Gitarre lässt sich nicht exakt stimmen

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Hallo zusammen!

Ich habe im Forum länger nichts mehr von mir hören lassen, hänge aber leider schon seit einiger Zeit an einem Problem mit meiner Epiphone LP Custom, bei dem ich gerne mal ein Paar Meinungen einholen möchte.

Wenn ich die Gitarre mit dem Stimmgerät stimme, passt von den Saiten A-E alles perfekt zusammen. Die tiefe E Saite allerdings ist immer zu hoch. Ich habe daraufhin penibelst genau die Intonation eingestellt, Halskrümmung angepasst und meinen doch sehr verschlissenen Sattel gegen einen Graphtec ausgetauscht. Es hat alles nichts geholfen.

Das komische ist: Passe ich die E-Saite im Nachhinein nach Gehör an, passt auch im Gesamtbild alles zueinander. Aber vom Stimmgerät aus wird sie immer zu hoch eingestellt.

Ich habe von günstigen Korg bis hochwertigen Boss Tunern wirklich alles ausprobiert und hatte ein solches Problem auch noch bei keiner anderen Gitarre. Mir wäre auch nicht aufgefallen, dass an der Bundreinheit etwas nicht stimmt. Einfach komisch.

Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn mir irgendwer hier einen Anhaltspunkt geben kann.

Vielen Dank!
 
Eigenschaft
 
Sattel ordentlich gekerbt? Liegt die Saite richtig drin?
Mein Rhytmusgitarrist hatte das weil er einen Sattel für 9-46 mit 52er Saiten gespielt hat. Nachgekerbt - > Ende.

Ist das problem immer da? Auch leer angeschlagen?

Sicher das nicht alle anderen 5 Saiten ein problem haben und nicht die tiefe E?
Schalt beim stimmen den Wahlschalter auf mitte und dreh alle Potis richtig auf.
Vllt hast du nur zuwenig output für die Stimmgeräte das die das gut erkennen.

Die Saiten sind aber neu oder? (Also ich meine du hast das auch schon mit nem anderen satz gehabt?)
Wie stellst du die Intonation ein ohne Stimmgerät? Da du die E ja nicht 100% stimmen kannst könnte auch da der fehler liegen.

Greifst du eventuell einfach zu fest aufm Griffbrett?

Nur paar ansätze.
 
Sattelkerbung kann ich ausschließen. Bedienungsfehler eigentlich ebenfalls, ich bin mittlerweile ja auch schon einige Jahre dabei. Saiten sind nagelneu, das Problem besteht aber wie gesagt schon länger.

Intonation wird nach Gehör eingestellt, das traue ich ehrlich gesagt keinem Stimmgerät in meiner Preisklasse zu. Dort liegt aber meiner Meinung nach auch nicht das Problem, da die Gitarre in hohen Lagen genauso sauber klingt wie in tiefen, wenn sie dann mal richtig gestimmt ist.

Der Punkt mit dem Output ist allerdings etwas, worüber ich mir auch schon Gedanken gemacht habe. Wenn ich beim Stimmen eine Saite anschlage, gibt es schon eine merkliche Verzögerung, bis das Stimmgerät reagiert. Allerdings müsste mir das doch dann auch am Sound auffallen, oder? Soweit ich weiß, habe ich nur 250kOhm Potis verbaut, macht das was aus?


Das kuriose ist ja, dass sich die Gitarre nach Gehör perfekt stimmen lässt. Nur beim Stimmgerät zickt die tiefe E. Ein Problem am Stimmgerät kann ich aber ausschließen.
 
Was passiert, wenn du die tiefe E-Saite mit Flagolett und Stimmgerät stimmst?
Also einen ein oder zwei Oktaven höheren Ton erzeugst?
 
Was passiert, wenn du die tiefe E-Saite mit Flagolett und Stimmgerät stimmst?
Also einen ein oder zwei Oktaven höheren Ton erzeugst?
Ich werde das mal ausprobieren, wenn ich unter der Woche zuhause bin. Ich glaube zwar, dass ich das auch schon versucht habe, bin mir aber nicht mehr sicher. Danke für den Tip.
 
Ist vllt der Tonabnehmer ungewöhnlich nah oder weit weg von der tiefen E-Saite?
 
Gerade bei den dicken Saiten ist es eigentlich normal, dass direkt nach dem Anschlag ein höherer Ton einstellt, der dann etwas absackt. Das hängt damit zusammen, dass die relativ steifen Saiten"enden" in der Nähe (kurz vor) den Auflagepunkten (Sattel, Steg) erst nach kurzer Zeit (Einschwingphase) anfangen zu schwingen, d.h. dass sich die Mensur effektiv direkt nach dem Anschlag quasi verzögert ist. Wir reden hier natürlich über Millisekunden, aber es ist je nach Saitenstärke gut hörbar. Bei Flageoletttönen (= stehende Welle) ist das möglicherweise nicht so ausgeprägt.
Imho ist das Problem also nicht dere Tuner oder die Gitarre ansich, sondern ein systemimmanentes "Problem" ab einer gewissen Saitensteifigkeit (=stärke).
Kannst du am Tuner beobachten wie der Ton nach kurzer Zeit leicht absinkt (ein paar Cent)? In dem Fall musst du einen Kompromiss finden (kein Saiteninstrument ist perfekt), i.d.R. wirst du also auf den Ton stimmen auf den sich die Saite nach der Einschwingphase einschwingt.
 
Wie flix vorschlägt - probier mal mit dem Harmonic am 12. Bund zu stimmen statt mit offenen Saiten. Dann ist das "Schlabbern" der Saiten deutlich kleiner und somit ist genaueres Stimmen möglich.

Wenn du so HarleyBenton oder ähnliche Saiten benutzt, wäre das eine Erklärung - grundsätzlich gilt, Finger weg von Billigsaiten, da hat man sehr schlecht gespart.
 
Die tiefe E Saite allerdings ist immer zu hoch... dass sich die Gitarre nach Gehör perfekt stimmen lässt. Nur beim Stimmgerät zickt die tiefe E.

Kenne ich, vor allem wenn sie gegriffen wird. Da kann man schrauben wie man will, bei einigen (und nicht schlechten) Gitarren nützt das alles nix. UNd auch anderes Stimmgerät nicht (habe 3 Stück).

Ich stimme deshalb bei besagten Gitarren die tiefe E immer am 5. Bund passend zur A-Saite. Dann ist sie zwar leer messtechnisch einen Tick zu tief, was sich gehörmäßig jedoch kompensiert wegen:

cikl schrieb:
Gerade bei den dicken Saiten ist es eigentlich normal, dass direkt nach dem Anschlag ein höherer Ton einstellt, der dann etwas absackt.
 
So, ich war leider ein paar Tage verreist.

Danke an alle für eure Ratschläge. Nach Flageolett am 12. Bund zu stimmen hilft leider auch nicht. Saiten sind 9-46, also nicht sonderlich dick und am Abstand vom PU zu den Saiten liegt es auch nicht.

Da es aber offenbar kein Indiz für einen schwerwiegenden Fehler an der Gitarre ist, werde ich mich wohl einfach damit abfinden und es wie Hans_3 handhaben. Ist ja eigentlich kein Problem.

Danke nochmal!
 
Zur Vollständigkeit halber:
Lest mal bitte den ersten Absatz unter BUNDREINHEIT auf dieser Seite

Möglicherweise hat es damit etwas zu tun^^ Klingt jedenfalls stark danach
 

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