Gute Mainboards mit PCI-Bus?

[roboter23]

Ich möchte mir einen neuen Musik-PC zusammenbauen, habe auch schon nach passenden Mainboards mit geeigneten Chipsätzen gesucht, aber folgendes Problem:
Ich besitze ein Audio-Interface welches einen PCI-Steckplatz benötigt (Digidesign Digi 001) und dieses möchte ich auch gern weiterhin benutzen. Alle neueren Mainboards besitzen allerdings einen PCIe-Bus, mit dem das Audio-Interface aber (laut Beiträgen in diversen Foren) nicht kompatibel ist.

Mein Frage ist: Kennt jemand gute Mainboards die für die Musikproduktion geeignet sind bzw. geeignete Chipsätze haben und noch einen PCI-Bus besitzen?
Oder: Gibt es sowas wie einen PCI-PCIe - Adapter?
Da ich mit meinen Recherchen in der Sackgasse sitze, wäre ich über Hilfe dankbar.

Anm.: Ich benutze Cubase 5 unter Windows XP.

 

[AudioWizard50]

Hallo,

Das wird schwierig, und, vor allem, fehleranfällig. Habe diesen Artikel aus dem CT gefunden, mach dich mal schlau.


http://www.heise.de/ct/hotline/Aktuelle-Mainboards-mit-PCI-Steckplaetzen-2056870.html


Wird vermutlich Zeit dich von guten alten 001 zu trennen (Hatte ich auch lange Jahre ). Bei der Gelegenheit kannst / solltest du dein XP gleich noch mit entsorgen.


Grüsse

 

[eBill]

Die beste mir bekannte Informationsseite über Motherboards ist Newegg.com - dort kann man die gewünschten Merkmale auswählen und sich die Boards auflisten lassen. Neuere Boards mit PCI-Steckplatz werden alle über Bridge angebunden sein - wird vermutlich problematisch bezüglich Performance und Latenzen sein.

eBill

 

[Telefunky]

der Adapter würde dein Problem nicht lösen
(wie eBill erwähnt ist es die PCI-Bridge auf praktisch allen modernen Chipssätzen, die Probleme macht)
bei mehr als 2 Audio-Kanälen würde ich da auch trouble erwarten
ich habe für PCI Karten einen 3GHZ E8400 CoreDuo auf einem Gigabyte Board GA-EP41 unter XP
das dürfte in etwa die letzte Generation sein, die direkt mit PCI klarkommt
von der Performance ist das absolut ok - ich habe auch einen i5 auf'm H87 Board, so dramatisch ist der Unterschied nicht
bei deinem Interface sind eigentlich nur die Mikrofonvorstufen etwas (sagen wir mal...) 'unterbelichtet'
ansonsten wüsste ich nicht, warum man das wechseln sollte

die genannten Boards müsste es wie Sand am Meer geben... in der Bucht

cheers, Tom

 

[roboter23]

Wow, vielen Dank für eure schnellen und sehr informativen Antworten. So exotisch scheint mein Problem ja doch nicht zu sein.
Werde mir gleich mal die genannten Websites anschauen.
Ich würde mich nur ungern von meinem Digi 001 trennen, da es mir sehr gute Dienste geleistet hat und ich schlichtweg für ein Interface mit gleichem Leistungsumfang (vor allem der Anzahl an Ein- und Ausgängen) keine Moneten habe. :-(
Wegen dem Betriebssystem: Da es anscheinend Probleme hinsichtlich der Kompatibilität des Digi 001 mit Windows 7 (und neueren Versionen) gibt, würde ich bei XP bleiben. Das ist aber nicht so schlimm, da ich parallel Ubuntu installiere und Windows ausschließlich für die Musikproduktion nutze.

@Telefunky:
Habe ich das richtig verstanden, dass du ein Gigabyte GA-EP41-Mainboard mit 3GHZ E8400 Intel-CoreDuo nutzt / genutzt hast, das Mainboard PCI-Steckplätze besitzt und das gut harmoniert hat?
Das Setup wäre gegenüber meinem jetzigen ein Quantensprung (Pentium 4 mit 2,4GHz !!!), von daher würde es für meine Belange wahrscheinlich genügen. Ich arbeite hauptsächlich mit Samples bzw. Audio-Material und nur wenig mit VSTs (hauptsächlich Effekte).

 

[Telefunky]

ja, das ist mein aktueller 'Mädchen für alles' Rechner, ziehmlich vermüllt wegen online Krams wie Dropbox, iTunes, LogMeIn, etc
aber ich mache auf dem auch meine Mixe - derzeit sind 2 Creamware DSP Karten und eine Powercore an Bord
die Creamware Dinger sind absolut empfindlich, was den PCI Betrieb angeht - deutlich anspruchsvoller als dein Digi
zum Aufnehmen habe ich sogar einen alten P3 Tualatin mit Win98 wieder 'reaktiviert'
das ist aber ein relativ spezielles System, weil zur Aufnahmesteuerung eine Alesis BRC Fernbedienung genutzt wird

das Gigabyte hat kein onboard Video, bei mir steckt eine passive NVidea für 20€ drin

cheers, Tom

 

[roboter23]

Hab jetzt mal recherchiert, ob man das Mainboard noch irgendwo bekommen kann, war aber leider vergebens.
Ich habe allerdings folgendes gefunden:
Gigabyte GA-G41M-COMBO Mainboard Seriell/Parallel G41 mATX Sockel 775
http://www.cyberport.de/gigabyte-ga...arallel-g41-matx-sockel-775-2305-86F_697.html

Es hat ebenfalls den "Intel G41 Express"-Chipsatz und einen 775er Sockel, sodass ich auch den Intel Core 2 Duo E8400 benutzen könnte (oder sogar einen Intel Core 2 Quad -> Einwände?). Hat auch schon nen Grafikchipsatz onboard, wobei ich nicht weiß was man davon halten soll.

P.S.: Noch eine kurze Frage zu einem Thema mit dem ich mich garnicht auskenne:
Das Mainboard hat 2xDDR3 Steckplätze und kann max. 8GB fassen. Jetzt steht da: 2xDDR3-800, DDR3-1066, DDR3-1333(OC) 1,5V.
Ich würde gern 2x4GB-Riegel einbauen.
Inwiefern spielt die Taktfrequenz eine Rolle? Hat die starken Einfluss beim Musik produzieren? Was würdet ihr empfehlen?

 

[Tom Sofa]

da gehts ja auch bei recording.de hin: http://recording.de/Community/Forum...rdware_allgemein/189275/Post_2123778.html#P_4

 

[Telefunky]

die Grafik kannst du mit ziehmlicher Sicherheit vergessen - der analoge Ausgang wird stark getrübt sein
(das Bild wird milchig)
ausserdem wird das Video-Ram vom Hauptspeicher abgezweigt, die Zugriffe könnten sich vom Interrupt auswirken
man kann aber auch da eine PCIe Grafikkarte reinstecken
ich würde auf jedenfall bei XP 32bit bleiben, 64bit bieten keine Vorteile für Musik, also 2x2GB sind für dieses Bord optimal
(solange nicht gerade Vienna Symphony mit Altiverb zusammen läuft)
da ist extrem viel Marketing Geschwätz unterwegs
(mein Dell Tablet mit 64bit Win-8 Pro hat 4 GB eingebaut und kann nicht mal erweitert werden)
genial dämlich, weil man 4GB auch mit 32bit voll adressieren kann - aber so hat's halt einen grösseren Namen...

ein möglichst grosser DualCore mit viel Cache dürfte für die Performance am meisten bringen

cheers, Tom

 

[Tom Sofa]

da das ding hier auch parallel bei den kollegen läuft, verlinke ich mal: http://recording.de/Community/Forum...-_Hardware_allgemein/189275/Post_2124255.html

 

[Telefunky]

ich habe wegen der Creamwarte Karten sehr viele Boards probiert - alles mit 87 im Namen machte Probleme
das beste 'aktuelle' Board in PCI Hinsicht war interessanterweise ein Foxconn 45CS
es hatte auch die kürzesten Startzeiten unter XP von einer 8GB Industrie SSD (mit SLC Chips)
für reines Recording lassen sich damit sehr kompakte Lösungen bauen, wenn man den 2. SATA Port mit Wechselrahmen ausstattet
(man nimmt die Platte raus und steckt sie in den 'grossen' Hauptrechner)
als Regulierung ein Pico PSU90 und ein 12V 60W Netzteil
leider verbrät der Chipsatz gut 35W für Logik und Grafik, das Bild des VGA Ausgang wird bei höherer Auflösung etwas trübe
(ein zumindest langsam laufender Lüfter ist bei der Normalausführung Pflicht - oder ein anderer Kühlkörper)

cheers, Tom

 

[Telefunky]

weil gerade gestern passiert und heute verifiziert:
bei meinem GA-41EP-UL3 (mit 3 klassischen PCI Slots) ist nur der Slot neben der Grafik-Karte nicht 'geshared'
die Haupt-Audiokarte teilte sich den IRQ offenbar mit dem Grafikslot
Umschalten von DAW auf die Software der Karte oder Aktivität von Anzeige-Elemente führte regelmässig zu Knacksern
das Wechseln auf den Slot mit eigenem IRQ hat das komplett behoben
unter Umständen ist es also nicht nur wichtig dass ein Slot vorhanden ist, sondern auch dass er exklusiv verfügbar ist

da man das unter Windows nicht einstellen kann (und die Information nicht in jedem Manual steht) installiert man auf gut Glück
dann sieht man im Gerätemanager nach (Resourcen nach Verbindung-> IRQ) was vergeben wurde ... und steckt die Karten ggf um
ist lästig...

cheers, Tom

 

[roboter23]

Hey Leute! Danke nochmal für die zahlreichen Antworten. Einiges davon war mir ehrlich gesagt etwas „zu hoch“, aber ich denke, dass ich das wesentliche entnehmen konnte.
Um noch mal kurz mein aktuelles Setup aufzuführen:

Intel Pentium 4 _ 2,4GHz
2 GB DDR(1)-RAM
Lexicon Lambda als MIDI-Interface
Digidesign Digi 001 als Audio-Interface
Windows XP (32-Bit) und Ubuntu
Cubase 5

Ich habe in meinem Musik-Hardware-Profil alle unnötigen Dienste deaktiviert, um das Maximum aus der Kiste rauszuholen. Das Lexicon Lambda hat nie richtig mit dem Chipsatz harmoniert, weswegen ich nie gute Latenzen rausholen konnte und Cubase auch ständig abgestürzt ist. Hab dann aber das Digi 001 bekommen und mit dem lief Cubase dann gut. Allerdings habe ich nie die MIDI-Ports zum laufen gebracht, da es keine richtigen Treiber dafür gibt, weswegen ich das Lexicon als MIDI-Interface nutze. So kann ich in Cubase locker Projekte mit durchschnittlich 10 Audiospuren + VST-Effekten und noch 2-3 VST-Synthies erstellen. Ich arbeite vorwiegend mit Audio und VST-Effekten, ab und zu mal noch mit einem VST-Synthi.

Ich strebe inzwischen eine der folgenden Optionen an:
1.) Mainboard: Gigabyte GA-G41M-COMBO Mainboard Seriell/Parallel G41 mATX Sockel 775
Prozessor: Intel Core Quad (Q6600 oder Q8300?)
RAM: 8GB DDR3 1066 (2 x 4GB oder 1 x 8GB?)
Windows XP (32Bit) ausschließlich zur Musikproduktion
Ubuntu für alles andere

(Hier könnte ich mir allerdings auch bei Cyberport ein Komplettsystem für 149-259€ holen und da ich noch einen 100€-Gutschein habe, würde ich dann ja nicht viel dafür bezahlen und könnte es noch ein bißchen pimpen.)

oder

2.) Mainboard: ASUS Z87 oder -H87-Board
Hier gibt es allerdings soviele und ich kenn mich leider zu wenig aus, um zu wissen auf was ich achten muss. Wenn ihr einen Tipp habt, wäre ich sehr dankbar.
(ASUS Z87-K, Z87-C, Z87-Plus, Z87-Pro, Z87M-Plus, Z87-A, Gryphon Z87)
bzw. (ASUS H87I-Plus)
Prozessor: Intel i5 (hier gibt es auch wieder diverse und ich habe keinen Dunst was bei der Wahl wichtig ist)

Vielleicht kann sich ja ein PCI-erfahrener User mal dazu äußern, ob sich eins dieser Setups bei ihm bewährt gemacht hat.

P.S.: Ich will bei dem Digi 001 bleiben da ich mir schlichtweg kein neues gutes Interface leisten kann.

 

[Telefunky]

du kannst 8GB unter XP32 nicht sinnvoll nutzen - das kann eher Probleme verursachen
(wenn du das alles dem Systemcache für die Festplatte zuweist, hast du im Zweifelsfall ernsthafte Datenverluste)
moderne Platte haben selbst genug Zwischenspeicher und sicher das bessere Management

dito der Quadcore - solange das Digi deine zentrale Komponente ist, solltest du dich nach ihm richten
als es aktuell war, gab es das alles noch nicht - vereinfacht ausgedrückt

wie oben schon geschrieben: alles mit H/Z/sonstwas im Namen funktioniert nicht mit klassischer PCI Architektur
(die Brückenkonstruktion ist eine Krücke - ich habe das mehrfach probiert, einschliesslich Adapter von PCIe auf PCI)

ein 3 GHZ CoreDuo auf einem aufgeräumten System ist von der Performance keinesfalls zu verachten
der i5 ist mag auf dem Papier die besseren Werte haben - in der Praxis bleibt da kaum etwas über
da ist bereits entscheidender, wie schnell Daten geladen/geschrieben werden können...

cheers, Tom

 

[taste89]

Ich hatte vor einigen Jahren ein Gigabyte GA-EP45-DQ6 (hauptsächlich zum “Hackintoshing” verwendet), hatte aber auch getestet, dass meine uralte Echo Layla PCI Card darin mit Windows XP funktioniert.
Meine Vermutung ist, dass die DigiDesign auch gut mit den Gigabyte EP45 Boards funktioniert.