[Gitarre] Gibson Les Paul Deluxe (1976)

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Die Vorgeschichte meiner Les Paul Deluxe begann für mich etwa vor 15 Jahren:

Zum ersten Mal virtuell über den Weg gelaufen ist mir die Les Paul Deluxe beim schauen des The Who Films „The Kids Are Alright“.
In dem Film gibt es eine Konzertszene, in der Pete Townshend mit seiner Gold Top Deluxe die Songs „Roadrunner“ und eine abgewandelte Bluesshuffle-Version des The Who Klassikers „My Generation“ spielt (wer den Film kennt wird sich sicher erinnern ;-) ).
Zu dieser Zeit war ich zwar noch ein bisschen mehr auf SG`s aus, war aber schon damals von der Gitarre mit ihren ungewöhnlich kleinen Humbuckern und dem tollen Sound fasziniert.
Zur Les Paul sollte ich allerdings erst etwas später kommen.

Für lange Zeit war meine Traumgitarre eine Gibson Les Paul Gold Top mit P90 aus dem Custom Shop (R6). Dazu ist es allerdings nie gekommen – ich hatte um 2010 ein kurzes Intermezzo mit einer Gibson Les Paul 50`s Tribute mit P90 (erste Serie mit nicht lackiertem Rücken!) die allerdings bald darauf zu Gunsten einer LP Traditional Pro 50`s wieder scheiden musste. Man kann halt nicht alles haben.

Kurze Zeit später wurde ich durch den Auftritt von Social Distortion bei Rock am Ring auf Mike Ness und seine Les Paul Deluxe`s aus den mit-70-ern mit P90 Bestückung aufmerksam – kleiner Nebeneffekt: seither bin ich großer Social D - Fan ;-) Haptik und Klang trafen einfach genau meinen Geschmack.

Der Wunsch irgendwann mal eine „echte“ Les Paul Deluxe zu besitzen war wieder geweckt.
Doch da diese Instrumente mittlerweile auch in die Vintage-Riege einzuordnen sind, sind auch die Preise für gut erhaltene Instrumente dementsprechend hoch, auch wenn es bei den etwas unbeliebteren 70`s Paulas (Stichwort „Norlin-Ära“) preislich bei weitem noch nicht so schlimm ist, wie bei ihren Verwandten aus 50`s und 60`s.

Das erste Mal wirklich live in die Finger bekam ich eine Deluxe dann ein paar Jahre später während eines USA-Urlaubs.
Das Guitar Center Hollywood in L.A. hatte damals noch die berühmte Vintage-Wand an der unter vielen namhaften Gitarren-Modellen aus den 50`s und 60`s auch ein paar 70`s Modelle hingen, unter anderem auch eine LP Deluxe in Weinrot.
Nach kurzem Gespräch mit einem GC-Mitarbeiter durfte ich die Deluxe kurzerhand Probespielen und war einfach hin und weg.
Wer sich schon einmal mit 70`s Paulas aus den USA beschäftigt hat weiß, dass sie für ihr relativ hohes Gewicht berüchtigt sind. Mich hat das allerdings nie gestört.
Die Gitarre hatte ein sehr flaches Halsprofil, Ahornhals, Pancake-Body (Mahagoni/Ahorn/Mahagoni+Ahorndecke) und die flachen 70`s „Fretless-Wonder“ Bundstäbchen. Gerade was das letzte Feature angeht war ich ja erst skeptisch, ich stehe eher auf Medium Jumbo-Bünde aber auf der Deluxe war das gar kein Problem.
Sie spielte sich wie Butter und der Klang war einfach nur klasse. Gerade die Verbindung von Mini-Humbuckern und dem Ahornhals bringt erheblich merkbar Hochmitten/Höhen und Definition ins Klangbild.
Wieder waren es der Preis und die dazukommenden Exportgebühren die mich von einem möglichen Kauf absehen ließen (abgesehen davon war es leider keine Gold Top).


Ein paar Jahre später lief mir relativ unverhofft eine Les Paul Deluxe vor die Flinte. Eine Gold Top dieses Mal.
Guter Zustand, fairer Preis – lediglich der Steg-Pickup wurde gegen einen DiMarzio getauscht und die Mechaniken waren vom Vorbesitzer im Laufe ihres Lebens auf Schaller umgerüstet worden.
Der Originalpickup und die Mechaniken waren aber glücklicherweise noch vorhanden.
Da es sich hierbei auch noch um mein Wunschbaujahr (1976) handelte und auch sonst alles passte, musste es dieses Mal einfach sein und ich schlug zu.
Ein Treffen wurde vereinbart und eine nicht unerhebliche Geldsumme sowie die Gitarre wechselte ihren Besitzer.
Nach ein paar Tagen der Akklimatisierung stand der Entschluss fest sie wieder in den ursprünglichen Zustand zu versetzen. Zum einen wegen der Optik, zum anderen für den Klang.
Der verbaute DiMarzio-Pickup gefiel mir einfach nicht: zu dumpf und muffig im Klang.
Also kurzer Hand einen Termin mit dem Gitarrenbauer meines Vertrauens vereinbart und die Gitarre dort auf den originalen Mini-Humbucker am Steg zurückrüsten lassen.
Richtige Entscheidung! Der Klang war danach genau wie ich es mir vorgestellt hatte und unterscheidet sich durch die Konstruktion der Deluxe mit Ahornhals und Mini-Humbuckern deutlich von dem was eine Paula mit klassischer Humbucker-Bestückung so abliefert.
In einem weiteren Schritt wurden auch noch die Mechaniken angegangen und ich war nun soweit rundum zufrieden.

Die Haptik einer alten Gitarre ist tatsächlich noch einmal etwas Anderes als von einer neuen.
Hier geht es finde ich auch nicht um besser oder schlechter – es ist einfach ein anderes Gefühl auf so einem alten Instrument zu spielen und man wird finde ich von dem Instrument dazu inspiriert anders zu spielen.

Mittlerweile ist die Gitarre etwa 2,5 Jahre in meinem Besitz und ich habe es keine Sekunde bereut sie gekauft zu haben.
Sie hat mit mir seit dem schon einige Bühnen gesehen und ist auf zwei unserer Alben zu hören.
Die Les Paul Deluxe ist einfach nur eine super solide Rock`n`Roll-Maschine und klanglich ein absoluter Gewinn!



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Ernstgemeinte Gratulation dazu, dass Du Deine Gitarre gefunden hast. :prost:

Ich bin mit den Mini-Humbuckern nie warm geworden. Mit einer Firebird VII mit drei Mini-Humbuckern habe ich es echt lange und intensiv versucht. Eine tolle Gitarre, aber die Sounds waren nicht die meinen. Ein paar LP Deluxe hatte ich auch in der Hand, aber die ließ ich sehr schnell wieder los. Was ich feststelle: Aktuell werden einige Deluxe bei ebay zu erstaunlich hohen Preisen angeboten, jedoch offensichtlich nicht verkauft, da die Angebote regelmäßig wiederkehren.Und, ich kenne hier in meinem Umfeld auch jemanden, der mit seiner Deluxe glücklich ist - sie passt auch zu seiner Glam-Rock Cover-Band-Musik.
 
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habe mir letztes Jahr eine Deluxe gekauft, bin mit dem Sound sehr zufrieden (y)
 
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@Gibson SG: kann Dich gut verstehen. Hatte 2015 eine Traditional, Studio und Deluxe. Alle bis auf die Deluxe gingen wieder. Sie hat was ganz besonderes, was ich bei keiner anderen Les Paul gehört habe. Hier ein Foto von meiner Deluxe:

Gibson Les Paul Deluxe 2015 003_K.jpg


Was mich bei ihr ein wenig stört, keine verstellbaren Polpieces. Das sieht schon ein wenig gewöhnungsbedürftig aus.
 
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Bei den Firebird-Minihumbucker nicht, bei den Les Paul Deluxe dagegen schon. Schau Dir dafür die Deluxe von @Gibson SG an. Ich meine mich erinnern zu können, dass es sich bei den beiden Modellen um unterschiedlich aufgebaute Humbucker handelt.
 
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Wie schön, noch jemand der Mike Ness mag! :)
Dickes Lob und volle Tüte Kekse! :great:
 
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Bei meiner 76er schon.
Ja aber das stand ja auch bereits in Beitrag #6 .
Meine 82er Deluxe Mini HB waren jedenfalls die mikrophonischsten PUs die ich erlebt habe.
So leider total unbrauchbar und klanglich auch nix besonderes (meine jedenfalls) ......
 
Meine 75er Pro Deluxe. Kompletter Tausch der Hardware und 60ies Kloppmann P90. Die originalen PUs klangen einfach nur grottig
LP2.jpg
 
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Ich habe die Häussel P90 1956 verbaut.
Ich überlege aber, mir noch eine Les Paul Special mit P90 zukaufen. Dann gebe ich den Mini HB noch mal eine Chance.

Dieter
 
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'ne Deluxe auf P90 umzubauen ist sicher eine tolle Idee. Aktuell ist der Markt für Deluxe für mich aber preislich uninteressant. Und dann würde ich natürlich auch noch historisch korrekte PUs suchen müssen ... Aber im Hinterkopf behalten werde ich das mal.
 

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