Gibson-Style Nachbau, Frage zum ungefähren Winkel der Brücke?

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Maximilian1997
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Guten Abend zusammen,

ein Freund und ich hatten über die Winterzeit angefangen zwei Gitarrenbodies aus Epoxydharz zu bauen. Dies war einfach mal nur ein Spaß und Zeitvertreib am Abend, da mein Kumpel Tische etc. aus dem Material baut und noch Reste übrig hatte. Nachdem wir zwei Bodies im Gibson Les Paul Style gossen (mit einer Schablone für die Außenmaße), und sahen, dass dies ziemlich gut klappte, bestellten wir nun mal alle restlichen Komponenten und sind gerade dabei die Gitarre zusammenzubauen. Wir haben nur ein Problem bei welchem wir einfach auf keinen richtigen grünen Zweig kommen. Wir sind beide keine Gitarrenbauer und sind entsprechend keine Profis in der tieferen Materie im Bezug auf Berechnungen an der Gitarre. Nun geht es um das Thema Mensur bzw. spätere Intonation.

Dies Les Pauls haben ja eine Mensur von 628mm. Nun ist ja die Brücke bei diesen Gitarren schräg angebaut. Ich habe jetzt durchs Forum soviel herausgefunden, dass die Mensur von 628mm ungefähr an der hohen E-Saite stimmt. Jedoch durch Faktoren wie Saitenlage aber auch Saitendicke ändert sich der effektive Abstand zwischen Steg und Brücke beim greifen. Darum ist der Abstand der tiefen E-Saite beim nachmessen nicht bei 628mm sondern etwas darüber. So zumindest die Theorie wie ich Sie verstanden habe. Sollte das nicht stimmen dann bitte ich euch gerne um andere Infos, bin in dem Thema sehr interessiert und würde gerne mehr darüber wissen wie das alles zu stande kommt.

Nun müssen wir die Brücke ja im Endeffekt so anbringen, dass wir nachher die Intonation sauber einstellen können. Jedoch finde ich im Netz wenig an Zeichnungen von Les Pauls. Sprich ich habe bisher nur unterschiedliche Zeichnungen gefunden, welche den Bohrungsabstand der zwei Brücken (die, in welche die Saiten eingehängt werden und die, welche verstellbar ist) immer nur auf einer Seite der Brücke zeigten. Mit anderen Worten, die eine Zeichnung zeigt einen Bohrungsabstand der Bolzen der beiden Brücken auf Höhe der tiefen E-Saite von 37,1mm, und eine Zeichnung zeigt den Abstand der Bohrung auf höhe der hohen E-Saite 39.69mm. Ich habe mal eine kurze Prinzipzeichnung in Paint erstellt, sodass man mein geschriebenes vielleicht besser nachvollziehen kann.

Meine Frage bezieht sich nun darauf, dass es sich um zwei unterschiedliche Zeichnungen von unterschiedlichen Quellen handelt (von welchen ich die zwei Abstandswerte habe) und ich mir einfach etwas unsicher bin. Wir haben ja sozusagen nur eine Chance um richtig zu bohren und ich würde die Gitarre nachher gerne wirklich spielen, weshalb die Intonation auch einstellbar sein sollte. Mir ist klar, dass ich dies an der verstellbaren Brücke nachher noch etwas nachjustieren kann, jedoch wollte ich einfach auf Nummer Sicher gehen, nicht dass wir nachher außerhalb der Toleranz des verstellbaren liegen. Meine Frage nun, gibt es hier vielleicht genaue Werte wie schräg denn die Brücke wirklich sitzen muss? z.B. in Form eines Winkels oder in Form von unterschiedlichen längen vom Steg bis zur Brücke der hohen und tiefen E-Saite? Oder auch von anderen Bezugspunkten aus?

Ich wäre euch sehr für eine Hilfestellung dankbar, da ich jetzt auch nicht gerade der Profi bin um mir das mit Längenkoeffizienten unter Einbeziehung der Saitenlage etc. selbst genau zu berechnen.

Anbei mal zwei Bilder (der Body ist noch nicht fertig geschliffen und poliert).

Vielen Dank im Vorraus und mit freundlichen Grüßen
Max :)

prinzip lp.png3.jpeg2.jpeg
 
Grund: Bilder eingebunden
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Hi @Maximilian1997 ,

cooles Projekt :hat:

Ich habe mal einer Tele ein Bigsby-Style plus Rollerbridge verbaut und habe das Problem wie folgt erfolgreich lösen können:

1. die Wahl der Saitenstärke -> hier würde ich euch zu einem 10er-Satz raten

2. den Winkel der Brücke im Verhältnis zum Saitenhalter (den ich bei der Tele nicht brauchte) könnt ihr euch von frontalen LP-Bildern diverser Musikhändler leicht ausmessen.

3. die Gitarre zusammen bauen, ohne die Löcher für die Brücke zu bohren. Lediglich den Saitenhalter verbauen.

4. dann -wie bei einer Jazzbox- die Brücke erstmal als "floating-bridge" auflegen, Gitarre stimmen (bis die Saiten die endgültige Dehnung erreicht haben !!! )

5. mit einem guten Stimmgerät die Brücke mit mittig eingestellten Saitenreitern so positionieren, dass eine saubere Intonation möglich ist.

6. wenn die optimale Position gefunden wurde, anzeichnen und die Brücke endgültig montieren.

Gruß
RJJC
 
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Hallo @Real-JJCale ,

Vielen Dank dir für die Antwort :)

Das mit dem Winkel ausmessen habe ich mir bereits überlegt, jedoch bin ich mir bei Bildern immer unsicher, man weiß ja nie inwiefern diese geschönt oder verzerrt sind, nicht dass der Winkel dann eventuell nachher nicht genau passt:)

Die Idee mit dem einstellen ohne festschrauben ist super gut, die Brücke wird ja dann durch den Druck der Saiten an Ort und Stelle unter den Saiten gehalten. Sprich die passende Position selbst zu finden, gute Idee wieso sind wir darauf nicht gekommen :D

Danke, wir werden es die Tage mal auf diese Weise probieren

Mit freundlichen Grüßen
Max
 
Nur ergänzend: Die Abweichung von knapp drei Millimetern bei der Mensur zwischen den beiden E-Saiten ist realistisch.
 
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Alles klar ich danke euch für eure Hilfe. Haben es nun so gemacht, dass wir die Brücke ohne diese festzumachen unter die Saiten geklemmt und ausgerichtet haben. Hat funktioniert. Die Brücke ist fest und die Gitarre lässt sich wunderbar einstellen. :)
 

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