Highway to Hell - original Fingersatz?

Michael Scratch
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Wir haben nun überlegt, Highway to hell als Zugabe zu spielen bei unserem ersten Auftritt.

Jetzt will ich das "mal auf die Schnelle" (haha) am Bass drauf schaffen und habe mich dazu im Netz umgesehen, wie andere das spielen.

Ich finde dabei ganz unterschiedliche Fingersätze und Tonlagen - und ich spreche jetzt nicht davon, dass ACDC das einen 1/4 Ton tiefer gestimmt haben!

Sondern z.B. der Einsatz auf dem E: Einige spielen es
- in der zweiten Lage der D-Saite.


View: https://www.youtube.com/watch?v=MSWwKX3W4y4


Andere auf der

- tiefen E-Leersaite


View: https://www.youtube.com/watch?v=v8wN90m8FBg

- auf der A-Saite im 7ten Bund


View: https://www.youtube.com/watch?v=9ecAWn9IMvU

Wenn ich auf das Original höre, fällt es mir schwer, zu erkennen, wo Cliff Wiliams das spielt, ohne einen EQ einzuschleifen und den Bass zu verstärken. Ich vermute aber, er spielt eher das tiefe E.


Ähnliches Thema bei anderen Songs, z.B. "With or without you" von U2. Auf einem Video von U2 erkenne ich, dass der Bassist sehr reduziert was slides etc. betrifft und auch die Töne als Leersaiten spielt. Ich habe mir das anders angeeignet und spiele Töne in höheren Lagen auf den tieferen Saiten und nutze auch ab und an Slides.

Klar, man kann einen Song immer auf unterschiedliche Arten spielen, je nachdem, was man klanglich erreichen will und wie man einen Song persönlich interpretiert. Doch für einen relativen Bass-Anfänger kann das verwirrend sein und ich suche dann nach Orientierung in Form einer Regel (die es natürlich so nicht gibt).

Wie macht Ihr das? Spielt Ihr eher in die tieferen Lagen auf höheren Saiten? Wann nutzt ihr Leersaiten und wann nicht?

Welchen Fingersatz der oben genannten Videos würdet Ihr wählen?
 
Ich würde IMMER den Fingersatz nehmen, der für MICH am natürlichsten ist.
Also, 2-3 checken und dann der welcher smoother läuft.
 
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Ergänzend:
Es gibt bei uns Stücke, bei denen ich zum Beispiel das A mal im 5. Bund spiele oder als Leersaite.
Ich mische das so, wie es für meinen Spielfluss am besten ist.

Kenne aber auch Bassisten: Der eine spielt, wann immer möglich, Leersaiten, während ein anderer sie immer vermeidet – bis auf das tiefe E.

Das sind eben unterschiedliche Herangehensweisen.

Ich verstehe dich aber: Du willst es original spielen. Aber ganz ehrlich – mach dir nicht den Stress, das Original exakt zu recherchieren. Selbst Profis ändern im Laufe der Jahre ihre Spielweise.

Voll entspannt mit der für Dich besten Variante drangehen – dann wird’s am geilsten! 😉
 
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Ich würde IMMER den Fingersatz nehmen, der für MICH am natürlichsten ist.
Da ist was dran. Wobei vieles auch Gewöhnungssache ist.

Schwierigkeiten habe ich, wenn ich z.B. von der A-Leersaite auf die G-Saite wechseln soll, also eine Saite übersprungen wird. Da muss ich die leere A-Saite dann abdämpfen, was mir eher schwer fällt, besonders wenn es schnell gehen soll.

Außerdem finde ich, dass die tieferen Saiten oft einfach besser, weil fetter klingen - ausnahme die tiefe H, die mir in höheren Lagen im Zweifelsfall zu stumpf klingt, weshalb ich sie nur spiele, wenn es vom Fingersatz her echte Vorteile bringt ... oder ich auf ein tiefes D oder so muss, wofür es keine andere Möglichkeit gibt.

Aber wie gesagt: Ist vieles Gewöhnungssache, denke ich und lasse mich gerne eines besseren belehren, wenn mir jemand plausibel erḱlärt, warum ich es anders machen sollte.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Es gibt bei uns Stücke, bei denen ich zum Beispiel das A mal im 5. Bund spiele oder als Leersaite.
Ich mische das so, wie es für meinen Spielfluss am besten ist.
😉
Ja, ich habe auch Stücke, bei denen ich wechsel.

Und ich habe auch angefangen, beim üben von z.B. "with or without you" bewusst andere Fingersätze zu spielen, sodass ich flexibler werde. Hat aber auch einen Nachteil: Wenn man den gleichen Part auf unterschiedliche Weise spielen kann, dann fängt man während des spielens an, nachzudenken, welche Weise man das im jeweiligen Moment spielen will. Und dann kann es mitunter dazu kommen, dass ich mich verheddere. So wie der Tausendfüßler, der anfängt, darüber nachzudenken, welches Bein er zuerst benutzen soll und dann nicht mehr zurecht kommt.
 
Und ich habe auch angefangen, beim üben von z.B. "with or without you" bewusst andere Fingersätze zu spielen, sodass ich flexibler werde. Hat aber auch einen Nachteil: Wenn man den gleichen Part auf unterschiedliche Weise spielen kann, dann fängt man während des spielens an, nachzudenken, welche Weise man das im jeweiligen Moment spielen will.
Es macht ja auch kein Sinn, einen exakt gleichen Part unterschiedlich zu spielen ;)

Live sollte man den Song so oft zu Hause oder bei Probe gespielt haben, dass du aus dem Fenster schauen kannst und noch nicht mal gemerkt hast, dass Du den Song eben durchgespielt hast.

So handhabe ich das bei kompletten Setlist ......
 
Live sollte man den Song so oft zu Hause oder bei Probe gespielt haben, dass du aus dem Fenster schauen kannst und noch nicht mal gemerkt hast, dass Du den Song eben durchgespielt hast.
Das macht Sinn! Ich arbeite dran.
Es gibt Bandproben, da spiele ich die Stücke super. Und dann gibt es Bandproben, bei denen ich den Eindruck habe, komplett neu anfangen zu müssen mit einem Song - je nach Tagesverfassung. Am schlimmsten sind die Proben, bei denen ich eine Nacht vorher kaum geschlafen habe oder aus einem anderen Grund völlig gestresst bin. Da habe ich dann manchmal bei Songs, die ich längere Zeit nicht mehr gespielt habe, einen völligen Blackout.

Jetzt ist unsere Setliste bei aktuell 12 Songs ja noch überschaubar. Oder sagen wir mal so: Für einen ersten Auftritt einer Band, die in der aktuellen Besetzung noch nicht mal ein Jahr zusammen spielt und insgesamt noch nicht mal ein Jahr, passt das so.

Aber wie wird es, wenn die Setliste auf 20, 30, 40 Songs wächst? Man kann ja nicht jeden Song jedes mal in der Bandprobe spielen und - sofern man das nicht Hauptberuflich macht - zuhause auch nicht täglich jeden Song - vor allem dann nicht, wenn man weitere musikalische Ziele hat, die auch Zeit benötigen (in meinem Fall: Gitarre üben und eigene Songs produzieren).

Und es macht ja auch einen Unterschied, ob man den Song mit der Band übt oder zuhause. Bei der Bandprobe kann es passieren, dass z.B. der Sänger seinen Einsatz verpasst und dann fliegt der Rest der Truppe raus, weil man sich just an dieser Stelle gewöhnlich am Sänger orientiert ...

Da schließt sich gleich meine nächste Frage an:
Probt Ihr ganze Songs auch mal ohne einzelne Instrumente - z.B. ohne Sänger, ohne Drums? In der Bandprobe? Zuhause?

Übt Ihr zuhause nur zu Playback? Oder versucht Ihr den Song ohne Noten und ohne andere Instrumente komplett durchzuspielen nach Metronom?

Es geht mir bei der Frage um das "wie werde ich in den Abläufen sicher" also Part A in Part B, welcher Part kommt als nächstes etc. Wie übt man das am besten? Ich meine: Wir sind ja keine Orchester-Musiker, die eine Partitur vor sich liegen haben, sondern wollen das auswendig können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt bei uns Stücke, bei denen ich zum Beispiel das A mal im 5. Bund spiele oder als Leersaite.
Ich mische das so, wie es für meinen Spielfluss am besten ist.
Das und auch weil sich der Sound doch unterscheidet, ob du auf der E-Saite ein A spielst oder die leere A-Saite (gilt auch für D und G)

Zur Ursprungsfrage, ich spiele die Nummer in etwa so wie im zweiten Video, nur ohne Plek und ich versuche auch besser im Timing zu sein.
ab der zweiten Strophe spiele ich aber, im Gegensatz zum Original und den meisten anderen Covers aber mit um da eine gewisse Steigerung im Song mit zu machen.

Bei Covers versuche ich aber zum einen gar nicht sklavisch das zu spielen, was im "Original" so gemacht wird (das könnte ich in vielen Fällen auch gar nicht, da bin ich nicht versiert genug). Und so ist mir der Fingersatz oder was auch immer auch egal. Zudem soll die Nummer auch im Band Kontext von uns funktionieren (aktuell meist Trio mit Drums, Bass und Gitarre). Da muss dann je nach Song sowieso umgestellt werden, damit das Ergebnis vom Gefühl her das vermittelt, was wir vermitteln wollen.
Probt Ihr ganze Songs auch mal ohne einzelne Instrumente - z.B. ohne Sänger, ohne Drums? In der Bandprobe? Zuhause?
Ja, je nachdem werden Passagen auch mal nur zu zweit geübt oder ohne Vocals. Zuhause sowieso, da bin ich dann ja ohne den Kollegen. ;)

Übt Ihr zuhause nur zu Playback?
Ja, mache ich auch. Wenn ich Phrasen übe, dann halt nur die Phrase alleine oder auch im Loop. Dafür verwende ich dann Reaper, da kann man dann auch das ganze langsamer abspielen ohne die Tonhöhe zu verändern.
Es geht mir bei der Frage um das "wie werde ich in den Abläufen sicher" also Part A in Part B,
Ich hab da immer schon die Songs in ihrer Einteilung zu verinnerlichen. Also z.B Intro, Strophe 1, Chorus, Intro, Strophe 2, Chorus, Bridge, Solo über Strophe(n), Bridge, Chorus bis zum Abwinken und dann noch 100x Solo über Strophe bis zum Schluss. Das war Song 1 und nach dem zweiten (also in Summe nach ca 80-90 MInuten:evil:) machen wir dann eine Pause, weil der Gitarrist schon heiße Finger hat.
Wir sind ja keine Orchester-Musiker, die eine Partitur vor sich liegen haben
Was mir persönlich nichts bringen würde, da ich diese Geschichte mit den Linien und Punkten mit Fähnchen drauf ohnehin nicht verstehe.

Ich habe aber meist auf einem Tablet die Songs inkl Akkorden (im Chords Format) vorliegen, da stehen zum Proben dann auch gewisse Phrasen in Tabulatur da. Und beim Konzert habe ich das dann als Set Liste.

Aber wie wird es, wenn die Setliste auf 20, 30, 40 Songs wächst? Man kann ja nicht jeden Song jedes mal in der Bandprobe spielen
Es gibt da Songs die wir fast nie mehr proben, weil die ohnehin schon gut verinnerlicht sind. Neue Songs werden dann jede Probe gespielt und Songs die wir und immer wieder ins Gedächtnis holen wollen, kommen dann auch dran. Vor Konzerten spielen wir dann die Sets in der Reihenfolge durch, die wir für den Auftritt geplant haben. Da kann man dann auch allfällige Instrumenten Wechsel mit proben. Ich spiele hauptsächlich einen 4-Saiter, aber auch einen Fünfer, wobei der nicht immer das Standard Tuning hat.
 
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Ok, also erst mal zu mir und wie ich das handhabe:
Aktuell spiele ich in 4 Bands die je eine Setlist haben von 40-90 Minuten Nettozeit haben.

Jetzt ist unsere Setliste bei aktuell 12 Songs ja noch überschaubar. Oder sagen wir mal so: Für einen ersten Auftritt einer Band, die in der aktuellen Besetzung noch nicht mal ein Jahr zusammen spielt und insgesamt noch nicht mal ein Jahr, passt das so.
Aber wie wird es, wenn die Setliste auf 20, 30, 40 Songs wächst? Man kann ja nicht jeden Song jedes mal in der Bandprobe spielen und - sofern man das nicht Hauptberuflich macht - zuhause auch nicht täglich jeden Song - vor allem dann nicht, wenn man weitere musikalische Ziele hat, die auch Zeit benötigen (in meinem Fall: Gitarre üben und eigene Songs produzieren).
Weshalb über Schritt 2,3 und 4 Gedanken machen, die eventuell nie eintreten?

Und es macht ja auch einen Unterschied, ob man den Song mit der Band übt oder zuhause. Bei der Bandprobe kann es passieren, dass z.B. der Sänger seinen Einsatz verpasst und dann fliegt der Rest der Truppe raus, weil man sich just an dieser Stelle gewöhnlich am Sänger orientiert ...
Wenn das passiert, stimmt etwas grundlegendes nicht .... jeder muss bei einem Fehler wieder in der Lage sein schnell in die Spur zu kommen, ansonsten, zu wenig zu HAUSE geübt.
Da schließt sich gleich meine nächste Frage an:
Probt Ihr ganze Songs auch mal ohne einzelne Instrumente - z.B. ohne Sänger, ohne Drums? In der Bandprobe? Zuhause?
Übt Ihr zuhause nur zu Playback? Oder versucht Ihr den Song ohne Noten und ohne andere Instrumente komplett durchzuspielen nach Metronom?
Weshalb sollte man das tun?

Es geht mir bei der Frage um das "wie werde ich in den Abläufen sicher" also Part A in Part B, welcher Part kommt als nächstes etc. Wie übt man das am besten? Ich meine: Wir sind ja keine Orchester-Musiker, die eine Partitur vor sich liegen haben, sondern wollen das auswendig können.
Die Songs zu hause immer und immer wieder spielen - THATS IT

Bei 12 Songs ist ja das ein KLAX - Ich würde am Anfang schauen, dass ich die Setlist pro Woche 2 x durchspiele
1 x zu Hause, 1 x Probe, wenn keine Probe ist 2 x zu Hause

Und wenn ein Song hinkt, na dann halt diese so oft spielen bis er geht ....

Ich spiele alle Setlists von allen meinen 4 Bands jede Woche 1 x durch ....
 
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Geiler Song, den habe ich immer gerne gespielt! Ich erhebe keinen Anspruch auf Korrektheit, sondern nur, dass der Song standesgemäß knallt. Und so habe ich das gemacht mit dem Basseinsatz auf dem E:
  • Zum Auftakt des ersten Refrains habe ich das ausschließlich auf der tiefen E-Seite gespielt.
  • Ab dem zweiten Refrain habe ich variiert zwischen E-Saite leer und A-Saite 7. Bund, ein wenig nach Lust und Laune.
  • Beim letzten Refrain dann auch mal E-Saite 12. Bund und ein wenig "nach vorne" gespielt, um da noch kräftiger anzuschieben.
  • Aber D-Saite 2. Bund? Niemals! Das klingt doch viel zu dünn!
Band und Publikum haben gemocht, was ich gespielt habe. Das ist für mich gut genug.
 
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...ja all die Songs auf dem Schirm behalten....

Zum Glück, je länger man in einer Band, ein bestimmtes Set spielt, desto weniger muss man tun, um das im Hirn zu behalten.
Dem entgegen läuft, dass man immer an der Setlist feilt.
Dabei "bestehe" ich aber mittlerweile darauf, für die neuen Songs (auf die Dauer....) Alte rauszuschmeißen! Ich hatte es mal bei einer Band, dass die Setlist immer nur größer wurde und ich für die, weit über 100 Stücke regelmäßig durchgespielt habe... das war irgendwann als Hobby nicht mehr machbar...

Kleine "Notizen" zu Stelle, die etwas tricky sind, sind IMO auch erlaubt.

Die Stücke nicht komplett, sondern das nur auf Intro/Outro, Bridge, eine Strophe/Chours,... zu begrenzen, kann auch viel Zeit sparen.
"Kurz und oft" übt hier IMO besser als "lange und selten".



Ansonsten Ultmimate Guitar "Official" (deren Haus Transkriptoren) sagt an der Stelle: "E auf der D-Saite". Aber wie @Oliver Revilo schon schrieb. ..das spielen, was sich "gut" anfühlt/anhört.
 
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Zu "Highway to Hell" kann ich nicht viel besteuern, aber auf die Frage nach der Vorgehensweise beim Covern von Songs allgemein: Ich versuche eigentlich immer erst die Songs rauszuhören bevor ich anfange, mir Tabs oder Tutorials anzuschauen - oft klappt der erste Weg schon zufriedenstellend. Vorteil ist, dass man automatisch die Fingersätze wählt, die für einen selbst am natürlichsten sind (und man darüber hinaus auch noch sein Gehör schult).
Es gibt aber auch die Songs, wo man partout nicht weiter kommt - da können dann Tabs und Tutorials (mit Tabs) sehr hilfreich sein - wobei da leider auch viel Schmu mit dabei ist...aber auch da wähle ich dann die Fingersätze, die mir besser erscheinen und spiele das selten 1 zu 1 nach.

Übt Ihr zuhause nur zu Playback?

Ja! Zum einen, weil der Bass für mich ein Instrument ist, welches vor allem im Kontext glänzen kann, und zum anderen, weil ich so auch die Abläufe besser verinnerliche...

komplett durchzuspielen nach Metronom?
Nach Klick spielen können ist wichtig, kommt bei mir aber tatsächlich fast nur dann zum Tragen, wenn ich etwas aufnehmen will. Für das richtige "Feeling" am Bass habe ich gerne das komplette Drumset am Start und entscheide mich dann, ob Bassdrum, Snare oder Hihat die Akzente setzen, an denen ich mich orientieren sollte.

Und es macht ja auch einen Unterschied, ob man den Song mit der Band übt oder zuhause.
Ja, natürlich! Das jeder bei 5 Instrumenten und 3 Stimmen immer alles zu 100% original nachspielt / -singt kommt zumindest bei uns nicht sooo oft vor.
Man mag über Cover ja auch denken was man will, aber am Ende kommt bei uns dann irgendwie immer "unsere" Version dabei raus.

Aber wie wird es, wenn die Setliste auf 20, 30, 40 Songs wächst?
Ich habe von Anfang an zugesehen, dass ich die Songs ohne Hilfsmittel* auswendig spielen kann. Dazu gehört für mich irgendwo auch, dass ich den Song prinzipiell in meinem Kopf durchlaufen lassen kann.
Wir teilen Songs in "brandneu" und "neuer" (manchmal mit dem Zusatz "Baustellen"), "aktuell", "schon etwas älter", "ziemlich angestaubt" bis "Asbach Uralt"....und die "Evergreens", die wir alle schon seit Jahren immer wieder mal gerne spielen ein. In den meisten Fällen funzt das "muscle-memory" auch bei den angestaubten Sachen noch ganz gut, kommt aber auch vor, dass man dann mal das totale Brett vorm Kopf hat.

Für ein Live-Set übt man dann ja während der Proben eh die Songs auf der Liste - *da schreibe ich mir dann vorsichtshalber auf die Setlist als Hilfsmittel die erste Note auf Saite X als Startpunkt zu jedem Song auf - das reicht mir eigentlich immer, um einen Song abspulen zu können.
Bei Sängerin / Sänger / Tastenmann mit Backingvocals läuft eigentlich immer das Tablet mit - ob die das tatsächlich brauchen oder nur als Sicherheit nutzen weiß ich aber nicht..
Der eine Gitarrist braucht einen Spiekzettel für 2-3 Songs, der andere kommt ohne seine Aufzeichnungen gar nicht zurecht...muß letztlich jeder für sich entscheiden, ich möchte aber nicht hinter einem Notenständer stehen.
 
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Na gut, gebe ich auch mal meinen Senf dazu:

- für mich ist ziemlich deutlich zu hören, dass der Original-Einsatz bei "Highway To Hell" das tiefe E ist
- ganz generell: ich wäre vorsichtig, aus einem Musik-Video die im Studio gespielte Bass-Line extrahieren zu wollen. Kann, muss aber nicht 1:1 übereinstimmen ...
- wann Leersaite, wann nicht - ist bei mir erfahrungsgemäß extrem unterschiedlich. Kriterien: a) Sound - wenn ich finde, dass der Ton auf der tieferen Saite besser klingt, nehme ich das, und vice versa; b) was kommt vorher, was kommt nachher - bei manchen Songs handhabe ich das tatsächlich so, dass ich z.B. mehrere Achtel auf der Leer-A-Saite spiele - weil es für mich "auf dem Weg zum A" einfacher ist - und dann ein A im fünften Bund der E-Saite greife/spiele, weil danach ein Slide runter zu F oder E erfolgt. Funktioniert für mich. Eine generelle Regel habe ich dazu aber nicht.

Ergänzend dazu: ich habe über die letzten 12 Jahre über 450 Songs transkribiert. Was mir derzeit zum Raushören sehr weiterhilft, ist die App Moises, da habe ich auch mal ein Review dazu geschrieben. Was bei mir in diesem Jahr als Schritt zwischen "Raushören / Notieren (via GuitarPro)" und "fertig" hinzugekommen ist, ist ein "Playing Check". Das heißt, das ich mir die fertige Tabulatur (= alle Töne und das Timing passen) noch mal vornehme und checke, ob ich an der ein oder anderen Stelle einen anderen Fingersatz verweden sollte. Deswegen "Playing Check", also die Spielbarkeit der Töne auf dem Bass. Interessant, auf was für Verbesserungen / erweiterte Möglichkeiten ich da komme ... und da kommt es echt auf den Einzelfall / den einzelnen Song an, ob mir Leersaite / Lagenspiel etc. bei diesem Song bzw. bei den Songteilen mehr liegen oder eben nicht.

Ich habe gerade gestern an einem Song gesessen, bei dem ich denselben Ton mal auf der einen Saite und mal auf der anderen Saite spiele, einfach weil das "Drumherum" jeweils besser dazu passt. An der einen Stelle springe ich von der Leersaite auf den dritten Bund der nächsthöheren Saite, um hinterher wieder auf dem dritten Bund der tieferen Saite zu landen. An einer anderen Stelle spiele ich diesen zweiten Ton auf dem achten Bund der tieferen Saite, weil die nächsten Töne im selben Griffbereich der nächsthöheren Saite liegen. Ist für mich einfacher zu spielen, als ständig den Hals entlangrutschen zu müssen. Ist aber nur meine ganz persönliche Präferenz.

So, genug geschwafelt für heute :hat: ...
 
Grund: Upps, da fehlte doch ein Wort ...
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