Gitarre entlacken, beizen und ölen

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ILL Pfefferbrot
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Hi,
ich spiele momentan mit dem Gedanken, meine Gitarre (http://ranguitars.com/gal1.php?z=673) zu entlacken, eventuell zu beizen und anschließend zu ölen/wachsen. Holzbasis ist Mahagonie und ein durchgehender Ahornhals. Den Hals würde ich ebenfalls entlacken und anschließend mit so einem schönen öl/wachs (?) Finish überziehen wollen, wie man das von Ibanezhälsen her kennt. Zum Schleifen habe ich einen "Extenter-" und einen "Schwingschleifer" von Aldi.
Nun meine Fragen: Was brauche ich an Equipment?
Wie entferne ich den Lack am besten?
Wie kriege ich ein angenehm bespielbares (--> Ibanez) Halsfinish hin?
Was würde ich für Beize nehmen und wie verwendet man sie?
Was sind die Unterschiede zwischen Öl- und Wachsfinish für den Body (oder macht man das sowieso beides?)?
Was könnte ich alles falsch machen - und wie vermeide ich es? :great:
Danke schonmal für alle Antworten,
David
 
Eigenschaft
 
Also, ich kann dir da schon etwas helfen da ich vor einiger Zeit meine Ibanez RG abgeschliffen hab.

Exenter-und Schwingleifer sidn schonmal gut, desweiteren wirst du auch noch Schmirgel brauchen ich denke da sollten 80er, 120er, 240er und 400er reciehn, jeweils ein bis zwei Blatt kosten meistens 45 Cent das Blatt.
Abbeitzer kann ich die nicht empfehlen, hat bei einigen Board user, und bei mir NICHT funktioniert.

Du solltest beim schleifen mit den Geräten aufpassen das du die Kanten nicht rund machst, sähe mMn bei ner Heavy Gitarre nicht sooo dolle aus.
Hier erstens sehr vorsichtig schleifen und zur Not lieber miter Hand, dauert zwar länger udn ist anstrengender aber für ne Gitarre würde ich einiges in Kauf nehmen^^.

Den hals kannste locker mit 120er Schmirgel und aufwärts entlacken, nacher mit Wachs und/oder Öl versiegeln, allerdings hab ich gehört bzw hier im Board irgendwo gelesen das Ibanez seine Hälse Lackiert und die Schichten wieder abschleift um nacher nur ne hauchdünne Lackschicht zu haben ( oder irgendwie sowas in der art...)
Also wenn du wachsen willst, fällt mir nur das Warwick Beewaxx ein, nur weiß ich nicht ob das nur zur Pflege oder auch zum "Hauptversiegeln" geeignet ist.

Zur Beitze, ganz normale Beitze auf Wasserbasis würde ich sagen aber les dir lieber das mal durch:

https://www.musiker-board.de/vb/bas...en-kleiner-do-yourself-guide.html#post2425369

Was sind die Unterschiede zwischen Öl- und Wachsfinish für den Body (oder macht man das sowieso beides?)

Soweit ich weiß kann man beides machen, aber nur ölen reicht auch aus (Hartöl verwenden!!) frag am besten mal den Dude, der hat damit ein wunderschöses Ergebnis erzielt.

So mehr fällt mir getz so spontan auch nicht ein, fall ich noch was weiß ergänze ich das noch,
Gruß Flo
 
Hi Flo,
danke (mal wieder ;)) für deine Hilfe! :great: Das scheint ja garnicht so schwer zu sein, mich kribbelts ganzschön in den Fingern.. Ich werde den Dude mal anschreiben wegen dem Öl/Wachs. Wenn sonst noch Jemand Tipps hat, was man dafür genau nehmen kann, immer her damit!
 
Den hals kannste locker mit 120er Schmirgel und aufwärts entlacken, nacher mit Wachs und/oder Öl versiegeln, allerdings hab ich gehört bzw hier im Board irgendwo gelesen das Ibanez seine Hälse Lackiert und die Schichten wieder abschleift um nacher nur ne hauchdünne Lackschicht zu haben ( oder irgendwie sowas in der art...)

Jein.
Das beliebte sog. "Satin"-Finish ist nicht viel mehr als aufgerauhter Standardlack.
Fühlt sich etwas netter an, ist aber Geschmackssache. Ich mags.

Also wenn du wachsen willst, fällt mir nur das Warwick Beewaxx ein, nur weiß ich nicht ob das nur zur Pflege oder auch zum "Hauptversiegeln" geeignet ist.

Holzpflegeprodukte gibts wie Sand am Meer. Und es gibt nicht den geringsten Grund, überteuerte Markenware ausm Gitarrensektor zu kaufen. Man geht ja auch nicht zu BMW wenn man nen guten Computer will ;)

Soweit ich weiß kann man beides machen, aber nur ölen reicht auch aus (Hartöl verwenden!!) frag am besten mal den Dude, der hat damit ein wunderschöses Ergebnis erzielt.

Man kann beides machen, aber nicht gleichzeitig/auf der gleichen Gitarre.

Die Verwendung von Wachs schließt weitere Verwendung von Öl aus und andersrum.
Qualitativ unterscheiden sich die Behandlungen nicht, ist - mal wieder - Geschmackssache.
 
Jein.
Das beliebte sog. "Satin"-Finish ist nicht viel mehr als aufgerauhter Standardlack.
Fühlt sich etwas netter an, ist aber Geschmackssache. Ich mags.

Danke, jetzt weiß ich wie dies machen, wie gesagt ich war mir nichtmehr so sicher was ich gelsese hatte^^


Holzpflegeprodukte gibts wie Sand am Meer. Und es gibt nicht den geringsten Grund, überteuerte Markenware ausm Gitarrensektor zu kaufen. Man geht ja auch nicht zu BMW wenn man nen guten Computer will

Interessantes Beispiel;) , ja wie gesagt mir viel nur das Beewax ein, da mir das auch mal von nem Gitarrenbauer empfoheln wurde, aber ich bin mir auch sicher das es günstigere Mittelchen gibt die mindestens genau so gut sind, da haste recht.

Flo
 
Das scheint ja garnicht so schwer zu sein, mich kribbelts ganzschön in den Fingern..

Ja ist auch eigentlich nicht sonderlich schwer, ist aber trotzdem mehr Arbeit als man zu Anfang denkt, also in ner Stunde wirst du nicht fertig und was ich vllt noch erwähnen sollte, das macht ne riesen Sauerei weil alles mit Staub bedeckt sein wird.

Flo
 
der arbeitsumfang ist wirklich sehr groß! ich habe vor ein paar jahren den body einer meiner esp-gitarren abgeschliffen. das war natürlich noch mehr arbeit als bei einer "zackengitarre", da die ganzen rundungen am strat-korpus nicht mit einer maschine behandelt werden können. insgesamt hat das so knapp 200 stunden zeit gekostet (das ist kein schreibfehler).
jetzt ist sommer, also mach die schleifarbeiten auf jeden fall draußen! ich habe das damals im winter gemacht und habe den ganzen proberaum eingestaubt und das zeug war überall und ich habe nen ganzen tag lang geputzt. der feine staub geht leider auch in die fader von mischpulten, vorstufen und ähnlichen geräten.
das resultat hat sich trotz aller mühe gelohnt. die gitarre klingt ohne lack wesentlich besser..
 
Die Verwendung von Wachs schließt weitere Verwendung von Öl aus und andersrum.
Qualitativ unterscheiden sich die Behandlungen nicht, ist - mal wieder - Geschmackssache.

Das stimmt so nicht ganz.
Eine geölte Fläche kann man auch danach mit Wachs behandeln, wenn man zusätzlichen Schutz will. Framus und Warwick legt seinen geölten Gitarren / Bässen sogar ein Döschen mit Wachs zur Pflege bei.

Ich finde aber geölte Flächen wachsen muss nicht unbedingt sein, weil sich das öl selbst besser anfühlt und Wachs bei Hitze und feuchten Händen dazu neigt weich zu werden und zu schmieren. Dann lieber von Zeit zu Zeit wieder einölen.

Über beize und ölen streiten sich die Gelehrten auch...
manche sagen "kein Problem", manche sagen "geht gar nicht, weil die Beize irgendwann durchs Öl rausschwitzt".

Interessantes zum Thema gibt's auch hier:

www.gearbuilder.de

Eine andere Methode wäre pigmentiertes Öl, wie es auch bei Framus / Warwick verwendet wird. Ich habe mal dieses ausprobiert, habe aber keine befriedigenden Erlebnisse erzielt. ICh hatte die "tiefschwarz" Variante, schwarz ist es aber nicht wirklich geworrden, eher fleckig grau.
 
Das meiste wurde ja schon gesagt und ich kann eigentlich auch nicht viel mehr beitragen.

Die gewünschte Haptik lässt sich auf verschiedene Art und Weise erzielen. Entweder man mattiert Lack mit feinem Schleifpapier oder man greift auf ein Hartölfinish zurück.
Wachen würde ich in diesem Fall eher nicht, da ein Hartöl an dieser doch recht stark beanspruchten Stelle einfach den besseren Schutz bietet.

Was die Haltbarkeit angeht hat Lack aber noch vor den beiden anderen Alternativen klar die Nase vorn. Vorteil beim Öl wäre wiederum, dass man das relativ problemlos erneuern kann.

Wenn es gut gemacht wird, fühlt man kaum einen Unterschied zwischen den beiden Alternativen Lack und Öl. Für welche man sich letztendlich entscheidet hängt natürlich auch von den Applikationsmöglichkeiten sowie den persönlichen Fähigkeiten im Umgang mit den einzelnen Werkstoffen ab.
 
Also ich habe bezüglich Beizen+Ölen mal Clou angeschrieben und vom sehr netten Service hieß es, dass sie es nicht machen würden, da sie sich nicht sicher sind, dass es funktioniert! Sie haben mir als alternative das Clou Hartholzöl empfohlen, das ist ein Lack der aber ähnlich wie Öl anfeuert und tief in die Gitarre einziehn, mein Ergebnis damit fühlt sich sehr schön an, ich werde das nächste mal trotzdem Ölen :)
 
So ich hole diesen Thread mal wieder hervor, da ich nicht unnötig einen neuen öffnen möchte und mein Anliegen ganz gut zum Thema passt.
Ich habe vor einer Epiphone Explorer Gothic einen neuen Look zu verpassen. Mir schwebt da ein Naturfinish vor.

JamesHetfieldGibsonexplorer.jpg


088.jpg


So in etwa soll die Gitarre später aussehen (und nein ich möchte das nicht, weil Hetfield eine solche Gitarre spielt :D)

Einzelheiten wie das Abschleifen und das spätere versiegeln mit Klarlack habe ich soweit verstanden, aber ich frage mich wie ich das abgeschliffene Mahagonie am besten bearbeite.
Mit Beize? Gibt es auch andere Möglichkeiten? Und wenn nicht, kann mir jemand eine bestimmte Beize empfehlen, die den original Mahagonie-Ton unterstreicht und nicht verfärbt?
Am besten wäre es, wenn mir jemand das Beizen mal genauer erklären könnte^^

Danke schon einmal für Antworten
 
Zuletzt bearbeitet:
Beizen = Färben

Also wenn du die Naturfarbe von Mahagoni erhalten willst, dann einfach mit Klarlack oder Öl (wobei letzteres etwas einfacher ist) versiegeln, nicht Beizen.
Allerdings ist natürlich bei Epiphone nicht ganz sicher, ob da wirklich Mahagoni unter dem lack ist, und ob es auch eine schöne Maserung hat. Aber das wirst du sehen, wenn der lack unten ist.

Und bitte beachten: Beim Lackentfernen mittels Schleifmaschine unbedingt eine Staubmaske tragen! (Ist aber auch bei Handschliff ratsam.)

mfG
Markus
 
Danke für deine Antwort.
Mit der Holzqualität bei Epiphone könntest du recht haben. Mir fällt gerade ein, dass es ja auch die Korina Explorer gibt, die halbwegs durchsichtig lackiert wurden.
Dann wäre es doch sicherlich 'ne Möglichkeit sich eine solche mit passender Maserung auszusuchen, dann eben zu entlacken und so zu beizen/ölen, dass der Farbton den oben genannten Mahagoni-Klampfen nahe kommt. Denn vom Handling und vom Ton gefallen mir sowohl die Gothics als auch die Korinas.

Und keine Sorge: An die Staubmaske habe ich schon gedacht :D
 
Danke für deine Antwort.
Mit der Holzqualität bei Epiphone könntest du recht haben. Mir fällt gerade ein, dass es ja auch die Korina Explorer gibt, die halbwegs durchsichtig lackiert wurden.
Dann wäre es doch sicherlich 'ne Möglichkeit sich eine solche mit passender Maserung auszusuchen, dann eben zu entlacken und so zu beizen/ölen, dass der Farbton den oben genannten Mahagoni-Klampfen nahe kommt.

Äh, ja, aber wenn do ohnehinn neu kaufst, warum suchst du dann nicht eine, die von haus aus so aussieht, wie du sie gerne hättest?
Vor allem, wenn die Korina Explorer ja eh schon eine hübsche Maserung hat, warum dann entlacken? Oder willst du unbedingt ein Ölfinish?
Zugegeben, das Korina scheint ein wenig heller als Mahagoni. Die Frage ist, ob es dir den Aufwand wert ist, denn das ist es auf jeden Fall.

mfG
Markus
 
Du hast schon recht, aber ich habe leider kein Geld, um mir eine Gitarre zu kaufen, die schon fertig meinen Wünschen entspricht (die oben abgebildete Edwards z.B. kostet mit Zoll gute 1000€).
Die Korina bildet mit der Maserung schon eine gute Grundlage, aber das Finish ist mir doch ein Stück zu hell. Außerdem wäre es nicht schlecht, sich mal ein kleines Bastelprojekt zu suchen, zumal ich ja momentan auch noch Ferien habe.
 
Naja, machen kann man es natürlich schon so.
Wenn du beizen willst, muss der Lack komplett runter, sonst kann die Beize nicht ins Holz ziehen.
Spannend wird es auch, den richtigen Farbton zu finden, denn du hast ja kein Reststück vom Holz, wo du ausprobieren kannst. Du hast also dann zum Farbtonfinden nur das E-Fach und die Tonabnehmerfräsungen.

mfG
markus
 
Ja, wenn der Geldbeutel drückt muss man kreativ sein :D
Aber du hast mir schon ein ganzes Stück weitergeholfen. Danke und ein Keks von mir :great:
 
Hi Chazer,

ganz schön viel Aufwand ... neu kaufen und dann umbasteln und so.
Schon klar, dass die Edwards vlt. zu teuer ist, aber was ist denn z.B. mit dieser hier:

http://www.bachmusik.com/en/bach-bexp-mjbs_p1182

Bin neulich mal wieder auf Bach Gitarren gestoßen und wahrscheinlich werd ich mir in naher oder ferner Zukunft eine kaufen.
Meine mich nicht daran zu erinnern, dass jmd. wirklich schlecht von diesen Gitarren geredet hat.

So, Senf genug dazugegeben ;)
 
Ja, über die Bach's habe ich auch schonmal nachgedacht, aber recht durchwachenes über sie gehört (siehe die Links hier).
Wobei natürlich der Preis verlockend ist. Wenn du dir wirklich eine kaufst, halte mich bitte auf dem Laufenden, denn mich würde es schon interessieren, ob die Klampfen für den Preis was hermachen.
 

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