Harley Benton Custom Line Nashville Nylon

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Moin zusammen! Da ich nicht allzu viele Informationen über diese Gitarre im Netz finden konnte, möchte ich hier mal ein paar meiner Eindrücke zu der genannten HB Custom Line Nashville Nylon in Form meines ersten Review mit euch teilen.

Auch wenn die bereits bei Thomann zugehörigen Rezensionen sehr zutreffend sind.

Da mir nach nun erst knapp 2 Jahren E-Gitarre üben einfach noch die nötige Erfahrung und vor allem die Vergleichsmöglichkeiten gerade im Bereich einer Akustik fehlt, bitte ich diese Angaben hier nur als meinen subjektiven Eindruck zu verstehen ;).




Der GAS Auslöser

Mein Yamaha THR10 verfügt neben den E-Gitarren Amp- und Basssimulation noch über einen Akustikeingang und eben diesen wollte ich nun nutzen. Es sollte also eine E-Akustik mit verbauten Piezo Tonabnehmer und Nylonstrings werden. Sie sollte trocken gespielt nicht zu laut sein und die Möglichkeit bieten auch über Kopfhörer zu üben. Auf der Suche habe mich durch den Online Katalog bei Thomann gewühlt und hatte nun diese Harley Benton für diesen Zweck für mich erkoren.

Allzu groß scheint die Auswahl in diesem Bereich auch nicht zu sein, neben dieser HB gibt es noch die Stagg Angle Lopez und die Godins. Die Godins liegen aber schon jenseits dieser für mich"just for fun" Investition. Gegenüber den Staggs gefiel mir an der HB die Position der Potis auf der Decke besser. Das entspricht doch mehr dem für mich schon gewohnten Naturell einer E-Gitarre. Zudem gibt es noch die Yamaha SLG’s, aber die Optik spricht mich nicht so an. Habe ich noch welche übersehen? Ganz bestimmt! ;)

Frisch eingetroffen, der erster Eindruck

Schick, es ist alles dran, nix beschädigt. Da es schon mal Probleme mit der Elektronik gegeben haben soll, gleich erstmal schnell an den Amp damit, gestimmt und siehe da es kommt sogar was raus. Bemängelt wurde zudem auch klappern im Inneren. Also mal kurz geschüttelt, nicht gerührt :)! Jooo, es klappert. Nach dem ersten Überfliegen nun mal etwas genauer hingeschaut.

Verarbeitung Optik

Was mir gleich auffiel waren, ein paar helle, etwas hässlich ausschauende Flecken auf dem Griffbrett. Diese Flecken ließen sich aber problemlos mit einem Wattestäbchen und etwas Lemon Öl beseitigen. Wie auch in einer der Rezensionen angemerkt ist das Griffbrett schon recht trocken, aber beim nächsten Saitenwechsel gibt es dann Öl fürs ganze Griffbrett. An der Kopfplatte sprang mir schon beim Herausnehmen aus der Verpackung ein kleiner Lackfehler ins Auge. Wobei der Lack dort selbst ok ist, farblich sieht es dort nur etwas unstimmig aus. Im Gegensatz zu den Produktfotos bei Thomann ist die Trussrod Glocke jetzt aber in schwarz, was mir persönlich sogar besser gefällt.

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Bei weiterer sehr penibler Betrachtung kann man noch ein paar winzige Lackfehler auf der Decke ausmachen. Zudem findet sich noch ein Verarbeitungsfehler am Binding des Korpus unterhalb des Griffbretts.

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Die Farbe in den f-Form-Schalllöchern ist zum Teil zusammen gelaufen. Gerade in den spitzen Ecken der Ausschnitte sind vereinzeln recht dicke Farbnasen sichtbar.

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Verarbeitung Technik

Gleich beim Stimmen ist mir aufgefallen, dass die Basssaiten etwas zäh durch den Sattel laufen und springen, da sind wohl leider die Sattelkerben nicht richtig ausgearbeitet worden. Die Mechaniken kommen mir etwas schwergängig vor, erfüllen aber ihren Zweck und halten soweit auch die Stimmung. Allerdings finde ich die Kunststoffflügel der Mechaniken alles andere als schick.

Die Bünde sind einwandfrei abgerichtet. Der Hals selbst ist ebenfalls mit einem Binding versehen. Die Bundstäbchen enden kurz vor der Außenkante der Bindings und sind zudem sauber entgratet. Es gibt also entlang des Halses überhaupt nix scharfkantiges. Das Binding entlang des Halses finde ich gerade in dieser Preislage wirklich Top :great: und macht den Hals gut bespielbar.

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Auch die Saitenlage finde ich prima. E1 und E6 liegen bei 2,75 mm. Zudem verfügt der soweit sauber verarbeitete Hals über ein Trussrod mit dem man falls nötig noch die Halskrümmung einstellen kann. Das ist, so denke ich mal, nicht selbstverständlich in dieser Preislage.

Die Potis (Volume, Höhen, Tiefen) arbeiten einwandfrei und haben auch einen sinnvollen Regelbereich. Die Klangregler rasten zudem in der Mittenposition leicht ein.

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Unter der Haube

Das Klappern ließ sich relativ flott beseitigen. Zum einen klapperte der 9 Volt Block für den Preamp trotz bereits eingelegtem Schaumstoff. Hier habe ich nun etwas selbstklebendes Schaumstoffband eingeklebt, und damit ist die Batterie ruhig. Zum Anderen wurde der Preamp im Elektrofach nur lose eingelegt :mad:. Diesen habe ich nun einfach in eine dünne Luftpolsterfolie gewickelt und zurückplatziert, damit ist nun auch hier Ruhe. Ansonsten scheint die Verkabelung, Lötstellen etc. alles soweit ordentlich verarbeitet. Letzte handwerkliche Tätigkeit war noch der Umbau auf meine Loxx Gurthalter.

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Bespielbarkeit

Die Gitarre ist so gewollt, eher an das Handling einer E-Gitarre angelehnt. Sie ist angenehm leicht mit nur 2,4 Kg. Von den Ausmaßen und den Spieleigenschaften kommt sie meiner Epiphone Paula am nächsten. Der Body selbst ist aber nur 46 mm dick (Paula 50 mm). Trotz der längeren Mensur gegenüber der Paula ragt der Hals vom Korpus nicht so weit raus, da bereits der 16. Bund (Paula 18. Bund) am Korpus endet. Für eine Akustik ist der 16. Bund ja aber schon sehr viel, und die schmale moderne Form des Halses (Sattel 48 mm und der Hals so in Richtung C-Shape) lässt auch ein bequemes Spielen in den höheren Lagen zu. Zudem kommen noch die gute Saitenlage und der Cutaway dem angenehmen Spielen entgegen. Sie ist gaaaanz leicht kopflastig, was aber beim Spielen selbst nicht auffällt. Ich habe es zumindest nicht wahrgenommen, nur wenn man sie frei auf das Beim stellt, tendiert sie ganz leicht in Richtung Kopf.

Trocken gespielt ist sie schon deutlich lauter als eine E-Gitarre. Damit auch etwas lauter, als ich es erwartet hätte, aber soweit noch im Rahmen. Aber so, dass man auch ohne Amp damit üben kann, wenn auch der trockene Sound wie zu erwarten, eher zu wünschen übrig lässt, aber dafür ist sie ja auch gar nicht konstruiert worden. Der Klang am Amp gefällt mir aber ausgesprochen gut, ist mit Sicherheit nicht perfekt, aber da komme ich nun auch an meine bereits oben erwähnte Erfahrungsgrenzen. Zudem ist der Sound natürlich auch sehr vom eingesetzten Amp und den Fingern beeinflusst ;).

Die Gitarre ist somit 'Out of the Box' bespielbar. Alles im allem sind die ersten Gehversuche mit ihr sehr zufriedenstellend, und für mich ist sie eine gute Lösung, mal über den E-Gitarren Tellerrand zu schauen. Die Verarbeitungsmängel liegen m.E. für den Preis durchaus im akzeptablen Rahmen. Um mal etwas zu zupfen und zu strummen erfüllt diese Gitarre mehr als gehofft meine Erwartungen. Was allerdings nicht funktioniert ist das perkussive Spiel, rhythmisches Schlagen auf dem Body wird von dem Piezo also nicht übertragen.

...

Tag 2

Die Stimmung ist schon wieder futsch, klar ist ja auch keine E-Gitarre :D. Beim Stimmen knackte es mal wieder im Sattel. Auch beim Spielen wieder ein Knacken und die Stimmung der D-Saiten liegt gleich wieder daneben. Halb so wild, Schlüsselfeilen rausgekramt, die Basssaiten gelöst und die Kerben ganz vorsichtig etwas nachbearbeitet. Saiten wieder rauf. Stimmen, alles prima knacken beseitigt. Zudem habe ich noch die außenliegenden Ecken des Sattels etwas abgerundet, da diese doch recht scharfkantig waren. Nur mit den Mechaniken selbst stehe ich noch auf Kriegsfuß. Vielleicht bin ich da aber auch einfach nur durch meine eher hochwertigen Tuner der E-Gitarren verwöhnt. Beim Stimmen habe ich irgendwie ein wenig Sorge dass ich gleich den Flügel in der Hand habe oder irgendwas kaputt geht. Dabei funktionieren die Tuner im Grunde durchaus einwandfrei. Naja, vielleicht gewöhne ich mich noch dran, oder ich tausche die bei Zeiten mal aus. Hier hätte man vielleicht ein paar € mehr investieren können, um das Gesamtbild noch etwas abzurunden.

...

One week ago

Jetzt mal die Werkssaiten runter, Griffbrett ordentlich geölt und frische Saiten (Daddario EJ45) drauf (Puhh, wat für ne Fummelei, ich plädiere für Ball-Ends, Locking-Tuner und einem Min-E-Tune auf einer Akustik :tongue:). Aber soweit läuft das nun wieder rund, außer dass ich nun erst mal mehr Zeit mit Stimmen als mit Strumming verbringen muss :D.

Die Werkssaiten (Daddario Pro-Arte Strings) sind soweit nach meiner Einschätzung aber ganz in Ordnung. Die Oktavreinheit erschien mir nicht optimal, und ich hatte gehofft, dass es sich eventuell mit frischen Saiten verbessert. Aber Fehlanzeige, sowohl meine Handy-App als auch der Tuner im G3x zeigt mir die Oktaven (12. Bund gedrückt) im Schnitt 30-40 Cents höher an. Für eine Akustik wenn man sich im Lagerfeuer-Bereich aufhält wohl nicht ganz so dramatisch, da man sich ja zumeist eh nur in den unteren Bünden aufhält. Aber diese HB ist ja nun auch bauartbedingt so ausgelegt, dass man auch ganz gut weiter oben solieren könnte. Was aber selbst in meinen doch noch eher ungeschulten Ohren vereinzelt etwas schräg klingt. Aber vielleicht spiele ich auch nur schräg :engel:!? Dafür habe ich nun zumindest etwas Vertrauen in die Mechaniken gewonnen, zumindest dahingehend, dass sie wohl nicht gleich auseinander fallen werden.

Mein Fazit

Sie bleibt definitiv bei mir. Als ein wirkliches Hauptinstrument mit dem man täglich intensiv spielen oder gar auf die Bühne gehen möchte, könnte ich mich aber irgendwie nicht mit ihr anfreunden. Da würde ich dann zumindest mal eine der Godins oder ggf. andere Alternativen in Augenschein nehmen. Aber dafür habe ich sie mir auch nicht gekauft und klar, irgendwo muss sich auch der rechte große Preisunterschied bemerkbar machen. Die doch eher kleinen optischen und technischen Mängel kann ich angesichts des Preis-/Leistungsverhältnis gut verkraften. Zumal man nach ein paar Tagen eh nicht mehr so genau hinschaut. Die Gitarre ist aber aus dem Karton heraus bespielbar ,und mir macht es Spaß mal ein wenig Akustik mit ihr zu düddeln. Von daher erfüllt sie meine Anforderungen. Ob sie das in ein paar Jahren dann immer noch kann wird sich zeigen.

Kleiner Wermutstropfen

Das Problem mit der Oktavunreinheit würde ich aber schon eher als größeren Patzer einstufen. Ob das jetzt hier ein Einzelfall im Rahmen einer Serienstreuung ist oder an allen Instrumenten auftritt, vermag ich nicht zu sagen. Falls das Thema für mich akut werden sollte, schaue ich mal ob ich die Stegeinlage etwas angepasst bekomme, oder ich probiere ggf. mal eine andere Einlage aus.

Für den Fall das der Artikel bei Thomann irgendwann nicht mehr verfügbar ist, hier noch ein paar Daten für Nachwelt.

Technische Daten

  • Solid-Body Akustik/Elektrik Gitarre
  • Konzertgitarre Style
  • Massive Fichten Decke
  • Massiver Mahagoni Korpus
  • Creme Bindings
  • Nato Hals C Profil
  • Mensur 648mm
  • Palisander Griffbrett 22 Bünde
  • Pearl Dot Inlays
  • 48mm Sattelbreite
  • Palisander Brücke
  • Vergoldete Deluxe Mechaniken
  • Eingebauter Piezotonabnehmer
  • Pickup System mit Volume, Bass und Treble Regler
  • D'Addario Pro-Arte Strings
  • Finish Natur Hochglanz
Lieferumfang

Der ist überschaubar, die Gitarre und ein Inbusschlüssel für den Trussrod, mehr braucht es ja auch nicht ;).
 
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Danke für den Bericht, er hilft mir bei der Kaufentscheidung.
 
Danke für den Bericht, er hilft mir bei der Kaufentscheidung.

Danke für Dein Feedback ;)

Wenn Du Dich entschieden hast, dann würde ich mich freuen wenn Du vielleicht kurz schreibst für welches Instrument und warum. Sollte es diese HB sein, würden mich an dieser Stelle natürlich auch Deine Erfahrungen und Eindrücke sehr interessieren. ;)

LG Kay
 
Guter Review. Hatte auch schon mal drüber nachgedacht, mir eine zu bestellen und auszuprobieren, aber die Mängel sind doch recht deutlich, da würde ich dann vermutlich doch im Preis nach oben gehen wenn es eine Nylon mit pickup sein darf.

Eine Bitte hab ich noch - könntest du den Bericht nachbearbeiten und das Wort "Rezession" gegen das Wort "Rezension" austauschen? Ersteres ist die abschwungphase im konjunkturzyklus, letzteres ist ein Review. Diesen Fehler liest man viel zu häufig auf amazon und bei thomann. Aber ich habe beschlossen, ihn zu bekämpfen. :)
 
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ev. mit fischen Saiten verbessert.

... fiel mir noch auf :)

An der Oktavreinheit kann man vllt. durch Feilen der Stegeinlage bzw. dem Austausch gegen eine kompensierte noch was machen.
 
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Hast Du jetzt aber schon korrigiert!? Ja, sorry meine Rechtschreibung und Grammatik lässt sehr zu wünschen übrig, aber was Hänschen nicht lernt, lernt ... (ja, faule Ausrede) :engel:.

An der Oktavreinheit kann man vllt. durch Feilen der Stegeinlage bzw. dem Austausch gegen eine kompensierte noch was machen.

Falls das Thema für mich akut werden sollte, schaue ich mal ob ich die Stegeinlage etwas angepasst bekomme oder ich probiere ggf. mal eine andere Einlage aus.

Das mit der Stegeinlage austauschen oder anpassen meinte ich schon mit diesen Zusatz. ;)
 
Kleiner Nachtrag ;)

Dafür habe ich nun zumindest etwas Vertrauen in die Mechaniken gewonnen, zumindest dahinhegend, dass sie wohl nicht gleich auseinander fallen werden.

Nein nicht gleich, aber dafür einen Tag später hat nun der Tunerflügel für die E1-Saite den Löffel abgegeben :tongue:.

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Eigentlich bin ich sogar ganz froh darüber, da mich diese Mechaniken schon die ganzen Tage geärgert haben. Wenn ich eins nicht tue, dann mich jeden Tag über den selben Mist vom Vortag aufregen, dafür ist das Leben zu kurz! Von daher standen eh schon neue Mechaniken auf meiner Merkliste und auf diese Weise ist mir der Tunerflügel nun auch sinnbildlich auf halben Weg entgegen gekommen :).

Die Neuen oder mit Kanonen auf Spatzen ...


Keine Frage, gemessen am Neupreis der HB stehen diese Mechaniken nicht im Verhältnis. Aber die Godins kosten nixdestotrotz mehr als das 5fache der HB. Neben den Saiten gehören die Mechaniken auf einer Akustik wohl zu den zweitmeist genutzten Bedienelementen :D. Da möchte ich mich nicht jeden Tag drüber ärgern. Von daher sehe ich das mal als Investition in eine höhere Lebenserwartung :tongue:.

Zudem habe ich noch zum ausprobieren einen Satz Low Tension Saiten bestellt, mal schauen ob mir das Strumming damit etwas 'weicher' von der Hand geht (nein, damit ist kein Schweinkram gemeint :evil:) und eine kompensierte Stegeinlage habe ich auch gleich mit geordert.

Ich halte euch über neue Erkenntnisse natürlich auf dem Laufenden ;).

LG Kay
 
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Du hast doch noch Garantie auf das Instrument ... ruf doch mal beim T an, vllt. lassen sie dir die neuen Mechaniken wenigstens billiger.
 
Ich werde nun erst einmal schauen ob die neuen Mechaniken das Problem lösen und wenn ja, werde ich mal mit den Jungs/Mädels bei Thomann nachverhandeln. Die sind da ja immer ganz umgänglich in solchen Fällen. :great:
 
Hier noch ein kleiner Zwischenstand ;). DHL, grrrrrr :mad: ... angeblich war niemand Zuhause und nun landet das T-Paket erstmal in der Packstation, ist also erst heute Abend verfügbar.

Da ich nun darauf vorbereitet war das es hier heute Vormittag eintrudelt, habe ich aber schon etwas vorgearbeitet. Dabei habe ich mir mal die Mechaniken genauer angeschaut. Auch ausgebaut liefen sie schwergängig und in einigen Positionen auch noch etwas zäher. Die Lösung ist aber eigentlich vollkommen banal, aber so ist es wenn man (ich) keine Ahnung hat. Die Schrauben auf den Stimmflügel waren sehr stramm angezogen, einfach mal eine viertel Umdrehung zurück und schon laufen sie Butterweich. Aber an einigen Stellen trotzdem noch etwas zäh. Zudem wurden die Löcher nicht gerade besonders sauber gebohrt was wohl zu deutlich mehr Reibung an einigen Stellen im Holz führt und man sogar leichten Kunststoffabrieb in den Bohrlöchern erkennen konnte. In der Summe dieser Kleinigkeiten geben diese weichen Flügel dann natürlich irgendwann mal nach. Ich denke aber, dass einfach nur ein leichtes Lösen der Schrauben auf den Flügeln ausgereicht hätte um den entstanden Schaden vorzubeugen.

Naja, wat soll's :), nun bin ich die Bohrlöcher einmal sauber mit einen Senker zu Leibe gerückt und habe die freigelegten Stellen mit Holzöl bedeckt um das Einziehen von Feuchtigkeit in Grenzen zu halten. Da ich ja nun noch etwas Geduld haben muss (ich bin ja immer sehr geduldig, ist praktisch mein zweiter Vorname :twisted: :rolleyes: ), habe ich die Bünde noch ein wenig mit Stahlwolle (0000) nachpoliert und dem Griffbrett und das Holz um den Steg noch etwas Lemon-Öl spendiert.

Die jetzigen Saiten habe ich nun vorsichtig von den Mechaniken runter genommen. Diese möchte zum Austesten der neuen Stegeinlage noch drauf lassen, um zu schauen in wie weit sich NUR diese Einlage auf die Intonation auswirkt. Meine Vermutung ist, das die Light Tension Saiten sich auch noch zusätzlich auswirken werden, da diese ja nicht ganz so steif sind und somit den gedrückten Ton vermutlich (!?) nicht ganz so verziehen würden, wie es halt die steiferen Saiten machen. Das würde dann aber das Ergebnis mit der getauschten Stegeinlage verfälschen. Abschließende Infos folgen dann wohl morgen ;) .
 
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Aber nun der Endspurt! :D

Die neuen Mechaniken

Um es gleich vorweg zu sagen. Wäre ich mal eher darüber gestolpert die Schrauben oben auf den Flügeln zu lockern, so dass die verbauten Mechaniken deutlich leichter laufen, dann würden diese mit Sicherheit ihren Zweck erfüllen. Soweit waren sie ja in Ordnung! Von daher sind die neuen Schaller jetzt mal nur als ein 'Nice to have' anzusehen und da ich nun schon mal dabei bin, gibt es zu denen auch noch ein paar Infos :).

Befestigt werden sie mit je 8 Schrauben, also wenn das nicht hält :tongue:. Sie laufen sehr gleichmäßig, die Übersetzung scheint die Gleiche zu sein wie an den bereits verbauten, aber die Achse ist dünner. Das bedeutet beim Saiten aufziehen erstmal mehr kurbeln. Als Dank für die Kurbellei ist aber die Feinabstimmung deutlich angenehmer (viel feinfühliger). Die Achsen sind aus Metall und das Ganze wirkt sehr robust. Das Aufziehen der Saiten kommt mir einfacher und der Halt der Saiten sicherer vor, so dass ich nun schon etwas weniger Material drauf gespult habe und das beim nächsten Saitenwechseln noch weiter reduzieren werde. Zudem finde ich das Chrom und die hellen elfenbeinfarbenen Flügel deutlich freundlicher als diese schwarzen Knöbbe. Was ich ebenfalls sehr positiv finde sind die geschlossenen Mechaniken, also keine schmierigen Finger mehr. Sie sind etwas schwerer, was den leichten Hang zur Kopflastigkeit noch etwas verstärkt, was sich aber voll im Rahmen hält und nicht stört. Ach ja und diese Mechaniken haben gar keine Schrauben auf den Flügeln… Sachen gibt's :cool: :D!

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Da ich hier noch einen Satz Chrom Loxx Gurthalter rumliegen hatte, habe ich jetzt diese verbaut und die Tage bekommt die Gute dann noch neue Chrom Poti Knöpfe und ein neues Blech für die Klinkenbuchse. Die Buchse hatte ich vorhin einmal kurz draußen, wegen der Maße. Dabei habe ich mal geschaut ob die Batteriemasse auch über die Klingenbuchse geschaltet wird. Jepp, wird sie, das bedeutet also immer schon den Stecker zum Feierabend rausziehen, das schont die Batterie ;).

Die Baustelle mit Oktavreinheit


Ganz ehrlich, ich hatte nicht erwartet, dass die neue kompensierte Stegeinlage viel verändern wird. Dafür ist der Abstand zu den 'richtigen Tönen' einfach zu weit entfernt. So fiel dann auch das Ergebnis aus. Mit beiden Augen zu drücken und an Voodoo glaubend vielleicht so ein Cent besser… naja, einen Halben. Sie dient ja auch nur zum kompensieren und nicht zum korrigieren einer falschen Stegposition. Ob die Kompensation den Tönen selbst gut tut vermag ich nun kaum zu sagen, da es derzeit kaum möglich ist etwas zu spielen ohne das sich die Saiten verstimmen. Von daher klingt derzeit alles krumm und schief, da muss ich wohl noch drölfzigmal nachstimmen bis es einigermaßen so bleibt wie es sein soll. Pöööh, mal ehrlich... Live auf der Bühne eine Saite gerissen, heißt doch eigentlich eine Ersatzgitarre haben oder das Konzert ver'TAGEN', oder :rofl: !?

Na gut, nun habe ich die Stegeinlage im Schweiße meines angesichts mühselig herunter geschmirgelt und deshalb bleibt sie nun auch drauf. Aber aus meiner Sicht ist die Brücke/Steg schlicht und ergreifend locker min. 3-5 mm zu dicht am Hals.

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Aber ich hab die HB trotzdem so lieb wie sie ist :m_git_a:.

Nur vom Saiten wechseln an Akustikgitarren will ich das nächste halbe Jahr nix mehr hören. Ich finde das ja an E-Dingern immer schon doof, aber nun weiß ich, es gibt zu doof immer noch ein doofer :govampire:.

Sooo, aus die Maus! :hat:

Achnee, da war doch noch was mit den Saiten

Also die Werkssaiten klangen wie gesagt ganz passabel. Die dann von mir ausprobierten Daddario EJ45 (Normal Tension) waren mir auf dieser HB vom Sound einfach viel zu perkussiv. Der Anschlag klingt hier richtig hart, nach den ersten 2 Achteln habe ich gleich wieder aufgehöhrt zu spielen, mit einem: "Huch, was ist denn nun kaputt!?". Die hämmern irgendwie formlich auf die Piezo ein. Die nun jetzt aufgezogen Daddario EJ43 (Light Tension) sind da schon wieder angenehmer vom Sound. So richtig zufrieden bin ich aber mit keinen von denen. Da werde ich wohl noch etwas rumprobieren müssen. :gruebel:

LG Kay
 
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Sehr schönes Review, vor allem mit den Aktualisierungen! :claphands:

Vielleicht noch eine Frage: Bist Du mit dem Klang zufrieden? Mir persönlich klingt das Teil im französischen Video nicht luftig genug... Und trocken kommt da vermutlich nicht viel, oder?
 
Meine subjektive Meinung dazu:

Der Sound in dem Video kommt schon so ganz gut rüber. Mit dem Sound einer "anständigen" Konzertgitarre kann die HB nicht mithalten. Da fehlt dann schon das Volumen des Body's usw. Sie ist halt für die Nutzung an einem Amp vorgesehen. Damit ist der Sound natürlich auch noch sehr vom Amp und ggf. vorschalteten Effekte beeinflusst und man hat damit nicht die Feedbackprobleme mit denen man sich im Live-Betrieb ev. rumschlagen müsste. Im Zusammenspiel innerhalb einer Band, wo man etwas Akustik mit reinspielen möchte sicherlich zweckerfüllend.

Ich spiele E-Gitarre, diese HB ist für mich halt gedacht, um mal über den Tellerrand (über den Amp -> Kopfhörer) hinaus üben zu können. Mit diesen Anspruch bin ich für mich durchaus zufrieden mit dem Sound. Mir gefällt's, aber ich werden in den nächsten Monaten noch etwas mit unterschiedlichen Saiten experimentieren und schauen ob ich den Sound damit noch ein wenig optimiert bekomme.

Nur trocken gespielt, als Alleinunterhalter? Nein, da sollte man doch besser zu einer "normalen" Akustik seines Geschmacks greifen, das ist auch nicht das Ziel dieser Gitarre. ;)

Und auch Dir ein Danke für Dein Feedback.

Zur Info nun noch ein Bild mit der neuen Chrom Hardware ;)
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LG Kay
 
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Kleiner Nachtrag

Durch das Weihnachtgewinnspiel bin ich über die aktuelle Version dieser Gitarre bei Thomann gestolpert. Diese hat nun offensichtlich eine neue Brücke erhalten. Vielleicht ist damit auch das Problem mit der Intonation aus der Welt geschafft worden ;)!? Wer dazu sachdienliche Hinweise hat, immer her damit. :)

Neue Brücke.png


LG Kay
 
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Ehrlich gesagt finde ich die Gitarre abschreckend und sie bestätigt den bei mir bislang vorhandenen miesen Eindruck von HB einmal mehr.
Wenn ich an einer Gitarre erst rumbasteln muß, damit ich ein halbwegs vernünftiges Ergebnis bekomme - sorry, aber das ist für mich völlig unakzeptabel. Unabhängig vom Preis. Und wenn, dann würde ich lieber ein paar Euro mehr ausgeben und die Gitarre im Laden kaufen. Zumal ich zur weitverbreiteten Masse gehöre, die nicht an ihren Gitarren rumbasteln können :D
 
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Der Abstand zwischen ersten Bund und Nut ist zu groß.
Auf Deinen Tipp hin habe ich nun diesen Abstand mal geprüft und da hast Du wohl absolut recht, da würde locker noch ein Nullbund mit davor passen. Vielleicht nehme ich das bei Zeiten nochmal im Angriff, derzeit fehlt mir leider etwas die Zeit dafür. ;)
Wenn ich an einer Gitarre erst rumbasteln muss, damit ich ein halbwegs vernünftiges Ergebnis bekomme - sorry, aber das ist für mich völlig unakzeptabel.
Wie ich ja auch eingangs geschrieben hatte, war das für mich ja nur eine "Just for Fun Investition" und aus meiner Erfahrung heraus war mir klar, das ich in dieser Preislage noch etwas selbst Hand anlegen werde müssen, aber ich bastle auch ganz gerne mal. ;)

LG Kay
 
Ehrlich gesagt finde ich die Gitarre abschreckend und sie bestätigt den bei mir bislang vorhandenen miesen Eindruck von HB einmal mehr.
Wenn ich an einer Gitarre erst rumbasteln muß, damit ich ein halbwegs vernünftiges Ergebnis bekomme - sorry, aber das ist für mich völlig unakzeptabel. Unabhängig vom Preis. Und wenn, dann würde ich lieber ein paar Euro mehr ausgeben und die Gitarre im Laden kaufen. Zumal ich zur weitverbreiteten Masse gehöre, die nicht an ihren Gitarren rumbasteln können :D


Hab noch keine HB gehabt, die ich umtauschen musste.
Für Anfänger sind die Instrumnte ebenso geeignet wie für Fortgeschrittene.
Bisher konnte ich jede Gitarre auspacken, stimmen und losspielen, was ja für Anfänger wichtig ist.
Wenn ich eine HB erhalten würde, welche dem nicht sntspricht, dann würde die sofort zurückgehen, denn für etwas gibt es ja 30 Tage Money Back und 3 Jahre Thomann Garantie.

Für die Fortgeschrittenen und Bastler sind die Harley Bentons eine solide Grundlage und man kann einiges mehr aus den Instrumenten herausholen.
 
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