Gitarrenstudium - Jetzt mal Fakten auf den Tisch

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Detroit
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Also:

Ich hab da mal ne frage:

Ich habe mir schon einige Anforderungen an Hochschulen durchgelesen, die ich erfüllen muss, um Gitarre zu studieren. Z.B. MGI etc.
Dabei geht es mir um die 2 Bereiche Klassik und Jazz.

Ich würde von euch gerne ein Paar Stücke genannt bekommen die ich 1. für ein Klassisches Gitarrenstudium brauche und 2. Welche Stücke ich beispielsweise bei einem Jazz Gitarrenstudium können müsste.

Ich möchte mal ein paar stücke dieser Schwierigkeitsstufen hören, um einen Eindruck zu bekommen inwieweit ich noch an mir arbeiten muss.
Natürlich ist mir bewusst das auch ein hohes theoriewissen zählt, aber mir gehts jetzt grad mal um praxis.

Ich selber spiele jetzt seit gut 6 Jahren E-Gitarre (davon 4 mit Unterricht) mit schwerpeunkt Classic Rock, zurzeit lerne ich nochmals stark Theorie.
Es hapert am Flüssigen Notenlesen, das ist mein nächste Baustelle.

Dank und vG
Detroit
 
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Erstens: Das MGI ist eine private Einrichtung. D.h. wenn die Voraussetzungen (die vergleichsweise nicht hoch sind!) erfüllt werden, bist du dabei. Dafür zahlst du auch ca 3,5K für das eine Jahr, der Abschluss ist ein privater, staatlich NICHT anerkannter.

Dann gibts noch Berufsfachschulen für Musik, da gibts die Richtungen Jazz, Klassik und stellenweise auch Rock/Pop. Abschluss ist die staatliche Anerkennung, steht unter dem Diplom das du an der Hochschule bekommst. Hier einfach mal googlen. Gibts privat und staatlich, beide Bafög-berechtigt, die privaten kosten aber bis zu 500 Euro monatlich.

An der Hochschule nehmen die nur die absoluten Freaks. Ist so. 50 Bewerber auf 4 freie Stellen ist die Regel. Und hier gibt es in Deutschland fast ausschließlich nur Klassik und Jazz. In Hamburg gibt es mittlerweile eine Hochschule mit einem Pop-Zweig, meines Wissens.

Notenlesen musst du überall beherrschen. Die knallen dir ein Stück hin das du noch nie in deinem Leben gespielt hast, du kriegst 2 Minuten Zeit es zu überfliegen und darfst es dann spielen. Fehlerfrei. bei diesen 50 Leuten ist immer jemand dabei der es fehlerfrei spielt. Mehrere. Also wenn du verpatzt kann es hier schon vorbei gewesen sein.

Gehörbildung - ganz großes Thema. Du kriegst einen 4-stimmigen Bachchoral vorgespielt und musst ihn ausnotieren. Alles rein nach Gehör.

Und dann kommt der praktische Teil. Natürlich auch nicht ohne.

Die erste Frage sollte lauten: Was willst du damit anfangen? Gitarrenunterricht geben? Oder erhoffst du dir damit berühmt zu werden? Studiomusiker? Ist alles echt nicht einfach. Willst du mal ein Haus haben und eine Familie vernünftig ernähren, gibt es besseres was du studieren könntest. Was nicht heißt, dass jeder am Hungertuch nagt der das macht. Ich zumindest nicht und ich kenne ein paar Leute denen gehts auch gut. Aber du wirst eben finanziell keine Bäume ausreißen. Von dem Berufszweig musst du absolut überzeugt sein, sonst gehst du vor die Hunde.

Ist das Thema für dich abgeklärt und du willst es machen, dann such dir einen Lehrer, der selbst studiert hat UND fit ist. Es gibt hier auch viele die sich auf dem Diplom ausruhen. Und wenn du schreibst das es am Notenlesen fehlt, dann plan ein paar Jahre Vorbereitungszeit ein. 2 mindestens, würde ich jetzt als Ferndiagnose veranschlagen.

Ist leider so. Was nicht heißt das du es nicht schaffen kannst! Darfst dich nur nicht entmutigen lassen, WENN du es WIRKLICH willst! :great:

Und falls du schon anfang 20 bist: achte auch mal auf die Altersgrenzen an Hochschulen. Die gibt es leider in der Musik. In Bayern zumindest, soweit ich weiß. 24/25 für Klassik, 28 für Jazz.

Grüße und viel Erfolg!
 
Also ich bin jetzt 17 und mach grad Abi.

Ich habe geplant Musik und Englisch auf Lehramt zu studieren.
Ich werde daher jetzt Klavier unterricht nehmen um mich gezielt auf die Aufnahme Vorzubereiten. Da werde ich meien Notenkenntnisse voll ausarbeiten.
2tes Fach wird Gitarre oder Gesang.

Das reine Gitarrestudium plane ich nur für mich: Ich möchte einfach nen schein haben der mir sagt "Ja du bist Profi auf deinem Instrument", und so kann ich evtl. mal einen einsteig als Studio Musiker machen, wird dies nichts kann ich dann dem Lehrerberuf nachgehen.
 
Er macht grad Abi, ist also mindestens in Klasse 11, so wie ich das verstehen.
17 Jahre passen da doch sehr gut.
 
Das reine Gitarrestudium plane ich nur für mich: Ich möchte einfach nen schein haben der mir sagt "Ja du bist Profi auf deinem Instrument", und so kann ich evtl. mal einen einsteig als Studio Musiker machen, wird dies nichts kann ich dann dem Lehrerberuf nachgehen.

Sei dir klar darüber, daß der "Schein" kein Freibrief für irgendetwas ist.
Ohne connections kommst du nirgendwo zum Zug. Und von einem Job als Studiomusiker kannst du nicht leben, du müßtest mit der Musik auf jeden Fall mehrgleisig fahren, also möglicherweise als Musiker in einer gut gebuchten Coverband plus Gitarrenlehrer plus Studiomusiker...also wenn ich es auf so eine Karriere anlegen würde, würde ich mit der Coverband anfangen, das ist sicher nicht jedermanns Sache, aber das kann zumindest mal ein gewisses Grundeinkommen sichern, außerdem lernst du eine Menge dabei.

P.S. ich war gerade auf deiner myspace Seite.
Sorry, aber: vergiss den Gesangsunterricht nicht! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
P.S. ich war gerade auf deiner myspace Seite.
Sorry, aber: vergiss den Gesangsunterricht nicht! :)

Du hast völlig recht, ich hab den song schon ner Gesangslehrein gezeigt, fazit ich kann meine stimme in der lage leider nicht mehr kontrollieren. Ich werd demnächst mal ein paar andere sachen hochladen aber das was da online ist, ist granz großer murks - ich arbeite dran.
 
Also Musiklehramt ist machbar, das macht grad meine Frau.

Und wie gesagt, für Gitarre... Jemanden als Profi zu bezeichnen, weil er einen Schein hat... Hm... Gefällt mir nicht. Ich kenn da vielleicht zu viele solcher "Profis". Lass dich davon nicht irritieren. Du wirst nicht als Tier aus dem Studium hervorgehen, sondern du musst schon als solches dort beginnen! Und wie schon geschrieben wurde, der Schein alleine nützt dir gar nichts. Du brauchst viel Energie und Kraft und vor Allem einen langen finanziellen Atem.

Die Vorbereitung auf ein Musikstudium sind nicht zu unterschätzen. Und du musst dir halt gut überlegen welche Stilrichtung du wählst. Klassik und Jazz sind beide echt nich ohne. 3 Stunden üben täglich ist da keine Seltenheit, wenn du dich auf diese Aufnahmeprüfungen vorbereiten möchtest. Die Frage ist, ob es dir für dich selber wirklich was bringt. Du kannst es schaffen, keine Frage. Gerade mit 17 hast du noch ordentlich Zeit dich vorzubereiten. Du könntest z.B. erst auf eine Berufsfachschule für Musik gehen und danach die Hochschule in Angriff nehmen. Wenn du dich reinhängst ist alles drin. Aber ich denke du wirst für dich alleine entspannter Musik machen können, wenn du das mit dem Lehramt durchziehst.
 
Ich habe geplant Musik und Englisch auf Lehramt zu studieren.

Kommt jetzt daruf an, für welche Schulart. Bei Studium für Gymnasium (Musikhochschule) musst Du jetzt aber einen richtigen Zacken drauflegen, wenn Du gerade erst mit Klavier anfängst.

2tes Fach wird Gitarre oder Gesang.

Das reine Gitarrestudium plane ich nur für mich: Ich möchte einfach nen schein haben der mir sagt "Ja du bist Profi auf deinem Instrument", und so kann ich evtl. mal einen einsteig als Studio Musiker machen, wird dies nichts kann ich dann dem Lehrerberuf nachgehen.

Sorry, aber das wird so nicht gehen. Englisch + Musik mit Hauptinstrument Klavier wird Dich zeitlich so stark beanspruchen, dass Du für Gitarre nicht wirklich Zeit haben wirst. Meine Stieftochter und mein Schwager haben diese Kombinationen studiert (und die sind beide richtig gut begabt). Von daher weiß ich, wovon ich rede.

Es gibt Dir leider niemand auf der Welt einen Gitarrenjob im Studio wegen dem staatlichen Schein. Solche Jobs bekommst Du nicht durch eine staatliche oder sonstwelche Prüfung, sondern nur durch Beziehungen und wenn du besser und bist als Deine Konkurrenz und wenn die potenziellen "Arbeitgeber" das auch wissen.

Anyway: Good Luck. Als Musik-/Englischlehrer wirst Du genügend Möglichkeiten haben, lebenslang Musik auch außerhalb des Berufes zu machen.
 
Okay das hat mich weiter gebracht. Danke!!

Ich werd das Gitarrenstudium weglassen, dafür bin ich nicht gut genug.
Ich denk mal Lehrer bringt mir dann auch mehr. Gitarre kann man ja nebenbei bestimmt noch irgendwie Professionell erlernen.
 
Klar, warum nicht. Du könntest ja auch so Stunden beim Prof nehmen z.B. Und viele von unseren Helden haben eine solche Ausbildung nicht. Es ist kein Garant für Professionalität.
 
Du wirst nicht als Tier aus dem Studium hervorgehen, sondern du musst schon als solches dort beginnen!

... das erinnert mich an mein Nachrichtentechnikstudium. Die Profs hatten immer so den Ansatz: "Wie wollen Sie das denn jemals lernen, wenn Sie es nicht schon können????":redface:

Wenn man Studenten und Absolventen solcher Studiengänge fragt bzw. Interviews liest, so kommt dabei meistens raus, dass das Studium nur den Kontakten für die spätere Karriere diente.

Ein Abschluß ist somit nur dann wichtig, wenn man z.B. in ein klassisches Orchester als Musikbeamter will o.ä.

LG Jörg
 
joa leider scheint es so zu sein. Leider...
 

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