Gibson 2015er Modelle (Vorstellung / Firmenstrategie)

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@Riffhard
Die frühere Produktpalette war etwas übersichtlicher Junior, Special, Studio, Studio+, Standard, Standard+, Reissue.
Die Preise haben sich wieder dem Niveau angepasst, als der Vertrieb noch über M&T lief. Wie sich die Priese 2015 entwickeln werden, muss sich noch zeigen. Die 3k Euro für eine Standard 2015 halte ich für maßlos übertrieben. Für mich ist eine Standard Les Paul noch am ehesten das was heute einer Traditional entspricht, bzw. früher mit den 9 Käselöchern verkauft wurde.
Ich habe für meine Std (+) 2002 noch 2500,-€ bezahlt. Das war auch damals viel Asche. Bei der derzeitigen Preisentwicklung bin ich froh, dass ich meine R8 und CR8 zur rechten Zeit gekauft habe.

Ich habe bis 2002 noch zwei Framusgitarren (DiabloCustom/Camarillo Custom) aus deutschen Landen!! gespielt, für die ich neu je knapp 2000 DM bezahlt habe. Wahrscheinlich war da auch die Mischkalkulation im Spiel, da Framus erst wieder etabliert werden musste und eventuelle Defizite durch die Haupteinnahmequelle (Warwick) gedeckt waren.

2004 kam bei mir eine Heritage H535 ins Haus. Sehr gute Gitarre, die ich nicht mehr missen möchte. Ich sage allerdings nicht, dass Heritage automatisch besser als Gibson ist. Deren Monatsproduktion ist vielleicht so hoch, wie Gibsons Tagesproduktion. Desweiteren müssen dort nicht so viele Mitarbeiter in Lohn und Brot gehalten werden. Und hat schonmal jemand eine Werbeanzeige von Heritage gesehen??
Heritage halte ich aber für eine direkte Alternative zu Gibson.
 
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Wir haben ja schonmal festgestellt:

Gesetzt den Fall, gutes Mahagoni ist schwer zu beschaffen und teuer.
Ich habe als Hersteller die Menge X im Lager liegen.
Ich kann daraus 1000 LPJs bauen, die für 500€ pro Stück verkauft werden.
Oder ich baue daraus 1000 viel teurere Gitarren, durch die ich mehr Gewinn mache als mit den LPJs.

Dies setzt natürlich voraus, dass das Holz tatsächlich begrenzt ist und dass ich für die teureren Gitarren die
entsprechende Nachfrage habe.
 
Es fällt bei der Produktion der Standard und Custom Shop ja "Abfall" an der für diese Serien nicht mehr zu verwerten ist.
Außer man nimmt jetzt für Standard mehr als die maximal 3 Stück um einen Mahagoni Body zusammenzuleimen und macht im Custom Shop auch mehrteilige Bodys.
Bisher konnten sie die Bodyhölzer die für die höheren Serien zu schmal waren bei den unteren Serien verwerten.
Was passiert damit jetzt? Heizung für die Werkshallen?
 
Die LPJ bestehen normalerweise aus einem zweiteiligen Mahagoni-Body, so sehr wird da also auch nicht gestückelt.
 
Also bei den worn Studios haben sie da auch mehr Teile hergenommen. Meine ist 4-teilig.
Ich hab aber auch Fotos von einer 8-teiligen gesehen. Die war ursprünglich deckend schwarz lackiert. Der Besitzer hat sie aber abgeschliffen und das vorgefunden. :w00t:

8PieceGibsonLPStudio.jpg

Ich vermute mal das die LPJ auch nicht alle nur aus 2 Teilen bestehen.
 
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Also meine LPJ 2013 ist zweiteilig, im LPJ/SGJ-Userthread haben vor kurzem auch noch einige mal nachgeschaut, da waren es durch die Bank auch zweiteilige Bodies. Vermutlich wird wegen der nicht deckenden Lackierungen bei den LPJ nicht so sehr gestückelt... Wobei das mir persönlich auch ziemlich wurscht ist, meine Epiphone G-400 ist vierteilig, und klingt einwandfrei :).
 
Möglich das sie das in letzter Zeit nur noch bei Gitarren gemacht haben die deckend lackiert wurden oder vielleicht wirklich gar nicht mehr. Kann ich mir aber schwer vorstellen.
2011 war es jedenfalls noch anders. Meine worn Studio hat ja auch keine deckende Lackierung.
Und Thorsten hat mal auf eine Frage geantwortet das für Standards max. 3 Teile verleimt werden. Wäre komisch wenn sie da mehr Teile verwenden als für LPJ.

Ich sehe auch keinen Grund warum ein mehrteiliger Body schlechter klingen sollte als ein einteiliger.
Aber der Hersteller hat auf jeden Fall wesentlich weniger Abfall wenn er auch mehrteilige Bodys baut.
 
Schade, dass viele Leute nie einen Blick in den Wirtschaftsteil ihrer - hoffentlich noch vorhandenen - Zeitung werfen - man bekommt oft einen ganz anderen Eindruck von den Dingen.
In der Wirtschaft sind keine Idealisten unterwegs, die die Menschheit mit ihren Produkten beglücken wollen, es geht hier erst einmal ums Geldverdienen. Niemand kann/will seine Waren verschenken oder auch "nur" bei ihrer Produktion draufzahlen. Der Verkauf muss sich auch lohnen!
Ich stimme im Grundsatz mit dir überein. Zwei Dinge fallen mir zu deinem Post noch ein. Marketingstrategisch ist so eine Budgetlinie wie Gibson sie in der Vergangenheit hatte vielleicht sowieso nicht so klug um das Premiumimage aufrecht zu erhalten. Das ist schon ein schwieriger Eiertanz, wenn man einerseits hochpreisig und mit Qualitätsanspruch im Markt unterwegs ist und auf der anderen Seite Wachstum und Volumen realisieren will. Andere Firmen scheinen mir da (noch) klüger zu sein. Das verAPPLE Plastik Volks iPhone hat auch 600€ gekostet, wenn es deutlich billiger gewesen wäre, wäre der Habenwollenfaktor bestimmt nicht so groß. Der Konsument will schließlich auch zeigen, dass er sich so etwas tolles leisten kann. Die deutsche Automobilindustrie versucht uns z.B. ihre Kleinwagen im Vergleich zu der Konkurrenz teuer zu verkaufen, weil preiswert können andere Hersteller bei gleicher Funktion und Nutzen wie z.B. die Koreaner viel besser.
Die neue Verkaufsstrategie, in Verbindung mit der restriktiven Belieferung einer nur noch zahlenmäßig überschaubaren Händlerschaft, wird auf alle Fälle bei Gibson zu einer Schrumpfung der Verkaufszahlen führen, man hat da in der Firmenzentrale hoffentlich gerechnet.
Außerdem glaube ich und das ist relativ spekulativ, wenn ich z.B. Analysen der letzten Frankfurter Musikmesse lese, dass auch im Bereich Musikinstrumente eine gewisse Marktsättigung da ist: der Kuchen wird auch in diesem Wirtschaftszweig nicht mehr größer, sondern nur noch anders verteilt.
Ich bin selbständig im Bereich Mode und habe schon viele angesagte Labels aufsteigen sehen und in ihrer Arroganz und Selbstgefälligkeit, wenn der Hype vorbei war, dann auch wieder vom Markt verschwinden sehen.
Aktuell hustet Hollister, wo die Leute noch vor einiger Zeit bereit waren, nur wegen des Namens, der aus den oben genannten Gründen auch immer riesengroß am Produkt zu lesen sein muss, Mondpreise für eine vergleichbar lausige Qualität zu bezahlen und die Zeiten, in denen sich Leute nachts schon am Apple- Store anstellen, um als einer der ersten das neue iPhone zu besitzen, werden sicher auch irgendwann vorbei sein, wenn nämlich inflationär jeder Yeti und Kreti mit so einem Ding rumläuft. Ich möchte jetzt allerdings die religiösen Gefühle der Apple- User nicht zu sehr verletzen.

planet335--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Bestimmt nicht mehr als bei den Mexico-Fenders...:rofl:

Bis zumindest in den späten Neunzigern konnte der Body einer deckend lackierten American Standard auch aus bis zu fünf Teilen bestehen.
planet335
 
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Ich sehe auch keinen Grund warum ein mehrteiliger Body schlechter klingen sollte als ein einteiliger.
Es wird sich wohl ähnlich verhalten wie bei den verpönten 2012er Custom Shop Les Pauls mit dem mehrlagigen Griffbrett. Da habe ich mir im Custom Shop User Thread erklären lassen, daß zusätzliche Leimschichten nicht gerade förderlich für den Klang seien. Bei einem zweilagigen Griffbrett ist es nur eine zusätzliche Leimschicht. Bei einem x-teiligen Body sind es gleich mehrere Leimschichten.
Vielleicht liegt da die Erklärung?
 
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Also bei den worn Studios haben sie da auch mehr Teile hergenommen. Meine ist 4-teilig.
Ich hab aber auch Fotos von einer 8-teiligen gesehen. Die war ursprünglich deckend schwarz lackiert. Der Besitzer hat sie aber abgeschliffen und das vorgefunden. :w00t:

Anhang anzeigen 391446
Ich vermute mal das die LPJ auch nicht alle nur aus 2 Teilen bestehen.
Was bleibt noch vom Premiumanspruch und von Qualität, wenn man so etwas sieht ??

planet335
 
Eine günstige Gibson kann man auf einen Blick durch das fehlende Binding von den teureren unterscheiden.
Wer sich schon etwas mehr mit der Marke beschäftigt hat kann auch auf einen Blick eine Standard oder Traditional (zumindestens im Orignalzustand) durch die Nashville Bridge von einer doppelt oder dreimal so teuren Rx oder CC unterscheiden.
Womit der Marke Gibson als Prestigeobjekt kein allzu großer Abbruch getan sein sollte.

Bei anderen Marken wie Gretsch oder Fender die ebenfalls unter einem Namen den Preisbereich von mittel bis hochpreisig abdecken, oder wie z.B. Ibanez, sogar von ganz günstig bis teuer, kann ich nicht mal auf den fünften Blick eine billige oder mittelpreisige von einer hochpreisigen unterscheiden.
Da es, für mich, keinen offensichtlichen optischen Unterschied gib. Ok, bei Fender erkenne ich es wenn ich "Made in Mexico" am Headstock lesen kann. :D Dazu mußt du aber schon sehr nahe dran sein.
Scheint diesen Marken nicht zu schaden. :cool:--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Es wird sich wohl ähnlich verhalten wie bei den verpönten 2012er Custom Shop Les Pauls mit dem merhlagigen Griffbrett. Da habe ich mir im Custom Shop User Thread erklären lassen, daß zusätzliche Leimschichten nicht gerade förderlich für den Klang seien. Bei einem zweilagigen Griffbrett ist es nur eine zusätzliche Leimschicht. Bei einem x-teiligen Body sind es gleich mehrere Leimschichten.
Vielleicht liegt da die Erklärung?

Und jetzt frag ich mich wer das im Blindtest heraushört ob das Griffbrett zweiteilig oder der Body 5-teilig ist. :cheer:
 
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Und jetzt frag ich mich wer das im Blindtest heraushört ob das Griffbrett zweiteilig oder der Body 5-teilig ist. :cheer:
Ich setze 1 Euro auf niemand
Aber darum geht es ja nicht. Es geht darum, daß die "Expertengemeinde" sich darüber einig ist, daß ein zweilagiges Griffbrett nicht förderlich für den Klang ist.
Und wenns das Internet sagt....
 
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Und jetzt frag ich mich wer das im Blindtest heraushört ob das Griffbrett zweiteilig oder der Body 5-teilig ist. :cheer:[/QUOTE]

einteiliger Body und einteiliger Hals ohne angeschäfteten Headstock wird halt immer als Qualitätsmerkmal und als Rechtfertigung für höheren Aufwand und Preise strapaziert. Ob jemand den Unterschied wirklich hört ist eine andere Sache.

planet335
 
Naja, ich finde das ist nicht unbedingt eine Frage ob's einen Klangunterschied macht. Wenn ich einen Aston Martin kaufe, akzeptiere ich auch keinen Schaltknauf aus dem Dacia Logan.... Obwohl man damit genauso gut schalten kann.
 
Da hast du natürlich recht. Wenn ich € 3.000,-- plus für eine Gitarre ausgebe würde ich selbstverständlich auch nur die besten Materialien erwarten.
Dazu gehört dann auch ein Body oder Griffbrett aus einem Stück.
Aber es ging ja darum das Zusammenleimen mehrer Teile als schlecht für den Klang hingestellt wird.
 
Erwartungshaltung und Materialverfügbarkeint waren eine Zeit lang bei Gibson nicht in Einklang zu bringen. Sie wollten die Custom weiter produzieren, hatten aber kein entsprechendes Ebenholz zur Verfügung. Nun kommt sie gar nicht mehr mit Ebonyboard daher. Ich bin mal gespannt, wie sich die Preise für die "echten" Custom in den nächsten Jahren entwickeln werden. Denn, wenn ich das richtig im Kopf habe, verzichtet Gibson zukünftig komplett auf Ebenholz.

Aber ich glaube, wir bewegen uns wieder in Richtung "off topic".
 
Das "Schöne" an der ganzen Sache ist, dass hier manche z.B. ihre erste Les Paul kaufen wollen und gleich mal klarstellen, dass sie unbedingt einteilig, ohne Chambering und mit Palisandergriffbrett sein muss, da es sonst ja keine richtige Les Paul ist.

Dabei sind das Dinge, die Gibson schon seit einer gefühlten Ewigkeit tut. Die Cheeseholes sind doch auch schon lange vorhanden (80er?, auf jeden Fall 90er), nur damals hat man dieses Detail erst mal wohl nicht für so wichtig gehalten, um damit groß zu werben ;).

Beim Griffbrettholz ist man ja noch nicht so lange dabei, alternative Materialien zu verwenden. Baked Maple empfinde ich optisch jetzt auch nicht so schön (zu hell und rötlich), aber das kann man wohl durch Einölen etwas abdunkeln. Grenadillo fand ich ganz gut und Richlite ist schon etwas gewöhnungsbedürftig. Eine Custom sollte, wenn es geht, schon ein Ebony-Board haben. Auch wenn das in den nächsten Jahren wohl immer unwahrscheinlicher sein wird.

Ein mehrteiliger Body ist klanglich auch kein Nachteil, optisch kann das je nach Lackierung natürlich anders aussehen. Es gibt aber auch mehrteilige Bodys, bei denen man so gut wie gar nicht erkennen kann, dass da was "gestückelt" ist. Stabilitätsprobleme gibt es auch nicht, jedenfalls nicht, wenn alles ordentlich verleimt ist.

Aber ich würde nicht so weit gehen und diese Gitarren von vornerein ablehnen, ohne sie je in die Hand genommen zu haben. Es gibt bestimmt mehr als genug Gibsons, die vollmassiv sind, schön aus einem Stück Holz gefertigt mit Palisanderboard und trotzdem klanglich nicht an eine 100€-Klampfe ranreichen.

Wenn es denn unbedingt "historisch korrekt" sein muss, sollte man vielleicht doch mal darüber nachdenken auf eine "echte" von 1959 zu sparen ;). Oder man hört nicht so oft auf die sogenannten "Experten" aus dem Internet, sondern wird selbst einer, indem man mal ein paar Gitarren anspielt.
 
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[Aber ich glaube, wir bewegen uns wieder in Richtung "off topic"
Ja richtig, das Damoklesschwert der Zensur schwebt schon wieder über unseren Köpfen. Aber wo bitte sonst, wenn nicht in einem Gitarrenforum, sollte man diskutieren, wenn ein so wichtiger Hersteller wie Gibson seine Modellpolitik so drastisch ändert ?
Noch ein Grund mehr sich für eine Edwards zu entscheiden, wenn man eine bezahlbare Custom in hochwertiger Verarbeitung mit einem Ebonyboard haben will.

planet335
 
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@planet335 : ich weiß ja nicht was Damokles dir so über den Kopf gehängt hat, aber solange wir thematisch bei den Gibson 2015er Modellen bleiben, ist alles (Achtung: Brüller!!!) im grünen Bereich...

Gruß
TheMystery

Ps. Das noch zum Thema "Zensur"...
 
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