Ich besitze seit zwei Wochen auch eine L-450plus. Zwar besaß schon eine Gibson Les Paul Traditional (sogar zweimal, um genau zu sein...

) sowie mehrere Stduios, aber so richtig warm wurde ich mit dem Les Paul Korpus nie. Außerdem scheine ich einer der wenigen zu sein der den typischen Gibson Nitrolack absolut nicht mag, er ist mir einfach zu klebrig.
Auch wenn Thomann auf den Webseiten und auch hier im Board schreibt dass alle Gitarren vor dem Versand eingestellt werden bewies die L-450plus mal wieder Gegenteil. Halskrümmung, Saitenlage und Oktavreinheit waren gerade noch akzeptabel, aber weit entfernt von gut. Da die billigen Standardsaiten dieser Preisklasse aber eh Eierschneidern ähneln mussten sie eh runter und somit stand einer Komplettpflege und -neueinstellung nichts im weg. Das ist typisch in dieser Preisklasse, da muss man einfach selbst Hand angelegen. Als Anfänger musst dich also entweder einlesen oder ca. 20 bis 40 bei einem Gitarrenbauer für eine gutes Grundsettup einstellen.
Zur Gitarre selbst: Top, es ist fast unglaublich was man heute schon für 150 bekommt. Die Optik ist einfach klasse, auf den ersten Blick sieht eine echte Gibson auch nicht anders aus. Klar, die Decke ist nur wenig geflämmt, aber die Bindings sind sauber und das Sunburst hat einen schönen Farbverlauf. Alle wichtigen Grundkonstruktionsmerkmale sind mit dem eingeleimten Hals und dem Mahagonikorpus vorhanden. Sogar die Bundstäbchen sind gut abgerichtet, natürlich nicht so perfekt wie nach dem Pleken einer 10x so teuren Gitarre, aber gut genug um eine niedrige Saitenlage zu ermöglichen. Und der Klang spiegelt zum Glück auch die Konstruktion wieder, eindeutig eine Les Paul, zwar etwas in Richtung "08/15 Humbucker Sound" ohne die Wärme einer Traditional, aber diese ist ja nicht das einzige Les Paul Modul. Lustigerweise geht der Klang damit eher in Richtung der ganz klassischen PAF-Modelle.
Kurz gesagt: Eindeutig eine Kaufempfehlung, diese Les Paul bleibt jetzt auch bei mir, egal ob ich sie viel spielen werde oder nicht.