HiFi-Recording?

  • Ersteller Worst guitarist
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Zudem: genretypisch unterschiedlich - auch, was Hörgewohnheiten und -erwartungen angeht. Jazz braucht Dynamik, live-Musik meines Erachtens generell eher auch, vor allem, wenn der live-charakter rüberkommen soll, Klassik würde ich auch eher dynamisch einordnen.
Kraftwerk, ambient, fahrstuhlmusik und techno eher volle Pulle und wenig Dynamik.

Kann es sein, dass Du auf sowas wie eine allgemeine Formel für eine hochqualitative Produktion aus bist?
Wäre ich eher vorsichtig mit.

x-Riff
 
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Ich hab eine ziemlich klar umrissene Vorstellung davon, das ist aber nur auf "meine" Bereiche beschränkt (akustischen bis elektrischen Rock, Folk und alles dazwischen).
Ist aber zu viel, um das alles hier aufzuschreiben.

Ich hab mal ein paar Jazz-Sachen gemixt und bin dabei ziemlich auf die Nase gefallen.
Mir hat's gefallen, den Kunden nicht, weil zu groove-orientiert :)
Passiert. Auch von irgendwelchen Core- und Heavy-Geschichten habe ich keinerlei Plan. Die haben andere Vorstellungen von HiFi, da fehlt mir einfach die Hör-Erfahrung.
 
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Mag sein.

Mag auch sein, dass genau das Gegenteil zutrifft.
Dass nämlich die Kette Aufname, Mischen, Mastering dazu da ist, das jeweils Typische dieser spezifischen Musik mit ihren spezifischen Eigenarten wiederzugeben bzw. noch zu steigern, ihr optimalen Ausdruck zu verleihen.
In diesem Sinne hätte Produktion eine dienende Funktion.

Absolute Kriterien der Produktion behaupten hingegen eine bestimmende Funktion, der sich im Zweifelsfall die Musik unterzuordnen habe.

Ganz Verwegenen fällt vielleicht so etwas wie ein kongeniales Konzept ein, bei dem beide Seiten oder Bestandteile eines Gesamtproduktes ihre jeweils beste Seite geben und gleichzeitig die beste Seite des Gegenüber befördern und so etwas neues schaffen, das über beides einzelne hinausgeht.

Manchmal gelingt das.

x-Riff
 
Absolute Kriterien der Produktion behaupten hingegen eine bestimmende Funktion, der sich im Zweifelsfall die Musik unterzuordnen habe.
für ein Konzeptalbum aber allemal passend ^^
 
Wäre für mich persönlich eher das Ziel Kongenialität: ein Konzeptalbum, so wie ich es verstehe, strebt eine Gesamtstimmigkeit an, einen ganzheitlichen Ansatz, der sich dann auch auf das Cover etc. bezieht und einen roten Faden hat.

Dieser rote Faden ergibt die Orientierung für Musik, Text, Produktion, Artwork, Art der Zusammenarbeit etc.

Die Produktion und damit die Art und das Ziel des Recordings ergäbe sich meiner Ansicht nach aus diesem roten Faden des Konzeptalbums.

Es sei denn, Du gehst anders vor und sagst: Das Bestimmende dieses Konzeptalbums ist eine bestimmte Art der Produktion als Auffassung von Klang etc. - dann ist das quasi der rote Faden.
Dementsprechend suchst Du Dir dazu die Musik, die Musikschaffenden, Artwork etc. aus bzw. zusammen. Du wärest dann ordnende Hand, Produzent und Projektleiter.

Geht natürlich auch.

Meine Erfahrung ist: je mehr Klarheit am Anfang da ist, desto besser flutscht der Prozess ...

x-Riff
 
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HiFi hat eigentlich nicht viel mit der Musikproduktion oder gar Recording zu tun, sondern mit den Qualitätsmerkmalen der Wiedergabe-Geräte. Dazu kommt noch, dass HiFi - Normen heute gar keine wirkliche Rolle mehr spielen. Ist auch logisch, da HifI meine ich aus den 60er Jahren stammt, da war eine solche Abgrenzung sinnvoll und nötig.
Heute übertreffen die allermeisten Wiedergabe-Geräte die HiFi-Normen bei weitem.

Daß die allermeisten Wiedergabe Geräte heute die HiFi Normen bei weitem übertreffen glaube ich absolut nicht !!!

Die HiFi Norm 45500 war eine Qualitätsnorm die gewisse Mindeststandards hauptsächlich für Wiedergabe-Geräte festlegte. Wenn ein Gerät diese Norm erfüllen sollte so mußte es alle (!) Merkmale dieser Norm erfüllen und nicht nur einige. Die Merkmale waren so festgelegt daß sie einen gewissen Mindest Standard verlangten, der eine vernünftige Qualität bei der Wiedergabe ermöglichte.
Beispiel für die Messung von Bandmaschinen: http://www.theimann.com/Analog/Misc_Tech/Mess_TB/Teil2.html
Eine Angabe 40 bis 16000 Hz für den Frequenzgang eines Verstärkers bedeutete auch ein gewisses Toleranzfeld das einzuhalten war, dazu weitere Qualitätskriterien:

Min. Nennleistung (Mono 10W Stereo 2x6W)
Nennbelastung
Klirrfaktor max. 1% (45503 Blatt 2)
Intermod-Grad 250Hz, 8kHz 4:1, DIN 45503 Blatt4, Bei Nennausgangsleistung max. 3%
Leistungsbandbreite (unter der obigen k=1% Grenze) von höchstens 40Hz bis min. 12,5kHz
Dämpfungsfaktor in demselben Bereich min. 3
Eingangsscheinwiderstände
Nenneingangsspannungen (eff)
Die Abweichung vom Übertragungsmaß bei 1kHz darf max. +/- 1,5dB für lin Eingänge
Übertragungsmaßasymmetrie bei Stereo: Übersprechdämpfung bei Stereo @1kHz min. 40dB
Fremdspannungs-Abstand:

Ein vernünftiges brauchbares Gerät schaffte das locker, andererseits gibt es heute genügend Krücken auf dem Markt die bei der Prüfung mit Pauken und Trompeten durchfallen würden - aber heute heißt es Geiz ist Geil.
Bei Elektronik wie Verstärkern usw. ist das heutzutage kein Problem die Werte einzuhalten, bei Lautsprechern ist der Marktstandard eher niedriger geworden - siehe PC Brüllwürfel oder schmalbrüstige "Monitore" oder gar "Bose".


Für den Rundfunk Bereich gab es andere Normen mit sehr viel härteren Forderungen. Nachdem diese erstellt waren (IRT war wohl führend) gab es auch Hersteller die z.B. Mischpulte bauten welche diese Standards einhielten. Leider waren diese Pulte extrem teuer was zu dem ungewollten Effekt führte daß die Rundfunkanstalten mit ihrem beschränkten Etat teilweise auf Pulte aus dem Musikermarkt zurückgriffen (nicht als Sendepult oder Produktionskonsolen sondern überall da wo es nicht so genau drauf ankam).

Die Hifi Norm 45500 wurde Mitte bis Ende der 90er Jahre nicht mehr gepflegt (aktualisiert) und verschwand in der Versenkung.
 
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Also wenn man so an eine saubere Pop-Produktion denkt, was fällt euch da noch so an Eigenschaften ein?
 
... Zielgruppe?
 
Also wenn man so an eine saubere Pop-Produktion denkt, was fällt euch da noch so an Eigenschaften ein?
Ich würde hier das Wort "Vintage" noch ins Spiel bringen.
Technisch gesehen ein Wiederspruch, vom Hörerlebnis her auch?

Ich finde, wenns um Aufnahmen geht, ist "LoFi" und "HiFi" das falsche Wort. Dabei gehts mMn nur um Signaltreue, was aber nicht zwingend besser klingt.
 
Na beispielsweise liegt bei Pop die Zielgruppe der Konsumenten, welche die Wiedergabe über eher niederqualitative Elemente wie MP3, Brüllwürfel, Mini-Booster, Kopfhörer, smartphones etc. bevorzugen, recht nahe, besonders was jugendliches Publikum anbetrifft.

Habe gehört, dass diese Produktionen auch auf spezifische Art abgemischt und gemastert werden, damit sie eben auf diesen Endgeräten und in diesen Formaten gut klingen.

Hat mit LoFi meines Wissens nach gar nix zu tun, könnte aber dennoch ein formidabler Gegensatz zu High-End-HiFi sein ...

Deshalb: Genre und Zielgruppe beachten.

Bringt nicht viel, ein Schwimmbad mit einem Haufen 10-Meter-Brettern und Langbahnen zu bauen, wenn die Besucher grade mal darum ringen, ihren Seepferdchen-Schein zu machen ...

x-Riff
 
Na beispielsweise liegt bei Pop die Zielgruppe der Konsumenten, welche die Wiedergabe über eher niederqualitative Elemente wie MP3, Brüllwürfel, Mini-Booster, Kopfhörer, smartphones etc. bevorzugen, recht nahe, besonders was jugendliches Publikum anbetrifft.

Habe gehört, dass diese Produktionen auch auf spezifische Art abgemischt und gemastert werden, damit sie eben auf diesen Endgeräten und in diesen Formaten gut klingen.

Aso, nee, das Konzept soll im Prinzip auf vernünftigen Kopfhörern gut klingen. Ob das jetzt auf meinem Handyspeaker klingt, ist wumpe ^^
Das mit den Abspielgeräten ist doch üblicherweise Sache des Masterings, gell?


Also stellt euch vor, ein Produzent, der in den 60ern massentaugliche Musik produziert, hätte die heutigen Möglichkeiten. Der würde ja Rauschen und Übersteuerung sicher vermeiden.

Das Problem war, dass die Musik, die auf diese Art und Weise verfügbar war, nicht so wirklich in meinem Bereich lag: Klassik und einiger Jazz, der gerade der war, den ich weniger bevorzugte
Vielleicht ist das Beispiel sogar besser. Worauf achten die Produzenten davon?
 
Genau, wenn man jetzt eher versuchen würde, zeitgemäße (verfügbare) Technik voll zu nutzen? Also Vintage & LoFi so der Gegenpol zu dem, was ich meine
Ich finde, Vintage ist sogar sehr Zeitgemäss. Ist voll im Trend heute. Meiner Meinung aus einer modernen Pop/Rockproduktion nicht weg zu denken. Vintage würde ich nicht mit LoFi in Verbindung bringen.

Röhre, Bandsättigung, Distortion, Overdrive, Exciter etc --> sind alles Dinge, die alles andere als Signaltreu sind, und genau diese Färbung will man damit ja mit Absicht erreichen, weil es eben besser klingt, und sich der Klang damit modellieren lässt. Heute werden diese Tools in Form von Plugins mindestens so oft eingesetzt wie früher Hardware. (naja vielleicht mit Ausnahme von Klassik und Jazz:D )
 
Vintage ist sogar sehr Zeitgemäss. Ist voll im Trend heute. Meiner Meinung aus einer modernen Pop/Rockproduktion nicht weg zu denken. Vintage würde ich nicht mit LoFi in Verbindung bringen. [...] (naja vielleicht mit Ausnahme von Klassik und Jazz:D )
Aber wär doch mal lustig, Rock Mucke wie Jazz zu produzieren - einfach weil's geht ^^

_
Ja, hab so langsam die Idee für mein nächstes Projekt: minimal beschnittene Höhen- und Bassfrequenzen, vernünftiges Stereo, viel Dynamik, Rauscharmut, Verzerrungen und "Vintage" einzig mal als gewollter Effekt

_
Vielen Dank soweit! :)
 
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