Als Mandolinen und Gitarren-Spieler kann ich folgendes berichten:
Auf der Mandolie wird idealer Weise der Fingersatz wie auf der Geige gespielt - schließlich sind die Instrumente auch gleich gestimmt.
Diese sogenannte Quintenstimmung ermöglich ein flottes Spiel aber nur mit dem richtigen Fingersatz wird das Optimale aus der Mando raus geholt.
Insofern ist es, wie schon gesagt wurde, aus der Sicht der linken Hand ein anderes Instument.
Die rechte Hand geht bei der Mando eigentlich nur mit harten Plektrumschlag.
Hier bietet die Gitarre mehr Möglichkeiten durch Zupfen, Picks oder Plektrumspiel.
Die Gitarre beitet durch auch etwas mehr Möglichkeiten bei der Improviastion, so etwas wie Bending der Saiten ist bei der Mando schwerer, der Saitenzug ist auch immens höher.
Die Mando ist aber bei Melodien das deutlich schnellere Instrument.

Akkorde lassen sich auch auf der Mando begleiten, so richtig "geil" ist dabei aber nur die Begleitung mit abgestoppten gegriffenen Saiten (keine Leersaiten) wie beim Bluegrass, was je nach Griff nicht so einfach ist..
Ich wehre mich immer dagegen, wenn die Mando in die Folk-Ecke gesteckt wird, zumal es auch tolle Sachen gearde aus dem Berich Jazz gibt und ich sowieso alles damit spiele.
Letztlich ist die Gitarre aber das flexiblere oder angesagtere Instrument.
Oder ich drück es so aus:
Kaum eine Band sucht einen Mandolinenspieler, aber wenn sie einen sucht findet sie keinen guten ...
Einen Gitarristen hat wiederum fast jede Band, dafür gibt es aber auch satt Konkurrenz.
Noch ein Tipp:
Für Mandolinenspieler ist eigentlich die Website
http://www.mandolincafe.com/ obligatorisch.
Da gibt es Lessons, Chords, wunderschöne Instrumente ... etc. und auch ein gutes Maondolinen-Forum.
Ganz besonders empfehlenswert ist die dortige MP3-Seite mit immer wieder neuen Stücken, sortiert nach Stilen.
Du hast leider nicht gesagt, welche Musikrichtung Dir vorschwebt.
Vielleicht helfen Dir die Beispiele bei Mandolincafe für eine Orientierung.
Achja, Thema 4-saitige Mandoline:
Der typische Mandolinensound setzt die 4 Doppelsaiten voraus.
Es gibt ein paar 4- und 5(plus tiefes C)-saitige Modelle, die meistens auch einen magnetischen Pickup haben. Damit lassen sich mehr Sachen in Richtung E-Gitarre machen und sind etwas für Gitarren-Weicheier, denen die stark gespannten Doppelsaiten zu hart sind.
Ne, Spass, ich überlege auch eine zu kaufen, werde dann berichten ...
Thema Effekte:
Wenn ich Live über PA spiele, kommt bei der Mando etwas Kompression und Hall drauf, damit sich das Ding durchsetzt und nicht so dünn klingt.
Über Verstärker im Proberaum ebenso Hall.
Oder meinst Du stilistische Effekte?
Typisch auf der Mando ist der schnelle Tremmoloanschlag.
Irgend welche Slide und Hämmering gehen auch.
Bending (Saiten ziehen) ist eher schlecht und verstimmt auch leicht.
OK, mehr fällt mir jetzt um diese Uhrzeit nicht ein, abschließend:
Einem unentschlossenen Anfänger kann ich auch zunächst die Gitarre empfehlen.
Durch den hohen Saitenzug und das harte Plektrumspiel klingt die Mando bei gänzlich unerfahrenen Anfängern recht ungelenk.
Da sind ein paar Akkorde auf der Gitarre eine wohlkingendere, motivierendere Sache.
Der Umstieg auf den Geigenfingersatz viel mir nicht so schwer, man muss es nur konsequent durch ziehen.
GEH