Haltungsfehler abtrainieren

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Hallo,

da ich jetzt ca. 1,5 Jahre spiele (mit Pause) hat sich bei mir ein Haltungsfehler eingeschlichene. Leider hat das meine Gitarrenlehrrerin scheinbar nie interessiert.
Ich greife immer mit dem Daumen über das Griffbrett und lasse keinen Platz zwischen der Hand und dem Hals.

Wie werde ich das am besten wieder los. Ich verfalle immer wieder in die falsche Haltung. Außerdem bekomme ich nichts mehr hin wenn ich richtig greife.
 
Eigenschaft
 
Es ist zwar nicht perfekt, immer so zu spielen, aber es gibt Gelegenheiten, bei denen man das durchaus brauchen kann. Also keine Panik. ;) Du hast gewissermaßen bisher eine Möglichkeit trainiert, auf der Gitarre zu greifen. Nun trainierst du so lange "die andere", bis du bewusst entscheiden und auswählen kannst. Zum Start könnte man 3-Noten-pro-Saite-Fingersätze verwenden. Die bekommt man aufgrund der Spreizungen nur hin, wenn man den Daumen hinter dem Hals hat.
 
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Ich greife immer mit dem Daumen über das Griffbrett und lasse keinen Platz zwischen der Hand und dem Hals.
Hmm...schade. Da kann ich keine Lanze für deine Gitarrenlehrerin brechen.
Das ist wohl der erste Haltungsfehler, den ich bei meinen Schülern während der ersten Monate immer wieder korrigieren muss. Woche für Woche. Neben dem anderen Klassiker "ich halte die Gitarre leicht schräg, so dass ich gut auf das Griffbrett sehe".

Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass du dich so rasch wie möglich umgewöhnst. Denn der anfangs durchaus bequeme Griffbrett-Umklammerer bringt später viele Nachteile, sobald es beim Greifen mal über vier Bünde geht. Oder beim Fingerpicking, wenn jede einzelne Saite sauber erklingen soll.
 
Danke.
Ich habe schon selber gemerkt das mich das behindert, gerade bei Barregriffen war das Spiel nicht mehr flüssig
Ich werde mich dann umstellen, es geht auch schon besser.

Eine Frage habe ich aber noch: ist es in Ordnung, die Fingerkuppen bei manchen Griffen seitlich leicht schräg aufzusetzen? (ich spiele in der klassischen Haltung)
 
Mmmh. Meine Reaktion aus dem Bauch: Wenn Du einen Finger auf der hohen und einen anderen auf der tiefen e-Saite aufsetzt, wird Dir wohl aus anatomischen Gründen nichts anderes übrigbleiben. Dasselbe gilt entsprechend für andere Spreizungen.

Das sollte jetzt aber kein Freibrief sein. Der gesunde Menschenverstand würde da wohl "so viel wie nötig, so wenig wie möglich" sagen.

Dazu soll sich aber gern noch jemand äussern, der mehr Erfahrung mit und Wissen über Unterricht hat als ich. Vielleicht @startom ?
 
Eine Frage habe ich aber noch: ist es in Ordnung, die Fingerkuppen bei manchen Griffen seitlich leicht schräg aufzusetzen? (ich spiele in der klassischen Haltung)

Ja, das ist ganz normal. Zumindest in den ersten Bünden, die weiter auseinander liegen.
Stell dir vor du hältst einen Ball in deiner Hand fest. Zeige- und kleiner Finger gehen so ein wenig nach außen weg. Der Zeigefinger spielt eher mit der linken Seite der Kuppe, der kleine Finger mit der rechten Seite.
Dieses Bild zeigt das eigentlich ganz gut:
220px-Hand-linksTT.jpg


Die grundsätzliche Idee ist "jeder Finger hat einen Bund".
Natürlich weicht man ständig davon ab, weil das nicht wirklich immer so aufgeht, wenn man nicht gerade Tonleitern spielt, aber als Idee zur Orientierung ist es gut.

Den Daumen über das Griffbrett halten ist beim klassischen Spiel, mit klassischer Gitarre eigentlich fast unmöglich, wenn man nicht gerade riesige Hände hat. Es sei denn du hast eine Gitarre mit schmalem Griffbrett und Hals.
Letztlich ist es eine Sache vom Verhältnis zwischen Griffbrettbreite/Halsdurchmesser und Handgröße. Ich habe z.b. eine 3/4 Gitarre mit schmalem Hals, da guckt mein Daumen auch drüber, ähnlich bei der Westerngitarre.
Bei Letzterer gibt es sogar bestimmte Spieltechniken, die den Daumen über dem Griffbrett mit einbeziehen.
Ich tue mich da immer schwer alles direkt zu verteufeln. Letztlich kommt es auch ein wenig auf die Musik an, die man macht. Wer nur Akkorde schrubbt, hat eigentlich auch wenig Probleme mit nem Daumen, im Gegenteil kann der dann auch mal Saiten abdämpfen. Andersherum geht beim klassischen Spiel der Daumen überhaupt gar nicht. Bei Barré-Griffen eigentlich auch nicht. Aber das merkt man dann von alleine, dass das einfach nicht richtig funktioniert. Die Medaille hat viele Saiten ;-)
 
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Quadratisch, praktisch, gut! Ein Hoch auf den fundierten Rat von @Disgracer , den ich zu 100% unterschreibe. Dafür gibts Kekse. Wohl bekomm's.
 
Vielen Dank für die Antworten.
 

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