Gleichstrom an Wechselstrom-Verbraucher

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Guten Tag!

Das ist mein erster post, bin noch neu hier und wühl mich grade durchs Forum.. also bitte nich gleich Laut werden, wegen meiner Frage.

Folgendes Phänomen/Unglück: Was passiert wenn an einem Wechselstrom Netzteil/Verbraucher (230V/16A) Gleichstrom anliegt?

Unglücklicherweise ist mir das auf einer Produktion passiert, Gerät leider geschrottet. Feinsicherungen sind noch im Takt, aber es "will" nich mehr.. was ist könnte kaputt sein?

Danke.
 
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Kommt auf das Gerät an:
Glühbirne: nix (passende Spannung vorausgesetzt)
Trafo: Sicherung fliegt (oder Trafo futsch)
Schaltnetzteil: Meist nix (Unterspannung)
Dimmer: Gute Frage...

etc. pp.
 
Was hast du denn genau wie angeschlossen? Etwa den Ausgang von Endstufe1 an den Ausgang von Endstufe2?

P.S. Zum Vermeiden länglicher Nachfragen ist es hilfreich, bei der Frage schon mal ein paar Details preiszugeben.
 
Bei Endstufen mit herkömmlichen Trafos sollte eigentlich die Sicherung fliegen, da den Trafo zum Abrauchen zu bringen schafft man theoretisch auch, aber eher bei niedrigerer Gleichspannung.
Bei Schaltnetzteilendstufen passiert theoretisch nichts, aber wenn die noch einen kleinen herkömmlichen Hilfstrafo haben, hat man auch Pech.

Mal die Gleichrichterdioden überprüft, falls es ein Schaltnetzteilamp ist (bitte mit Multimeter, nicht am Netz!)

Aber weitere Infos wären wirklich hilfreich (Spannung dieser Gleichspannung, was für eine Endstufe...)
 
Also es waren 2 Enstufen (QSC PL 1.8 - 1800W, 230V ~) zum betreiben der Bühnenmonitore. Aus der Steckdose, auf die ich die Endstufen gestöpselt hab, kam morgens wohl eine Stunde lang Gleichstrom (!). Damit sollte die Notbeleuchtung getestet oder geladen werden..kp. Das hatte man nur ärgerlicherweise vergessen vorab zu sagen bzw. war die Dose nicht beschriftet oder sonstiges.. Und dann hatte ich halt den Salat.......... klingt vielleicht strange, habe ich vorher auch noch nich erlebt, dass zwischen den Spannungen im Haus/Club gewechselt wird.
 
Technisch gesehen passiert an einem Transformator unter falscher Frequenz (in deinem Fall 0Hz wie DC) das folgende Phänomen:
Unter 50Hz hat der Transformator einen seiner Frequenz entsprechenden Innenwiderstand (Z), der den Strom auf einen definierten Wert prägt, und damit die Leistung bestimmt. Bei 0Hz existiert Z (frequenzabhängiger Scheinwiderstand) nicht mehr, nur noch der reine R (Gleichstrom-Widerstand) was deinen Transformator zerstört, da das additive Z fehlt. Die Leistungsaufnahme steigt rapide an - eben definiert durch den reinen R - und der Transformator gibt eben nach einiger Zeit die typischen Geruchzeichen ab. Abgesehen davon kann ein Transformator nicht unter 0Hz (DC) funktionieren, was dich somit unmittelbar beim Einschalten etwas stutzig machen sollte.

Bei einem Schaltnetzteil sieht das Ganze schon etwas anders aus. Da dort das Sinus-Netz gleichgerichtet wird, existiert im Primär-Kreis eine Gleichspannung (üblich ca. 320V DC). Damit kann es gut sein das alles ordnungsgemäß funktioniert, sogar lange Zeit wenn man einen glücklichen Spannungswert getroffen hat. Diese Gleichspannnung wird ja erst wieder hochfrequent zerhackt, und auf die eigentliche Ziel-Spannung über einen Gleichrichter am Ausgang geglättet. Das ist worauf Carl angesprochen hatte. Allerdings nannte er auch einen Hilfs bzw. Spartransformator, der sich dann jedoch wie im obigen Fall verhält, und einfach abraucht.
 
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Es gibt Notbeleuchtungssysteme die mit 200V Gleichspannung arbeiten.

Der Ergebnis ist sehr einfach bei der Endstufe:
Das Ding hat ein Schaltnetzteil und einen kleinen Hilfstrafo, der nicht extra abgesichert ist (Amis...) Diesen kleinen Trafo wird es frittiert haben, und da der das Steuer-IC des großen Netzteils versorgt, geht die Endstufe nicht an.
http://www.qscaudio.com/support/library/schems/Discontinued/PowerLight Series/PL1.8.pdf
Irgendwo sitzt ein kleiner Trafo (vielleicht 3x3x3cm), und den muss man tauschen. Material von vielleicht 10€/Endstufe und sonst ist da alles DC-fest.
Gib das Ding in einer Werkstatt gleich mit dem Schaltplan und sag denen, dass es den Trafo auf der letzten Seite unten erwischt hat (Vorsicht, Schaltplan zeigt die Ami Version).
 
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Carl scheint dort speziell in diesem Schaltplan T80 auf der letzten Schaltplan-Seite zu meinen. Das einzigst was den etwas "sichert" ist der NTC R802, der eigentlich nur für die Einschaltspitzen-Unterdrückung gedacht ist...

Würde aber zur Sicherheit kontrollieren, ob die Entstör-Drosseln links davon keine Schäden haben. Die kann es beim Überstrom auch gerissen haben. Sollte also von J801 gegen J803, wie auch J802 gegen J805 ein geringer Widerstand sein.

Zudem ein guter Rat, diese Schaltnetzteile haben noch ziemlich viel Spannung und Energie teils noch für Minuten, selbst wenn der Stecker herausgezogen ist. Also Wartezeiten einhalten bevor man sein Ohmmeter oder sonst etwas benutzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Carl scheint dort speziell in diesem Schaltplan T80 auf der letzten Schaltplan-Seite zu meinen. Das einzigst was den etwas "sichert" ist der NTC R802, der eigentlich nur für die Einschaltspitzen-Unterdrückung gedacht ist...
Falsch, der Strom für den Trafo geht nicht über den NTC, und es ist wenn dann T801, da gibt's mehrere T80x in dem Plan!
Würde aber zur Sicherheit kontrollieren, ob die Entstör-Drosseln links davon keine Schäden haben. Die kann es beim Überstrom auch gerissen haben. Sollte also von J801 gegen J803, wie auch J802 gegen J805 ein geringer Widerstand sein.
Unnötig, die Drosseln sind für 25A ausgelegt, die Trafowicklung für vielleicht 50mA. Das merken die Drosseln nicht mal, wenn der durch brennt!
Zudem ein guter Rat, diese Schaltnetzteile haben noch ziemlich viel Spannung und Energie teils noch für Minuten, selbst wenn der Stecker herausgezogen ist. Also Wartezeiten einhalten bevor man sein Ohmmeter oder sonst etwas benutzt.
Dürfen sie nicht, da sind überall Entladewiderstände drin.
 
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Vielen Dank euch schonmal für die Antworten!

Die beiden Geräte sind jetzt zur Reparatur bzw. in der Elektrowerkstatt. Dort wurd gestern auch erstmal auf einen geschrotteten Trafo getippt, alles weitere wird sich dann ergeben, wenn wir die Sachen zurück bekommen. Wenn es dabei bleibt und "nur" die Trafos getauscht werden müssen bin ich ja froh :)

Merci nochmal^^
 
... Aus der Steckdose, auf die ich die Endstufen gestöpselt hab, kam morgens wohl eine Stunde lang Gleichstrom (!). Damit sollte die Notbeleuchtung getestet oder geladen werden..kp .... war die Dose nicht beschriftet...
moin,
mhh, das ist mehr als strange:
was meinst du mit 'Dose'? eine 'normale schukosteckdose'?
da darf keine gleich-'spannung' anliegen (strom fließt erst dann, wenn ein verbraucher angeschlossen wird) - unter keinen umständen.
notbeleuchtungen beinhalten eine kleines netzteil über das die in der notbeleuchtung eingebauten akkus geladen werden.
wenn es so war wie ich gerade deinen bericht interpretiere, kannst du den verursacher haften lassen.
horst
 
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Ja gemeint war eine "optisch" stinknormale Schukosteckdose.
Wie gesagt in dem Haus war alles ein bisschen chaotisch, beim Aufbau war kein (Haus)Techniker vor Ort - Steckdosen nicht gekennzeichnet. Wie dem auch sei, die beschädigten Teile sind repariert. Ärgerlich ist es trotzdem, wer jetzt letztendlich dafür haftet wird sich zeigen - da streiten sich jetzt die Versicherungen drum.

Fazit aus der ganze Sache: solange nicht arbeiten, bis ein Haustechniker vor Ort ist - notfalls dem Kollegen in den Allerwertesten treten!
 
... da streiten sich jetzt die Versicherungen drum.
klar, ziemlich ärgerlich, aber solange irgendeine versicherung bezahlt ist der schaden dann eingrenzbar.
und immerhin könnt ihr jetzt wieder musik machen.
guter gruß, horst
 

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