Green Preci

shortscale
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Ausgelagert aus -> Gewinnspiel-Aktion: Gitarren- und Bassbau 2018
Bitte auch beachten -> Voting-Thread: Gitarren- und Bassbau 2018




Mein Projekt ist ein P-Bass. Ich stelle mir vor, einen klassischen Preci zu bauen und ein bisschen zu agen. Als Vorbild dient mir folgender Bass:

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Als erstes habe ich mich mit Farbe eingedeckt. Ich arbeite gerne mit Graffiti Spraydosen und habe ein paar Farben bestellt, die ich dann mal probegesprayt habe.

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Im Augenblick tendiere ich zu Farbe 4 mit einem Hauch gelbem Klarlack drüber (so wie unten ganz rechts). Den sauber und gleichmäßig aufzutragen wird eine Herausforderung - soviel steht jetzt schon fest. Jetzt warte ich erstmal auf das Paket, dann seh ich weiter... :)
 
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Juhu, auch mein Postmann hat geklingelt - jetzt kanns losgehen!!!
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Auf den ersten Blick wirkt der Hals und der Body ganz hochwertig und gut gearbeitet. Der Hals fühlt sich gut an und die Bünde sind schön verarbeitet. Auch der Korpus ist schön. Toll vorgeschliffen und sieht alles aus, als ob es an der richtigen Stelle wäre (was natürlich noch zu prüfen ist). Die Hardware sieht jetzt nicht gerade aus wie aus dem Customshop und die Tonabnehmer mit ihren fetten keramischen Magneten - muss ich mir alles noch genauer ansehen. Evtl. bekommt der Preci PUs mit Alnico V Stabmagneten, hab da so was im Hinterkopf...
 
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Erstmal die Kopfform bestimmen...
 

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Ich finde das Farbschema in deinem Bild ziemlich lässig. Warum nur an eine Farbe denken :)

hmmm, der Gedanke hat was. Mir schwebt ja vor, einen Bass zu bauen, der aussieht, als ob er lange und oft durch die Clubs getragen und gespielt wurde. Also Schrammen, Farbabschürfungen und eine vergilbte Farbe, die ja auch stark von Nikotin geprägt ist. Daher der gelbe Klarlack, der den gelblichen Stich geben soll. Das ganze wird dann wieder teilweise abgeschliffen/abpoliert. Dadurch wird es wohl auf jeden Fall passieren, dass der Bass nicht überall die gleiche Farbe haben wird.
Und immer wieder kommt mir der Gedanke, noch irgendwas mit einer Schablone zu machen. Ich lasse mich mal treiben...
 
Heute wird der Headstock gesägt und der Hals und das Schlagbrett etwas gedunkelt. Dazu verwende ich - wie schon meine Oma :-D - Poliboy. Vorher ein bisschen anschleifen, damit die glatte Oberfläche überhaupt was aufnehmen kann und dann in vielen einzelnen Arbeitsschritten immer wieder einpolieren und abwischen, einpolieren und abwischen.........

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Das alte Stratschlagbrett ist so ungefähr meine Referenz, wie die Farbe sein sollte.
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Also Anschleifen und mit Poliboy für dunkles Holz einreiben...
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... abwarten und wieder abpolieren. Das Ganze mehrmals wiederholen und:
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Pass soweit. Es wird manchmal auch ein bisschen fleckig aber das ist ok. Soll ja alt aussehen und nicht gebräunt :)

Danach gehts an den Hals: Zuerst wird die Kopfplatte zugeschnitten. Die Paddelform ist jetzt nicht so meins. Ich mache eher so ein bisschen eine Fender-Form.
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Mein Werkzeug beschränkt sich leider auf das nötigste. Deshalb muss die Stichsäge herhalten.
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und dann feilen, feilen, schleifen, schleifen...
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Anschließend wird wieder Poliboy bemüht, um auch hier eine dunkle Färbung zu erzielen.
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und weil ich eh grad in der Werkstatt bin, schleife ich noch schnell den Korpus. Erst grob trocken, dann nochmals nass. Durch das Wasser stellen sich die Holzfasern auf und lassen sich besser abschleifen.
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Zwischenergebnis für heute:
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Nachdem einige meiner Kollegen Probleme mit der vorgebohrten Brückenposition hatten, dachte ich mir, es kann nicht schaden, das auch zu testen, bevor ich mich ans Lackieren mache. Also Hals und Brücke dran und mal schauen.
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Akkurat ist was anderes.

Also auch bei mir ist ein Versetzen der Brücke um ein paar Millimeter notwendig. Der Hals sitzt nämlich gerade, gut und richtig. Auch die Tonabnehmer sind nach 3mm versetzter Brücke gut positioniert.
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Gut, dass ich das noch vor dem Lackieren geprüft habe :-D

Die nächsten Schritte sind eben Lack auf den Korpus und Hardware agen. Mit Letzterem habe ich noch gar keine Erfahrung. Alles was ich bisher gelesen habe deutet darauf hin, das Chrom gar nicht so einfach zu agen ist. Säure funktioniert wohl nur, wenn die Chromschicht vorher mechanisch aufgebrochen wird. Aber so richtig heftige Ratzelhardware mit richtigem Rost und so will ich eigentlich auch gar nicht. Das mag toll aussehen, wenn der Bass an der Wand hängt, aber ich will das Teil spielen. Da ist es schon sinnvoll, wenn die Mechaniken, Brücke usw. in erster Linie funktionieren.
Ich habe einen alten SG-Bass aus den 70ern. Wenn ich mir da die Hardware ansehe, hat das Chrom vielleicht ein paar Kratzer, ist nicht mehr so glänzend und an ein paar Stellen bilden sich kleine Blasen - aber das, was man so in Relic-Videos bei Youtube sieht, ist alles viel heftiger, als die Wirklichkeit.
Habe auch mit meinem Nachbarn gesprochen. Der restauriert alte MZ-Mopeds und hat mir Chromteile gezeigt, die 40-50 Jahre auf dem Buckel haben - und zwar im Strassenverkehr! Das sieht meistens auch noch ganz gut aus. Vor allem, wenn man es kurz abreibt, sieht das Chrom aus wie neu.
Also werde ich versuchen, ganz zart und vorsichtig vorzugehen...
 
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Grün hat schon was, das haben wir im Januar auf der NAMM bei den Gitarren gesehen, mit Sicherheit bekommst Du einen tollen Bass.


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Hmm ja, Surfgreen hat auch was. :)
 
Richtig sauber bisher, gute Farbwahl! Bin aufs nächste Update gespannt :great:
 
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Gestern habe ich angefangen, den Korpus zu lackieren. Als erste Schicht habe ich einen weißen Primer aufgetragen. Der macht einen schönen Untergrund, auf dem die eigentliche Farbe nachher gut leuchtet. Ausserdem gibt das einen guten Kontrast an den durchgescheuerten Stellen.

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Heute steht auf dem Programm: Hardware agen und weitere Lackschichten am Body auftragen. Bin mal gespannt, was das wird mit der Hardware. Mein Plan ist die Hardware zusammen mit Splitsteinen in einem Karton eine Weile durchschütteln, damit sie schön unregelmäßige Kratzer bekommt. Danach ein kleines Säuredampfbad. Wie schon erwähnt, beim Metall-Agen bin ich Anfänger und lass mich mal überraschen. ;-)
 
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Wieder einen erfolgreichen Bautag hinter mich gebracht. Der Body hat jetzt einen blauen Anstrich erhalten. Jetzt darf er erstmal trocknen. Wahrscheinlich kommt morgen gleich noch eine Schicht drüber.
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Die Farbe wirkt auf dem Foto etwas knallig, in Wirklichkeit ist sie ein bisschen dezenter :)

Während der Body nun trocknet, habe ich mich der Hardware angenommen. Zuerst sollte der makellose Chrom einige Kratzer bekommen. Nur wie? Einfach mit der Drahtbürste oder Schleifpapier ran gibt unnatürlich gleichförmige Kratzer. Ich habe einfach auf nem Feldweg ein paar Hand voll Straßensplit mitgenommen, mit der Hardware in eine Plastiktüte, zugeknotet und dann in eine Schachtel und kräftig geschüttelt. Dadurch werden die Kratzer sehr realistisch.
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Die so angekratzte Chromoberfläche darf nun ein bisschen Salzsäure-Dämpfe atmen. Dazu habe ich einen verschließbaren Eimer mit einem Bodensatz Säure gefüllt und darin ein kleineres Plastikgefäß mit der Hardware gestellt, so dass die Säure nicht direkt in Berührung mit der Hardware kommt. Deckel drauf und ca. eine Stunde warten.
Dabei muss man aber vorsichtig sein!!!! Gummihandschuhe und Schutzbrille sind Pflicht!!!!! Und am Besten im Freien!!!

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Meine Tochter war ebenso gespannt wie ich und ihr verdankt ihr die tollen Fotos von mir :D

Nach einer Stunde alles sorgfältig wässern und abtrocknen. Wie weiter oben schon erwähnt, so richtige Ratzelware wollte ich nicht, eher dezent. Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Wer mehr will, muss einfach die Zeit im Dampf verlängern...

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Es sieht jetzt halt aus, wie 40 Jahre bespielt - nicht wie 40 Jahre in der Kanalisation gelegen....

Für heute bin ich zufrieden. Das Chrom-Agen klappt doch ganz gut. Morgen werde ich eine weitere Lackschicht auf den Korpus geben und zittere jetzt schon vor dem Auftragen des gelben Klarlacks :eek:

to be continued...
 
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OK - Opel Kadett :great:
 
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Ja, mein Kadett – stehe halt schon auf so Zeugs aus den 60er/70ern – daher soll der Bass ja auch so werden...

Nachdem der Body noch ne neue Schicht Lack bekommen hat und wieder trocknet – und mir langweilig ist, baue ich halt mal die Hardware wieder zusammen. In der Sonne sieht man das Aging nochmal ganz toll.
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Am Hals habe ich noch einen Schriftzug aufzubringen. QN ist so ne Art Pseudonym für mich. Und dem Threadtitel entsprechend nenne ich den Bass Green Preci. Das Ganze trage ich mit Rubbelbuchstaben auf. Das sind so Buchstabensätze aus der Zeit, als Grafikdesign noch nicht am Computer entstand. Ich habe da ein paar Sätze zuhause und die funktionieren super als Decal...
Der Bogen mit Q und N scheint nicht mehr soo gut zu sein. Der andere ist aber prima. Und: es soll ja auch geaged sein, deshalb passen auch ein paar Risse ins Decal :D
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Flugs noch die Mechaniken drangeschraubt... Mehr kann ich heute nicht mehr machen.
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hmmm, der Gedanke hat was. Mir schwebt ja vor, einen Bass zu bauen, der aussieht, als ob er lange und oft durch die Clubs getragen und gespielt wurde. Also Schrammen, Farbabschürfungen und eine vergilbte Farbe, die ja auch stark von Nikotin geprägt ist. [...] Ich lasse mich mal treiben...

Daumen hoch. Tolles Projekt, tolle Ansätze. Geile Karre (was tun mir die Augen weh, wenn ich andre Autos seh'). Keep it up!
 
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Also Schrammen, Farbabschürfungen und eine vergilbte Farbe, die ja auch stark von Nikotin geprägt ist. Daher der gelbe Klarlack, der den gelblichen Stich geben soll.

Das mit dem Vergilben ist schon recht authentisch - siehe hier meinen 63er JB, der früher mal weiß/blond war.... obwohl ich schon damals Nichtraucher war...


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Was für ein geiler Bass :eek::great: Sehr cool! Was man sehr schön sieht ist, dass die Hardware gar nicht so schlimm aussieht wie bei den meisten Relicjobs. Ich denke, das habe ich schon ganz ordentlich getroffen. Wenn ich jetzt die Lackierung auch so authentisch hinbekomme... :rolleyes:
Ob das Vergilben tatsächlich vom Nikotin stammt wie man immer so annimmt (verrauchte Clubs und so), bin ich mir gar nicht so sicher. Kann auch sein, dass das Tageslicht einen ganz großen Anteil hat.
Ein gutes Beispiel für Tageslicht-Aging ist meine Cyclone. Als ich die gekauft habe (2009), sah sie so aus:
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Mittlerweile ist das Schlagbrett deutlich vergilbt. (Ich bewahre meine Gitarren nicht in Koffern auf, die müssen jederzeit griffbereit sein ;)) Und die Cyclone wird geschont - sie hatte erst einen Gig in einem (mittlerweile) rauchfreien Club.
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Ich freue mich echt schon auf den Klarlack. Aber vorher heißt es noch schleifen, schleifen...
 
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Nachdem ich gestern abend geschliffen habe, konnte ich heute morgen gleich eine Schicht Klarlack auftragen. Sieht jetzt auf den ersten Blick etwas fleckig aus und hat einen Schleier Sprühnebel. Ich lass es jetzt erstmal trocknen und schau heute abend, was weiter zu tun ist.
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Kleiner Tip: Mach die Haltelatte ca. 10mm schmäler und lass auf beiden Seiten in der Halstasche etwas Abstand - dann kannst Du "um die Ecke lackieren" und die Übergänge werden auf den Halsseiten harmonischer.
 
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