Gibson LPJ resonieren mehr als teurere Gibsons (Studio, Standard) ?

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BruceLi
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ich habe letzte Woche in 2 verschiedenen Shops die Gibson LPJ 2014 mit anderen Gibsons vergleichen können: eine Studio und eine Standard , also ganz andere Preisklassen.

ich habe alle Gitarren erst akustisch, dann am amp mit High Gain getestet. ich war echt überrascht, dass die beiden LPJs jede andere Gibson klanglich übertroffen hat. rein akustisch waren sie immer einen Tick lauter und brillianter, als die teuren Gibsons.
sie resonierten mehr als die lackierten Gibsons, hörten sich fast wie eine Akustkgitarre an.


auch am amp mit High gain, hatten sie am meisten Druck, den stärksten Bass und waren auch hier irgendwie brillianter.


ich haben in beiden shops einen Verkäufer deswegen angesprochen und habe 2 verschiedene Antworten bekommen:


der eine meinte, die LPJs resonieren nicht mehr als die anderen Gibsons, der Lack an den anderen Gitarren hat nichts mit dem Resonieren zu tun.


der bessere Klang kommt nur deswegen, weil die LPJ total neu ist und auch die Saiten neu snd, die anderen Gibsons sind schon länger im Shop, deren Saiten müssten mal gewechselt werden.


eigentlich müsste die Studio und die Standard sogar noch mehr resonieren, da beide modern weight relief haben, und die grösseren Hohlräume mehr Resonanz haben. ( die LPJ scheint traditional weight relief zu haben).
die Erklärunf schien logisch, da die Saiten wirklich alt wirkten, die Gibsons klangen ungewöhlich dumpf und leise.


der andere Verkäufer meinte, dass das Schwingungsverhalten bei den sehr dünn lackierten LPJs ganz anders ist, als bei den lackierten Gibsons. das Holz kann viel mehr schwingen, deshalb sind sie lauter. Dass sie im high gain Bereich mehr " drücken" kommt einerseits von der fehlenden Lackierung, aber auch vom grösserem Mahagonienateil, da nur ein Traditional weight relief mit grösserem Holzanteil vorliegt.
die neue open coil PUs in der LPJ (61er Zebra) tragen auch einen Teil dazu bei, da sie offener klingen , als mit Kappen.




hat jmd. schon eine teuere Gibson mit neuen Saiten mit einer LPJ vergleichen können ?


welcher Verkäufer hat nun recht. würde eine lackierte Studio mit neuen Saiten die LPJ soundmäßig hinter sich lassen ?
würde die Studio /Standard wegen dem modern weight relief und den grösseren Hohlräumen mit neuen Saiten auch mehr im High gain "drücken " ? oder ist hierbei doch der grössere Holzanteil wichtiger ( traditional weight relief) ?
 
Eigenschaft
 
Keiner wird Recht haben.
Das kommt auf die jeweilige Gitarre an! Es gibt welche für 3000,- die tot klingen und es gibt Studios, die superb klingen. Dasselbe gilt fürs Resonieren. Aber: Wenn eine Gitarre dies tut, heißt es nicht, dass sie auch gut klingen muss.

Meine Classic Vibe Telecaster schwingt extrem im Vergleich zu anderen und klingt auch super. Das ist dann bei einer Gitarre Glück.
 
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Kann auch am Ahorn-Hals oder (über den Verstärker) an anderen Tonabnehmern liegen. Das der Lack sich auf´s Schwingungsverhalten auswirkt scheint mir auch logisch, genauso das mit dem Alter der Saiten.

ich habe letzte Woche in 2 verschiedenen Shops die Gibson LPJ 2014 mit anderen Gibsons vergleichen können: eine Studio und eine Standard , also ganz andere Preisklassen.

ich habe alle Gitarren erst akustisch, dann am amp mit High Gain getestet. ich war echt überrascht, dass die beiden LPJs jede andere Gibson klanglich übertroffen hat. rein akustisch waren sie immer einen Tick lauter und brillianter, als die teuren Gibsons.
sie resonierten mehr als die lackierten Gibsons, hörten sich fast wie eine Akustkgitarre an.

Mich wundert das nicht das LPJ billiger aber genauso gut sind wie die Studio- oder Standard-Modelle. Die größten Unterschiede sind der Ahorn-Hals und die Lackierung. Bis vor zwei Jahren sind die auch noch als "Faded-Studio" verkauft worden (mit Mahagonie-Hals) aber sind ja nicht großartig anders.
 
Die Verkäufer hauen sehr oft mit Allgemein-Weisheiten um sich, manche sind logisch und haben eine Berechtigung, andere wiederum kann man getrost in die Anglerlatein-Gitarrenecke verfrachten.

Das mit dem nur aufgesprühten Lack hab ich auch so empfunden, für meinen Gusto schwingen diese Klampfen anders , vielleicht freier, ich kanns nicht genau definieren. Hauste in eine gefühlt "frei schwingende" Klampfe andere PU`s rein, schwingt sie noch genauso frei, kann aber ne ganz andere Klampfe sein.

Dasselbige mit den gechamberedenBodys, weight relief und was sie sich da so alles einfallen haben lassen. Is schon klar das die Gitarre mit ein paar Käselöchern oder grössflächig ausgefrästen Bodys anders schwingt, finde ich aber nicht so weltbewegend anders. Da gehts meines Erachtens ums Gewicht, weil ne Full-Body-Les Paul mit guten 4 KG plus a paar mehr oder weniger Daquetschte einfach auf Dauer schwer wird am Gurt. Das mit dem Klangunterschied wurde dann noch als clevere Riesenneuheit verkauft.

Man weiss ja auch das Gibson in Sachen Marketing vogelwild sind.:D

Neue Saiten Klingen immer für ein paar Tage besser, aber nach ca 1-2 Wochen je nachdem wie sie gespielt werden und wie oft haben sie einen Stand erreicht der sich über nen längeren Zeitraum hält, also wenn die LPJ tatsächlich niegelnagelneue und die anderen Testkandidaten abgelutschte Saiten drauf hatten, macht das hörtechnisch schon einiges aus, aber mehr in der Brillanz und nicht soviel im Bassfundament, so sind zumindest meine Erfahrungen.

Die LPJ sind von Haus aus frischer im Klang, der Ahornhals der 2013-er legt da noch ein wenig Spritzigkeit drauf, ist der Hals doch auch mitunter einer der wichtigsten Schwingungsfaktoren. Aber da sollte man nie die Tonabnehmer vergessen, sie sind m. E. der wichtigste Faktor in der ganzen Spezifikationskette.

Die Studio wurde irgendwann vor langer Zeit für ,wie der Name schon sagt für Studiomusiker konzipiert. Der Beruf des Musikers is ja nich unbedingt mit Reichtum behaftet, die wenigsten konnten sich ne Les Paul Standard mal so aus dem Ärmel schütteln, somit hat Gibson die Studio ins Leben gerufen, ne Les Paul mit wenig Schnick-Schnack, optisch deutlich abgespeckt , aber egal, im Studio zählt nich das Aussehen , sondern was hinten rauskommt.

Die LPJ, SGJ und Faded worn sind nochmal optisch auf allernötigste abgespeckt, somit hamm wir die Einsteiger-Gibson schlechthin, welche sich sogar ein junger Mensch zusammensparen kann. LPJ - Les Paul JUNIOR"

Ob ne LP Standard unter gleichen Bedingungen die LPJ hinter sich lassen kann, kann eigentlich nur jeder für sich entscheiden, wobei die Klampfem in der gleichen Modellpalette schon deutlich spürbare Unterschiede aufkommen lassen können.

Der LP-Standard-Besitzer wird dich auf die Frage hin erstmal frage ob du heute morgen vergessen hast deine Medikamente einzunehmen, der LPJ-Besitzer, wie auch ich, würde sagen, das ich die LP Standard restlos überteuert finde und mir dieser Hype auf den Senkel geht. Hääte ich aber massenhaft Kohle würde ich mir auch eine zulegen, weils wurscht ist, oder ne Custom, egal , das mit der Kohle wird wohl so schnell nix werden. :weep:

Im Endeffekt muss das jeder selber entscheiden, Die Standard ist nicht unbedingt 3-mal so teuer weil sie 3-mal so gut klingt, die welche ich probiert hab waren mir zu mulmig, sondern es ist Image, sie sind zum Teil wunderschön, haben nen hohen Image-Faktor, und ja , man kann sich in sie verlieben und das kann ich nachvollziehen, meine Liebe verteile ich halt nur anders.:rolleyes:

Ich hatte vor ein paar Wochen ne 5500 Euro-Custom-Les Paul in der Hand und mir hat die gar nicht getaugt, ebenso ne Custom-Strat, aber vielleicht ist das ja auch ein vorprogrammiertes Neid/Abwehr-Verhalten in meinem Oberstübchen um nicht die Zuneigung zu meinen Durchschnittsklampfen zu schmälern oder gar auszulöschen.:gruebel: ........ :D
 
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Ich denke auch, dass die Geschichte mit den Preisen in erster Linie auf den höheren Bearbeitungsaufwand zurückzuführen ist. So ein Binding kostet Zeit und somit Geld, und so weiter und so weiter...
Es gibt einfach in jeder Preisklasse - und nicht nur bei Gibson - immense klangliche Unterschiede. Das liegt einfach am Werkstoff Holz. Nicht jede Bohle ist gleich in der Struktur. Manche sagen sogar, dass der Verlauf der Saitenschwingung in Abhängigkeit vom Winkel zur Holzfaser sehr große Auswirkungen hat.
Kann ich nicht beurteilen, bin kein Holzfachmann.

Die Art des Chambering oder weight reliefs ist da sicher der größere Faktor. Man muß aber auch sehen, dass ein jeder auch ein anderes Empfinden hat, was Klänge angeht.
Für den einen ist es spritziger und lauter/prägnanter, für den anderen einfach ätzend grell.
Für den einen ist es dumpf, der andere empfindet den Ton als richtig geil und fett!

Ich habe mit einem Bekannten vor etwa einem Jahr in einem großen Musikhaus mehrere R7 bis R0 Paulas getestet, inklusive gechamberte Custom Shop Editionen. Er wollte einfach mal 5 große Scheine aus einem Bausparvertrag in eine richtig geile Gibson Paula investieren.

Der erste (rein akustische) Test dauerte 8 Stunden... Beim zweiten Besuch waren noch drei Kandidatinnen übrig. Da war meine Favoritin schon nicht mehr dabei. Als es dann an den Amp ging, sah die Welt noch mal anders aus. Da war meine Favoritin plötzlich wieder im Boot. Und wäre es fast geworden - rein klanglich. Aber die Finalistin hatte die geilere Decke ;)

Will sagen:
In erster Linie kommt es auf die persönlichen Empfindungen und Vorlieben an, was den Kauf entscheidet. Da ist ein akustischer Eindruck wichtig, aber der Einsatz an einem (und vor allem an was für einem...!) Verstärker kriegsentscheidend. Will man auf Zierrat verzichten und nur ein gut klingendes Instrument in der Hand haben, sind die LPJ bestimmt nicht die schlechteste Wahl.

@BruceLi
Und es kann auch sein, dass in Deinem persönlichen Vergleich gerade eine richtig tolle LPJ einer zwar sehr hübschen, aber vielleicht gerade nicht so willigen Standard gegenüber stand. Das kann in einem anderen Laden schon ganz anders aussehen.

Wenn Du eine Gitarre in der Hand hast, die Dich anmacht "und zu Dir spricht", kauf sie...
 
Jo, wenn Du auf der Suche bist, verglichen hast und Dich eine Klampfe berührt, musst sie eigentlich mitnehmen.

Ich hab früher den Fehler gemacht, zuviel zu vergleichen, bis ich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen konnte.

Wennste Dich auf einer pudelwohl fühlst, wirst Du sie auch weiterhin gerne in die Hand nehmen und nix mehr in Zweifel stellen.
 
... sie resonierten mehr als die lackierten Gibsons, hörten sich fast wie eine Akustkgitarre an. ...


Immer wieder das alte Problem: "Sehr oft werden Systeme und Denkmodelle vom akustischen- auf den E-Gitarrenbau übertragen. Das funktioniert nur sehr begrenzt. In den meisten Fällen führt es in die Irre!"

Wenn mir ein Autoverkäufer erzählen würde, dass das Vibrieren der Reifen vom "Mitschwingen" des Blechs herrührt, dann würde ich schleunigst zu einem anderen Händler wechseln, der die Reifen vor einem Verkauf richtig auswuchtet. Aber dumme Sprüche sind halt billiger als neue Saiten! :eek:
 
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Da sind wahre Worte von gidarr.
Da sind die Verkäufer vielleicht auch mal gefragt, einfach selber mal "schrönnk" zu machen, wenn sie eine Gitarre dem Interessenten aushändigen, und anstelle des Erzählens bedeutungsschwangerem F(l)achwissens, eher zu sagen, dass man im "Ernstfall" auch auf ein Objekt der Begierde neue Saiten aufziehen könnte.

Andererseits kann ich aus wirtschaftlichen Gründen schon verstehen, wenn ein Musikgeschäft nicht alle feilgebotenen Instrumente turnusmäßig jeden Monat neu besaitet ;)
Aber die Menschenkenntnis eines engagierten Verkäufers wird da wohl erkennen, ob jemand zum Proben oder zum Probieren eine Gitarre im Geschäft ins Auge gefasst hat...

Ich möchte an dieser Stelle nicht den Artikel von der Kraushaar Seite verteufeln. Das Geschriebene ist mit dem Sachverstand eines fantastischen Gitarrenbauers begründet!
Irgendwann habe ich mal den Satz gelesen "Die ideale E-Gitarre ist eine besaitete Eisenbahnschiene, auf der die Saite sehr lange schwingen wird."
Grundsätzlich kann ich das auch z.B. in Bezug auf Sustain nachvollziehen. Gleichzeitig kann ich dann den Satz (Zitat) "Tremolos solider Bauweise schlucken kein Sustain. Wer das Tremolo seiner Gitarre auf die Decke auflegt, wird keinen nennenswerten Sustaingewinn feststellen." nicht ganz nachvollziehen, da ein schwebend eingestelltes Tremolo nach meiner Logik mehr Schwingungen schluckt, als ein festgestelltes, bzw. auf der Decke aufliegendes.

Was ich aber sagen möchte ist, dass gewiß ein extremes Schlucken von Schwingungen (Dead Spots) unvorteilhaft ist. Was ist aber mit Resonanzen, die das Schwingen der Saite begünstigen. Genauso, wenn denn die Frequenz gerade passt und ich mittels gewollter Rückkopplung ein endloses Feedback auf "hohen E" erzwingen kann, wie einst Gary Moore bei "Empty
Rooms"?
Edit: Parisienne Walkways

Wenn denn doch das Eigenschwingungsverhalten eines Instrumentes dazu führt, dass die Gitarre für meinen Geschmack tolle Klangeigenschaften hat, ist das für mich okay.
Ich glaube, dass in der Rockgeschichte viele vielleicht technisch unperfekte Gitarren bei grandiosen Songs beteiligt waren.
Genauso finde ich, dass ´ne Paula schon anders klingt als ´ne Strat, oder? :gruebel::rolleyes:
Auch wenn ich den gleichen (oder gar denselben) Pickup in beiden Gitarren verwende.
(Zitat) "Sauber geschraubte und geleimte Hälse unterscheiden sich nicht nennenswert im Ton. Es gibt keinen physikalischen Zustand zwischen fest und los."
 
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War das nicht bei "Parisienne walkways"? ;)
 
Ich habe zwei Gibson SGs mit dünner 'faded' Lackierung und hatte bis vor kurzem eine ebenso lackierte Strat.
Die Schwingen schon anders, wie ich finde.
Gerade die Gibsons profitieren von der dünnen Lackierung, ob es sich als "Druck" äußert kann ich nicht bestätigen,
ich finde eher es bringt so eine Art luftige Lebendigkeit in den Ton.
Auch das Ausschwingen eines Akkordes oder auch nur einer Leersaite, 'pulsiert' deutlich hör- und spürbar.
Bei Mahagoni Gitarren, die weicher sind als Ahorn Modelle, äußert sich das vielleicht deutlicher.
Dass es eigentlich eine Sparmaßnahme ist, kann man ja nicht leugnen, dennoch kann es seine positiven Auswirkungen haben.

Bei Akustikgitarren ist es ja bekanntermaßen so, dass der Ton der Ton ganz maßgeblich von der Decke beeinflusst wird.
Meine Fender Western habe ich deswegen weitestgehend vom Lack befreit, nur eine ganz dünne Schicht draufgelassen.
Hier merkt man den Unterschied auf jeden Fall.
 
Vielleicht ist es auch einfach mal an der Zeit für Gibson etwas ausprobieren. Eine Gute und günstige Paula die sich 3mal besser verkauft, ist doch lukrativer als eine Teure und im Verhältnis weniger verkaufte.
Und vll hat Gibson so auch gleich einfach einen Test gestartet wie man neue Specs testen kann und somit die Besitzer der Wertigeren Paulas beruhigt, welches den Kauf ihrer höheren Gibson rechtfertigt.

Zur Optik ist es für mein Geschmack die LPJ gerade die schönere. Ohne Hochglanz,Schlagbrett und geschnörkel. Vom Geld mal Abgesehen, hätte ich mir eine Teurere Gibson weder leisten können noch wollen.

Ich glaube auch die mehr Resonanz und das hinten raus so frische der LPJ echt mit dem Ahornhals in Verbindung mit der Ahorn Decke kommt. Das passt einfach gut und ist vll einfach die Moderne Art der Paula was auch den Effekt hat , das es den Preis Realisiert.

Meine LTD ex hat auch einen Mahagoni Körper mit Ahorn Hals,aber keine Ahorn Decke. Da kommt der Klang auch recht spritzig aber um ne note Dumpfer und Grölliger.
 
Die meisten der eher gesagt sehr viele Gitarristen, die sich eine LP kaufen, haben genaue Vorstellungen von einer. Und diese Vorstellungen sind sehr traditionell. Das ist seltsamerweise bei Gibson extrem der Fall... Ein "most wanted" Teil wahrscheinlich...
 
Genauso finde ich, dass ´ne Paula schon anders klingt als ´ne Strat, oder? :gruebel::rolleyes:
Auch wenn ich den gleichen (oder gar denselben) Pickup in beiden Gitarren verwende.
(Zitat) "Sauber geschraubte und geleimte Hälse unterscheiden sich nicht nennenswert im Ton. Es gibt keinen physikalischen Zustand zwischen fest und los."

Sry, wenn ich mich hier einmische aber imho liegt der Fehler darin, dass viele sich nur auf Holz, Halsbefestigung und Pick-Ups festlegen.
Das Holz hat Einfluss auf den Klang einer verstärkten Gitarre - aber einen viel geringeren als man glauben mag.
Ein PU hört sich in zwei unterschiedlichen Gitarren verschieden an, weil es da noch sowas gibt wie z.B. die Bridge, Sattel usw. Meiner Meinung nach sind das gewaltig unterschätzte Tuning-Faktoren.

Dann gibt es noch erfahrenere Leute, die mehrere identische Gitarren im Laden getestet haben und einen Unterschied feststellen konnten - muss dann also am Holz liegen? Nö, muss es nicht.
Einflussreicher sind hier:
- Alter der Saiten - ihr alle habt doch schon mal Saiten gewechselt und einen gewaltigen Unterschied festgestellt, oder?
- Höhe der Tonabnehmer
- Elektronik (Poti-Widerstand ist in den wenigsten Fällen exakt der angegebene)
- Bridge-Höhe

Wenn ihr den Einfluss der Lackierung bei akkustischen Instrumenten hören könnt, dann ist mit euren Ohren alles in Ordnung - gilt auch für unverstärkte E-Gitarren.
Bei verstärkten Gitarren glaub ich das euch allerdings nicht - das hat eher was mit Erwartungshaltung und Konditionierung zu tun.
 
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@rawuza
Denke, dass Du es ziemlich auf den Punkt gebracht hast. Es ist oft das Zusammenspiel der vielen verschedenen Konstruktionsdetails, die mehr Einfluss haben, als der Unterschied einer Nitro- oder einer PU-Lackierung.
Gerade das Thema Brücke. Beim Einsatz einer Faber Brücke mit Messingreitern auf meiner Paula (was laut Kraushaar ja zum Bereich "Graswachsenhören" gehört), tat sich immens etwas. Da ist aber auch mit Sicherheit das Material der Brücke generell mit entscheidend. Wir haben das Experiment mal im Proberaum auch mit meiner Flying-V durchgeführt - akribisch die Saitenlage gemessen, Mikroposition, etc.
Aufgenommen mit einem SONY Handyrecorder. Leider ist die Qualität nicht in der erwünschten Form (etwas übersteuert und grell), da es in erster Linie ein Test des Gerätes war, und wir etwas unglücklich mit der Aussteuerung/Handhabung waren. Das hätte besser werden können.
Jedenfalls kann man auch da Unterschiede feststellen. Ich frage meinen Bandkollegen nochmal, ob er die Videos trotz seines Rechnerabsturzes noch hat, dann poste ich die mal, falls es Interesse daran gibt.
 
Ola!
Ich wage es hier als Quasi-E-Gitarrenneuling meine Erfahrung auch zu schildern.
Vor einigen Wochen hatte ich beschlossen,mir eine E-Gitarre anzuschaffen in der Preisklasse bis 1000Euro und fuhr in ein gößeres Musikhaus,in dem ich eine LTD,eine PRS,eine Hagstrom und zwei preislich sehr unterschiedliche Gibsons angespielt habe.Die teurere habe ich nur aus Neugier dazu genommen,um einen evtl. Unterschied zur LPM 2014 (ja baugleich mit der LPJ 2014) testen zu wollen.Abgesehen davon,das die teurere SCHLECHTER verarbeitet war,als die günstige LPM,klang die LPM für mich auch noch deutlich besser und auch am besten von allen angetesteten.
Habe an diesem Tag erstmal keine gekauft,fuhr aber Tage später in einen anderen Musikladen,wieder ne Hagstrom und ne PRS angespielt,diesmal eine LPJ 2014 und ne "extra worn" Gibson für über 10000 Euro :eek: (ich fühlte mich irgendwie geehrt,sowas tun zu dürfen...).Lange Rede,kurzer Sinn,die 10000Euro hatte ich nicht (hätte ich dafür auch nicht ausgegeben...),es ist die LPJ geworden.Sie klang am besten von allen und interessanterweise genau gleich,wie die LPM im anderen Laden.Es war sogar mir Laie aufgefallen,daß die Gibsons dieses gewisse Etwas,diesen "Späng" haben.Selbst unplugged hört man diesen bestimmten Klang,diese nicht enden wollende Resonanz,den die anderen Gitarren einfach nicht hatten.Ich konnte es vorher nicht so ganz glauben,aber nachdem ich selber das gehört und gespürt habe,muß ich es jetzt glauben.Diese rel. günstigen Gibsons sind für ihr Geld fast schon unglaublich gut und ich bin froh,mich letzten Endes doch für die LPJ entschieden zu haben,da eine andere erstmal den Vorzug hatte...

Grüßle!
 
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Ich hab letzten Samstag 5 Gibson SGs trocken angespielt. Leider wars ein bisschen laut und ich konnte nicht so super viel hören, aber (auch wegen alter Saiten) 4 davon klangen fast gleich und vor allem ziemlich gleich laut. Darunter SG Special, 70s Tribute 2010 und SG Standard. Die fünfte war die Derek Trucks Signature und die fiel richtig aus dem Rahmen. Trocken war die gefühlt DOPPELT so laut wie der Rest.
Deswegen schätze ich, deine Erfahrung war vielleicht eher der Tatsache geschuldet, dass auch innerhalb einer Serie die Gitarren etwas unterschiedlich ausfallen.
 
ich habe zwar bisher noch keine LPJ mit teueren Gibsons verglichen, daber durchaus mit anderen, viel teueren Metal-Gitarren ( mit EMGs, SD ..).

ich bin zwar kein Gibson-Fan, da mir die Bespielbarkeit /Halsprofile überhaupt nicht gefällt, aber ich muss zugeben, dass er Klang immer extrem gut war.

die bis zum 3 fachen Preis teueren Gitarren waren klanglich schlechter als die LPJ. sowohl akustisch, wie auch am amp.

keine hatte auch nur annähernd soviel Bass/ Volumen wie die LPJ. war für mich auch erst nicht zu glauben, aber ich habe es schon mehrmals in versch. Shops angetestet.
 
Ihr dürft aber auch nicht vergessen, dass die Faded Modelle für Gibson eine lukrative Einnahmequelle sind.
Früher war eine Gibson für weniger Betuchte, Schüler, Studenten etc., so gut wie unerreichbar.
Heutzutage gehen die ersten Modelle schon ab ca. 500€ los.
Der Kompromiss ist, einige Schritte in der Herstellung (Binding, Klarlackschicht usw.) wegzulassen und
dadurch die Gitarre billiger anbieten zu können.
Kann gut sein, dass dieses Geschäftsmodell aus der Not geboren wurde und Gibson einfach
sowas anbieten musste.
Ich persönlich finde die faded Modelle klanglich und haptisch den "normalen" Modellen ebenbürtig.
Eine meiner beiden SGs habe ich übrigens nachträglich auf Glanz poliert.
 
das ist ja das Witzige: durch die Sparmaßnahmen wie Weglassen von Lack, Binding, .. klingen sie extrem gut.
ich habe noch keine teuere Gibson dagegen angespielt,aber eine "normale" Studio, die nur ein bißchen teurer ist. diesen Test
habe ich auch schon mehrmals gemacht, es gab keine Studio, auch nicht mit neuen Saiten, die mit einer LPJ mithalten konnte. es waren
zwar keine großen Unterschiede, aber durchaus hörbar, ich nehme an wegen der Nitrolackierung am Body und Hals, die durchaus das Schwingungsverhalten beeinflußt.

aber leider kann ich mich weder mit dem 50er , noch dem 60er Halsprofil anfreunden ....

@ Soulagent79:

wie hast du deine SG selbst auf Glanz poliert ?
ich weiss, dass die meisten Satin-lackierten Gitarren nach kurzer Zeit am Hals durch das Spielen wieder Glnz bekommen.
 

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