Heroische Tonfolgen

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savagedog
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Kann mir jemand das prinzip erklären wie man herorische Tonfolgen macht wie sie in vielen Heldensagen und Filmscore benutzt wird die einfach stark aufbauend und heldenhaft ist?

sowas in der art ab sec. 24

 
Eigenschaft
 
1. Einfach gehaltene Akkordfolge, die in jedem 3. Popsong vorkommt und deshalb im Ohr des Hörers keine Widerstände durchbrechen muss; sie schließt sich als Kreis immer innerhalb von 4 Takten: Gm Eb Bb F (eine sog. Im - VI - III - VII Verbindung, also wie auch Am F C G etc.)
(Mod: Schreibfehler korrigiert)

2. Innerhalb besagter 4 Takte wird eine einfach Melodie zelebriert, die im wesentlichen aus 2 variierten Motiven besteht. Es kommen Tonsprünge bis zu 1 Sexte vor, was eine gewisse Weite und Großzügigkeit ausdrückt. (Gegensatz: Enge Stimmführung = enges Gefühl)

3. Der Ton auf der 1 jeden Taktes wird jeden zweiten Takt als 3/4 Note als Schwerpunkt ausgehalten. Das erzeugt ebenfalls weite und Majästetik.

4. Die Instrumentierung ist hier natürlich besonders wichtig. Die Melodie allein wirkt natürlich noch nicht sehr heldenhaft, sie bekkommt durch den Fanfarensound erst das Kriegerische, Heldenhafte, Erhebende. und die ganze Arrangent ....

... 5. Im Gegensatz zum erhaben strahlenden Heldenmotiv als Fels in der Brandung brodelt die Rhythmik ganz enorm (plus schnelles 4/4-Tempo) und gibt dem Ganzen den enormen Zug nach vorn. Das ganze drängt unaufhaltsam; man achte vor allem auch auf die westernmäßige "Kavallerie-Rhythmik" der Blechbläser, die straighten Rhythmus der Drums, dazu donnernde Paukenschläge usw. Die üblichen Zutaten halt, wenn's gewaltig klingen soll.


Im Grunde solides Handwerk. Nicht mehr, nicht weniger und keine Hexerei. Die Profikomponisten wissen halt aus Erfahrung, wie man Motive zusammenstellt, die für die jeweilige Filmsituation am besten funktionieren und wie man sie plakativ instrumiert.

6. Übung: Klopfe den Rhytmus der Heldenmelodie in den ersten 4 Takten ab 0.24. Sobald Du den Rh. sicher auswendig kannst, erfinde über die selbe Rhythmik (nicht abweichen!) eigene Melodien. Im Kopf, am Instrument oder beides.

Auftakt: 2 Achtel

T1: 3/4 + 1/4
T2: 2 x Punktierte 1/4 + 1/4 (die Punktierten sorgen hier für einen schönen Fluss ohne Hektik)
T3: 3/4 + 1/4
T4: 3/4 + 2 Achtel (wieder als Auftakt für den nächsten Durchgang)
 
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1. Einfach gehaltene Akkordfolge, die in jedem 3. Popsong vorkommt und deshalb im Ohr des Hörers keine Widerstände durchbrechen muss; sie schließt sich als Kreis immer innerhalb von 4 Takten: Gm Eb Bb F (eine sog. Im - IV - III - VII Verbindung, also wie auch Am F C G etc.)

Das ist der Wahnsinn! Vielen dank so eine Antwort hab ich genau gesucht, die es passend auf paar zeilen ausdrückt! Super Post! Vielen Dank Nochmal!
 
Sorry, in den Ziffern ist ein Verschreiber: Muss korrekt Im VI III VIII sein.
 

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