[Gitarre] SCHECTER Black Jack SLS C-1 FR

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Hallo liebes Musiker-Board!
Vorgeschichte:
Nach einem Bandwechsel von Rock-Gefilden in den groovig orientierten metallischeren Bereich,
musste ich mich nach einem neuen Eierschneider umsehen.
Ich spielte davor eine Duesenberg Caribou, die ihren Job in Metal erstaunlich gut aber nicht perfekt
absolvierte.
Sustain und Punch bei einer Hollow-Body is nicht ganz das yellow from se egg.
Meine Anforderungen an die Gitarre:
  • Floyd Rose
  • schmaler Hals
  • geringes Gewicht
  • passive PU's
Suche:
Es ist gar nicht so einfach zurzeit Gitarren zu finden die nicht mit aktiven EMG's oder generell aktiven PU's ausgestattet sind.
Vielleicht gibt es zu wenig aktive Gitarristen und man kompensiert das nun mit PU's.. keine Ahnung.
Die Frage drängt sich auf, warum sich nicht, wie bei vielen E-Bässen auch, ein durch
Push/Pull Poti schaltbares aktiv/passiv System auch bei E-Gitarren etabliert.
Es gibt nichts Traurigeres als einen Corpsegepainteten-Gitarristen der auf der Bühne verzweifelt versucht einen Ton aus seiner stummen Ursel zu entlocken und
auf Knien Thor flehentlich ersucht, die Holde wenigstens mit einigen Blitzen zu versorgen.
Aber im Ernst:
Wie schnell passiert in der Hitze des Gefechts (kombi: Freundin, Job und eigenes Chaotentum) das man die Batterie nicht gecheckt hat oder
die Ersatzbatterie zu Hause im Schrank lümmelt.
Bin dann nach einigen Suchen und fluchen fündig geworden.

Spezifikationen:

  • Farbe: Satin Black
  • Korpus: Mahagoni
  • Hals: Ahorn, 3-teilig, geleimt
  • Griffbrett: Ebenholz, 24 Bünde
  • Mensur: 25,5“ / 648 mm
  • Mechaniken: Schecter Locking
  • Binding: Black Multi-ply
  • Griffbretteinlagen: Skull
  • Tonabnehmer: Seymour Duncan Full Shred TB-10/ Jazz SH-2N
  • Elektronik: Volume, Volume, Tone (Tap), 3-Way Switch
  • Brücke: Floyd Rose 1000 Series (Chorea not Görmanie)
  • Hardware: Black Chrome
  • Gewicht 3,5 kg
Verarbeitung:
Die Gitarre ist erstklassig verarbeitet. Sowohl die Bindings, als auch Headstock und Body.
Das Matte Satin-Black ist einfach sehr edel und auch wunderschön und gut anzufassen und besitzt
definitiv einen Streichelfaktor.
Das Gewicht ist mit 3,5 kg sehr angenehme und lässt auch stundenlanges Spielen im Stehen zu.
Auch liegt der Korpus angenehm an der Plauze. (Ich denke die Knietieffraktion wird auch ihren Spaß dran haben, ist aber nur eine Vermutung.)
Das Instrument ist absolut toll eingestellt. Da gibt’s echt nichts dran zu meckern.
Hals gerade und die Werkseitig aufgezogenen Elixir Nanoweb Saiten schnarren an keinem Punkt.
Man kann vielleicht den einen oder anderen Millimeter noch optimieren, aber ich muss sagen
dass ich es nicht brauchte.
Der Hals ist wirklich dünn und mit das dünnste Brett was ich seit langen in meinen Händen halten durfte.
Am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig aber für Flitzeübungen genial uns sehr komfortable zu spielen.
Durch die Body Konstruktion kommt man auch locker in die letzten Winkel der höchsten Bünde. 3 Daumen hoch!

Praxis:
Tjoa Saitenwechseln und Flooyd Rose... wat fürn Spaß!!.
Ich hoffe es reißt live nie eine Saite dann ist die Karnevalsstimmung auch gleich hinüber..
Da ich gerne etwas dickere Saiten spiele (11-50er) wollte ich die natürlich auch gleich tauschen.
Also Saiten runter uuuund boing schon die hohe E gerissen.
Ja wenn man nicht bedenkt das Floyd Rose zu stützen dann passiert das eben.
Also nochmal von vorne.. ..ähm wie stützt man das Teil nun? Holzblock hab ich gerade keinen zur Hand der passen würde..
Internetrecherche, wie machen das die Profis:
Klasse, ne ganz einfache Geschichte steht mir da also bevor.
Ich habe statt der Batterie ein etwas dickeres Stofftuch genommen. Mir kam das schonender vor.
Saiten runterscharuben die dicken rauf und dann staunen.
Durch den relativ dünnen Hals und das mehr an Zug der Saiten sieht das jetzt eher aus wie auf ner Seilbahn.
Ok. Scheint so als müsste überall mehr Zug ran. In der Verpackung ist noch eine Feder beigelegt die ich jetzt ihrer vorgesehenen Bestimmung zuführen.
Ferderndeckel runter, schrauben lockern, Freder einfügen.. einfügen... einfügen.. ja verdammte k***e .. gar nicht mal so leicht.
Das Biest wehrt sich aber ich hab’s dann doch geschafft.
Jetzt das Spiel mit der richtigen Spannung. Man was für ein gefizzel und Getue wegen einmal Saitenwechsel.
So jetzt sitzt der ganze schmonzens soweit richtig. Jetzt muss trotzdem das Floyd Rose noch nachjustiert werden.
Mit dem beigelegten Inbus kein Problem.
Sachte das ganze angehen, einmal auf der linken Seite einmal auf der rechten Seite.
Nach "einigen Drehungen" später sieht das ganze schon wieder brauchbar aus.
Die Saiten finde ich aber leider noch recht hoch. Also ran an den Halsspannstab und Spannen.
Wieder sachte das ganze Prozedere durchgehen. Ja auch für den Halsspannstab ist ein Inbusschlüssel beigelegt.
So schaut gleich viel besser aus und die Saitenlage ist wieder 1A.
Ich hoffe ich komm nie auf die Idee mal eine andere Saitenstärke zu versuchen...
Aber die Lektion hat gezeigt, dass alle Teile sehr gut justierbar sind. Es ist, sofern man etwas Geduld und Zeit aufbringt, auf alle Fälle machbar
das Instrument passend einzustellen. Optimalstenst! Danke Schecter!

Bis die Gitarre ihre Stimmung behält dauert das aber nochmal. Die Mechaniken funktionieren gut, könnten aber etwas weniger Spielraum haben.
Man dreht relativ lange bevor sich da mal etwas bewegt. Gut ist wenn man hierfür eine Kurbel parat hat.
Die Fein-Tuner am Floyd Rose funktionieren dafür sehr gut. Da ich leide noch keine vergleich mit einem Germany original FR oder Schaller oder Gotoh FR hatte
sag ich mal: ordentlich. Ein Langzeittest wird zeigen wie sich die Korea Variante schlägt.

Die Gitarre ist insgesamt auch sehr gut ausbalanciert. Niemals Kopf oder sonstwielastig.
Wieder ein paar Däumchen hoch. Der Floyd Rose Hebel lässt sich anschrauben und auch gut justieren.
Hält alles gut. Triller bekommt man gut hin, dive bombs ebenso und alles bleibt in Stimmung.
Klasse.

Der mitgelieferte Schecter Koffer geht so. Etwas protziger Schriftzug, alles Plastik, furchtbare Verschlüsse.
Also wer sich diesen Koffer für 165€ kaufen muss puh also da gibt’s weit besseres zu dem Preis.
Die hohen Bewertungen auf Thomann kann ich da nicht ganz verstehen.
Auf jeden Fall ist er sehr gut aufgeteilt. Ich hab Platz für meinen Gurt, mein Stimmgerät, Boxenkabel und ein paar gefaltete Song-Notizen.
Und wenn er schon mal dabei ist wollen wir nicht allzu groß meckern. Ich hätt mich nur geärgert wenn ich den kaufen hätte müssen.
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Sound:
Der übliche 3 Tone Switch, gibt sicher bessere aber auch schlechtere.
Aber insgesamt ok und macht seine Arbeit ohne Tadel.
Was interessant ist: Die Gitarre kommt mit einem Push/Pull Poti der den Humbucker auf Singelcoil splitted.
Ergibt dadurch eine große Soundvielfalt und ist vor allem Clean gespielt eine sehr feine Sache.
Ein Manko an den viele Push/Pull Potis leiden: bei ausgefahrener Stellung schlackert das Teil ein wenig und der Poti lässt sich auch leichter verstellen.
Da der Push/Pull auch als Tone Regler fungiert kann das bei wilden Rumgehopse schon mal in eine ungewünschte Richtung gehen.
Ist aber noch im Rahmen. Könnte bei längeren exzessiven Gebrauch aber das erste austauschbare Element sein.
Die Tonblende könnte meiner Meinung etwas besser sein. Sie macht gegen Ende hin zu schnell zu und im umgekehrten Sinn zu schnell auf.
Somit bedarf es etwas Feingefühl.
Die beiden Volumeregler sind da etwas besser und mixen beide Humbucker, wenn man den Switch in die Mittenposition stellt gut zusammen.
Daraus ergibt sich eine Extraklasse Soundvielfalt. bin beeindruckt. Auch durch die passiven PU's ergibt sich ein sehr dynamischer Sound.

Hinweis: Aufgenommen mit einem Blackstar HT Stage 100 und einer Focusrite 2i4 und einer M-Audio 2496. Leider habe bei beiden Soundkarten das Problem das sie ab und an knacksen und einen seltsamen Pfeifton mitbringen. Sorry für das. und ja di eAufnahmen sind natürlich one Take hingerotzt, aber ich wollte nur einen Soundeindruck vermitteln :) - bitte nicht gleich steinigen..

Hier ein paar Soundbeispiele im Clean Bereich:
https://soundcloud.com/myorder/clean-humbucker?in=myorder/sets/schecter-sls-blackjack
https://soundcloud.com/myorder/clean-split?in=myorder/sets/schecter-sls-blackjack
Hier ein paar crunchy nuts
https://soundcloud.com/myorder/allthatcrunch?in=myorder/sets/schecter-sls-blackjack
Und hier die high gain schrammel section:
flageolett Rythmus :)
https://soundcloud.com/myorder/higain-flagolett-rythm?in=myorder/sets/schecter2-sls
gerammtsteinertes
https://soundcloud.com/myorder/rammsteinerle-rythm?in=myorder/sets/schecter2-sls
*fast* gefuddel
https://soundcloud.com/myorder/somefast-rythm?in=myorder/sets/schecter2-sls
flascho lette und floyd rose reiterei
https://soundcloud.com/myorder/flagolett-floydrosegamble?in=myorder/sets/schecter-sls-blackjack
diletantus Dimebag und shredderer
https://soundcloud.com/myorder/diletantusdimebag-shredding?in=myorder/sets/schecter-sls-blackjack

Mein Fazit:
Wunderschöne sehr gut verarbeitete vielseitige Gitarre mit kleinen Abzügen in der B-Note:
Mechaniken könnten etwas besser sein, die Push/Pull Potis könnten auch besser sein.
Aber sonst ist das eine wirklich sensationell geile Gitarre. Sehr flexibel, sehr dynamisch zu spielen.
Macht ungeheuren Spaß. Das FR sollte man sich wirklich gut überlegen. Es hat schon einen Grund warum die meisten es Freud Los nennen.
Wer aber Spaß an FR hat muss sich eben damit auseinandersetzen und es ist so wie alles: nur eine Frage der Übung.

Am Rande:
Die Klampfe ist ein Produkt aus dem 50 Mille Einwohnerland Südkorea.
Die Produktionsstätten von Schecter befinden sich in Incheon einem idyllischen 2,9 Mille Einwohnerstädchen nähe Souls.
Wo unter anderem auch ESP LTD, BC Rich, Dean etc. herstellen.
Eingestellt wird das ganze wieder in den US of A.
 
Eigenschaft
 
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