Graphite Guitars

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R1Boss
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Was steckt dahinter? Würde gerne mal paar Meinungen dazu hören, interressiert mich sehr!

Gitarren aus Graphite? WTF :D Aber sie sollten gut sein :
http://www.youtube.com/watch?v=3lhupgCxRcI


Sehr viele abnehmer haben die dinger nicht, aber die die sie haben sind verliebt.

Jack Black spielt auch so eine :O


http://www.rainsong.com/
 
Eigenschaft
 
Cool.
Absolut die Gitarre fürs Leben.
Die besseren haben Edelstahlbünde - wartungsfrei bis zum Lebensende.
Wenn wir irgendwann in einer Million Jahren nicht mehr sind ... die Carbon-Gitarren werden es überleben.
Klanglich nicht sooo weit draussen, wie man denkt, denn sehr gute Fichte hat ungefähr dieselbe Steifigkeit wie mittelmäßiges Carbon.
Das Problem ist, daß da jede Menge Handabeit drin steckt un deswegen die Preise exorbitant hoch bleiben werden.
Leider.
Sonst hätte ich längst eine....
 
Hi!
Irgendetwas wird an den Gitarren sein, was sie für den einen oder anderen interessant macht. Das lässt sich eigentlich auch aus der Liste der "User" von Rainsong-Gitarren erkennen, die auf der von Dir verlinkten Homepage zu finden ist. Und nachdem da viele Musiker der älteren Generation dabei sind, wird die für die schon aus irgendwelchen Gründen interessant sein. Vorteil vom den verwendeten Kunststoffen ist, daß die Gitarren keinerlei Probleme mit der Luftfteuchtigkeit wie Holzgitarren haben. Was Temperaturen angeht, muss man aber ein bißchen aufpassen und sollte sie vielleicht nicht im Sommer im heißen Auto lassen (was man auch mit "normalen" Gitarren nicht machen sollte).
Klanglich lässt sich wenig sagen, weil eigentlich alle die Dinger mit den Einbautonabnehmern spielen, wobei es im Web auch Videos von Eric Mongraine (http://www.youtube.com/watch?v=AbndgwfG22k und http://www.youtube.com/watch?v=aUQzXQhAgvw&feature=channel&list=UL) gibt, der zwischenzeitlich dann auch eine Rainsong gespielt hat (http://www.youtube.com/watch?v=Y4B_Q7AWYaw&feature=relmfu), und von dem es auch mal irgendwo Videos gab, bei denen die Rainsong dann auch mit Mikros abgenommen wurde.
Aber, der Klang der Gitarren ist nicht jedermanns Sache (ich hatte vor Jahren auf der Musikmesse in Frankfurt mal eine in den Fingern/Händen, die mir zusehr nach Plastik klang. Und bei den damals geforderten Preisen von um die 8000,-DM (ist schon lange her) mir für das Gebotene auch zu teuer war. Was den Plastikklang angeht, scheint da auch bei Rainsong ein Denkprozess zu laufen, weil ausweislich der Homepage das Korpusmaterial geändert wurde.
Allerdings ist die ganze Sache hier sowieso obsolet, weil es - zumindest meines Wissens nach - keinen deutschen Vertrieb für die Teile gibt. Zumindest hat Google bei mir nichts preisgeben wollen. Allerdings dürfte ein Import/Transport aus den Staaten bei diesen Gitarren ja relativ gefahrlos zu bewerkstelligen sein.

Und Tschüss!

Und schon wieder was vergessen - Carbon-Gitarren kriegt man nämlich auch noch da http://www.caguitars.com und da ist auch noch was http://www.blackbirdguitar.com

Jetzt aber!
 
carbon? cool - aber in GB z.B. rund 1800 pfund sterling - och nee, lass mal stecken...
 
ja, wenn der preis nicht wäre...

Wobei, die Emeralds sind preislich schon beinahe erträglich.

Gruss, Ben
 
Ertappt, ich bin also doch konservativ. Ich finde die Optik dieser Teile fast schon unerträglich. Will ich nicht, brauch ich nicht...
 
Aber das Problem Optik ist sicher lösbar. ;)
Am Anfang wollen die Hersteller vermutlich, dass das neue Material auch sichtbar/erkennbar ist.
Wenn mehr solche Instrumente gebaut werden, kommt auch einer auf die Idee die "konservativen" Gitarristen zu bedienen, dann sieht das mit ein paar Tricks oben aus wie Fichtendecke.
 
Na ja, seht es vielleicht mal andersrum. Wenn man hinter der Gitarre sitzt, sieht man sowieso recht wenig von dem Teil. Da ist die Haptik entscheidender.

Besser werden die Teile auch, und langfristig dürfte da schon eine Alternative zu den heutigen Gitarren entstehen. Nur, Optik und Features sind nicht alles.

Aber dann wird es ähnlich wie bei Leder und Kunstleder sein - die Leute, die (noch) Kohle haben, werden sich wahrscheinlich dann doch wieder Holzgitarren kaufen, weil - wie heißt es so schön: You can't beat the feeling!


Und die anderen, die meinen, die Kohle zu haben, kaufen sich das, was gerade angesagt ist. Hauptsache, man ist in. :rolleyes:
 
Aber das Problem Optik ist sicher lösbar. ;)
Am Anfang wollen die Hersteller vermutlich, dass das neue Material auch sichtbar/erkennbar ist.
Wenn mehr solche Instrumente gebaut werden, kommt auch einer auf die Idee die "konservativen" Gitarristen zu bedienen, dann sieht das mit ein paar Tricks oben aus wie Fichtendecke.

Klar ist die Optik loesbar. Siehe Martin's HPL.
Das Problem ist nur, dass Gitarristen meist strunzkonservativ sind und sich nicht von beliebten Aberglauben trennen koennen... Es gibt kaum so wenig wirkliche Innovation wie bei den Acoustics. Fuer die meisten sind Ovations immer noch die "neumodischen" Plastikgitarren, die man nicht im sitzen spielen kann.
Und das Schlimme ist, die meisten sind noch stolz auf ihre Borniertheit!
 
Wenn ich da vielleicht darauf hinweisen darf, daß HPL und Carbon zwei ganz verschiedene Sachen sind? Wenn schon "alte" Voll-Kunststoff-Gitarren, dann bitte die Ovation "Adams". Allerdings hat die in der Decke eben auch (Birken-)holz verbaut und ist immer noch etwas anders als Rainsong und Konsorten. Und da gibt es schon einiges, was eher nach Holz aussieht, obwohl Carbon verbaut wurde. Nur - warum (aufwendig) Holzoptik nachäffen, wenn man Kunststoff verwendet?

Und was zum Nachlesen: http://www.acguitar.com/article/default.aspx?articleid=22078
 
Zuletzt bearbeitet:
warum sollte man an der optik was ändern?
ich denke wenn ich mir eine Martin D15 kaufe, dann sieht die eben auch nicht aus wie eine HD28 - somit wenn ich mich für eine rainsong (oder XYZ) entscheide, warum sollte jemand den eindruck einer "holz-gitte" erwecken wollen, wenn er ein carbon oder graphite oder sonstige gitte hat?
Martins HPL ist doch auch schwarz (oder dunkel-dunkel-grau) und wird aussen mit einer etwa besseren fototapete beklebt wenn man so will. ich hätte nix dagegen, wenn der HPL body schwarz bliebe.
 
Nun, Ovation hatte mal eine Adamas, die eine Sichtcarbon-Decke hatte, allerdings ist das Ding nicht gelaufen, seitdem haben alle Ovation Adamas eine deckend eingefaerbte Carbondecke oder halt eine klassische Fchtendecke. Selbst bei "innovativen" Gitarren wie Ovation ist das mit der Optik also immer noch ein Problem. Martin hat auch mal Versuche gemacht mit anderen Optiken bis hin zum Riffelalu-Look, aber auch das ist nicht gegangen. Gitarristen sind sehr, sehr konservativ.
Alles, was von den "Standards" weg ist, ist erstmal negativ. HPL, Stratabond, Micarta, Richlite, Carbon ... wird alles erstmal fertiggemacht. Ich habe einen Bekannten, der hat sich eine X-Series HPL-Martin geholt, weil das in dem Preissegment die fuer ihn am besten klingende und am besten bespielbare Gitarre war. Als er dann nach ein paar Monaten erfahren hat, dass der Korpus halt nicht Holz, sondern HPL ist und das Griffbrett nicht Holz, sondern Micarta - da haette er die Gitarre beinahe wieder verkauft. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Martin was anderes als Holz verbaut und er war sowas von enttaeuscht - und das obwohl die Gitarre klanglich und von der Bespielbarkeit genau das war, was er sich gewuenscht hatte. Irgendwann hat er sich dann wieder eingekriegt und die Martin weitergespielt, aber kurzfristig hat er die Freude an dem Instrument verloren.
So lange die Gleichung Gitarre=Holz noch in den Koepfen herumspukt, so lange werden es alternative Materialien schwer haben.
 
Na, das scheint ja endlich mal wieder eine normale Diskussion zu werden!

Zuerst mal vorne weg, ich bin nicht gegen Carbon oder Kohlefaserstoffe und neue Technologien......

aaaaber:

Problem eins, Carbon ist etwas anders zu verarbeiten und auch zu bearbeiten, als Holz. Durch die Struktur kann es durch die auftretenden Zugkräfte und Drücke, die bei einer Gitarre auf Korpus und Decke wirken, genauso zu Rissen oder gelösten Verbindungen kommen, wie bei Holz, nur sind die Ursachen dann andere.

Zweitens, Holz verändert durch die beim Spielen entstehenden Schwingungen seine Molekular-Struktur, was auch im Lauf der Zeit klangverändernd wirkt.

Kohlenfaserwerkstoffe sind härter, können dadurch auch dünner ausgearbeitet werden, als Holz. Der Nachteil ist aber, daß z.B. eine Gitarrendecke aus diesem Werkstoff wesentlich mehr Höhen wiedergeben kann, als eine was-auch-immer-für-Holz-Decke. Das macht diese Gitarren für viele Gitarristen uninteressant, weil zumindest die frühen RainSong eben irgendwie blechern klangen, weil eben viel mehr Höhen durchkamen, als bei einer "Holz-Gitarre". Das ist im Tonabnehmerbetrieb durch die Tonregelung in den Griff zu bekommen, im unverstärkten Betrieb eben nicht so leicht. Deswegen gehen die Hersteller, die Kohlenfaserstoffe für den Gitarrenbau verwenden, jetzt dazu über, Deckenbeleistungen nachzuahmen und diese gleich in die Form für die Gitarrendecke mit einzubauen. Und warum versucht man, mit unterschiedlichen Stärken der Decken in den einzelnen Bereichen des "Soundboards" eine Holzdecke nachzuäffen? Trotzdem wird eine Holzdecke/-Gitarre immer (noch) "wärmer" klingen, als eine aus modernen Werkstoffen.

Eine ähnliche Diskussion gab es mal bei der Einführung der CD, dann bei den MiniDiscs, und dann mit MP3 und M4a. Das mag von den Messwerten alles so in Ordnung gewesen sein, nur lässt sich Klang und menschliches Empfinden eben nicht messen und in starre Schemata pressen.

Wir dürften uns einig sein, daß der Einsatz von Kohlenfaserstoffen im Gitarrenbau noch eine relative neue Entwicklung ist, dem eine über hundertjährige Tradition und Handwerkserfahrungen im traditionellen Stahlsaitengitarrenbau gegenübersteht. Und neue Technologien brauchen Zeit, bis man damit die alten "gewünschten" Ergebnisse imitieren kann. Und an der Technologiefeindlchkeit der Musiker und speziell der Gitarristen kann es nicht liegen, daß sich gewisse Entwicklungen nicht durchgesetzt haben, bzw. nur in Nischen gefragt sind.

Drittens gibt es bei Carbon durch seine elektrische Leitfähigkeit mögliicherweise Probleme mit anderen Werkstoffen, hier besonders Metall. Und das, neben den anderen Punkten, dürfte auch ein Grund sein, warum die Massenhersteller, die ja immer darum bemüht sind, möglichst günstig zu produzieren, noch nicht auf diesen Zug aufgesprungen sind.

Das z.B. Martin mit anderen Verbundwerkstoffen arbeitet, ist eine ganz andere Entwicklung/Baustelle, die aber wieder eine Gemeinsamkeit mit der Kohlefaser hat, und das ist eben die Veränderung der Molekularstruktur, die diese Werkstoffe nicht mitmachen. Und da kann jeder schreien wie er will, hier ist eben eine technische Grenze. Ob diese umschifft werden kann, ist eine andere Frage.

Hier auch gleich noch ein Denk- oder sonstwas-Anstoss: was macht man denn mit den schönen Teilen aus Carbon bzw, Verbundwerkstoffen, wenn die dann aus irgendwelchen Gründen doch mal entsorgt werden müssen? Das heute mögliche Umwelt-Argument, daß man durch die konsequente Ausnutzung des Rohstoffes Holz in Form von Schleifstaub und Sägespänen doch besonders umweltbewußt wäre, relativiert sich durch den Einsatz von chemischen Werkstoffen, die möglicherweise nicht so umweltverträglich sind, doch etwas, oder?

Nur, um das Beispiel der CD wieder aufzunehmen, die machen ja bei der Entsorgung auch gewisse Probleme. Und, zurück zum Thema: warum kriegt man heute immer noch Schallplatten und Schallplattenspieler? Wenn keiner die Dinger verkaufen könnte, würde sie wohl keiner mehr herstellen. Tun sie aber doch noch. Also muss da irgendwas am Klang sein, für das die gerne belächelten "Kenner" noch bereit sind, Geld auszugeben, auch wenn sie dafür für blöd erklärt werden. Man muß es sich halt nur leisten können, und grinst sich dann einen, weil die anderen gar nicht wissen, was ihnen entgeht.

Man könnte es auch mit einem Beispiel aus dem Kfz-Bereich verdeutlichen: neue Autos mögen vieles können, was mit den alten Kisten nicht ging. Aber wer mal in einem alten Sechs- oder vielleicht sogar Achtzylinder aus den 70er des vorherigen Jahrhunderts gesessen hat, bzw. auch mal fahren durfte, und dann bei heftigem Beschleunigen den Druck im Kreuz und die langen Arme erleben konnte, dem fehlt bei den neuen Kisten einfach dieses "Feeling". Und das isses, was die Sache so interessant oder eben für die Jüngeren, die es nicht kennen, uninteressant macht. Und da kann man dann bis Sankt Nimmerlein diskutieren, und wird erst, wenn jeder die selben Erfahrungen machen konnte, einen Konsens finden.

Bis die Tage!
 
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