne das Bandproblem hört sich das weg und ich klinge eben wie ein klassischer Sopran klingen soll - nicht schrill, aber in der Höhe durchsetzungsfähig. Bei hohen Tönen vom Mikro zurückgehen ist bei einem Kopfbügelmikro natürlich auch keine Option, zumal ich nebenbei wie eine Wilde das Piano maltretiere und damit keine Hand frei habe, son Mikro auch nur ein Stückl zu verrutschen.

Vielleicht haben wir die Instrumente auch generell falsch aufeinander abgestimmt? Wir Klassiker (Cello, Klavier, Gesang) sind es ja gewöhnt, ohne verstärkende Technik zu spielen und aufzutreten und haben davon entsprechend viel Dunst. Der Verdacht liegt insofern nahe, weil ich bei dem Klavier auch das Problem habe, dass die Höhen ziemlich rausknallen, wenn ich dort kräftig zulange, während die Tiefen sich irgendwo im Nirvana zwischen den E-Instrumenten und dem Cello verlieren. Stehe ich falsch, dass es das Einpfeifen begünstigt? Ich habe mich quasi direkt hinter die Monitore positioniert, so dass nichts davon direkt zu mir zeigt - sonst gibt's erst recht ein Pfeifkonzert. Durch meine Eigenresonanz höre ich selber mich auch gesanglich super - lauter als alles andere, sowohl in der Höhe als auch in der Tiefe. Damit bin ich bei uns aber leider die Einzige und ich war geschockt, erste Versuche von Probemitschnitten zu hören und festzustellen, wie wenig man in der Tiefe tatsächlich von mir mitbekommt.
 
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ich will nicht auf alles eingehen (können andere ohnehin besser)

es ist grundsätzlich so, dass höhen akustisch besser wahrgenommen werden als tiefe frequenzen
bedeutet wenn ich bspw einen klang erzeuge der von tief bis hoch alles abdeckt und zwarüberall gleich laut dann kommt er mir höhenlastig vor.
wenn ich diesen klang insgesamt in der laustärke anhebe wird es mir zunehmend lauter in den höhen vorkommen
hierzu gibt es im netz diagramme..
soviel mal zu dem thema : "ohne mikro hört sich doch alles normal an"

rückkopplung: ich sag immer -> sobald es koppelt ,und ich mein mikro nicht gerade in die box gesteckt habe, ist die band zu laut..

durchsetzung des gesangs: wenn du dich in den tiefen bereichen besser durchsetzen willst (eigentlich ist das falsch ausgedrückt) muss das arrangement dir dort platz machen.
leider haben oft gerade gitarristen wenig ahnung von bandtauglichem eq-ing bzw sound
ein gitarren sound der stand-alone fett und gut klingt wird zu 90% innerhalb einer rockbesetzung keine guten dienste leisten
oft sind die bässe überbetont und nehmen somit dem bassisten den raum weg
beim solospiel setzt sich der sound nicht durch - deshalb wird oft lauter gedreht
in den mitten wird der gesang platt gemacht

ein ansatz (aus der ferne allerdings sehr schwer zu beurteilen) wäre die frequenzen deiner begleitinstrumente in den mitten deutlich abzuschwächen damit du dort mehr raum hast.
damit gesang gut wahrgenommen werden kann muss er ein gutes stück "lauter" sein als andere instrumente

gerade musiker, die in der klassik zuhause sind haben eigentlich recht viel erfahrung mit funktionierenden arrangements, wo die verschiedenen instrumente mit ihren typischen frequenzen sehr schön ineinander greifen.
 
Eine Sache: Der Hund liegt vermutlich nicht im Arrangement begraben. Ich habe beim Setzen darauf geachtet, dass natürlich nicht alle in der gleichen Höhe rumwurschteln und sich damit gegenseitig die Frequenzen klauen. Ich müsste auch mit meinen Tiefen höher liegen als die anderen Instrumente, abgesehen von Klavier, was in der rechten Hand aber wieder so hoch liegt, dass es sich hier auch nicht beißt. Der männliche Sänger liegt ja sogar tiefer als ich und ist besser zu hören - vielleicht, weil sein Mikro einpfeifrobuster ist und man es daher einfacher laut drehen kann? Allerdings führte lauter drehen bei mir neben dem Pfeifen ja auch wieder zu dem: ich überschreie die Band in der Höhe-Problem.
Bandlautstärke: Wir haben uns nach dem Schlagzeug ausgerichtet - das wummert einfach mal dermaßen laut, dass man vom Rest nichts mehr hört, wenn wir uns leiser drehen.
Mitten beim Rest bissl rausdrehen wäre auf jeden Fall einen Versuch wert.
 
Der Hund liegt vermutlich nicht im Arrangement begraben. Ich habe beim Setzen darauf geachtet, dass natürlich nicht alle in der gleichen Höhe rumwurschteln und sich damit gegenseitig die Frequenzen klauen.
Es ist eine Sache, welche Töne die einzelnen Instrumente grade spielen. Es ist eine andere, welche Klangfarbe sie dabei verwenden. Will sagen: Ihr könntet mit dem Equalizing, also Bass-, Mitten- und Höhenreglern experimentieren. An deiner Stelle würde ich eine problematische Passage immer wieder zusammen mit nur jeweils einem Instrument singen. Wenn es dabei zu Überschneidungen kommt, so dass man dich nicht hört, könnt ihr versuchen, den problematischen Frequenzbereich auszudünnen. So 100-200 Hz wäre vielleicht ein sinnvoller Ausgangspunkt (Wie tief singst du eigentlich)?

Der männliche Sänger liegt ja sogar tiefer als ich und ist besser zu hören - vielleicht, weil sein Mikro einpfeifrobuster ist und man es daher einfacher laut drehen kann?
Tauscht doch einfach mal. Ich glaube allerdings nicht, dass euch das weiterbringen wird. Euer zentrales Problem ist dein Ambitus und die damit verknüpften Lautstärkeschwankungen; mit Feedback kann man umgehen.

Allerdings führte lauter drehen bei mir neben dem Pfeifen ja auch wieder zu dem: ich überschreie die Band in der Höhe-Problem.
Kennst du eine Band, die solche Musik macht und deren Sängerin ein Headset verwendet? Ich kann mir schon vorstellen, dass dein Problem ohne Mikroarbeit einfach nicht lösbar ist.
 
Danke, das ist doch schonmal hilfreich, um weiter auszuprobieren. Meist bewege ich mich bei den Stücken zwischen es´ und h", besagte Passage hängt aber in meinem Keller und damit bei as bis es'. Problem beim Mikrotausch ist, dass das Shure diverse Frequenzen von mir gar nicht erst mitnimmt und ich da dann in der Höhe unglaublich dünn klinge - das vermindert den Lautstärkeunterschied zwar, klingt aber bescheiden.

Was ich mikroarbeitstechnisch schon ausprobiert habe, ist die Positionierung zwischen den Stücken leicht zu verschieben - Stücke, die besonders hoch gehen aber weniger Tiefe haben, Mikro nen Tuck weiter weg, tiefere Stücke Optimalposition. Das hilft auch schon etwas, aber nicht genug. Mittendrin ist wie gesagt rumjustieren auch etwas schwierig, da Hände belegt. Edit 2 sagt hier: Ein bisschen hilft mir hier auch die Anatomie. Wenn ich einen Ton größer aufziehe und den Mund weiter aufmache, schiebt mein Kieferknochen das Kopfbügelmic automatisch ca 2 cm weg. Bei klassischeren Musicals wie dem Phantom haben die Sänger meist ein Kugelmic an der Stirn - das geht bei mir aber wegen der Umgebungsgeräusche auf der Bühne nicht (die haben ihre Musiker im Orchestergraben, denen knallt kein Schlagzeug und kein Cello und evtl. noch nen Gitarrenamp ins Mikro), daher habe ich mich für den Kompromiss Niere entschieden - Superniere raubte wiederum zu viel von meinen Obertönen. Mikropositionstechnisch liege ich nun daher näher bei Musicals wie z. B. Starlight Express, bei den Darstellern kann man es ganz gut sehen.

Nein, ich kenne keine Band, wo die Frontsängerin da ein Kopfbügelmikro nutzt - allerdings funktioniert ein Standmikro bei mir nicht, da ich dabei noch Tasten unter den Pfoten habe und sonst je nachdem, was ich darauf gerade veranstalte, bis zu 30 cm links oder rechts an dem Ding vorbeisinge, um an alle Tasten zu kommen. Bei den mir bekannten Bands sind die Sängerinnen eben ausschließlich mit Singen beschäftigt.

Edit sagt: Wir haben Klavier und insbesondere Cello recht mittenreich gepegelt, dadurch setzen sie sich ganz gut von der E-Fraktion ab- vielleicht haben wir genau damit meinen Gesang torpediert. Ich habe mir mal eine Frequenztabelle aus dem Netz gesucht (http://www.independentrecording.net/irn/resources/freqchart/main_display.htm) und werde sie zur nächsten Probe schleppen - vielleicht hilft uns das etwas, an den richtigen Knöpfen zu drehen.
 
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Die technische Lösung für das Problem heißt Kompressor. Allerdings wird sich dann die Feedbackproblematik noch verschärfen. Also muss entweder der Bandpegel runter oder die Feedbacks müssen per Terzband-EQ bekämpft werden. Es ist dabei auch immer sinnvoll, sich um die Raumakustik zu kümmern, es gibt ja nicht nur die direkte Verbindung Monitor -> Mikro, sondern auch die Umwege über Wände etc. Wenn die Wände alle kahl sind, ist Feedback kein Wunder. Auch um die Lautstärke des Schlagzeugs zu reduzieren ist eine gedämpfte Raumakustik sinnvoll. Außerdem sollte man versuchen, dem Herrn Schlagzeuger beizubringen, dass man sein Set nicht verprügeln muss, damit es nach Metal klingt. Zur Not muss es eben gedämpft werden.
 
Danke für den Tipp! Wände und Decke sind mit einem Sammelsurium aus Bettlaken, Decken, Teppichen behangen, Der Boden hat zumindest einen dünnen Auslegteppich bekommen - vollkommen kahl und ungedämmt ist's bei uns nicht. War so ziemlich unser erster Akt, als der Schlagzeuger zu uns stieß. Ohne Schlagzeug hatten wir am unteren Anschlag der Gitarrenamps geprobt und ich konnte einige ruhige Passagen sogar hörbar ohne Mikro mitsingen. Aber daran zu arbeiten, dass da weniger Krawall kommt, ist sicherlich auch nicht verkehrt. Mit Terzband-EQs kenn ich mich nun gar nicht aus, aber dafür gibt's ja google. :)
 
Die technische Lösung für das Problem heißt Kompressor. Allerdings wird sich dann die Feedbackproblematik noch verschärfen.

Naja, Jain. Je nachdem wie geschickt man mit dem Effekt ist, muss sich die Feedbackgefahr nicht unbedingt erhöhen. Falsch eingestellt ist es natürlich wahr, ansonsten wäre das wohl das Mittel der Wahl. Ich würd Dir dazu ruhig einen 31-Band EQ empfehlen, mit dem Du pfeifende Frequenzen ganz gezielt herausziehen kannst. Und auch wenn ich immer empfehle, Geräte von Herstellern wie Behringer doch eher zu vermeiden, hat eben diese Firma einen ganz brauchbaren 31-Band auf dem Markt.

Bandsound runterpegeln ist natürlich auch der Gesundheit wegen unbedingt zu empfehlen - und ich weiß auch, dass das einfacher gesagt als getan ist. Du schreibst ja schon, dass der Raum Deiner Meinung nach ausreichend behangen ist. Dann wäre vllt. mal die Positionierung der Musiker zu überdenken. Vllt. hast Du ja auch nur den Eindruck, so schwankend in der Lautstärke zu sein, weil Du ganz schlicht und einfach ungünstig stehst. Hier ist eine ziemlich hilfreiche Abhandlung über derartige Probleme zu finden: http://www.mix4munich.de/proberaum.htm

So, und eurem Drummer könntet ihr bspw. Jazzbesen verschreiben (ja, für Metal vllt nicht DAS Mittel der Wahl, aber hey, vllt. hilfts ja doch) oder Trommeln und Becken einfach mal mit ein bisschen Gaffa verarzten und abkleben. Muss ja nicht alles tot und dumpf klingen, aber manchmal macht so ein bisschen Dämmung schon die entscheidenden 1 bis 2 db aus.

Ich hoffe, dass ihr eine Lösung für euch findet, ich kenne das Problem und weiß wie frustrierend das für einen Sänger und auch den Rest der Band ist, wenn die Stimme kaum hörbar ist :redface:
 
Naja, Jain. Je nachdem wie geschickt man mit dem Effekt ist, muss sich die Feedbackgefahr nicht unbedingt erhöhen. Falsch eingestellt ist es natürlich wahr, ansonsten wäre das wohl das Mittel der Wahl. Ich würd Dir dazu ruhig einen 31-Band EQ empfehlen, mit dem Du pfeifende Frequenzen ganz gezielt herausziehen kannst. Und auch wenn ich immer empfehle, Geräte von Herstellern wie Behringer doch eher zu vermeiden, hat eben diese Firma einen ganz brauchbaren 31-Band auf dem Markt.

naja die genannte Marke ist nicht gerade eine der brauchbaren und ob ein 31 Band EQ die störende(n) Frequenz(en) schmalbandig, also ohne dabei den Sound allzu sehr zu verändern, trifft?
Aber es gibt heute Feedback eleminierende Geräte. Sprich Controller die möglichst schmalbandig die Feedbackfrequenzen wegnehmen, das gibt es mit fest einstellbaren Filtern und zumeist haben diese Geräte auch noch variable Filter, die sich auf eine veränderte Bühnensituation, wie herumlaufende Sänger, innerhalb weniger Augenblicke einstellen.
Kompressoren und noch eine ganze Reihe von Spielereien sind zumeist in die Geräten auch noch drin. Kostenpunkt für solche Controller liegt bei 400 €, wenn man etwas anständiges haben will.

Ich hatte den Ursprungs-Beitrag schon vor zwei Tagen gelesen, nur eine allgemein gültige Antwort zu geben, fällt sehr schwer, denn das aufgezeigtre Problem kann hochkomplex sein. Ich hänge mal einen Link an, der sich mit Sounddesgn und dem Frequenzgang des menschlichen Gehöres beschäftigt. Techn. Lösungen liefert er keine, aber eben mal viel fürs Verständnis. http://www.hdm-stuttgart.de/~curdt/_Menschliches_Gehoer.pdf

Gruss Helmut
 
Hallo

wenn ich das richtig verstehe, läuft ja einiges über die PA/Gesangsanlage...

Evtl hilft es, nicht jede Spur über alle Boxen laufen zu lassen bzw (falls möglich) eben etwas zu verteilen. Also Gesang 60-40% links/rechts, Cello 30-/70% verteilt oder sowas.

Ansonsten eben nochmal jedes Intrument miteinander vergleichen. Es kann gut sein, daß Ihr einfach gegenseitig Eure Frequenzen auslöscht.

Grüße

LesPaulES
 
Wow, da kommt ja eine ganze Menge zusammen. Bevor ich auf die einzelnen Aspekte eingehe, erstmal dies:
Was Du als "Einpfeifen" bezeichnest, ist eigentlich das ganz normele Pfeifen einer Rückkopplung. Der Begriff des Einpfeifens beschreibt den Vorgeng, die Lautstärke so lange langsam hochzudrehen, bis es anfängt zu pfeifen (zu koppeln). Dann bedämpft man mit einem Equalizer (meist mit einem grafischen 31 Band-EQ) die pfeifenden Frequenzen, dreht dann weiter auf, bis es bei einer anderen Frequenz zu pfeifen beginnt, bedämpft diese, usw. Man macht das üblicherweise bei drei bis fünf Koppelfrequenzen. Dadurch erreicht man eine höhere Lautstärke ohne Rückkopplung. Übertreibt man es, ruiniert man sich seinen Sound.

Jetzt zu den einzelnen Punkten: Arrangement und spektrale Verteilung
Du schreibst, die klassischen Instrumente sind mittig abgemischt. Möglicherweise sind das auch die Frequenzen, bei denen Du am meisten Energie in der Stimme hast. Das Vorgehen ist Dir ja schon ähnlich empfohlen worden, eine problematische Stelle spielen und dann einfach mal einzelne Instrumente weglassen. Wenn Deine Stimme plötzlich deutlich besser hörbar ist, hast Du das Instrument gefunden, das Deiner Stimme in die Quere kommt. Dann probiert an der Einstellung dieses Instruments herum, bis es besser wird.

Zum Mikro, auch das wurde ja schon angesprochen. Headsets haben so ihre Probleme, und auch wenn du eins der besseren benutzt, ist ein normales Shure SM 58 zu einem Viertel des Preises weniger rückkopplungsanfällig. Ich fürchte, Du musst Dich temporär entscheiden zwischen Gesang und Piano ... Ein Kompressor könnte den Lautstärkesprung in Deinen hohen Lagen reduzieren, will aber richtig eingestellt werden. Lies Dir mal folgendes durch:
Die Stimme nach vorne bringen: http://www.mix4munich.de/stimme.htm
Kompressoren: http://www.mix4munich.de/kompressoren.htm

Viele Grüße
Jo
 
naja die genannte Marke ist nicht gerade eine der brauchbaren und ob ein 31 Band EQ die störende(n) Frequenz(en) schmalbandig, also ohne dabei den Sound allzu sehr zu verändern, trifft?

Ich will mich nicht streiten, aber ich möchte behaupten, dass er das tut. Und ich halte wie Du auch eher weniger von dieser Marke, aber das Ding ist echt nicht verkehrt: https://www.thomann.de/de/behringer_fbq3102_ultragraph_pro.htm

Und mit 1/4 des Preises des von Dir vorgeschlagenen Gerätes, wäre das vllt die deutlich günstigere Alternative, wenn dieser EQ schon Abhilfe schafft. Es gibt ja die 30-Tage-Money-Back Garantie, also ich würds auf einen Versuch ankommen lassen :great:
 
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Vielen, vielen Dank für diese recht umfangreiche Sammlung an Tipps! Tatsächlich hat das ganz einfache: "Wir pegeln die Mitten von Cello und Klavier raus" etwa 70% des Problems behoben. 20 weitere Prozent taten ein Pflaster - leichtes Verrutschen des Headsets beim Singen haben mich um Meilen leiser gemacht, das kann nun nach passendem Geklebe nimmer passieren. Fiel bei den hohen Tönen nicht so ins Gewicht, weil die tragfähigeren Frequenzen das Mikro auch leicht verrutscht noch gut erreichten. Offensichtlich haben die tatsächlich meine tieferen Stimmbereiche derart überlagert, dass nichts mehr zu hören war. Für alles weitere schauen wir mal, inwiefern wir das Schlagzeug noch etwas leiser bekommen, oder ob ich da tatsächlich nochmal investieren muss, um die Störfrequenzen runterzunehmen und mich lauter zu bekommen. Ich hab sogar schon bestimmte Töne ausgemacht, bei denen ich vorrangig einpfeife, schon ein erster Hinweis auf die "bösen" Frequenzen..
Bislang wehrt sich unser Schlagzeuger aber noch hartnäckig gegen diverse Leiser-Vorschläge, abgesehen von Decke in Basedrum. :) Ohne Ohrenstöpsel wird bei mir ohnehin gar nichts gemacht im Proberaum... dennoch doof. Ich werde die nächsten Proben mit den veränderten Mittenpegeln weiter beobachten und mir immer wieder Feedback von meinen Bandkollegen holen, wie gut auch sie mich hören - und dann entscheiden, ob es noch weitere Maßnahmen braucht.
Die restlichen 10% sind hauptsächlich der nunmehr aber deutlich geringere Lautstärkeunterschied zwischen hoch und tief - wir werden mal die nächsten Proben testen, inwiefern ich das mit harter Stimmdisziplin in den Griff bekomme bzw. mit etwas Höhen runterpegeln.
 
Wieder eine Probe schlauer. Nachdem wir das letzte Mal ewig am Pegel rumgedoktort haben, haben wir dieses Mal mehr Musik gemacht - das Höhenproblem ist auch mit viel Disziplin definitiv nicht in den Griff zu bekommen. Das Problem hat sich nunmehr von: "Tiefe zu leise, Höhe zu laut" auf: "Höhe zu laut" beschränkt. In der normalen Lage bin ich nun gut zu hören, die moderate Höhe geht auch noch mit etwas Disziplin, aber wenn es richtig in die Spitze geht, ist die Reaktion meiner Bandkollegen, mit schmerzhaftem Gesichtsausdruck zusammenzuzucken trotz eines meinerseits sehr leisen, disziplinierten b" oder h" und es neigt zum Übersteuern... einen gewissen Grunddruck bringen die Töne eben mit, wenn sie wirklich schwingen sollen und ich sie nicht nur kläglich anfiepen will. Wenn wir nun die Gesamtlautstärke vom Gesang runterdrehen, führt das ja unweigerlich dazu, dass alles, was tiefer ist, auch wieder untergeht. Die Höhe des Gesanges habe ich schon deutlich runtergepegelt, aber der Effekt war fast gar nicht spürbar. Und nu? Wenn ich nun sowas wie nen Terzband-EQ dazwischenpappe und systematisch je höher es wird, desto mehr den Pegel rausdrehe, klingt das wahrscheinlich auch komisch, oder? Wäre da dann ein Kompressor eine bessere Wahl? Unabhängig von der finanziellen Seite. Ernsthafte Feedback-Probleme haben wir dank der besseren Pegelung momentan nicht, wenn wir nicht gerade die Gesamtlautstärke deutlich erhöhen wollen, um noch besser über das Schlagzeug zu kommen. Und ständig im Klavier Töne auszulassen um am Kopfbügelmic rumzubiegen ist auch nicht so doll... die Technik macht die Musik ganz schön kompliziert. *seufz* Ich glaube ich schneie die Tage mal im Musikladen vorbei und frage, ob man da Gerätschaft ausprobieren kann, bevor ich investiere um dann festzustellen, dass es doch Blödsinn ist.
 
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Ein Kompressor hilft Dir, das verbleibende Problem in den Griff zu bekommen. Da Du ihn nur einsetzen wirst, um zu laute Passagen leiser zu machen, wird er auch nicht die Feedbackwahrscheinlichkeit erhöhen. Ein gewisser Standard bei den bezahlbaren Kompressoren (EUR 225 für ein Stereogerät) ist der DBX 166 in der aktuellen Version (DBX 166 XL? Weiss es gerade nicht). Hörbar besser bei hoher Kompression klingt der grosse Bruder DBX 1066. Aber sicher gibt es noch andere gute Geräte z.B. von Altair, BSS, estec und einigen mehr. Nur noch gebraucht gibt es den TC electronic C-300, das Teil ist gut und günstig.

Lies Dir mal meinen Link oben zu den Kompressoren durch. Noch besser erklärt es das (die?) englische Wikipedia.

Viele Grüße
Jo
 
Wir haben seit geraumer Zeite einen Soundtechniker, der einfach Spaß daran hat unsere Technik zu bedienen und uns einen guten Sound zu verpassen. Allerdings mussten wir die Gewalt über die Lautstärkeregler an ihn abtreten. Fazit über mehrere Monate wir sind erheblich leiser geworden, und alle können dass was sie spielen gut höhren und der Sound kommt langsam.
Wie wäre es, wenn Ihr Eucheuren Lieblingssong vornehmt und beginnt ihn nur mit Drums, Bass und Gesang zu spielen. Wenn das gut funktioniert, packt ihr die erste Gitarre mit einer "sounddienlichen" Lautstärke dazu. Dann nehmt ihr der Reihe nach weitere Instrumente dazu. Vielleicht kommt Ihr so zum Ziel.
Eigene Erfahrung: Wenn der Sound matschig wird, ist alles zu laut.

Gruß Ulf
Gruß Ulf
 

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