HB Splitten erweitert

halfcupsound
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Bei einer HH-Gitarre, die einen attraktiveren Klang hatte, beim Zusammenschließen der HB's in "Out of Phase", habe ich mir Gedanken gemacht, wie man beim Splitten der HB's wieder zu "in Phase" gelangt. Der Switch muss eine Coil aktiv schalten, und gleichzeitig deren Polarität drehen. Während beim einfachen Splitting nur eine Ebene benötigt wird, benötigt man zum Drehen der Polarität zwei Schalt-Ebenen. Ein einfacher P/P-Switch eignet sich dazu, einen HB zu splitten und gleichzeitig die Phase zu drehen.

Umgekehrt kann dieser Switch verwendet werden, wenn die Humbucker in Phase geschaltet sind, und beim Splitten soll die Einzel-Coil "out of Phase" sein. Sinnvoll ist es, sich auf diese Art und Weise, an die phasenverdrehte Zusammenschaltung heran zu tasten. Der pure out off Phase-Sound kann sehr höhenreich näselnd und drucklos sein, was den Geschmacksnerv der meisten Gitarristen leider verfehlt.

Hier das erste Schalt-Beispiel mit drei Split-Sounds:

Scan_20160610.jpg


Wird hier ein Split geschaltet, ist er in "ooP" zum vollen HB. Das Humcancelling hätte einen Anteil von 50%. Es ist genauso, als würde man eine Coil "in Phase" zu einem HB schalten. Dann beträgt Humcancelling ebenfalls 50%.

Werden bei diesem Beispiel beide Split's geschaltet, stehen diese wieder "in Phase" zu einander, da bei beiden Split's die Phase gedreht wurde. Wichtig ist, wenn zu 100% Humcancelling angestrebt wird, das eine Südspule mit einer Nordspule kombiniert wird. So wie in diesem Beispiel.

Als weiteres Beispiel mit vier Split-Sounds, mit denen sich allein in der Zwischen-Stellung 4 reine Split-Kombinationen und 4 HB/Split-Kombinationen ergeben:

Scan_20160610 (2).jpg


Hier werden zwei On-On-On Schalter verwendet. Die obere Position ist HB, die mittlere Position Split in iP, die untere Position Split in ooP. Werden die Schalter gleichzeitig betätigt, so dass sich die Hebel auf einer Ebene befinden, ist immer in Phase geschaltet. Wenn die beiden unteren Positionen versetzt zueinander stehen ist ooP geschaltet.
Ist ein Hebel ganz oben, der andere ganz unten, ist mit dem HB eine Oop-Kombination geschaltet. Alle Split-Kombinationen mit dem HB, auch die iP, haben wieder 50% Brummunterdrückung.
Alle Split-Kombinationen haben zueinander 100% Brumm-Unterdrückung. In der Split-Kombination iP wird immer eine Süd-Spule mit einer Nord-Spule kombiniert.
Bei ooP wird immer Süd mit Süd und Nord mit Nord kombiniert. Beim Humcancelling ist nur die Wickelrichtung des Spulendrahtes maßgeblich. Weil im ooP-Modus plus mit Minus getauscht wird, erhält man dadurch automatisch die andere Flußrichtung. ZB: Die Nord spule wird einmal von außen nach innen durchflossen, und einmal von innen nach außen. (Obwohl das jetzt nicht ganz stimmt, es handelt sich um Wechselstrom. der in beide Richtungen polarisiert.) Wichtig ist hierbei nur, wie die zwei Impedanz-Kurven aufeinander treffen. Davon ist abhängig, was sich von den Signalen addiert, bzw, welche Anteile sich löschen.
Wie sich das Ergebnis von einer zur nächsten E-Gitarre anhört, kann sehr unterschiedlich sein. Abhängig ist es vom Abstand der HB's zueinander, oder von elektrischen Bauteilen im E-Fach, da Bauteile eine Phasenverschiebung bewirken. Man kann so eine Schaltung nur ausprobieren, und im Nachhinein beurteilen, wieviel Vorteile die Soundvarianten für den Einsatz der Gitarre bringen.
 
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Die ooP Positionen beziehen sich nur auf die Zwischenstellungen, weil dazu mindestens zwei Pickups benötigt werden.
In den Endstellungen sind dann nur die (Einzel)-Split's hörbar.
Im zweiten Beispiel wechselt die Spule in der Position, was sich in erster Linie auf die Bassanteile auswirkt.
Um den Klang geht es in erster Linie. Oft haben Splits im Klang zu wenig Druck, besonders im Bereich der HB's unter 8K Gleichstromwiderstand kann es etwas dünn klingen.
Helfen kann ein parallel geschalteter Widerstand von mind. 280K. Werte bis 500K sind üblich.
Dadurch wird der Wert des Volumen-Poti's von 500K auf 250K angepasst. Ein Wert, der vorwiegend bei Single-Coils verwendet wird.
Wer sich noch mehr Hintergrund-Wissen aneignen möchte, kann sich einmal im Guitar Letter des Onkel das Kapitel: "Gesplitteter Humbucker im klanglichen Griff" durchlesen. Es geht dort um einen Pseudo-Split, sozusagen um eine Humbucker-Ersatz-Schaltung.
Diesen C-Wert, um den es dort geht, habe ich des Öfteren zusätzlich über ein Ton-Poti regelbar gestaltet. Statt eines Pseudo-Split lässt sich auch ein Pseudo-Dummy verwenden.
Der hat den Vorteil, er lässt sich ebenfalls auf die tiefen Frequenzen beschränken und fügt keinen eigenen Anteil eines Bass-Tones hinzu. Durch das "mehr" an Windungen wird jedoch der Gain-Anteil verstärkt, weil die Spule die Frequenz etwas nach unten transformiert.
Ob das klangliche Ergebnis perfekt ist, kann dadurch festgestellt werden, wenn man sich dabei ertappt,
dass der SC öfters angewählt wird, als wie der HB.
Hier ein Beispiel, wo der Widerstand in meinem Fall eingesetzt wird.
Auf dem zweiten Beispiel wirkt der Widerstand nur in der letzten Position mit ooP. Dort ist er auch am wichtigsten, um gegenüber ooP für mehr Druck zu sorgen.

Edit: Ich muss etwas korrigieren: Der parallele Widerstand wirkt auch in der mittleren Position des On-On-On, nämlich der inaktive Split ist wie mit einem Volumenregler auf Null stumm geschaltet. Insgesamt wirkt die inaktive Coil mit dem Widerstand ebenfalls als parallele Last auf die aktive Coil. Also: Alles im grünen Bereich:great:
Und natürlich sind dies hier nur Beispiele, es kann z.B. eine Kombination aus beiden realisiert werden, oder nur eine Seite mit Split. Oder ein Split-Schalter, der die Splits noch seriell schaltet. Möglichkeiten gibt es ohne Ende, und keine Gitarren-Polizei gegen Doping-Wiring, die Abweichungen von den altmeisterschulhaften allerseits anerkannten Wirings verfolgt.;)




Scan_20160611.jpg
 
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Der Exzenter-Switch

Heute stelle ich einen anderen Split-Switch vor, den ich einmal als Exzenter-Switch bezeichne. Das bedeutet außerhalb des Zentrums, uns ist der Begriff des "Exzentriker" als Charakter-Beschreibung ein Begriff, das ist derjenige, der etwas anders "tickt", im Vergleich zur "Norm" der breiten Masse, direkt übersetzt: "außerhalb der Mitte".
Auf den ersten Blick sieht das Schaltbild des P/P, bzw. alternativ On/On/On, wie ein normaler Pol-Wende-Schalter aus. Tatsächlich dreht er auch eine Spule. Nur nicht aus dem Grund, um sie in Out of Phase zu schalten, sondern von Parallel auf Serie, wozu ebenfalls die Polarität geändert wird.
Gleichzeitig wird mit einem Spulenende der Masseanschluss verlegt. Die Masse befindet sich normalerweise in der Mitte zwischen den HB's, die von dort parallel an Hot geschaltet sind. Die Masse wird jetzt zwischen den Spulen des Bridge HB gelegt.
Von dort werden nun drei Spulen in Serie dem Neck zugeordnet, und parallel dazu ein Split zur Bridge-Seite.
Die Resonanz-Spitze wird dadurch flacher, der Bass bass-reicher die Höhen höhen-reicher. Das Frequenz-Spektrum wird breiter und eignet sich zur Wiedergabe von cleanen Klängen und insbesondere zum Beschicken eines Akustik-Simulators.
A-Gitarren haben einen weniger ausgeprägten Peak, stattdessen ein breiteres Frequenz-Spektrum, in dem jeder Ton für sich voller ausgeprägt ist. Folglich ist die A-Gitarre mehr zur Alleinunterhaltung geeignet im Gegensatz zur E-Gitarre, die eher die Violine im Orchester einnehmen kann. Das soll jedoch niemanden daran hindern, ein Akustik-Intro mit der E-Gitarre in einem Konzert zu spielen, mit ordentlich Watts, versteht sich.
Da die Pickups viel Anteil daran haben, wie die E-Gitarre klingt, sind diese sozusagen Fluch und Segen gleichzeitig. D.H. wenn ein Pickup eine starke Resonanz-Erhöhung hat, kann er nicht alles wiedergeben, was in dem Instrument steckt. Wenn beim Akustik-Sampeln dann der Höreindruck entsteht, dass die Bässe etwas druckvoller sein könnten, und die Höhen einen krisperen Klang bringen könnten, kommt der Augenblick in dem mit diesem kleinen Schalter Abhilfe geschaffen werden kann.

Es sind pro Pickup-Wahl noch andere Sounds abrufbar und zwar: Neck: Drei Spulen seriell, Zwischenstellung: Drei Spulen seriell dazu ein Split parallel. Bridge: ein Split. Mit On/On/On lässt sich in der Zwischenstellung erst der Bridge-HB splitten, im nächsten Schritt wird ein Split dem Neck-HB in Serie geschaltet, der andere Split bleibt parallel solo dazu.
Hier der wirklich simple Schaltplan dazu:

Scan_20160622.jpg


Kombinierbar ist dieser Split z.B. mit dem ersten Split den ich gepostet habe. Wenn der erste Split in Neck eine Spule splittet
und der zweite Split in Serie Schaltet, bekommt man in der Neck-Position das John Petrucci Wiring, nämlich Neck-Split und Bridge-Split in Serie zum neuen Misch-HB. Dadurch kann auf den Vierpoligen PU-Wahl-Schalter verzichtet werden, und man hat die parallele und serielle Betriebsart zur Auswahl.
Nur habe ich nicht vor, unendlich viele Kombinationen zu präsentieren, von denen die meisten ohnehin sehr identisch klingen.
Mir geht es darum, mit wenig Aufwand große Effektivität zu erzielen, einfache übersichtliche Kombinationen zu zeigen, die
es ermöglichen, evtl. einmal eine Gitarre weniger schleppen zu müssen.
 
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