[Gitarre] - LTD by ESP H-302 FM

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Auch wenn man mit Reviews eigentlich warten sollte, bis sich die erste Begeisterung gelegt hat, werde ich jetzt einfach mal loslegen. Ich habe ja eine Art Paulacaster gesucht, eine Gitarre, die die Vielfältigkeit und auch Tiefe und Aggressivität einer Paula mit sich bringt, aber das Handling einer Strat hat. Ich hatte ja vorher eine Epi LP Standard, die auch sehr sehr geil klang mit den Gibson-PUs, und dank Kluson-Tunern stimmstabil war wie sonst nix. Aber gleich ab Bund 7 wurden barres schwierig, Soli waren dann doch auch eie Sache für die Fingerbiegeakrobatik. Die Strat, auf der alles problemlos ging, war mir aber klanglich zu hell und grell, da musste einfach etwas zusätzliches her als Abwechslung, und als Hauptinstrument, weil ich den Sound halt grad nicht mehr so mag.

Hab mir einige Gitarren überlegt, und bin dann zufällig bei Ebay auf eine LTD H-302 gestoßen. Sah optisch gut aus, Flamed-Maple-Top, Neck-Through, Duncan-PUs, goldene Hardware, Bindungs... viel optisches Zeug, ich hab mich spontan verliebt und dann auch zugeschlagen, ohne zu wissen, was mich genau erwartet, da ich noch nie eine LTD in der hand Hatte, und auch über die Halsmaße wenig zu finden war, aber er sah recht dünn aus.

Aber nun genug meiner persönlichen Vorgeschichte, fang ich mal mit dem Instrument an:

Features:
Mahagony Body mit geflammtem Ahorn Top
Rosewood Griffbrett
Block Inlaid Fret Marker
Black Hardware
Natur Binding auf dem Body
Weißes Binding auf dem Hals
Tune-o-matic Bridge / Stop Tailpiece
24 Extra Jumbo Frets
Duncan Designed Pickup Set
Volume And Tone Controls
Five Way Megaswitch Pickups Selector
Standard Colors See Through Green, Red, Blue, and Orange

Geschichte des Instruments:
Der Vorbesitzer hat mir da einiges erzählt. Er war mehrer Stunden bei Beyers Music, um sich eine ESP zu kaufen. Dabei hat er mehrere gespielt, auch teure ESP Eclipse und Viper-Modelle und ein paar LTDs, und diese ist es dann geworden, weil er sie einfach für am besten klingend hielt. Der Verkäufer erzählte ihm noch, dass diese Gitarre auf der Musikmesse in Frankfurt in dem Jahr am ESP-Stand stand, also absolut perfekte Verarbeitung und so weiter haben musste. Er hat ihm auch Bilder gezeigt, mit genau der Gitarre. Ob es nur eine baugleiche war kann ich antürlich nicht sagen. Jedenfalls hat er sie sich dort gekauft, und verkaufte sie mir, weil er noch n paar noch hochwertigere hatte, und 4 Gitarren sind einfach zu viel, die 3 Luxus reichen, unter anderem ESP Customshop und so... ;) So, jetzt hab ich sie, und erzähle mal meine Eindrücke dazu.

Optik und Verarbeitung:
Erstklassig. Wirklich erstklassig. Das Natur-Binding um den Korpus ist perfekt gearbeitet, ebenso das weiße (mittlerweile etwas vergilbte) Bindung um Kopfplatte und Hals. Der Korpus besteht aus 3 Teilen Mahagonie. Der Hals ist bis zum Ende ein einziges Stück mahagonie, also von der Spitze des Headstocks, bis zum Gurtpin, ein einziges Stück Holz, kein Stückwerk. Der Body dieser Neck-Through-Konstruktion besteht aus den beiden weiteren Mahagoniestücken, und ist perfekt rangeleimt. Die Lackierung ist einfach nur super, überall gleichmäßig, hoch glänzend, keine Lacknase, auch in den Ecken und kanten, sowohl am Hals als auch an der Rückseite vom Korpus. Meine aht nur 2 kleine macken, die aber vom Spielen vom Vorbesitzer kommen, aebr das macht ja nichts, ist ja kein Merkmal der ursprünglichen Gitarre. Die Decke ist ein reiner Tr
aum. Wunderschönes flamed-Maple. Ob es jetzt nur Furnier ist, oder eine wirkliche dünne Decke, kann ich nicht sagen, es sieht jedenfalls hervorragend aus. Auch der Headstock hat ein Flamed-Maple-Furnier. Was soll ich noch sagen, das E-Fach passt, der Deckel sitzt perfekt, und es gibt so schöne kleinigkeiten. Die Potiknöpfe sind ein wenig ins Holz eingelassen, und selbst die Halteschrauben für den PU-Wahlschalter sind perfekt ins Holz versenkt. Zum Griffbrett. Die 24 Jumbo-Bünde sind fehlerfrei eingefasst
. Im 12. Bund ist ein breites Inlay mit der schwarzen Inschrift "H-302", aus Abalone, oder einem Imitat. Ansonsten gibt es keine Dot-Inlays, sondern kleine Blocks am oberen Griffbretrand, super zur Orientierung, und ebenfalls perfekt eingearbeitet, kein einziger Spalt spür- oder sichtbar, weit besser als bei meiner ehemaligen Epiphone.

Einziger winziger makel ist, dass das ESP-Trussrodcover nur mit einer Schraube befestigt ist, und somit ein wenig wackeln kann, wenn man die Schraube nicht wie Hulk ins Holz drückt ;) Aber über dieses Manko kann man glaub ich hinwegsehen. Die PUs und deren Kappen sitzen ja auch wie "arsch auf Eimer", also absolut fehlerfrei.

Bespielbarkeit:
Der Hals ist relativ schmal, und relativ dünn. Er ist nicht so dünn wie bei einer Ibanez RG, aber auch nicht ganz so dick wie bei meiner Strat, aber in etwa so breit. Für mich im moment einfach ideal, in Kombination mit den Jumbo-Bünden sehr geil, da sich alle Griffe ohne Kraft drücken lassen. Bendings gehen auf dem galtten Friffbrett und den Bünden ohne jedes Problem sehr leicht von der Hand. Durch die Cutway-Kosntruktion und den Neck-Through ist auch der 24. Bund sehr leicht zu erreichen, auch wenn die Bünde dort natürlich shcon so klein sind, dass man sie kaum greifen kann, aber für Frickel-Fans sicherlich interessant. Was bleibt noch zu sagen, ich erwähne an dieser Stelle mal, dass die Mechaniken butterweich laufen, und sich trotzdem nicht schnell verstimmen. Durch den Rippenspoiler hinten liegt die Gitarre ideal am Körper, so dass das "fehlende" Arm-Auflage-Shaping nicht stört, es ist einfach alles leicht zu erreichen. Super. Ein kleines Gimmick gibt es noch, die leicht abknickende Kopfplatte hat in der Nähe des Sattels eine kleine Verdickung, die einmal die Sache etwas stabilisiert, und andererseits das Blind-Spielen noch etwas erleichtert, da man automatisch ja die Verdickung spürt, und perfekt zu den ersten Bünden geleitet wird. Gefällt mir wirklich gut, die Konstruktion.

Sound
Ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Erstmal, durch das Neck-Through und den einteiligen hals hat die Gitarre ein wahninns-Sustain. Man braucht nur einen Ton anschlagen, und er steht und steht... bis er irgendwann verschwindet, aber für Soli, die mal einen trgenden Ton brauchen ist das perfekt. Wenn man einen Akkord anschlägt, ist erstmal der schöne obertonreiche Trockensound festzustellen, und selbst wenn der Ton dann so leise wird, dass man ihn (fast) nicht mehr wahrnimmt, kann man das Ohr auf die Gitarre legen, und man hört immer noch den Ton und spürt die Vibrationen, einfach einmalig. Dann mal an den Amp.

Wow ist die gitarre vielseitig. Ich hatte bei ESP/LTD ja eher an einen metal-Künstler gedacht, aber auch cleanes Akkordgeschrammel kam gut rüber, die Humbucker klingen nach Paula, die Zwischenstellungen nach Strat. Die PUs werden dort gesplittet, udn klingen dann auchnoch richtig gut. An der Bridge faucht und beißt sie, es amcht einfach Spaß, einen Powerchord anzuschlagen, der dann richtig schön rotzt und durch das sustain lange im Raum steht, als würde er darauf warten, dass er einen zu einem Song inspiriert. Der Hals-PU ist sehr schön für Soli, und ich würde auch sagen, dass er sich für Blues eignet, er ist wirklich sehr warm und voll in seinem Sound. Im grunde ist mit der Gitarre von clean-Balladen über Punk und Funk bis Metal alles möglich, wobei ihre Stärken nun doch im Rock liegen, also wer ein absolutes Clean-instrument wünscht, der sollte doch lieber bei Fender suchen.

Eines habe ich nach dne Erzählungen des Vorbesitzers gleich doppelt geprüft. Der Meinte nämlich, dass das Instrument ein gutes Arbeitswerkzeug wäre, weil es einfach gnadenlos ehrlich ist, und er hat recht. Sie verzeiht sozusagen keine Fehler. Die Humbucker, obwohl nur Duncan-Designed, sind so gut, dass man auch bei viel Gain noch Akzente setzen kann. Sie geben das wieder, was man hineinjagt, Verspieler hört man sofort, auch wenn sie bei anderen Gitarren durch "Übergainung" oder schwächer Tonabnehmer geschluckt würden. Ich merke schon, die Gitarre ist nicht wirklich was für Technikmuffel, wer nur unsauber greift und keine Lust hat, die Gitarre so anzufassen, wie sie es verdient hat, sollte lieber zu etwas anderem greifen.

Fazit:
DAS ist eine Paulacaster. Perfekte Verarbeitung, absolut toller Sound, eine Welt besser als meine Epi, trotz Gibson-PUs, und der Duncan-Designed, die hier verbaut sind. Allerdings reden wir hier auch von einer Gitarre der 700€-Klasse, und jetzt weiß ich, warum so viel auf gutes Holz gepocht wird, wenn selbst die verschrienen Duncan-Designed-HBs hier einen Hammersound rausholen. Sie ist einfach nur vielseitig, und vor allem im Rock zu Hause, kann aber auch clean, und man merkt deutlich, dass die rechte hand für einen großen Teil des Sounds zuständig ist. Spielt man heavy, klingt sie heavy, spielt man funkig, klingt sie funkig.

Ich hoffe, dass meine Gitarrensuche erstmal ein Ende hat, denn so etwas gutes hab ich noch nicht in der hand gehabt. Allerdings hab ich auch noch keine Gitarre über 1000€ in der hand gehabt, aber ich hab das Bedürftnis danach im Moment auch gar nicht. Zur Kopflastigkeit und so kann ich keine Aussage machen, da ich grad bei meinen Eltern bin, und keinen Gurt da hab:rolleyes:

Ansonsten nochmal kurz:
Optik: 10/10
Verarbeitung: 9,5/10
Sound: 10/10
Preis/Leistung: Schwer zu sagen, für den Neupreis 9/10, für meinen (sag ich nichts weiter zu) 12/10
Bespielbarkeit: 9/10

Bin einfach grad restlos begeistert, die Bespielbarkeit aht erstmal nur 9 Punkte bekommen, weil ich die Gitarre onch nicht lange genug habe, udn mich dazu noch nicht pefekt äußern kann, aber vermutlich könnte ich ihr auch ne 10 geben, aber das sähe zu euphorisch aus ;)

Soundsamples kann ich keine machen, hab nur den kleinen amp und kein Mic hier, aber Bilder hab ich, sind die gleichen wie im "Zeigt Bilder eurer Gitarre-Thread":

http://fliege-digital.de/ltd302

Und exemplarisch:
PICT0011.jpg
 
Eigenschaft
 
Schönes Review. :great:

Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht warum Duncan Designed PUs so verschrien sind. Ich habe bisher nur gute Erfahrungen mit denen gemacht und behaupte mal, dass diese im gleichen Instrument fast oder sogar genau gleich klingen. Das Problem ist wohl eher, dass Duncan Designed vermehrt in billigen Gitarren verbaut werden, die entsprechend klingen. Sobald es teurer wird, werden echte Duncan verbaut.
Vielleicht sind die Qualiätsschwankungen höher, da sie nicht der Duncan Qualitätskontrolle unterliegen.
 
Ich hatte neulich eine H400 in der Hand...und muss ehrlich sagen,die gitarre klang verdammt nach Strat.Ich hätte schwören ich habe eine in der Hand.
Aber der klang war wirklich extrem geil.
Herzlichen Glückwunsch und viel Spass damit.
:great:
 
Danke erstmal :)

Die Zwischenpositionen klingen tatsächlich nach Strat, und wenn ich richtig geschaut hab, unterscheidet sich die 302 ja kaum von der 400. Jedenfalls hat diese hier dieses Kratzen und beißen im Sound, was eine Paula eigenlich im Rockbereich ausmacht, den Strat-typischen Crunch hab ich nur in den Zwischenpositionen festgestellt. Aber clean könnte das teils hinhaun, wennman an den richtigen Stellen in die Saiten haut, twängt es teils sogar, das erinnert natürlich auch n bischen an strat.

Und bei keiner anderen Gitarre, die ich bisher hatte, hab ich so deutliche Unterschiede im Sound gehört, abhängig davon, wo genau ich die Saiten anschlage. Sowohl bei der Paula als auch bei der Strat schien es mir so, als gäbe es 2 Sounds, einmal in Bridgte-Nähe, und halt woanders, das klang irgendwie dann alles recht gleich. Hier hab ich an jeder Stelle einen anderen Sound, als ob man damit viel differenzierter spielen könnte. Unter Umständen nehm ich heut abend bei nem Kollegen zu Hause nen trashigen Song auf (wolln uns was abschädeln und dann zu ner Party gehn, versprochen wird also nichts *g*), dann gibts evtl. doch ne Hörprobe, aber ich verspreche wie gesagt nichts.
 

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