Gitarrenschüler Einführung in Improvisation

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Eiko
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Hallo liebe Pädagogengemeinde :)
Ich habe also diesen Schüler, der mittlerweile an dem Punkt ist, dass man sich vermehrt mit Improvisation auseinandersetzen kann. Kein Jazz, sondern erstmal simpleres Blueszeug, Rocklicks etc.
Nun ist es so dass ich damals vor Unzeiten einfach angefangen hatte zu improvisieren, und es also nicht von irgend einem Lehrer methodisch aufbereitet bekommen habe. Irgendwann kann man es halt, aber eine sinnvolle, durchdachte Methode dazu geht mir tatsächlich ab. Diesbezüglich hab ich auch später im Studium nix bekommen, weil man sich dort natürlich mit anderen Dingen beschäftigt :)

Um mir also etwas Inspiration zu suchen, frage ich also Euch, ob Ihr eine gute Methode habt, mit der man methodisch das Improvisieren lernen bzw lehren kann.
Wenn das den Erwerb eines Buches/Heftes bedeuten würde, wärs auch gut.

Klar, der Anfang ist ja auch deshalb schwer, weil man noch keinerlei musikalisches Vokabular hat. Deswegen schaffma uns auch immer wieder irgendwelche leichten Soli von irgendwelchen Songs drauf. (Wobei es echt nicht leicht ist, wirklich leichte Soli zu finden, die nicht doch irgend einen Teil haben, der dann wieder zu schwer ist! Kennt jemand songs mit wirklich leichten Gitarrensoli (Rock/Blues)?)
Freu mich auf Anregungen :)

Schönen Dank schon mal.

E.
 
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Hi,
Pektatooniken! :D
Er soll die lernen, dann
Mach es so: Du machst eine einfache A 12 Bar Blues Begleitung
Sag ihm, er soll erst mal nur auf der D und G -Saite spielen (das sind dann 4-5 Töne), und sich einfach trauen und mal was spielen, halt impro.
Dann wenn er das gut macht soll er die andern dazu nehmen. Dann zeigst Du ihm noch Backingtracks auf YouTube zum üben.

Dazu könnt ihr noch die sog. Hotlines (oder so) von Robben Ford spielen, vor Allem so Nummer 1 bis ca. 10. Da kann er sich licks etc. abschauen.

Viele Grüße,
Joe
 
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Hallo Eiko,

abgesehen von der Pentatonik und Skalen, wie von Don Joe vorgeschlagen und dem Einüben/Nachspielen geeigneter Beispiele möchte ich auf einen meiner Meinung nach enorm wichtigen Punkt hinweisen, der immer sehr gerne vernachlässigt wird bzw. oft ein "Schattendasein" im wahrsten Sinne des Wortes führt:

Bei der Improvisation ist (neben den konkret zu spielenden Tönen) eigentlich die rhythmische Gestaltung noch viel wichtiger und grundlegender.
Wenn jemand ohne großartige Artikulation nur Skalen rauf- und runterdudelt, ist das zwar ein Anfang, aber noch lange keine Musik - jedenfalls keine, die Zuhörer fesseln kann.

Ich würde deshalb sogar - vielleicht am Anfang nur auf einem einzigen Ton (oder vielleicht zwei ;)) - den Schüler zunächst versuchen lassen, nur über rhythmische Einfälle (Synkopen, Pausen, Betonungen usw.) über einen (idealerweise vom Lehrer begleiteten) Blues improvisieren zu lassen.
Er ist dann vom Zwang befreit, "richtige" Töne zu finden und kann sich voll und ganz auf die ryhthmische Gestaltung konzentrieren.
Sozusagen "Grooven" als Einstieg, Verinnerlichung stiltypischer rhythmischer Denk- und Spielweisen... :)

Eventuell auch die Rolle von Comping und Improvisieren abwechseln (der Blues ist ja ein wunderbarer Einstieg und glänzt durch Wiederholungen/Verweilen), Frage- und Antwortspiel ist hervorragend möglich, allmähliches Aufbauen von einfach zu komplexer werdend regen den Ehrgeiz an.
Auch kann der Lehrer kleine "rhythmische Riffs" vorspielen und der Schüler muß sie im nächsten Takt imitieren.
Man kann den Spieß auch umdrehen, dann "muß" der Schüler kreativ werden.
Macht eine Menge Spaß und man lernt viel dabei.

Mir ist einfach wichtig, auf diese Weise ein Groove-Bewußtsein zu schaffen, ohne, daß dieser wichtige (vielleicht wichtigste!) Aspekt des Improvisierens es durch krampfhafte Töne-Sucherei unterdrückt, gelähmt und in den Hintegrund gerückt wird. :D

Nur so als Idee...

Viele Grüße
Torsten
 
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Man kann auch komplett freie Improvisation üben, z.B. Musik zu Bildern erfinden (Stimmungen wiedergeben) oder Geschichten improvisierend vertonen: Im Urwald geht die Sonne auf, die Vögel fangen an zu zwitschern. Plötzlich stampft ein Elefant heran und tromptet mit seinem Rüssel. Eine Maus bekommt davon Angst und läuft ganz schnell weg ... usw.

Das funktioniert schon mit den ganz Kleinen und fördert einen unverkrampften Umgang mit dem Instrument.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Hallo @Eiko

ich finde eine Kombination aus den o. g. Anregungen sehr zielführend. Grundton und einen rhythmischen Zugang dazu finden. Bei eher theoretischem Herangehen sehe ich ein wenig die Gefahr, dass es dann schnell "schablonenartig" werden könnte (was ja auch erst mal nicht schlimm ist).
Sympatisch finde ich den Zugang über einen ganz banales Klatschen. Also einen Rhythmus vorgeben und die Schüler/innen sollen mit den Händen oder auf dem Tisch o.ä. einen Rhythmus dazu improvisieren. Dann ist der Grundstock gelegt :)

Viele Grüße und noch viel Spaß!
Markus
 

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