Soulagent79
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Fender 1991 American Standard Stratocaster, lake placid blue, maple neck
Eines vorweg:
Diese Gitarre ist ein Rebell! Aus heutiger Sicht zeigt sie allem hochgezüchteten, überhypten Kram, den lake placid blauen Mittelfinger.
Aber mehr dazu später...
Vorgeschichte:
Ich kam an diese Gitarre vor einigen Wochen durch einen Tausch. Eigentlich durch mehrere Tauschgeschäfte.
Letzten Sommer hatte mir ein Freund seine Gibson Swamp Ash Les Paul zu günstigen Konditionen überlassen.
Da ich aber mit Les Pauls noch nie so richtig warm werden konnte (obwohl sie gute Gitarren sind!) entschied ich mich, sie nach ein paar
Monaten bei Ebay Kleinanzeigen anzubieten. Verkauf oder Tausch.
Bald meldete sich jemand, mit dem ich die Les Paul gegen eine neuwertige Fender Am. Special Telecaster tauschte.
Die Tele ereilte jedoch sehr bald das gleiche Schicksal: Ebay Kleinanzeigen.
Wieder fand ich einen Tauschpartner und geriet so an die Fender American Standard Stratocaster (Bj. 1991), um die es in diesem Review gehen wird.
Drehen wir das Rad der Zeit zurück:
1991. Twix heißt noch Raider und ich bin ein 12-jähriger Schüler, der noch auf seinem Game Boy anstatt auf Gitarren spielt und nicht ahnt,
dass weit weg, in Corona, Kalifornien, USA, eine Fender Stratocaster zusammengeklöppelt wird, die ihm über zwanzig Jahre später in die Arme fallen wird.
Specs:
Es handelt sich um eine Fender Standard Stratocaster, mit modernen Features - dem damals üblichen Tremolosystem, Maple Neck, Medium Jumbo Bünde, Alnico V PUs
und Neck-tilt-Funktion.
Das besondere an dieser Strat ist, dass sie aus einer Zeit stammt, bevor die gängigen Mythen, was eine gute Gitarre ausmacht, sich über das Internet
verbreiteten.
Aus heutiger Sicht gibt es einige Punkte an dieser Gitarre und in dieser Preisklasse, über die viele heutzutage die Nase rümpfen würden:
Die Polepieces der Pickups sind nicht gestaggert, die Kabel sind nicht stoffumantelt, die Bobbins der PUs sind aus Plastik, das Halsprofil ist recht dick und unter dem Pickguard befindet
sich ein großer blauer Swimming Pool.
Aber trotzdem ist dies eine gute Gitarre!
Optik:
Im Vergleich zu heute ist die Optik eher schlicht. Auf dem Headstock prangt ein kleines CBS-Logo, der Hals ist leicht gelblich aber matt
lackiert und der Korpus sieht in seinem tief blauen 'Lake Placid Blue' einfach cool und klasse aus.
Dieses Traditionsfarbe gibt es bei Fender ja schon seit den frühen 60ern, damals mit DuPont Nitro-Lack aufgetragen.
Das Vorliegende Modell hat, wie fast alle Strats ab Ende der 60er, ein Poly-Finish, welches im Laufe der Zeit
leicht grau-grünlich geworden ist.
Die weißen Plastikteile haben einen leicht cremigen Farbton angenommen. Sehr angenehm.
Sound:
Es klingt nach Strat. Keine Ausprägung in eine bestimmte Richtung. Nicht zu höhenhreich oder zu mittig, zu heiß oder zu wenig Output.
Diese hohle, kehlige, drahtige, leicht bissige Klingeln ist auf jeden Fall vorhanden.
Dafür dass die Pickups ganz unprätentiöse American Standards sind, machen sie eine gute Figur.
Dass sich die Swimming Pool-Fräsung irgendwie negativ bemerkbar macht, kann ich nicht feststellen.
Fazit:
Diese Strat ist in allen Bereichen gelungen. Im Vergleich zu den heutigen Fender Instrumenten, die ja alle ab Werk mit einer gewissen "Attitude" und Mojo
daherkommen, wirkt sie auf den ersten Blick blass und unentschlossen.
Aber wenn man die Marketing-Brille abnimmt und die Gitarre mit neutralen Augen sieht, dann erschließen sich einem ihre Qualitäten schnell.
Man merkt, dass Fender, vier Jahre nach dem Neustart in Corona, vor allem Dingen gute Gitarren bauen wollte.
Wenn man bedenkt, dass dieses Modell in den frühen 90ern gerade mal 1.600 DM kostete (im Vergleich zu 1.300 € heute), bekommt man
eine Menge Gitarre für's Geld.
Gebraucht kann man sie inzwischen für 600-700€ erwerben. Dieser Preis ist absolut in Ordnung.
Ob ich sie für immer behalten werde, kann ich nicht sagen.
Im Moment gefällt sie mir und eine Am Standard sollte man als Fender-Jünger doch eigentlich immer im Haus haben!
Eines vorweg:
Diese Gitarre ist ein Rebell! Aus heutiger Sicht zeigt sie allem hochgezüchteten, überhypten Kram, den lake placid blauen Mittelfinger.
Aber mehr dazu später...
Vorgeschichte:
Ich kam an diese Gitarre vor einigen Wochen durch einen Tausch. Eigentlich durch mehrere Tauschgeschäfte.
Letzten Sommer hatte mir ein Freund seine Gibson Swamp Ash Les Paul zu günstigen Konditionen überlassen.
Da ich aber mit Les Pauls noch nie so richtig warm werden konnte (obwohl sie gute Gitarren sind!) entschied ich mich, sie nach ein paar
Monaten bei Ebay Kleinanzeigen anzubieten. Verkauf oder Tausch.
Bald meldete sich jemand, mit dem ich die Les Paul gegen eine neuwertige Fender Am. Special Telecaster tauschte.
Die Tele ereilte jedoch sehr bald das gleiche Schicksal: Ebay Kleinanzeigen.
Wieder fand ich einen Tauschpartner und geriet so an die Fender American Standard Stratocaster (Bj. 1991), um die es in diesem Review gehen wird.
Drehen wir das Rad der Zeit zurück:
1991. Twix heißt noch Raider und ich bin ein 12-jähriger Schüler, der noch auf seinem Game Boy anstatt auf Gitarren spielt und nicht ahnt,
dass weit weg, in Corona, Kalifornien, USA, eine Fender Stratocaster zusammengeklöppelt wird, die ihm über zwanzig Jahre später in die Arme fallen wird.
Specs:
Es handelt sich um eine Fender Standard Stratocaster, mit modernen Features - dem damals üblichen Tremolosystem, Maple Neck, Medium Jumbo Bünde, Alnico V PUs
und Neck-tilt-Funktion.
Das besondere an dieser Strat ist, dass sie aus einer Zeit stammt, bevor die gängigen Mythen, was eine gute Gitarre ausmacht, sich über das Internet
verbreiteten.
Aus heutiger Sicht gibt es einige Punkte an dieser Gitarre und in dieser Preisklasse, über die viele heutzutage die Nase rümpfen würden:
Die Polepieces der Pickups sind nicht gestaggert, die Kabel sind nicht stoffumantelt, die Bobbins der PUs sind aus Plastik, das Halsprofil ist recht dick und unter dem Pickguard befindet
sich ein großer blauer Swimming Pool.
Aber trotzdem ist dies eine gute Gitarre!
Optik:
Im Vergleich zu heute ist die Optik eher schlicht. Auf dem Headstock prangt ein kleines CBS-Logo, der Hals ist leicht gelblich aber matt
lackiert und der Korpus sieht in seinem tief blauen 'Lake Placid Blue' einfach cool und klasse aus.
Dieses Traditionsfarbe gibt es bei Fender ja schon seit den frühen 60ern, damals mit DuPont Nitro-Lack aufgetragen.
Das Vorliegende Modell hat, wie fast alle Strats ab Ende der 60er, ein Poly-Finish, welches im Laufe der Zeit
leicht grau-grünlich geworden ist.
Die weißen Plastikteile haben einen leicht cremigen Farbton angenommen. Sehr angenehm.
Sound:
Es klingt nach Strat. Keine Ausprägung in eine bestimmte Richtung. Nicht zu höhenhreich oder zu mittig, zu heiß oder zu wenig Output.
Diese hohle, kehlige, drahtige, leicht bissige Klingeln ist auf jeden Fall vorhanden.
Dafür dass die Pickups ganz unprätentiöse American Standards sind, machen sie eine gute Figur.
Dass sich die Swimming Pool-Fräsung irgendwie negativ bemerkbar macht, kann ich nicht feststellen.
Fazit:
Diese Strat ist in allen Bereichen gelungen. Im Vergleich zu den heutigen Fender Instrumenten, die ja alle ab Werk mit einer gewissen "Attitude" und Mojo
daherkommen, wirkt sie auf den ersten Blick blass und unentschlossen.
Aber wenn man die Marketing-Brille abnimmt und die Gitarre mit neutralen Augen sieht, dann erschließen sich einem ihre Qualitäten schnell.
Man merkt, dass Fender, vier Jahre nach dem Neustart in Corona, vor allem Dingen gute Gitarren bauen wollte.
Wenn man bedenkt, dass dieses Modell in den frühen 90ern gerade mal 1.600 DM kostete (im Vergleich zu 1.300 € heute), bekommt man
eine Menge Gitarre für's Geld.
Gebraucht kann man sie inzwischen für 600-700€ erwerben. Dieser Preis ist absolut in Ordnung.
Ob ich sie für immer behalten werde, kann ich nicht sagen.
Im Moment gefällt sie mir und eine Am Standard sollte man als Fender-Jünger doch eigentlich immer im Haus haben!
- Eigenschaft
