Gurt an die Kopfplatte - darf man oder darf man nicht?

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Leef
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Hallo,

ich habe mir eine kleine Cort Earth Mini geholt und sie hat typischerweise nur einen Gurtpin. Ich habe die andere Hälfte des Gurts einfach mit einem Schnürsenkel an die Kopfplatte gebunden.

Nach einiger Suche lese ich aber immer mehr Meinungen, daß sich dabei der Hals verzieht und diese Art der Gitarre schadet. Auf der anderen Seite lese ich Meinungen, daß das seit je her so gemacht wird besonders im Klassikgitarrenbereich und nichts ist passiert.

Meine Frage an euch, sollte man nun oder sollte man lieber nicht? Bzw wovon hängt es ab? Danke! :great:
 
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Ist üblich so und schadet nicht. Hilft sogar gegen Kopflastigkeit.

Wie schwer ist, die Gitarre am Gurt? 2-3kg? Wie groß ist der übliche Saitenzug, der keinen Schaden am Hals anrichtet? 100kg?
 
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So viel zwar nicht, aber ansonsten hat Jiko recht. Gegen das Befestigen des Gurtes am Hals/Kopfübergang ist nichts einzuwenden. Ich hab den Gurt früher immer direkt hinterm Sattel befestigt, weil dort der Abstand der Saiten zum Kopf am größten war und daher das Befestigen am leichtesten fiel.
 
Die Frage ist mir etwas peinlich, aber ich suche bereits seit 10 Minuten per Google und Board suche nach einem Foto wie genau man den Gurt an der Kopfplatte befestigt - finde aber nicht ein einziges Foto...

Per Schlaufe? Überkreuzt? Doppelt genommen? Dann besteht ja noch die Option zwischen 1. und 2. Mechanik oder 2. und 3. Oder noch ganz wonders? Kann bitte jemand ein Bild machen oder einen Link schicken? Ich durchsuche gerade Youtube in der Hoffnung mal einen zu finden mit Gurt, aber die spielen alle ohne oder mit 2. Pin :(
 
Ich hab den Gurt früher immer direkt hinterm Sattel befestigt, weil dort der Abstand der Saiten zum Kopf am größten war und daher das Befestigen am leichtesten fiel.
Das habe ich zuerst probiert, aber dann kommt mir der Gurt in die Quere mit der linken Hand :(
 
Jep. Und das ist der Grund, warum die Meisten früher oder später den Gurt mit 2. Gurtpin am Halsfuß befestigen.

Dass es geht heisst nicht, dass das die optimale Befestigung ist. Du musst sozusagen ein wenig unten durch greifen.

Ansonsten: ein Gurtpin kostet um die 2 Euro, einen 2,5mm Bohrer zum Vorbohren sollte auch irgendwo verfügbar sein.
 
wobei, bevor man der jeweiligen Gitarre mit dem Bohrer an den Halsfuss geht, erst zu klären wäre, ob der Hals angeschraubt oder geleimt/geklebt ist.
Bei geschraubten Hälsen ist die Gitarre höchstwahrscheinlich Schrott, wenn man die Halsschraube erwischt.
 
Absolut korrekt.

In diesem Fall zwar kein Problem, weil hier geklebt wurde:

...ich habe mir eine kleine Cort Earth Mini geholt...

aber für alle anderen gilt: bitte vorher prüfen. Die Info findet man meist auf den Seiten des jeweiligen Anbieters.
 
......Foto?; bitte schön..
b9jat88rq3c4uwa0x.jpg


b9javhln3p7hc3wsh.jpg
 
Noch ´ne kleine Anmerkung zu dem Thema: Bei den heute üblichen billigen Gitarren mit angesetzter Kopfplatte (oder auch teureren, siehe Taylor) würde ich keinen Gurt am Halsende festmachen, weil die Gefahr, daß die Kopfplatte flöten geht, zu groß ist. Besser ist dann die Befestigung mit zweiten Gurtpin am Halsfuß.
Früher - und die Aussage, daß eine Gurtbefestigung an der Kopfplatte nichts ausmachen würde, stammt von früher - waren die Hälse einteilig, und meistens gab es noch eine Verstärkung am Hals/Kopfplattenübergang. Das wurde dann in den Achtzigern langsam wegrationalisiert, weil man Holz sparen konnte, besser ist es aber nicht. Und die Bruchgefahr ist größer geworden.
Muss doch der Hals dann nicht nur dem Saitenzug standhalten, sondern auch den eventuell auftretenden seitlichen Biegekräften, wenn man z.B. so wie ich gerne in Spielpausen die Arme auf dem Korpus abstützt/ablegt.
 
Ich nehme das Band, schiebe das eine Ende von oben unter den Saiten durch nach unten, mit dem anderen Ende mache ich es umgekehrt und auf der Rückseite binde ich sie so zusammen, dass nur ein kleiner Rest vom Band übersteht nach dem Knoten. Also recht kurz. Dafür ist das Band dann so lange, dass das Gurtende nicht den Hals berührt und somit nicht stört.
Öhm... klar, oder Foto?

Und ich wüsste nicht, was an angesetzten Kopfplatten unstabiler sein sollte. Leimstellen sind selten die Bruchstellen. Davon mal abgesehen, dass da schon eine ziemliche Kraft wirken muss, damit überhaupt was bricht - das ist dann eher, wenn die Gitarre runterfällt. Die Kraft vom "am Gurt hängen" wird da kaum ausreichen.
 
Hallo Leef,

ich würde auf keinen Fall einen Gurt an der Kopfplatte befestigen.

Natürlich verzieht diese Art von Befestigung den Hals, zumindest wärend des Spielens.
Die Belastung findet ja ZUSÄTZLICH zur Saitenspannung statt.

Was Belastung auf den Hals bewirken kann, sieht man z.B. ganz gut in einigen TE-Videos,
wobei Emmanuel das natürlich ganz bewusst einsetzt.

Meiner Meinung nach eine temporäre und keine Dauerlösung.

Stay tuned, Mati
 
Natürlich verzieht diese Art von Befestigung den Hals, zumindest wärend des Spielens.
Die Belastung findet ja ZUSÄTZLICH zur Saitenspannung statt.

Was Belastung auf den Hals bewirken kann, sieht man z.B. ganz gut in einigen TE-Videos,
wobei Emmanuel das natürlich ganz bewusst einsetzt.

So ganz so extrem finde ich es nicht.
Eine Gitarre wiegt ja nicht die Welt, vllt 3 Kilo, wenn überhaupt, und der Großteil ist doch der Korpus), und der Zug wirkt ja nicht Richtung Saiten (und hat deshalb auch nichts mit der Saitenspannung zu tun), sondern eben im 90° Winkel dazu.

Ich persönlich denke, dass zwar grundsätzlich die Gefahr gegeben ist, dass die Kopfplatte bricht, aber dass dazu eben auch deutlich massivere Kräfte nötig sind, als vom Gewicht der Gitarre einwirken.

Wenn Emmanuel sowas macht, braucht er dazu auch einiges an Gewalt. Wer das selbst mal probiert, wird merken, dass man unheimlich mit dem anderen Arm am Korpus gegenhalten muss, das werden sicher 15-20 Kilo Zug-/Schubkraft sein. Und selbst dann bricht die Kopfplatte nicht.

Also ich hab bei mir wenig Bedenken, dass da was passiert..
(ich finde sowieso, dass Emmanuel ein gutes Beispiel ist um zu zeigen, was Gitarren alles aushalten. Er malträtiert die Geräte ja wahnsinnig und die halten seit Jahrzehnten und klingen immer noch genial. Und im Notfall richtet ein guter Gitarrenbauer einiges. Hab da letztens die Gitarre meines Bruders reparieren lassen, wo durch den kompletten Boden ein Riss ging. Ist jetzt quasi nix mehr von zu sehen und klingt wie vorher. Auch Kopfplatten lassen sich ersetzen..)
 
Akustik-Gitarristen in aller Welt befestigen ihre Gurte seit Dekaden an der Kopfplatte und ich habe noch nie davon gelesen, dass das der Grund für einen Hals- bzw. Kopfplattenbruch gewesen sein soll.

Ich selbst habe Akustikgitarren, die 30 Jahre und älter sind, die immer - auch im sitzen und im "harten" Bühneneinsatz - mit Gurt an der Kopfplatte gespielt wurden. Ich habe keinerlei Schäden an meinen Instrumenten, die von dieser Vorgehensweise herrühren könnten.

Selbst meine "berühmte Peters erste" aus Sperrholz habe ich jahrelang am Gurt hängend durch die Gegend geschleppt und sie ist mit mir ohne Koffer weit gereist. Sie ist zwar mittlerweile kaputt (Zarge & Decke gebrochen) aber der Hals sitzt immer noch fest in seiner Halstasche! :D
 
Wenn ich hier im gesamten Board noch einmal einen erwisch, der was schreibt von "... aber dann verzieht sich der Hals...", dann raste ich aus... oder krieg einen dicken Hals, der sich dann vermutlich auch noch total verzieht...:rolleyes:

kann man dieses Ammenmärchen nicht einfach löschen, oder verbannen oder töten??? :rolleyes:
 
... deswegen mein Thread! Das verunsichert jeden, der sich neu mit der Materie befaßt. Aber wenn ich mal nüchtern durchzähle sagen 95% kein Problem und 5% Finger weg. Paßt! :great:
 
... deswegen mein Thread! Das verunsichert jeden, der sich neu mit der Materie befaßt. Aber wenn ich mal nüchtern durchzähle sagen 95% kein Problem und 5% Finger weg. Paßt! :great:

das große Problem ist, dass sich Halb- oder gar Unwahrheiten durch das Internet viel schneller verbreiten als es vor Internetzeiten noch war ;)
 
Ich hoffe, daß paßt noch mit in diesen Thread. Ich habe beschlossen nun doch einen zweiten Gurtpin anzubringen bzw den anderen gleich mit zu ersetzen und ein Set zu kaufen.

Durch andere Beiträge bin ich auf die Security Locks gestoßen und finde die Idee sinnvoll, könnt ihr ein Modell empfehlen, das möglichst klein und unauffällig ist? Darf man diese Locks überhaupt an einer Akkustikgitarre befestigen?

Ich lese z.B. in der Beschreibung der Schaller Locks, daß sie für Bass Gitarren sind. Ist das nicht egal?

Danke!
 
I Darf man diese Locks überhaupt an einer Akkustikgitarre befestigen?

Ich lese z.B. in der Beschreibung der Schaller Locks, daß sie für Bass Gitarren sind. Ist das nicht egal?

Danke!


1) darf man; 2)ist egal; 3) sieh' Dir mal mein Foto an(eine Seite zurück), da ist ein Schaller Locks am Gurt zu sehen. (wegen der Grösse) Ich mache das nämlich abwechselnd; im Sitzen benutze ich den Schaller(Halsfuss) + im Stehen, so wie auf dem Foto.
 
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