Gitarrenboxen 112 vs 212

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amdstw
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Hi,

worin liegt eigentlich der Untersschied in der Praxis zw. 112 und 212 Boxen. Ist das nur die Lautstärke? Oder nur der "Druck" bzw. Punch? Kann ein 112 auch druckvoll genug klingen? Gibt es besondere Gründe FÜR ein 112?

LG
 
Eigenschaft
 
-Günstiger.
-Der Speaker spielt präziser, da er nicht durch einen zweiten beeinflusst wird.
 
Pauschal ist das seeehr schwer zu sagen, weil es so viele 1x12-Boxen und 2x12-Boxen gibt. Ich versuche es mal:

Eine 1x12 ist

- Meist kleiner und leichter.
- NICHT leiser. Technisch gesehen wird die gleiche Energie auf weniger Lautsprecher verteilt, d.h. der Klang kommt weniger breitflächig, aber konzentriert lauter.
- präziser. Das, was man an einer 4x12 so schön als "Druck" bezeichnet, ist im Prinzip eine tonale Schwammigkeit, die den Sound breiter macht. Wie Udo Pipper mal schön meinte: Eine 4x12 bringt bei Powerchords mehr die Eier zum Schaukeln, eine 1x12 gibt dafür bei Einzeltönen den Klang besser wieder.
- Leider oft auch schmalbandiger in der Abstrahlung. Eine geschlossene (!) 1x12-Box fräst quasi eine schmale Schneise vor sich, in der sie gut zu hören ist. Nutzt man das auf der Bühne geschickt und zielt mit ihr genau auf sich selbst, kann man den Amp u.U. lauter drehen, weil wenig davon die Saalakustik stört. An der falschen Stelle kann sie dann aber auch leicht untergehen... Das gleiche passiert leicht mit allen geschlossenen Boxen, nur hat etwa eine 4x12 eine breitere Schneise.
 
Eine 112" kann auch schon ganz schön Krawall machen, kommt nur auf die Konstruktion an. Ich hab die Mesa-Boogie Three Quarter nachgebaut. Mit `nem Celestion H bestückt macht die ähnlich Druck wie eine 212.
 
Eine 2 x 12" Box ist eigentlich eine gute Speakerkombination.

Die klanglichen Spezialisten sind eben die 4 x 12" Box für breiteres Brett oder die 1 x 12" Box für besser artikulierte Klangwiedergabe.

Also,
will man es feiner haben, die 1 x 12" Box.
Tendiert man mehr zu Brett, die 2 x 12" Box.
 
Eine 2 x 12" Box ist eigentlich eine gute Speakerkombination.

Die klanglichen Spezialisten sind eben die 4 x 12" Box für breiteres Brett oder die 1 x 12" Box für besser artikulierte Klangwiedergabe.

Also,
will man es feiner haben, die 1 x 12" Box.
Tendiert man mehr zu Brett, die 2 x 12" Box.

Dem kann ich nur zustimmen! :)
 
Pauschal ist das seeehr schwer zu sagen, weil es so viele 1x12-Boxen und 2x12-Boxen gibt. Ich versuche es mal:
- Leider oft auch schmalbandiger in der Abstrahlung. Eine geschlossene (!) 1x12-Box fräst quasi eine schmale Schneise vor sich, in der sie gut zu hören ist. Nutzt man das auf der Bühne geschickt und zielt mit ihr genau auf sich selbst, kann man den Amp u.U. lauter drehen, weil wenig davon die Saalakustik stört. An der falschen Stelle kann sie dann aber auch leicht untergehen... Das gleiche passiert leicht mit allen geschlossenen Boxen, nur hat etwa eine 4x12 eine breitere Schneise.
hmm ist das denn gut für die speaker wenn der amp weit aufgerissen ist und man ne geschlossene box hat? dann können die speaker doch garnicht richtig "luft holen" (wenn man das so formolieren kann).
?
 
Dafür sind die meisten Lautsprecher doch konstruiert. 4x12-Boxen, PC-Lsutsprecher, PA-Anlagen... Die meisten Lautsprecher sind in geschlossenen Gehäusen montiert.
 
- Leider oft auch schmalbandiger in der Abstrahlung. Eine geschlossene (!) 1x12-Box fräst quasi eine schmale Schneise vor sich, in der sie gut zu hören ist. Nutzt man das auf der Bühne geschickt und zielt mit ihr genau auf sich selbst, kann man den Amp u.U. lauter drehen, weil wenig davon die Saalakustik stört. An der falschen Stelle kann sie dann aber auch leicht untergehen... Das gleiche passiert leicht mit allen geschlossenen Boxen, nur hat etwa eine 4x12 eine breitere Schneise.

Genau das Gegenteil ist der Fall. Je kleiner die Schallquelle, desto breiter der Abstrahlwinkel. Das Verhältnis von Frequenz zu Membrangröße bestimmt die Richtwirkung, und die typische 412er Anordnung stellt näherungsweise eine einzelne "größere Membran" dar, bündelt somit den Schall stärker und ist daher innerhalb ihrer schmaleren "Schneise" effizienter, hat also in klassischem Aufbau als Direktstrahler von der Bühne aus mehr Reichweite. Aber, wie schon gesagt, geht das etwas zu Lasten der exakteren Definition.
 
Nutzt man das auf der Bühne geschickt und zielt mit ihr genau auf sich selbst, kann man den Amp u.U. lauter drehen, weil wenig davon die Saalakustik stört.
Naja, ich bin ja eher ein großer Freund von "die ganze Zeit über die ganze Bühne rennen"...
Das würde einen ja noch mehr an einen Fleck schweißen als es 412er Boxen, Kabel (in Kombination mit denen der Mitmusiker) usw schon tun.
 
nighthawkz schrieb:
- NICHT leiser. Technisch gesehen wird die gleiche Energie auf weniger Lautsprecher verteilt, d.h. der Klang kommt weniger breitflächig, aber konzentriert lauter.
Bei gleichen Chassis und Volumina hat die 212er 3dB mehr Kennschalldruck auf Grund der doppelten Membranfläche.
nighthawkz schrieb:
Leider oft auch schmalbandiger in der Abstrahlung. Eine geschlossene (!) 1x12-Box fräst quasi eine schmale Schneise vor sich, in der sie gut zu hören ist. Nutzt man das auf der Bühne geschickt und zielt mit ihr genau auf sich selbst, kann man den Amp u.U. lauter drehen, weil wenig davon die Saalakustik stört. An der falschen Stelle kann sie dann aber auch leicht untergehen... Das gleiche passiert leicht mit allen geschlossenen Boxen, nur hat etwa eine 4x12 eine breitere Schneise.
Ja, eine 112er ist schmalbandig in der Abstrahlung, aber immer noch besser, als jede Konstruktion mit mehreren Chassis. Sir Stony hat das schon ganz richtig bemerkt.
Big Smoke schrieb:
hmm ist das denn gut für die speaker wenn der amp weit aufgerissen ist und man ne geschlossene box hat? dann können die speaker doch garnicht richtig "luft holen" (wenn man das so formolieren kann).
?
Das Gegenteil ist der Fall, durch das geschlossene Gehäuse ist das Chassi gedämpft, die eingeschlossene Luft wirkt wie eine Feder, die die Membranauslenkung bedämpft. Damit ist ein Chassi im geschlossenen Gehäuse mechanisch belastbarer, als im offenen, bei dem keine Bedämpfung vorhanden ist.
 
D.h. wenn ich mehr Druck möchte, greife ich zu 212-er Boxer, right?
 
So einfach lässt sich das nicht sagen. Geht man von einem vergleichbaren Boxengehäusekonzept aus, und setzt identische Speaker vorraus, dann ja, hat die 212 in jeder Hinsicht etwas mehr "Dampf". Aber grundsätzlich ist es nicht so einfach, denn wenn man eine eher durchschnittliche 212er mit z.B. einer "Thiele" 112 vergleicht, dann wird sich manch einer wundern. Eine Thiele 112 bläst die meisten klassisch gebauten Boxen weg und kann sich oftmals auch mit 412ern durchaus messen.
Die Speaker selbst haben dann auch noch einen großen, sogar den Hauptanteil an Klang und Lautstärke. Ein sehr effizienter 12er kann alleine durchaus deutlich lauter sein als zwei null acht fuffzehn Modelle zusammen. Manche Speaker machen den Sound recht giftig und spitz, andere schieben sehr gut von unten an aber sind obenrum schwammig. Es muss eben alles zusammen passen um einen anständigen Sound zu bekommen.
Aber jetzt werd ich zu allgemein...
 
Definieren ist schwierig! Ich möchte mich "gegen" den Drumer durchsetzen. Eigentlich will ER von mir mehr Druck (z.B. beim Rhythmus). Ich habe vermutet, dass mein 112 eine zu schmale "Klangschneise" hat. Von einem 212-Box würde ich mir (1) eine breitere Klangschneise und (2) mehr Druck durch die zwei 12" Lautsprecher erwarten.

Bringt ein offener Box mehr Druck? Oder geschlossen? Ich habe verstanden, dass es immer ein Kompromiss zwischen Klangdefinition und "Druck" ist.
 
Stell deinen Speaker/Amp, falls das nicht der Fall ist, mal gegenüber vom Drummer auf, vielleicht würde das ja schon reichen. Ansonsten soll er erstmal genauer sagen, was ihm fehlt.
 
Dass eine 2x12er nicht breiter abstrahlt, als eine 1x12er, sondern eher anders herum, wurde ja schon ausführlich erklärt.

Leider kann ich mit deiner Beschreibung von "Druck" wenig anfangen. Erst klingt es so, als ginge es um Lautstärke, dann wieder, dass es in den Tiefmitten fehlt.
Du hast nicht ganz unrecht, dass es einen Kompromiss zwischen präzise und "Druck" gibt, wenn man "Druck" als Tiefmitten/Bass versteht, generell kann man schon sagen, dass geschlossene Boxen eher unpräziser sind. Aber das kommt eben ganz stark auf das verwendete Chassi an, eine geschlossene Box kann mit dem richtigen Chassi (dass dann eher kein übliches Gitarrenchassi ist, sondern eher aus dem PA-Lager kommt) so was von präzise und sauber klingen.

Also: Hört dein Drummer dich nicht oder findet er den Klang zu dünn?
Wenn der Klang zu dünn ist, warum kann der Basser dann diesen Bereich nicht füllen?
 
Auf einer Bühne ist IMHO eine 1x12 optimal. Leicht zu transportieren und zu mikrofonieren. Wenn man sie schrägstellt und nicht so viel rumläuft, taugt sie auch noch als Gitarrenmonitor - und wenn doch, dann muss der Mischer einen eh auf die Monitore legen. Sieht halt nicht so MÄCHTIG aus wie eine 4x12.

Wenn nicht mikrofoniert wird, z.B. im Proberaum, setzt sich eine 4x12 nach meiner Erfahrung besser durch.

Zu beachten ist, dass der Schallkegel jeder Box auch die Ohren des Hörers bzw. Spielers erreichen muss. Wer sich mit seiner Gitarre einen Meter vor eine gerade stehende 1x12- Box stellt, muss sich nicht wundern, wenn er im Bandkontext nix von sich hört - er fönt sich bloß die Hosenbeine, dreht sich verzweifelt lauter, und seine Bandkameraden hören sich selbst nicht mehr. Hätte er seine Ohren in Kniehöhe, würde er jetzt in kürzester Zeit ertauben. Also - die Box muss hoch- oder schräggestellt werden, damit er sich auf die Ohren kriegt und hört.

Außerdem führt dieses Schallkegelphänomen zu Klangveränderung. Der oben beschriebene Hosenbeine- Föner wird seinen Sound nicht nur als zu leise, sondern auch als dumpf und mulmig empfinden - also geht er zum Amp und dreht ordentlich Höhen rein. Der Mischer kriegt dann die Krise, weil das im Schallkegel aufgestellte Gitarrenmikro jetzt ein fürchterlich schrilles Signal aufnimmt und er die Höhen extrem runterregeln muss. Würde der Spieler die Box hoch- oder schrägstellen, so dass seine Ohren im Schallkegel sind, könnte er einen ausgewogenen Sound einstellen, den auch der Mischer gut verarbeiten kann.

Eine 4x12- Box ist höher als eine 1x12 und außerdem meist in der oberen Hälfte angeschrägt - kein Wunder, dass man sich damit besser hört als mit einer auf dem Boden stehenden 1x12. Aber ich habe meine 1x12 schräg auf einem Ständer und bin super zufrieden. Meine Bandkameraden beschweren sich nicht über zu hohe Lautstärke, und der Mischer ist mit dem Sound, den ich ihm liefere, super zufrieden.

Eine 2x12 ist ein Kompromiss. Sie kann senkrecht gestellt werden, dann ist sie höher, und man erspart sich vielleicht das Hoch- oder Schrägstellen. Oder man stellt sie waagerecht, dann muss man sie zwar immer noch hoch- oder schrägstellen, hat aber vor der Box einen etwas breiteren Schallkegel.

Oder man stapelt bis zu vier 2x12- Boxen übereinander. ;)

Alex
 

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