Hi,
das mit dem Wechseln wird vermutlich sowieso schwierig werden, denn wenn Du den Gurt bei der Akustik um den Hals herum befestigst - ich vermute mal, Du meinst wie üblich an der Kopfplatte hinter dem Sattel -, muss er viel länger sein, außer Du trägst die E-Gitarre vor den Knien. Ich würde also auch eher zu zwei verschiedenen greifen, sonst musst du den gurt ja jedesmal in der Länge verstellen. Ich finde, dass die Höhenposition der Gitarre etwas ist, was das Spielgefühl sehr beeinflusst, und schon Strat und Paula benutze ich wegen der unterschiedlichen Geometrie der Gurtpins nicht mit dem gleichen Gurt, Locksystem hin oder her. Ich müsste dann den Gurt immer verstellen, um die gewohnte Position zu finden.
3,8 Kg sind für den Gurt selbst sicher kein Problem, aber die Löcher werden bei einem solchen doch etwas gehobenen Gewicht spürbar leichter ausleiern als die eines Gurtes mit breiten Enden. Ich hatte mal einen solchen Gurt, und da fehlts einfach an stützendem Material rundrum. Es geht erst mal, aber die Lebensdauer ist halt geringer. Außerdem teile ich etwas die Skepsis wegen Deiner Schulter - ich finde schon eine leichtere Strat nach 3 Stunden Probe eher schmerzhaft mit einem solchen dünnen Gurt... Und es gibt ja auch schöne Gurte, die etwas bequemer sind. Gibson hat auch solche dünne Gurte mit verschiebbarem Polster, das dann aber breiter ist:
https://www.thomann.de/de/gibson_the_austin_comfort_strap.htm
Den Zusammenhang mit dem Planet Waves-Cliplock-System hatte ich erst nicht recht verstanden. Der Levy's-Gurt oder andere Gurte können nicht nachträglich damit versehen werden, das wird im Gegensatz zu Schaller Strap Locks und ähnlichen Systemen nur als kompletter Gurt verkauft. Der Witz daran ist ja gerade, dass es
kein Loch im Leder mehr gibt, sondern ein Kunststoffendstück mit Verschlussmechanik. Aber ich glaube, Du meinst wohl eher das Acoustic Quick Release System:
http://www.planetwaves.com/pwProduc...190&productname=Acoustic_Quick_Release_System
Das ginge theoretisch, und mit dem Band lässt sich womöglich auch die fehlende Länge des Gurtes in "E-Gitarren-Einstellung" kompensieren. Da muss man sich dann aber in der Tat fragen, ob die durchgezogene Kordel das Endloch im Ledergurt ausleiert, gerade bei einem solch dünnen Teil. Ich fürchte - ja, denn im Gegensatz zur E-Gitarre kann sich das umgebende Leder nicht an einem Korpus abstützen, es wird also vom Zug der Schnur auf Dauer umgeknickt werden. Und wenn dann so wenig Substanz da ist (das Loch ist beim Levy's ja auch noch sehr nah am unteren Ende), kann es hinterher Probleme mit der Haltbarkeit am Gurtpin der E-Gitarre geben. Wenn Du unbedingt einen einheitlichen Gurt benutzen willst, solltest vielleicht zu sowas wie dem Planet Waves Clip Lock greifen, denn deren Kunststoff-Endteil dürfte stabil genug sein, um nicht auszuleiern, und die E-Klampfe hängt damit auch viel sicherer.
Soll es unbedingt so ein dünner Gurt sein, gibt es natürlich noch die Alternative, die Enden zu verstärken. Ein Sattler könnte Dir um das Loch herum vorne und hinten eine zusätzliche Schicht stabiles, dickes Leder aufnähen, dann sollte das auch formstabiler bleiben.
Gruß, bagotrix