Griffbrett aus indischem Lorbeer riecht (für mich) unangenehm

Unknown Crewman
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Hallo,

seit Jahrzehnten spiele ich Gitarre und hatte schon so manches Holz in den Händen. Ich habe mir vor kurzem eine Epiphone SG Standard mit einem Griffbrett aus indischem Lorbeer gekauft. Dieses Holz ist neu für mich und ich habe ein Problem mit dem Geruch. Um bei dunklem Holz zu bleiben, ich habe kein Problem mit dem Geruch von Griffbrettern aus Palisander.

Interessanterweise soll es wohl so sein, dass Palisander bekannt sein soll für einen intensiven, mitunter unangenehmen Geruch, während indischer Lorbeer dafür bekannt sein soll, dezent und angenehm zu riechen. Leider empfinde ich dies genau andersherum.

Normalerweise reinige/pflege ich Griffbretter aus dunklem Holz, bei mir bisher ausschließlich Palisander, nur mit einem trockenen Baumwolltuch, und sollte sich Schnodder doch mal als hartnäckig herausstellen, dann mit Pronto (zuletzt vor Jahren gekauft, domol, Billig-Pronto). Ich mag den Geruch nicht und das Spielgefühl danach, aber es gibt sich schnell und ich mache es selten.

Mit Lösungsmitteln, Spülmittelduft und Ähnlichem komme ich ebenfalls nicht klar. Den Tipp, den ich von Thomann bekommen habe, https://www.thomann.de/de/dunlop_lemon_oil.htm, schenke ich mir daher.

Im Forum habe ich schon einiges zur Pflege gelesen, unter anderem [1].

Palisander muss meiner Erfahrung nach nicht gepflegt, nur hin und wieder sauber gemacht werden.

Muss indischer Lorbeer richtig gepflegt werden?

Eigentlich möchte ich nur den für mich unangenehmen strengen Geruch loswerden.

Hat jemand eine Idee?

Mit freundlichen Grüßen
Ralf

[1]
"[...] In ein poröses Holz dringen Weißöle tief ein und verbleiben dort. Der Anteil an flüchtigen Aromastoffen wie im "Lemon-oil" verfliegt, aber das eigentliche Öl verbleibt im Holz und zwar als Flüssigkeit mit entsprechend dämpfenden Eigenschaften und zwar für immer.

[...]

Ich öle zwar mit den von mir empfohlenen Mittelchen, würde aber trotzdem sagen: So ist`s Recht. Nicht ölen ist allemal besser als falsch zu ölen." - https://www.musiker-board.de/threads/griffbrettpflege-was-ist-lemon-oil.679543/page-3#post-8586641

""Lemon-Oil" dagegen kann man verwenden wenn man auf das stotterige Spielgefühl steht oder auf den Geruch von billigem Spülmittel." - https://www.musiker-board.de/threads/griffbrettpflege-was-ist-lemon-oil.679543/page-5#post-9170640

"Diese 3 Gitarren wurden 25 Jahre mit PRONTO Möbelpflege gereinigt, inkl. Griffbrett." - https://www.musiker-board.de/threads/griffbrettpflege-was-ist-lemon-oil.679543/page-5#post-9173419
 
"leidest" du an Hyperosmie? Das Holz riecht ist klar.....aber bei der geringen Menge aus dem Griffbretter sind ist es schwer vorstellebar das dass so deutlich wahrnehmbar ist. Vor allem wenn rund herum ja noch andere Gerüche sind. Ist es evtl. weil die Gitarre neu ist?
Meine Holzmöbel die ich mir so baue behandel ich immer mit Leinölfirnis, da gibt es auch welche mit Duftstoffen. Aber das muss man mögen. Das Öl vom VLVR Shop mit Lavendelgeruch fand ich genial...meine Tochter meinte es "stinkt":ROFLMAO:
 
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+1: Ich habe auch diverse Gitarren mit Palisander Griffbrett und mir sind nie Gerüche davon besonders aufgefallen.
Indian Laurel - Terminalia elliptica - wird eigentlich überwiegend mit kaum sonderlich wahrnehmbaren Gerüchen beschrieben.
Ist das Griffbrett vielleicht noch mit Beizen/Farben abgedunkelt worden, die noch riechen? Oder man hat es mit der Holzsorte nicht so genau genommen und evtl. ein anderes Holz verwendet?
 
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Ja, ich habe mit Sicherheit "Überempfindlichkeiten", die natürlich nicht ausschließlich ein Leid sind. Die Gitarre lüftet seit einer Woche aus, was wirklich nicht lang ist. Bisher hatte ich nicht mal Zeit, die Saiten zu wechseln oder sie bundrein/oktavrein zu machen, lediglich die Saitenlage habe ich justiert. Ab morgen habe ich Urlaub und kann mir Zeit für die Musik nehmen.

Was Griffbretter aus Palisander angeht:

Ja, ich rieche die ebenfalls nicht. Wenn ich die Nase direkt draufdrücke, vielleicht Staub, Zigarettenrauch. Das Griffbrett aus indischem Lorbeer rieche ich im ganzen Raum.

Mit Sicherheit kann ich sagen, dass das indische Lorbeergriffbrett unter anderem eine "normal" holzige Note hat und etwas, das ich nicht zuordnen kann. Es könnte Teil des Holzgeruchs sein, es könnte ausgasendes Lösungsmittel sein. Ich vermute, dass, wenn eine Epiphone mit indischem Lorbeergriffbrett beworben wird, auch wenn es eine sehr preiswerte Gitarre ist, es auch dieses Holz sein wird. Ohne direkten Vergleich bei schlechtem Licht kann man es für Palisander halten, es sieht aber schon gewaltig anders aus. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass es kein Palisander ist. Ob es aber ein anderes Holz als indischer Lorbeer ist, weiß ich nicht.

Am Anfang fühlte sich das Holz sehr trocken, und quitschig an, es verursachte auch diesen Stottereffekt, doch mittlerweile, obwohl fast gar nicht bespielt, merke ich davon beim Spielen nichts mehr, ich muss schon auf das reine Holz ohne Saite zwischen Finger und Holz um noch etwas das davon verblieben ist zu spüren.
 
Am Anfang fühlte sich das Holz sehr trocken, und quitschig an, es verursachte auch diesen Stottereffekt, doch mittlerweile, obwohl fast gar nicht bespielt, merke ich davon beim Spielen nichts mehr, ...
Das deutet imho darauf hin, dass das Griffbrett behandelt wurde (womit auch immer) :gruebel:
Du riechst also nicht das Holz, sondern das „Mittel“... was zB für den Transportweg oä benutzt wurde.
 
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habe mir vor kurzem eine Epiphone SG Standard mit einem Griffbrett aus indischem Lorbeer gekauft
Wahrscheinlich muss die Gitarre einfach auslüften. Meistens riechen (neue oder lange gelagerte) Gitarren nach Koffer/Karton, oder Keller/Lager/Proberaum etc. An der Luft verfliegt der Geruch innerhalb weniger Wochen.
 
Du riechst also nicht das Holz, sondern das „Mittel“... was zB für den Transportweg oä benutzt wurde.
Es kann auch ein "Duftgemisch" aus beidem sein.
Mit Laurel habe ich noch keine Erfahrungen, viele andere Hölzer kann man auf jeden Fall am Geruch unterscheiden. (Der Geruch gilt bspw. als eines der Kennzeichen von Rio, auch noch Jahrzehnte nach dem Bau.)
 
Ich könnte mir auch vorstellen das dass Griffbrett vom Hersteller mit etwas behandelt wurde. Evtl. einem Fungizid oder so....bevor es auf die Reise ging. Oder irgendwas gegen Tierchen.
Also richtig Lüften lassen könnte helfen. Wenn die Möglichkeit besteht und die an anderen Gitarren mit dem gleichen Griffbrettmaterial schnuppern könntest wäre es möglich herauszufinden ob es generell am Holz liegt.
 
Leider habe ich auch eine sehr empfindliche Nase. Wenn ich sage, da riecht etwas unangenehm, sagt meine Frau meistens, dass sie nichts riecht. Ich kann Dich also zumindest etwas verstehen.

Ich denke, dass Auslüften nichts bringen wird. Hab da einen Fender-SKB-Koffer von 1992, der riecht immer noch extrem nach künstlichem Vanillearoma. Eventuell bringt reinigen mit einem ätherischen Öl, wie z.B. echtem Orangenöl etwas. Aber das kann natürlich ins Auge gehen, wenn man den Duft von Orangenöl nicht ausstehen kann.

Ggf. musst Du die Gitarre zurückgeben.
 
Ich habe 2 Gitarren mit indischem Lorbeer und mir ist dabei kein starker Eigengeruch aufgefallen. Eines davon hat allerdings etwas Lemonöl abbekommen, minimal, und riecht damit auch nicht anders als ein Palisander Griffbrett. Ebenholz hat anfangs etwas seltsam gerochen, das war aber auch nach einem Monat verschwunden. Das einzige Brett was noch seltsam riecht ist das von einer billig Strat. Da ist so ein Holzpampeverbundstoff Griffbrett drauf. Lässt jetzt so nach 1,5 Jahren auch nach, da habe ich aber mit anderem Duftöl nachgeholfen den Geruch zu verändern. Hat nicht ganz so gut geklappt , weil der Mischgeruch der dadurch entstanden ist auch nicht so ganz das Wahre ist.
Ich würde das Griffbrett mal ausgiebig reinigen, ich denke dann wird das schon besser sein. Und mit der Zeit dürfte sich das eh verflüchtigen. Meine Gibson Gitarren riechen allerdings nach Nitrolack. Das ist dann aber nicht das Griffbrett.
 
Lorbeerblätter kenn ich als Mäuse Abwehr Mittel, ich rieche und schmecke das nichts.
Ich hab Probleme mit Hundeduft , kann somit das Dilemma nachvollziehen
Gegen Hundegestank helfen Mikroorganismen und Essig auch Backpulver, aber wenn das wirklich vom Holz kommt, wird sich das nicht ändern! Kiefer riecht nach Jahrzehnten noch nach Kiefer . Paulo Santo stinkt auch für immer.
Zeder und Sandelholz auch, der Geruch bleibt. Höchstens lackieren


Herzliches Mitgefühl
 
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Das deutet imho darauf hin, dass das Griffbrett behandelt wurde (womit auch immer) ...
Du riechst also nicht das Holz, sondern das „Mittel“... was zB für den Transportweg oä benutzt wurde.

Würde ich auch so sagen. Spontan fällt mir da ein Griffbrettöl von Rockinger ein, was ich mal hatte. Was einen so fürchterlichen Gestank nach ranzigem Fisch hatte, dass das Fläschchen spontan in hohem Bogen über'n Jordan ging...

Kannst Du (TE) denn den Geruch irgendwie verbal beschreiben? Frage an die Spezialiste: Wäre ein Abreiben des Griffbrettes mit Alkohol eine Lösung oder ist so etwas zu verwerfen? Ich hatte das eher aus Verzweiflung mit meinem Fischgestank-Griffbrett solange gemacht, bis "geruchlich Ruhe herrschte". Dann habe ich das recht trocken gewordenen Griffbrett mit einem anderen Öl behandelt, welches so einen bekannten Lemongeruch hat. 🙈:D

Aber dafür gut ist's nun. Kein Gestank, nichts mehr. :gruebel:
 
Sonnenlicht (UV) zerstört viele, aber nicht alle Geruchsmoleküle. Einfach mal für ein paar Stunden in die Sonne legen, dabei Korpus und Kopfplatte abdecken, damit die Lackierung nicht leidet. Eine Erwärmung des Halses kann man wohl in Kauf nehmen. Das habe ich schon mit Erfolg bei übel riechenden Gitarren-Koffern gemacht. Man kann auch mit Ozon arbeiten, hierzu gibt es einige Threads hier im Forum.
 
Also, die Ursachen für ein „ungeschmeidiges“ Griffbrett können vielfältig sein. Das können auch einfach ganz kurze Holzfasern sein, die sich aufgrund von Luftfeuchtigkeit nach dem Schleifen aufrichten…oder, oder, oder,…

Zu den Lemon Oil Zitaten:
Es gibt Leute die „hassen“ dieses Zeuge und sehr(!!!) viele, die das nutzen, damit den Schmodder weg bekommen, sich (kurz) an dem Zitronen Duft erfreuen und sonst keinerlei Probleme haben. (…das Thema wird IMO völlig überbewertet!)

Zum Geruch:
Lorbeer Blätter werden ja durchaus als Gewürz verwendet. Da sind also Aromen im Spiel. Das ist aber bei Akazien, Kiefern, Zierben(!), und wahrscheinlich auch bei Ahorn und Palisander - wenn auch wenig ausgeprägt so.
Wenn man da sehr empfindlich ist, ist Meiden natürlich die erste Option.

Wenn man unangenehme Gerüche hat, ist aber auch „Gegengeruch“ manchmal eine Option… meine Mutter war ein Fan von Essig auf der Herdplatte verdampfen, um Fischgeruch in der Küche zu eliminieren… war immer hart, hat aber irgendwie geholfen… das geht aber auch weniger brutal. So z.B. gemahlenen Kaffee auf größerer Fläche in einem verräuchertem Auto zu deponieren.
Da wäre es natürlich blöd, den Teufel mit dem Belzebub auszutreiben, aber vielleicht gibt es ja Aromen, die als angenehm empfunden werden.
 
Echter Lorbeer (Laurus Nobilis), von dem üblicherweise die Blätter in der Küche als Gewürz verwendet werden, ist nicht der als Palsidanderersatz oft verwendete, griffbrettspendende Indischer Lorbeer (Indian Laurel - Terminalia elliptica). Ich würde da ohne weitere botanische Kenntnisse keine Gemeinsamkeiten konstruieren. Kurz überflogen haben die in der Taxonomie erst einmal bis auf den deutschen Namen nichts näher miteinander zu tun.

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