Ob Nitrolack wirklich pauschal als Qualitätsmerkmal zu handeln ist... ich weiß nicht recht. Der Lack an sich macht noch lange nicht den Sound einer beliebigen Gitarre besser oder schlechter. Eher ist da schon die Dicke angesagt. Nitrolack ist sehr dünnflüssig und zieht daher sehr gut ins Holz ein. Klingen (und das ist wohl ein sehr individuelles Qualitätsmerkmal) tut dadurch entgegen der landläufigen Polemik trotzdem noch lange nichts. Und inzwischen gibt es UV-Polyesterlacke, die sich ultradünn auftragen lassen und trotzdem ein perfektes Hochglanzfinish machen.
Nitrolack ist ein teures, weil inzwischen schwer zu beschaffendes und mit zahlreichen Umweltauflagen versehenes Produkt (ja, das Zeug ist nicht grad nett zur Natur). Insbesondere findet es Verwendung bei Gitarren und Bässen mit einem Hauch Historie. Denn Nitrolack altert sehr authentisch - was wohl der Hauptgrund für dessen Popularität ist. Man muss halt wissen ob man das will.
Damit ist die Frage aber immer noch nicht beantwortet, ob besser oder schlechter. Viele wollen unbedingt Nitrolack auf ihrer Klampfe, weil ihnen ein Gibson-Fan das Zeug als den heiligen Gral der Finishes angepriesen hat. Spätestens beim Preiszuschlag und der Auswahl eines geeigneten Ständers - wie im konkreten Fall - geht es dann aber schon los.
Nochmal: Lacktyp ist ungleich Qualität/Ton.