Ok, woran machst Du selber denn das "nicht schön" fest?
Die Stimme an sich finde ich schön. Sie wirkt in der Tat noch sehr kindlich (hattest Du woanders geschrieben), aber "das wÀchst sich aus"

und jung klingen ist durchaus auch etwas.
Das, was sich so kindlich anhört, fĂŒhre ich auf fehlende Technik zurĂŒck. Der Gesang ist nicht im Körper verankert, es wirkt etwas ĂŒberlĂŒftet auf mich. Das ist ganz normal am Anfang, das Instrument Stimme muss ja quasi erst noch gebaut werden durch (richtiges) Training. Daran solltest Du arbeiten, ich wĂŒsste aber nicht, wie man das ĂŒber ein Forum vermitteln könnte.
Wichtiger noch finde ich Gehörbildung. Es sind einige Töne dabei, die sind zu hoch, einige sind zu tief. Hörst Du die Abweichungen, wenn Du Dir die Aufnahme anhörst? Kannst Du zuordnen, wo Du zu hoch singst, wo zu tief? Wenn Du ein Keyboard oder ein anderes verlĂ€ssliches Instrument zur VerfĂŒgung hast, kannst Du da einzelne Töne anspielen, die nachsingen und vergleichen, ob Du den Ton getroffen hast. Hast Du auch noch ein StimmgerĂ€t, kannst Du das zusĂ€tzlich optisch kontrollieren. Klingt mĂŒhsam, ist es auch und obendrein langweilig, aber es ist notwendig.
Es gibt auch Software (Earmaster oder so), mit der hier manche das Gehör trainieren. Da kenne ich mich nicht gut aus, aber mit der Suche oben rechts solltest Du fĂŒndig werden.
Wenn Du die Töne hörst, kannst Du Tonleitern und Intervalle ĂŒben. Das mache ich heute noch immer und immer wieder

Im Chor machen wir das beim Einsingen auch, jedes Mal.
Achte dabei darauf, dass Du gut in den Bauch hinein atmest, aber ohne Zwang. Und der Hals sollte sich wĂ€hrend Du singst und danach gut anfĂŒhlen.
Vielleicht findest Du einen guten Chor in der NĂ€he. Ich hab kĂŒrzlich wieder einen Jugendchor gehört, die haben ganz toll gesungen. Da kann man mit viel GlĂŒck vielleicht auch an gĂŒnstige bis freie Einzelstimmbildung kommen, je nach Chor. Stimmbildung fĂŒr alle sollte zum Standard gehören und hilft auch schon. Und weil man in der Gemeinschaft singen und dazu passen muss, wird das Gehör automatisch geschult; dass man nicht alleine ist, hilft ganz ungemein.
Ich wollte schon immer SÀngerin werden und möchte es immer noch sehr( beruflich sozusagen). Also damit mein ich wirklich mit Auftritten und Alben.
Das dĂŒrfte ohne Unterricht schwierig werden (und auch mit). Die Sache ist nĂ€mlich die, dass die Anforderungen fĂŒr die Aufnahme an Musikhochschulen exorbitant hoch sind. Manchmal frage ich mich, wozu es diese Schulen ĂŒberhaupt noch gibt. Denn im Prinzip verlangen sie zur Aufnahme schon fertige SĂ€ngerInnen. Leute, die das machen, haben sich oft schon Jahre- bis Jahrzehntelang gezielt darauf vorbereitet. Die haben Unterricht genommen, kommen oft schon vom Leistungskurs Musik oder gar von Schulen mit dem Fokus auf Musik. Mindestens aber spielen sie schon seit der Kindheit ein Instrument oder singen (in Chören etc.) und hatten schon als Kinder ein ganz ausgezeichnetes Gehör.
Klar, es gibt Ausnahmen von der Regel, aber das sind eben auch Ausnahmen. Also eher selten.
Wenn dann die Ausbildung absolviert ist, ist es nicht unbedingt rosiger. Die Konkurrenz ist groĂ. Es gibt genĂŒgend SĂ€ngerInnen, die gar nicht schlecht fĂŒr lau singen. Das macht den professionellen SĂ€ngerInnen das Leben nicht wirklich leichter. Die, die ich kenne, die Gesang studiert haben, haben i.d.R. entweder noch einen Brotberuf oder geben Gesangsunterricht, um sich ĂŒber Wasser zu halten.
Stars gibt es, klar, nur wie viele sind das auf welche Menge insgesamt? Und ob die wirklich so ein schönes Leben haben, wie oft dargestellt wird? Ich stelle mir das ziemlich lÀstig vor, stÀndig auf dem PrÀsentierteller zu stehen, von irgendwelchen Paparazzi verfolgt zu werden und dauernd in der Weltgeschichte herum zu reisen, ohne die Welt jedoch wirklich kennen zu lernen weil halt der Proben- und Auftrittsplan nun mal recht eng ist.
Auftreten kann man ĂŒbrigens auch als HobbysĂ€ngerin, im Rahmen eines Chores zum Beispiel. Der Jugendchor, den ich oben erwĂ€hnt habe, besteht rein aus LaiensĂ€ngern und ich selber derzeit in Chören mit, bei denen im Sommer wieder einige Auftritte anstehen werden. Sogar Oper kann auf diese Art drin sein
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Jedenfalls kannst du das Haus nicht vom Dach her aufbauen.
Du kannst ruhig traditionals wie "Donna Donna" nehmen, oder einfache Countrysongs, "YouÂŽve got a friend", "Hallelujah".... und nimm dich immer auf.
Country Road vielleicht auch?
Das, was ich fett markiert habe, ist ein ganz wichtiger Punkt. Man braucht ein gutes Fundament, sonst stĂŒrzt das Haus ein, bevor es ĂŒberhaupt steht. Daher meine Anregung mit den Tonleitern.
Den Song kannte ich nicht, deswegen bin ich nicht drauf eingegangen. Aber Disney/Musical wĂŒrde ich nicht empfehlen. Dass das mit Zeichentrick unterlegt ist, heiĂt nicht, dass es einfach ist! Ganz im Gegenteil, Disney war als Perfektionist verschrien. Der hat wirklich gute Orchester und KĂŒnstler engagiert, die dann nach dem Film zu spielen hatten (bei "Die WĂŒste lebt" z.B., da habe ich mal ein making of gesehen)! Die Songs sind nicht ohne, garantiert nichts fĂŒr den Anfang.
Bei Popsongs wirst Du evtl. fĂŒndig; bei Soul und Blues wird es schon wieder schwieriger, weil die ihre eigenen Intervalle haben, die erst einmal gehört werden wollen.