Gründe für Sul X

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gogicha
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Hallo zusammen !

Ich beschäftige mich seit paar Wochen mit den Streichern allgemein. Was mich interessiert sind die Gründe warum ein Komponist z.B. bevorzugen würde, dass bestimmte Passage auf einer Saite gespielt werden muss? z.B. Ich würde sagen, dass Sul G gewollt sein könnte, weil man auf der dickesten Seite iwie mehr Obertöne produzieren kann, Im Gegensatz zu Sul E z.B. Also als Effekt einzusetzen? Warum würde man aber ne passage Sul D z.B. Spielen lassen? Oder Sul A? Was wären die Vor- und Nachteile?
 
Eigenschaft
 
Meiner Meinung nach ist das die gewünschte Klangfarbe. Eine Passage klingt anders, wenn sie mit Saitenwechseln gespielt wird. Das 'sul' orientiert sich dann am tiefsten gebrauchten Ton und nicht an der tiefsten verfügbaren Saite.
 
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Und wie würde ne Passage Sul G im Gegensatz zu Sul D klingen ? Angenommen, dass wir die gleichen Noten haben
 
Sul G hat eben einen weichen Charakter. Weicher und gleichförmiger, als wenn man auf die höheren Saiten wechselt.
Eines der berühmtesten Geigenstücke "Sul G" ist die Air von Bach in der "Sul G"-Version:


Diese Version finde ich echt erstaunlich!


Dagegen ist der Klang auf den oberen Saiten ein ganz anderer:
 
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Ja kann man auf jeden Fall hören ! Vielen Dank !
 
Ouch..

Spätestens hier höre ich (eventuell auch andere..), bei der Garret Aufnahme, den tatsächlichen Abgrund
der Geschmacklosigkeit an Interpretation. :igitt:

..dann lieber sul G, barock (oder so ähnlich) und mit dem Geist, der wirklich in der Musik Bachs steckt.


cheers, fiddle

p.s.
kleine Korrektur: ich darf nicht verallegmeinern..
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessante Videos u. v. a. Vergleiche.
Bei den ersten beiden hört man schön, wo die Kunst des 'sul' spielens liegt: Große Intervalle sauber und ohne Schmierspur zu treffen. Und der Bub im zweiten Video ist zwar nicht so brilliant wie die Asiatin, macht das aber dennoch erstaunlich gut.
Gar nicht gefallen will mir D. G. Auf unterschiedlichen Saiten zu spielen ist das eine, aber was er mit dem Bogen macht findet selbst das mithörende Kind abartig. Vom ganzen Background-Geräusch will ich schon gar nicht reden...
 
Der Klangunterschied ist hier natürlich krasser, wie er in Wirklichkeit wäre. Eine Geige klingt aus nächster Nähe einfach härter wie aus passender Entfernung.
Bei ihm hört man wie eine tolle Geige durch härtere Spielweise und eher ungünstige Abnahme und Klangeinstellung nicht so schön klingt wie sie könnte.
Die gute und saubere Abnahme und Verstärkung einer Geige ist nicht so einfach.
Was bringt eine Stradivari, wenn sie ohne Volumen mehr quäkt wie klingt?
Da klingt meine E-Geige und meine (viel günstigere Geige) abgenommen einfach besser.
:m_vio: :juhuu:
 
Aber Garrett spielt es doch auch eine ganze Oktave höher, das kann man doch ohnehin nicht vergleichen, oder?
 
Aber Garrett spielt es doch auch eine ganze Oktave höher, das kann man doch ohnehin nicht vergleichen, oder?
Ja, der Klangunterschied ist ja auch die Antwort auf die Ursprungsfrage:
Warum würde man aber ne passage Sul D z.B. Spielen lassen?
Deshalb schrieb ich das ja auch oben so:
Dagegen ist der Klang auf den oberen Saiten ein ganz anderer:
Man kann es klanglich nicht vergleichen, aber es spielt nicht nur die gespielte Saite eine Rolle, sondern auch noch andere Dinge, wie z.B Klang der Geige, Abnahme usw.

David Garrett spielt von der Tonhöhe her die Originalversion in D-Dur:
1d14f7516b69363a85ba2abd5ed97ab7abb4ced9.png

Er spielt nicht die Wilhelmj-Version in C-Dur sul G.

Die klare Antwort auf die Ursprungsfrage ist ja:
Weil eine tiefe Saite hoch gespielt eben dunkler und wärmer klingt, als eine hohe Saite.
Da war ja auch der Grund, warum es die Air auch in der "sul G"-Variante gibt.

Es ist eine Bearbeitung des Geigers August Wilhelmj, zu der Wikipedia hier folgendes schreibt:
Auf den Geiger August Wilhelmj geht eine Bearbeitung für Violine und Klavier zurück, in der dieses Air nach C-Dur transponiert nur auf der G-Saite gespielt wird; in dieser Bearbeitung erhielt das Stück den Namen Air auf der G-Saite. In dieser Form und in vielen weiteren darauf aufbauenden Bearbeitungen wird die Komposition bis heute immer wieder aufgeführt.
 
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