Günstigste Methode zum Erlernen eines Klaviers

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Simon Walters
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Hallo Leute,

neben meiner Gitarre wollte ich mir noch eine günstige Anschaffung erlauben, die es mir erlaubt Klavier zu lernen.


Am besten möglichst günstig und einfach gehalten, da ich erst herausfinden möchte ob es mir liegt und mir spaß macht.


Was könnt ihr empfehlen und muss es unbedingt ein Stagepiano sein? Oder geht auch erstmal ein Keyboard?


Liebe Grüße
 
Eigenschaft
 
Gehen tut alles irgendwie, aber würdest Du z.B. Gitarre auf einem E-Bass lernen wollen?

Das günstigste bewährte Digitalpiano ist das Yamaha P 45 für derzeit 387 EUR.
Billige Keyboards klingen richtig mies, das Compact Digital Piano Yamaha P-45 dagegen gar nicht schlecht, über Kopfhörer oder Aktivboxen sogar recht gut.
Außerdem haben billige Keyboards oft zu kleine und eventuell nicht einmal anschlagdynamische Tasten, damit hast Du noch weniger vom Produkt und vom "klavierspielen".

Das Yamaha P 45 wird auch gebraucht angeboten, aber dann sollte man es zuvor anspielen können und der Versand ist bei schlechter Verpackung natürlich auch ein Risiko.

Zum Yamaha P 45 empfehle ich als Schnupperkurs noch Heumann, Klavierspielen Band I
https://www.thomann.de/de/schott_klavierspielen_mein_schoenstes_hobby_klavierschule.htm

Dazu brauchst Du noch einen neuen oder gebrauchten X-Ständer für 5 bis ca 30 EUR.

Diese rund 430,00 EUR sind insofern risikoarm investiert, als dass Du das "Bundle" auch wieder ganz gut verkaufen kannst, falls es mit dem neuen Instrument nichts werden sollte.

Gruß Claus
 
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Und immer dran denken: Der Erfolg ist direkt abhängig von der sinnvoll investierten Übezeit. Viel Geld erspart nicht das Üben, wenig Geld auch nicht.

Insofern ist konzentriert es Üben daheim die günstigste Methode - wenn man sich trotzdem gelegentlich von einem Profi helfen lässt.
 
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Für welches Instrument du dich entscheidest, ist auch eine Frage, was du außer Klavier spielen eventuell noch mit einem Tasteninstrument vorhast. Vielleicht reizt dich ja irgendwann auch noch mehr, wie z.B. Orgel-Klänge. Da es aber wohl vorrangig ums Klavier spielen geht, rate ich dir auf jeden Fall zu einem Keyboard mit wenigstens 73 Tasten. Denn selbst bei oben genanntem Buch gerät man bei genügend Kreativität schnell an die Grenzen kleinerer Manuale.

Desweiteren sollte das Keyboard, da du ja Klavier spielen möchtest, Anschlagdynamik aufweisen. Wichtig wäre mir noch, dass es auch Klänge für ePiano, Spinett (Harpsichord) und sonstige Tasteninstrumente beherbergt. Denn vielleicht will man gerade am Anfang nicht immer den ein und den gleichen Klang haben.

Das oben genannte Buch bietet auch sicher einen leichten Einstieg in die Materie des Klavierspielens, die Stücke sind nicht sonderlich schwer zu spielen, jedoch erfordern manche der Stücke trotzdem hohe Konzentration, wie ich finde. Und zu manchen Dingen, wie z.B. Pausen, gibt es bessere und ausführlichere Erklärungen und Beispiele.
 
Desweiteren sollte das Keyboard, da du ja Klavier spielen möchtest, Anschlagdynamik aufweisen.
Mit einem "Keyboard", mit oder ohne "Anschlagdynamik" wird man nicht "klavierspielen" lernen. Ein Keyboard und ein Klavier sehen nur zufällig optisch ähnlich aus, weil sie für die Tonerzeugung das gleiche Layout von Tasten verwenden.

Klavierspielen ist aber nicht "das Drücken der richtigen Tasten".

Deshalb würde ich nicht herumeiern und halbherzige "sollte" Hinweise geben. Wer klavierspielen möchte braucht eine gewichtete Hammermechanik. Punkt. Alles andere ist nur Murks.

Deshalb noch mal zur Ausgangsfrage.
Oder geht auch erstmal ein Keyboard?
Nein. Schade ums Geld und schade um die Übezeit.

Dabei ist "erstmal" sowieso falsch. Keyboard ist ein eigenständiges Instrument und will eigenständig gelernt werden. "Keyboard" ist ja nicht "ein billiges Klavier", sondern ein ganz anderes Musikinstrument.
 
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Man kann natürlich eine Alles-oder-Nichts Meinung vertreten, keine Frage. Wer jedoch zu Beginn, als Umsteiger, nicht so viel Geld ausgeben möchte, ist mit einem Keyboard allemal gut bedient, wenn es um die anfänglichen Techniken geht. Der Erfahrung nach bleiben Gitaristen meist nicht bei den Tasteninstrumenten hängen. Man kann sich nach einem Keyboard mit Anschlagdynamik und gewichteter Tastatur umsehen, diese sind mehr so teuer.

Ums reine richtige Tastentreffen geht es beim Keyboard-Spiel, insbesondere Orgel, auch nicht. Aber wir haben andere Ansprüche als das reine Klavierspiel.

Wenn man denn schon Hardcore-Hinweise gibt, dann sollte man sich gefallen lassen, dass wenn schon, dann bitte ausschließlich ein richtiges Klavier. Denn ein Keyboard selbst mit gewichteter Hammermechanik bleibt, was es ist: ein ePiano, mit einigen eingespeicherten Sounds, womöglich die schönen Effekte wie Reverb, Phaser, Flanger und wie sie alle heißen, mit Kopfhörer-Ausgang, damit die Nerven der Nachbarn geschont werden, usw. usf. Das alles gibt es bei einem richtigen Klavier nicht, dafür die Nachbarn ;-) Also wenn schon, dann richtig...

Ich wollte auch schon immer Orgel spielen, ich habe aber auch nicht gleich mit einer teuren Hammond angefangen, und eine Kirchenorgel passte nicht in mein Zimmer. Es war zu Beginn auch erst mal eine billige Bontempi. Gelernt habe ich das Grundlegende trotzdem mit diesem Teil.
 
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an kann natürlich eine Alles-oder-Nichts Meinung vertreten, keine Frage. Wer jedoch zu Beginn, als Umsteiger, nicht so viel Geld ausgeben möchte, ist mit einem Keyboard allemal gut bedient, wenn es um die anfänglichen Techniken geht. Der Erfahrung nach bleiben Gitaristen meist nicht bei den Tasteninstrumenten hängen. Man kann sich nach einem Keyboard mit Anschlagdynamik und gewichteter Tastatur umsehen, diese sind mehr so teuer.

Ums reine richtige Tastentreffen geht es beim Keyboard-Spiel, insbesondere Orgel, auch nicht. Aber wir haben andere Ansprüche als das reine Klavierspiel.

Wenn man denn schon Hardcore-Hinweise gibt, dann sollte man sich gefallen lassen, dass wenn schon, dann bitte ausschließlich ein richtiges Klavier. Denn ein Keyboard selbst mit gewichteter Hammermechanik bleibt, was es ist: ein ePiano, mit einigen eingespeicherten Sounds, womöglich die schönen Effekte wie Reverb, Phaser, Flanger und wie sie alle heißen, mit Kopfhörer-Ausgang, damit die Nerven der Nachbarn geschont werden, usw. usf. Das alles gibt es bei einem richtigen Klavier nicht, dafür die Nachbarn ;-) Also wenn schon, dann richtig...
Richtig. Ein "richtiges Klavier = Flügel" ist die beste Voraussetzung, das anständig zu lernen. Ein (qualitäts) Digital Piano mit gewichteter Hammermechanik ist eine Krücke. Aber eine die im Gegensatz zu einem Keyboard geeignet ist Klavierspielen wenigstens ansatzweise zu erlernen.

Dass Gitarristen nicht an den Tasteninstrumenten hängen bleiben kann aber auch den Grund zum Teil darin haben, dass sie mit billigem Kram versuchen einen Einstieg zu bekommen, nicht weiter kommen und die Lust verlieren. Jeder der irgend ein Instrument als Haupt Instrument spielt, kennt für seinen Bereich die Erfahrung: Mit billigem Kram ist nichts zu sparen. Man muss sich vergegenwärtigen, dass es bei anderen Instrumenten auch nicht anders ist.

Hier zu viel gespart = Frust garantiert und dann ist das wenige Investierte völlig nutzlos gewesen.

Mit einem "Keyboard mit Anschlagdynamik" kann man das Spiel mit den Klavier-Tasten nicht erlernen, weil es eben keine Klavier-Tasten sind. Es reagiert einfach ganz anders. Den Unterschied merkt jeder Anfänger, wenn er nur einmal die Finger auf ein ganz normales Klavier legt.

Ich will die Keyborder und Orgel Spieler ja auch gar nicht runter machen. Das sind eben ganz andere Instrumente und sie müssen auch anders gespielt werden. Wenn einer gut Klavier spielt, macht er an der Orgel auch nicht automatisch eine gute Figur.

Wenn ich lernen will ein spezifisches Instrument zu spielen, dann brauche ich entweder "dieses spezifische Instrument" um damit zu üben, oder zumindest eines, das halbwegs so reagiert wie das Original und nicht "ganz anders". Ob man von dem künstlichen Klang dann Ohrenkrebs bekommt, oder sich doch irgendwie durchbeißen kann, muss man selbst entscheiden. Aber die motorische Koordination um Klavierspielen zu lernen kann man mit einer "Orgeltastatur" nicht vernünftig lernen. Das wird immer "falsch" werden.

Ich spiele hauptsächlich Saxophon. Da gibt's auch elektronische Varianten, die irgendwie auch Knöpfe an den vergleichbaren Stellen haben und auch irgendwie beim rein blasen einen Ton erzeugen. Praktischerweise auch im Kopfhörer. Kann man damit sein Übepensum still am Abend abarbeiten? Nein! Weil es sich eben ganz anders greift und ganz anders bläst. Man kann das Geübte nicht auf das richtige Instrument übertragen - völlig nutzlos geübt und völlig sinnlos Geld dafür ausgegeben. Ja, es gibt Virtuosen auf diesen Instrumenten. Aber wenn Du so einem ein richtiges Sax in die Hand drückst und er das nicht unabhängig davon gelernt hat, wird er ganz furchtbar scheitern - und natürlich umgekehrt.

Ich bleibe dabei. Besser 800€ in die Hand nehmen und wenigstens ein gutes Einsteiger Digital Piano kaufen, das man ggf. auch wieder zu einem vernünftigen Preis los wird, als ein billiges Keyboard, weil man sich die Einstiegshürde nicht leisten will.

@Simon Walters hat gefragt, und das ist mein Rat. Du sparst ihm in Summe kein Geld, wenn Du was billiges rätst. Er kann sich aber natürlich anders entscheiden und eine Bontempi Orgel nehmen. Es gibt keine Verpflichtung, meinen Rat anzunehmen. Ich bin auch nur Laie und weiß nicht alles. Die Welt wartet immer noch auf einen, der damit Klavierspielen lernen konnte. Vielleicht ist's ja er. Spätestens wenn er auf die Idee kommt Unterricht zu nehmen und am Flügel des Lehrers das daheim Geübte nicht umsetzen kann, schmeißt er das Keyboard in den Müll.

Wenn's wirklich eine Kostenfrage ist, würde ich eher raten zu schauen, wer in der Umgebung ein (richtiges) Klavier hat, an dem er üben kann. Es gibt so viele Möglichkeinten, seine Finger an ein Klavier zu bekommen, ohne dass man gleich einen 50.000€ Bösendorfer Flügel ins Wohnzimmer stellen muss. Muss man eben kreativ sein. Ein billiges Keyboard ist mit Abstand die schlechteste Variante.
 
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Ich kann bebob99 nur beipflichten:
Am besten möglichst günstig und einfach gehalten, da ich erst herausfinden möchte ob es mir liegt und mir spaß macht.
Wenn man zu günstig und zu einfach kauft, wird man sehr schnell feststellen, daß es einem nicht liegt und keinen Spaß macht. Man glaubt dann, daß man nicht geeignet ist und merkt nicht, daß es am ungeeigneten Instrument liegt.

Ein Schüler von mir hat bisher auf einem Digitalpiano gespielt und sich jetzt FÜR UMSONST über ebay-Kleinanzeigen (aus einer Haushaltsauflösung) ein echtes, akustisches Solton-Klavier mit Rennermechanik aus deutscher Produktion besorgt, Baujahr frühe 90er. Transport hat er selber organisiert (es gab Aufzüge), Kosten hatte er nur für die Stimmung. Das ist kein hochwertiger Steinway-Flügel, aber sein Digi steht seitdem ungenutzt in der Ecke, und es macht ihm tierische Spaß. :) Ich merke das, weil es im Unterricht viel besser vorwärts geht.

Es geht günstig!

Viele Grüße,
McCoy
 
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@bebob99

Woran es liegt, dass Gitaristen nicht so sehr bei den Tasten hängen bleiben, kann zum einen schon an billigen Instrumenten liegen. Ich würde dem TE ja kein Keyboard für 150€ empfehlen, etwas in die Tasche greifen muss man immer. Deshalb, ich für meinen Geschmack halte ein Keyboard mit Anschlagdynamik und gewichteten Tasten für angemessen, um die ersten Schritte zu tun. Solche Keyboards gibt es bereits für wenig Geld. Lassen wir dabei doch einfach den Sound außer Acht, den viel kann man da nicht erwarten.

Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen, ich kenne 2 Gitaristen, die es mit den Tasten versucht haben. Beide kamen sie damit nicht klar, und es lag nicht (nur) am Equipment. Beide hatten sie anfänglich Spaß an der Sache, solange man beim C blieb. Schon in der D-Lage wurde es kompliziert, kommt da eine der schwarzen Tasten zum Einsatz. Ist aber auf beiden Händen nur der Mittelfinger, ging ja noch. Dann die F-Lage, schwarze Taste linke Hand Zeigefinger, rechte Hand Ringfinger. Die Gegenbewegung, die der Mensch von Natur aus gewohnt ist, wird plötzlich zum Problem. Dann in diesen Tonlagen noch die Mittellage, wo sich beide Daumen den Grundton teilen. Die Knoten in den Fingern sind unausweichlich.

Deshalb finde ich, es muss auch Kompromisse, zumindest für den Anfang geben können. Einerseits zu viel gespart, mag sein, andererseits zuviel ausgegeben. Auch wenn man das 2.000€ ePiano einigermaßen gut verkauft bekommt.

Ich selbst spiele auch ein Keyboard mit nur gewichteter Tastatur, und ich weiß, dass dies nicht dasselbe ist wie ein richtiges Klavier. Und es gibt Gründe, warum ich gerade dieses Keyboard spiele. Zum einen ist es ein 2manualiges Keyboard, mit insgesamt 20 Zugriegeln - da bin ich eigen - für ein vernünftiges Orgelspiel. Durch 73 Tasten im unteren Manual und den gewichteten Tasten ist ein einigermaßen Pianospiel möglich. Das Keyboard ist hervorragend für den Live-Einsatz geeignet, wenn man mit 5 Leuten in einer Kneipe auf einer entsprechend kleinen Bühne spielen muss. Da ist kein Platz für ein richtiges Klavier plus eine Hammond. Der Mensch lebt eben mit Kompromissen und was seine eigene Kreativität daraus macht.

Andererseits gibt es auch wieder tolle und teure Keyboards wie die Nord's, so etwas würde ich einem Einsteiger auch nicht empfehlen wollen. Ich hatte in der Tat neulich Gelegenheit, ein Elektro3 zu spielen, der Besitzer meinte, es wäre ein für ihn ein bezahlbares Nord gewesen, mit einem tollen Klang, speziell die Orgel sei so genial. Und wie bereits erwähnt, bei Orgel bin ich etwas empfindlicher, man kann das Nord verwenden, um die grundlegenden Dinge zu erlernen, zu einem richtigen Orgelspiel gehört jedoch der diffizile Umgang mit den Zugriegeln. Da wär das Sparen für ein günstigeres Keyboard angebrachter gewesen, um sich später ein Modell mit Zugriegeln zuzulegen. Und dennoch, man sieht die Nord's nicht umsonst auf so vielen Bühnen, es wird damit Orgel sowie Klavier gespielt. Es geht also doch, obwohl die Nord's in diesem Sinne weder Orgel noch Klavier sind. Es sind lediglich Keyboards.

Und bei einem Einsteiger empfehle ich eben gerne einen Kompromiss, auch wenn da erst einmal seht, Klavier spielen. Vielleicht gefällt ihm ja auch gerade Klavier nicht, aber Orgel oder Synthesizer liegt ihr/ihm. Somit hat man zwar erst einmal überschaubar unsinnig Geld ausgegeben, um dann später das richtige Instrument zu finden, das persönlich passt. Bei meinem Keyboard, dem Orla JamKey schlagen auch viele die Hände über dem Kopf zusammen, wie kann man nur, und ich hatte auch meine Zweifel, aber es ist für mich ein geniales Master-Keyboard.
 
...und ich hatte auch meine Zweifel, aber es ist für mich ein geniales Master-Keyboard.
...das passt dann ja, aber darum geht es hier nicht.
Ich bleibe dabei. Besser 800€ in die Hand nehmen und wenigstens ein gutes Einsteiger Digital Piano kaufen.
Da es auf 's Geld so ankommt:
Falls es mit einem geschenkten Klavier nicht klappt, dann kostet das schon oft im "Einsteigerbereich" angesprochene Roland FP 30 derzeit gerade mal ca. 555 EUR. Dazu ein X Ständer für 35 EUR (oder gebraucht für 10 EUR, falls lokal angeboten) und man ist schon mit 590 EUR dabei.

Man muss dann auch kein motivationsraubendes Billgkeyboard verschenken, über das man sich monatelang geärgert hat, denn die Lösung ist in jeder Hinssicht solide.
So, wie das Yamaha P 45 die allergünstigste Möglichkeit des Einstiegs ins (Digital-)Klavierspielen ist, ist das Roland FP 30 die preiswerteste, weil das Preis-/Leistungsverzeichnis bislang nicht zu toppen ist.
Sollte das Interesse total nachlassen kann man ein Roland oder auch Yamaha ohne Probleme wieder verkaufen, die Instrumente sind gesucht und die Gebrauchtprese relativ hoch.

Was könnt ihr empfehlen und muss es unbedingt ein Stagepiano sein? Oder geht auch erstmal ein Keyboard?
Ich hatte über etliche Jahre ein akustisches und ein Digitalpiano nebeneinander, davor und bis heute und zeitweise auch als einzige Taste meinen Synthie (=anschlagdynamische Keyboardtastatur).
Aus dieser Erfahrung ist meine Ansicht eindeutig: es sollte unbedingt ein "Stage Piano" bzw. eine richtige Hammermechanik sein.
Man hat nicht viel davon, auf einer anschlagdynamischen Keyboardtastatur "Klavier" zu üben. Dann lernt man zwar die Tonleitern, Akkorde und Lieder, aber kein musikalisches Klavierspielen, denn das hat u.a. mit dem Anschlag zu tun, also mit der eigentlichen Tonerzeugung.
Sitzt man dann tatsächlich einmal an einem Klavier, dann kommt man trotz allem Gelernten nicht zurecht. Der Anschlag unterscheidet sich zu stark, daher wird gerade ein "Anfänger" falsch lernen.

Gruß Claus
 
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Es gibt allerdings auch viele, die ein billiges E-Piano oder gar Keyboard besitzen und zB einmal die Woche auf einem Klavier in einer Kirchengemeinde, bei Freunden, in einem Jugendclub, etc. üben.

Damit wird man nicht unbedingt weit kommen, und irgendwann wird ein teureres Instrument rufen. Allerdings zum erst mal ausprobieren sehe ich das schon als Möglichkeit. Ich bin kein Fan von sowas, da ich auch lieber hätte, dass jeder ein richtig tolles Instrument hat. Aber so ist die Welt nicht gestrickt, und realistisch gesehen gibt es mit viel Durchhaltevermögen und Motivation auch Möglichkeiten mit sehr wenig Geld Klavier zu lernen. Und wenn man nur sehr wenig Geld zur Verfügung hat, sollten einem wenigstens die Möglichkeiten, die man hat, nicht zerredet werden.
 
Allerdings zum erst mal ausprobieren sehe ich das schon als Möglichkeit.
Man kann vieles ausprobieren, aber wenn man "Klavier lernen" möchte, dann braucht dazu man zumindest ein Digitalpiano mit Hammermechanik.

Welchen Aufschluss soll denn das "Ausprobieren" auf einem Billig-Keyboard genau bringen?
Man kann 1 bis 10 Finger und Mozarts Nase zwischendrin auf die wahrscheinlich nicht klaviergroßen und insgesamt zu wenigen Tasten drücken und es kommt irgendein quäkender Klang aus dem Billigplastik. Hat man völlig danebengegriffen, dann ist das Keyboard zum Ausprobieren nicht einmal anschlagdynamisch.
Haptik und Klang (Spielerlebnis) haben jedenfalls nicht das Geringste mit Klavierspielen zu tun, aber für diese Erfahrung hat man dann einen Teil des knappen Budgets verfeuert.

Ein Erwachsener wird mittelfristig bei "viel Durchhaltewillen und Motivation" ganz sicher die 400 EUR für ein ausreichendes Yamaha P-45 bzw. 600 EUR im Fall des Roland FP-30 für ein richtig anständiges Einsteiger-Digitalpiano aufbringen können, es ist nicht mehr als für ein Mittelklasse-Smartphone.
Der Wiederverkauf eines Marken-Digitalpianos ist auch problemlos möglich und die finanzielle Einbuße wird in diesem Fall kaum höher als beim Umweg über eine sinnlose Keyboardanschaffung sein.

Ein "tolles Instrument" ist m.E. noch einmal etwas anderes.
Darunter verstehe ich Digitalpianos, die aufgrund weiterer Features mindestens das Doppelt bis Dreifache kosten. Beispiele dafür sind das Kawai ES-8, das Roland FP 90 oder eine Reihe von Konsolen-Digitalpianos, die bei vergleichbarer Qualität in der Anschaffung jenseits der 2.000 EUR beginnen.

Gruß Claus
 
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Ja gut, das kann man so sehen oder anders. Für mich als Studentin sind 400€ wahrscheinlich was anderes als für dich, dass Handys so teuer sind, war mir bis eben nicht bewusst. Nur mit Keyboard würde ich auch nicht arbeiten. Aber ich habe schon bei zwei Personen erlebt, die sich autodidaktisch mit Keyboard die grundlegenden Sachen wie Notenlesen beigebracht haben und dann ab und an auf dem Klavier in einer Kirchengemeinde gespielt haben. Das ging nie um mehr als ein bisschen Pop-Arrangements für Anfänger. Aber es hat ihnen Freude gemacht und sie hätten nicht das Geld für ein besseres Instrumente geschweige denn Unterricht gehabt. Und beide sind noch dabei. Die eine seit bestimmt fünf Jahren, hobbymäßig, ab und an mal.

Keyboard statt Klavier würde ich auch nicht empfehlen. Wie hier schon gesagt wurde, Keyboard ist ein anderes Instrument. Aber um Töne, Noten lesen, Finger zuordnen zu lernen, geht es und in Kombination mit einem Klavier (wenn man den Willen hat, findet man auch eines, wo man ab und zu mal üben kann) halte ich es für eine Möglichkeit für den Anfang.
 
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Wir diskutieren mit einem erwachsenen User, der mit seinen Antworten den weiteren Verlauf der Diskussion bestimmen kann.
Bis geht es dem User konkret um die preisgünstigste Anschaffung, um damit Klavier lernen zu können.

Gruß Claus
 
Ich habe es auch so verstanden, daß der User Klavierspielen lernen will. Es spricht natürlich nichts dagegen, daß er statt des Klaviers das Keyboardspiel erlernt. Das ist allerdings etwas völlig anderes als ein Klavier, und er müßte dann hier eine Kaufberatung erstellen: https://www.musiker-board.de/forum/keyboards-fuer-anfaenger.902/ In diesem Sub geht es ums Klavierspielen, und das geht nun mal nicht auf einem Keyboard.

Viele Grüße,
McCoy
 
So ist es. Klar, kann man sich Akkorde, Tonleitern, Notenlesen/übertragen usw. unabhängig beibringen. Ist bei E- A- oder Westerngitarre ja auch nicht anders obwohl hier verschiedene Instrumente gemeint sind. Wenn man Klavier (DPiano) spielen will, lohnt der vermeintlich billigere Umweg aber nicht. Diese Erfahrung habe ich selbst gemacht und mein Keyboard damals nach nur 6 Monaten wieder verkauft und was "anständiges" angeschafft.
 
Da drückt sich einer sehr präzise aus: "Günstigste Methode zum Erlernen eines Klaviers".
"Günstig" heißt nicht "billig" und "günstigste" heißt nicht "so billig wie möglich".
"Klavier" heißt weder "Orgel", noch "Spinett" und auch nicht "sonstige Tasteninstrumente".
Die Frage "muss es unbedingt ein Stagepiano sein?" impliziert nicht, dass der Fragesteller die Anschaffung eines Stagepianos ausschließt oder dringend vermeiden möchte (aus welchen Gründen auch immer).
Ich sehe daher überhaupt keinen Anlass, die Verwendung eines Keyboards für den angestrebten Zweck auch nur bedingt in Betracht zu ziehen, geschweige denn zu empfehlen.
 

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